Komplizierte Seelenverwandtschaft

Weißt du, wenn du mich tatsächlich kennen würdest, würde ich dir solche Worte durchaus zugestehen. Konstruktive Kritik ist immer hilfreich. Dann würde ich mir überlegen, ob an deinen durchaus intelligent formulierten Worten, etwas dran sein könnte.

Da dies aber nicht der Fall zu sein scheint, sehe ich eine gewisse Pauschalisierung. Und das ist mir zu eindimensional. Man muss immer bedenken, dass wir Menschen alle verschieden sind, alle verschiedene Bedürfnisse haben, verschiedene Vorleben, unterschiedliche Umkreise und eine komplett andere Vorstellung von dem was sie glücklich machen könnte. Und Pauschalisierungen stören mich enorm. Grundsätzlich.

Aber es freut mich, wenn es dir gut geht und dein Leben reibungslos verläuft. Dann bist du tatsächlich ein sehr glücklicher und zufriedener Mensch.
 
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Ja es ist durchaus so das ich dich nicht kenne, aber so unterschiedlich sind wir Menschen nun auch wieder nicht, gerade was unser inneres betrifft. Ich sage immer das wir Menschen auch die selben Organe haben, so etwas gilt auch für diese inneren Prozesse.
 
Ja es ist durchaus so das ich dich nicht kenne, aber so unterschiedlich sind wir Menschen nun auch wieder nicht, gerade was unser inneres betrifft. Ich sage immer das wir Menschen auch die selben Organe haben, so etwas gilt auch für diese inneren Prozesse.

Dem stimme ich nicht zu. Unser Basisbauplan scheint ähnlich angelegt, doch ist jede angelegte Zelle einzigartig. Wir können uns zu gewissen Teilen gleichen und doch sind wir alle individuelle Wesen, mit komplett auseinander driftenden Vorleben und Erfahrungen.

Menschen sind keine leblosen Bauklötze.

Und genauso unterschiedlich sind unsere Reaktionen. Ganz besonders, was Gefühle betrifft. Manchmal kann es auch erschreckend sein, große Gefühle zu entwickeln. Der eine oder andere, läuft sogar davon, weil der Kopf nicht tragen kann, was das Herz sagt.
 
ich denke, dass Seelenbegegnungen doch so intensiv sind, dass aufgebaute Schutzmauern einstürzen, und ich glaube, das ist der Grund für dieses extreme Gefühlschaos, den auf einmal entdeckt man Seiten an sich, oder Schatten in sich, die man irgendwo im stillen Kämmerchen verschlossen hatte.

Mit denen man sich dann auseinander setzen KANN …….oder sogar MUSS...……wenn das Umfeld darauf reagiert, denn meistens sind die Betroffenen in einem sozialen Gefüge gut eingebettet...….Ehe z.B.....

ich glaube schon, dass ein Punkt bei allen gleich ist......Seelenbegegnung ist gleich Veränderung

Ich kenne zwei Männer die ihrer Seelenpartnerin begegnet sind, einer hat sich von seiner Frau getrennt, weil die Gefühle sooooo intensiv waren, dass es für ihn keine andere Möglichkeit gab, als mit ihr den Rest seines Lebens verbringen zu wollen. Der zweite hat sich für seine Frau entschieden, was aber nur kurz gut ging, letztendlich kam es auch bei den beiden zur Trennung.

Jede Geschichte ist einzigartig, und trotzdem glaube ich, dass es einen roten Faden gibt,...…...
 
@Herzbluat

Wieder mal hast du da etwas sehr wesentliches angesprochen. Und ich denke schon die ganze Zeit über dein Posting nach.

Ja. Und das ist ein sehr nachdenkliches „Ja“. Ein bisschen leise, ein bisschen kleinlaut.

Hier wiederum hast du recht. Und ich darf ganz ehrlich sein? Es macht mir Angst. Seit ich hier mitlese, sehe ich die Entwicklung bei den meisten, die solche Veränderungen erleben.

Entweder man läuft davon (einer von Beiden ergreift die Flucht und lässt den anderen zurück) oder vollzieht Veränderungen.

Die Gewaltigkeit dieser Gefühle, zwingt einen förmlich in die Knie.

Denke nicht, dass ich nicht sehr oft denke: Gott! Was tust du da eigentlich?

Im Moment sagt mein Inneres noch: Du musst die richtige Balance finden! Man merkt aber schon, dass für uns Beide alles ausgeblendet wird, wenn wir zusammen sind. Huch? Schon 2 Stunden vorbei? Huch wollte ich nicht gerade? Man tut nichts Böses, denkt aber ständig daran, wie man irgendwie die nächsten 5 Minuten miteinander bekommt. 5 Minuten... Und das ist Beidseitig. Sonst könnte man es beruhigter unter: “ach na ja... Da wird nix draus“ verbuchen.

Die Wahrheit ist aber: es ist!

Und man merkt die teilweise sehr irritierten Reaktionen der anderen. Fragen. Blicke. Schlussfolgerungen. Das ist für BEIDE irgendwie erschreckend.

