Der Schamanismus der heute hierzulande praktiziert wird, das ist, muß man auch einmal sagen, Neoschamanismus ohne Tradition.
Und warum suchen und finden wir nicht unsere spirituellen Wurzeln? Warum gehen wir nicht unsere eigenen Wege? Sie sind alt, uralt, wie schon öfter gesagt, weit über 30.000...40.000 Jahre, belegt durch die Höhlenzeichnungen. Natürlich sind Brüche drin, aber können wir die nicht überwinden? Klar, die weltlichen Aufzeichnungen und Traditionen haben die Christen hier gründlich plattgemacht, sie haben mit Feuer und Schwert gewütet wie die Bestien und Menschen, die die alten Wege gingen, teilweise lebendig verbrannt.
Aber warum fragen wir nicht unser Inneres, unsere Er-innerungen? Ich hab meine spirituellen Wurzeln gefunden, sie liegen in einer Vergangenheit, in der das Christentum noch zigtausend Jahre in der Zukunft liegt. Ich
sehe die alten Höhlenzeichnungen (dazu reichen richtig gute Farbreproduktionen, wer kommt schon mal nach Lascaux o.ä., zumal die Höhlen wohl teilweise gesperrt sind, weil die Zeichnungen unter dem Besucherandrang sehr gelitten haben) und spüre, fühle die Gemeinsamkeit: Das ist es, da ist die Ver-bindung! Dazu muß ich nicht die genaue schamanische Praxis kennen, die damals üblich war, das ist eine geistige Sache...
Daß gleichzeitig Parallen aus indianischer und sibirischer Tradition einfließen, hat nichts mit Nachahmung oder Kulturdiebstahl zu tun, sondern damit, daß der Schamanismus eben einen Kern hat, einen gemeinsamen Nenner rund um den Globus über alle Kulturen und Zeiten hinweg...
So siehst Du das? Mein Totem hat mich mein ganzes Leben lang begleitet, gelenkt, an den Fäden gezogen, auf sehr subtile Weise, und mich spirituell dahin geführt, wo ich heute bin. Im Gegensatz zu den Menschen (wenn die sagen "nur zu deinem Besten", dann werde ich massiv mißtrauisch) hat SIE es wirklich zum Besten für mich getan und ich bin dankbar dafür...
...und wenn das jetzt ein Unbedarfter liest, würde er wohl eher nicht auf die Idee kommen, daß das eine gute Begegnung war, odeR?xD
Du entlockst mir gerade ein breites Grinsen...
Zerstückelung, schönes Stichwort... Muß m.M.n. nicht unbedingt mit Zähnen und Klauen geschehen, sondern kann auch im übertragenen Sinne stattfinden: Das alte, ach so rationale, "zivilisierte" Weltbild, das nur akzeptiert, was man anfassen oder hart beweisen kann, wird wie ein Kartenhaus zertrümmert und muß etwas neuem, uraltem, reicherem Platz machen...
LG
Grauer Wolf