Anfangs habe ich noch gedacht: ach du überträgst diese Gefühle einfach auf deinen Partner. Es wird aber nicht leichter. Man denkt sich dann: jetzt musst du dich aber wirklich mal am Riemen reißen, verdammt noch mal. Das hat er nicht verdient. Du hast einen lieben Mann und liebst ihn auch.

Bis man sich wieder im selben Raum miteinander befindet. Sämtliche Prinzipien fliegen einem um die Ohren.

Und man sagt sich: diese Mächtigkeit der Gefühle, hat überhaupt nichts mehr mit Verliebtheit, purer Wollust oder irgendwelchen kindischen Schwärmereien zu tun. Das geht so tief, dass es übermächtig ist. Selbst wenn man mit Gewalt Abstand halten würde, wäre die Verbindung immer noch da. Mir ist sowas von klar geworden, dass das hier, etwas sehr ungewöhnliches ist. Durch das Schreiben mit ihm, mit euch und durch unsere realen Begegnungen und Berührungen.

Die letzten Tage, in denen er weg ist, haben mir das sehr deutlich gezeigt.

Ich bin mir sicher, er wird ebenfalls mit einer Veränderung zurück kommen. Entweder geht er flüchten oder aufs Ganze. Oder (und das wäre die schonendere Version für alle) wir schaffen es jetzt, eine sehr tiefe Freundschaft zu bilden. Klar ist aber. Es wird eine Entwicklung geben und man kann es niemals unter Larifari verbuchen. Das wird ihm auch klar sein. Einfach sagen: „vergiss es“ ist gar nicht möglich.

Wenn man es schafft, sämtliche menschlichen Bedürfnisse zurückzufahren und den eigenen Egoismus zurückzufahren, kann das sehr wohl eine saubere, schöne Verbindung werden. Eine einmalige, einzigartige Verbindung. Davon bin ich überzeugt. Man wäre manchmal gerne ein Übermensch, der das mit einem Klick steuern kann.

Aber es ist tatsächlich ein Lernprozess, von dem unser Inneres nur profitieren kann. Wie bei allen Lernprozessen in diesem Leben.

Egal was passiert, es bleibt trotzdem eine Bereicherung. So sehe ich das. Man muss es eben nur gut für alle gestalten.

Das ist mein momentaner Gedankenstand. Und ich weiß nicht, was da auf mich zu kommt. Tatsächlich nicht. Ich bitte allerdings darum, mich hier nicht so heftig anzugehen. Es tut sich ja was, bei mir im Kopf. Es ist ja Bewegung darin. Und auch, wenn ich zicke... Ihr löst mit euren Kommentaren durchaus wichtige Gedankengänge aus.

Deshalb schreibe ich noch darüber.
 
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@Herzbluat

Wieder mal hast du da etwas sehr wesentliches angesprochen. Und ich denke schon die ganze Zeit über dein Posting nach.

Ja. Und das ist ein sehr nachdenkliches „Ja“. Ein bisschen leise, ein bisschen kleinlaut.

Hier wiederum hast du recht. Und ich darf ganz ehrlich sein? Es macht mir Angst. Seit ich hier mitlese, sehe ich die Entwicklung bei den meisten, die solche Veränderungen erleben.

Entweder man läuft davon (einer von Beiden ergreift die Flucht und lässt den anderen zurück) oder vollzieht Veränderungen.

Die Gewaltigkeit dieser Gefühle, zwingt einen förmlich in die Knie.

Denke nicht, dass ich nicht sehr oft denke: Gott! Was tust du da eigentlich?

Im Moment sagt mein Inneres noch: Du musst die richtige Balance finden! Man merkt aber schon, dass für uns Beide alles ausgeblendet wird, wenn wir zusammen sind. Huch? Schon 2 Stunden vorbei? Huch wollte ich nicht gerade? Man tut nichts Böses, denkt aber ständig daran, wie man irgendwie die nächsten 5 Minuten miteinander bekommt. 5 Minuten... Und das ist Beidseitig. Sonst könnte man es beruhigter unter: “ach na ja... Da wird nix draus“ verbuchen.

Die Wahrheit ist aber: es ist!

Und man merkt die teilweise sehr irritierten Reaktionen der anderen. Fragen. Blicke. Schlussfolgerungen. Das ist für BEIDE irgendwie erschreckend.

Anfangs habe ich noch gedacht: ach du überträgst diese Gefühle einfach auf deinen Partner. Es wird aber nicht leichter. Man denkt sich dann: jetzt musst du dich aber wirklich mal am Riemen reißen, verdammt noch mal. Das hat er nicht verdient. Du hast einen lieben Mann und liebst ihn auch.

Bis man sich wieder im selben Raum miteinander befindet. Sämtliche Prinzipien fliegen einem um die Ohren.

Und man sagt sich: diese Mächtigkeit der Gefühle, hat überhaupt nichts mehr mit Verliebtheit, purer Wollust oder irgendwelchen kindischen Schwärmereien zu tun. Das geht so tief, dass es übermächtig ist. Selbst wenn man mit Gewalt Abstand halten würde, wäre die Verbindung immer noch da. Mir ist sowas von klar geworden, dass das hier, etwas sehr ungewöhnliches ist. Durch das Schreiben mit ihm, mit euch und durch unsere realen Begegnungen und Berührungen.

Die letzten Tage, in denen er weg ist, haben mir das sehr deutlich gezeigt.

Ich bin mir sicher, er wird ebenfalls mit einer Veränderung zurück kommen. Entweder geht er flüchten oder aufs Ganze. Oder (und das wäre die schonendere Version für alle) wir schaffen es jetzt, eine sehr tiefe Freundschaft zu bilden. Klar ist aber. Es wird eine Entwicklung geben und man kann es niemals unter Larifari verbuchen. Das wird ihm auch klar sein. Einfach sagen: „vergiss es“ ist gar nicht möglich.

Wenn man es schafft, sämtliche menschlichen Bedürfnisse zurückzufahren und den eigenen Egoismus zurückzufahren, kann das sehr wohl eine saubere, schöne Verbindung werden. Eine einmalige, einzigartige Verbindung. Davon bin ich überzeugt. Man wäre manchmal gerne ein Übermensch, der das mit einem Klick steuern kann.

Aber es ist tatsächlich ein Lernprozess, von dem unser Inneres nur profitieren kann. Wie bei allen Lernprozessen in diesem Leben.

Egal was passiert, es bleibt trotzdem eine Bereicherung. So sehe ich das. Man muss es eben nur gut für alle gestalten.

Das ist mein momentaner Gedankenstand. Und ich weiß nicht, was da auf mich zu kommt. Tatsächlich nicht. Ich bitte allerdings darum, mich hier nicht so heftig anzugehen. Es tut sich ja was, bei mir im Kopf. Es ist ja Bewegung darin. Und auch, wenn ich zicke... Ihr löst mit euren Kommentaren durchaus wichtige Gedankengänge aus.

Deshalb schreibe ich noch darüber.

Alles Liebe und Gute Dir :)
 
Danke. Aber bleib ruhig. Ich schätze dich sehr! :)
Ich guck hin und wieder hier rein.
Ab und zu habe ich den Impuls mich schützend vor Dich zu stellen - aber Du bekommst es sehr gut selber hin :)

Mich erinnert, was Du erzählst, an Lebenssituationen, in denen einem alles unter den Füssen wegzubrechen scheint.
Das kann finanzieller Ruin sein, der Tod eines geliebten Menschen oder auch einfach in persönlicher Umbruch.
Das Leben ist eine Naturgewalt - wir können das "schön" finden, oder "schrecklich". Es bleibt Naturgewalt und wir sind ihr unterworfen.

Meine Erfahrung nach Situationen, in denen mir alles wegbrach:
Ich verlor immer erst einmal alles - bis hin zu meiner Identität, Weltbild, Werten, Geld - alles.
Dann kam eine Zeit der Neuwerdung, die bis zu 10 Jahren dauern konnte, in denen ich sehr einsam war (denn: wer nicht mehr weiss, wer er ist, zu dem fühlen sich andere nicht hingezogen, der irritiert, der findet keine Freunde in der Situation).
Gegen Ende so einer Zeit (ich habe das vier- oder fünf Mal erlebt, glaube ich), kam von allem, was ich zuvor verloren hatte, wieder zu mir zurück, was schon immer zu mir gehört hatte. Was nie "meines" war, bleib weg. Und was zurück kam, kam in neuer Form (der mir jetzt angemessenen) zurück.
Es waren also Prozesse und Zeiten, die jeden Selbstbetrug (über andere, mich selber) zunichte machten. Und nur das Wahrhaftigste fand Bestand.

Ich glaube, wenn ich hier von Seelenpartnerschaften lese, ist das Problem, die grosse Schönheit - die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, welche Mächtigkeit ein Leben durchtosen kann, wenn so ein "Lebenssturm" mal hindurch braust.
Es ist wie ein Paradox: hinreissende Schönheit und Urgewalt zugleich.

Vielleicht kann man sich nur forttragen lassen vom Orkan - und, wenn er sich gelegt hat, schauen, wie sich die ursprünglich gewohnte "Landschaft" (die inneren und die äusseren Gegebenheiten) verändert hat ........
Sorry, wenn ich jetzt mal einen anderen Aspekt hineinbringe......er mag auch falsch sein in dem Zusammenhang.
Ich kann einfach, was ich lese, nur abgleichen mit dem, was ich erlebt habe ......
 
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Vielleicht kann man sich nur forttragen lassen vom Orkan - und, wenn er sich gelegt hat, schauen, wie sich die ursprünglich gewohnte "Landschaft" (die inneren und die äusseren Gegebenheiten) verändert hat ......
toller Beitrag. Danke. Viel Weisheit spricht aus dir.
Das, was Bestand bzw. Fundament hat, überlebt die schwerste Erschütterung und das schlimmste Wetter. Alles andere kann eh weg.

Dazu passend Franz von Assisi:
Daß mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.
 
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