Kochtagebuch

Also, vorgestern gab's

Mainstream Minestrone ohne Tomaten

Super einfach, super deutsch, super lecker.

Zutaten:

3 Möhren vom Bund (bitte niemals die abgepackten klobigen Möhren aussm Supermarkt verwenden!)
6 festkochende Kartoffeln
1/2 Dose oder Glas Brechbohnen
2 Stangen Lauch
2 längliche Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 L Gemüsebrühe
Meersalz aus der Mühle (bitte niemals Jodsalz verwenden, macht nur die Knochen kaputt)
schw. Pfeffer aus der Mühle
1 TL Chilipulver
1 TL Currypulver
1 TL frischer Thymian
1 TL Asafoetida
Sonnenblumenöl

Zubereitung:

Schalotten und Knoblauch kleinhacken. Lauch in Ringe schneiden. Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Möhren schälen und bleistiften (mit einem Küchenmesser wie einen Bleistift behandeln und nach unten längliche Streifen abhobeln, dabei die Möhre ständig drehen).

Den Suppentopfboden mit Öl beschichten und die Schalotten darin anschwitzen. Salz, Pfeffer, Chili und Thymian hinzu. Nach zwei Minuten den Knoblauch zugeben und eine Minute mitanschwitzen. Dann den Lauch dazu und eine weitere Minute anschwitzen. Curry. Asafoetida. Dabei ständig mit einem Holzlöffel umrühren. Kartoffeln und Möhren hinein und zwei weitere Minuten anschwitzen. Nochmals salzen und pfeffern.

Dann mit Gemüsebrühe auffüllen, aufkochen lassen. Wenn's brutzelt, die Bohnen hinein. Etwa 10 Minuten kochen lassen, die Hitze währenddessen langsam geringfügigen.

Man kanns auch ohne Gemüsebrühe machen (also nur mit Wasser), dann beträgt die Kochzeit etwa 25 Minuten.

Simple, but massive!

:D
 
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Kräuterseitling-Kartoffeln mit Salat

Aufs Blech:

Alufolie
Olivenöl
10 kleingeschnittene Kartoffeln
100 g frische Kräuterseitlinge
1 Stange Lauch
3 Schalotten
1 Knoblauchzehe
frischer Rosmarin
frischer Thymian
klein gehackte Blattpetersilie
Sulz
Pfuffer
Chili

In die Salatschüssel:

1/2 Eichblattsalat (dunkel)
1 Knoblauchzehe
1 kleingehackte Fleischtomate
1 Scheibe kleingeschnittener Tofu
10 Blatt fr. Basilikum
angeröstete Kernemischung (Sonnenblumen, Kürbis und Pinien)
Walnussöl
Balsamicoessig (dunkel)
Sulz
Pfuffer
Curry

Zubereitung:

Das Backblech mit Öl einfetten, Zutaten drauf, ab in den Ofen, 220 Grad, mittlere Schiene, 20-30 Minuten, je nach Kartoffelsorte. Salat: Alles in die Schüssel, dann nach Gefühl Öl und Essig drüberschütten. Zum Schluss die kurz in der Pfanne ohne Öl angerösteten Kerne hinein und alles umrühren.

Tipp:

Die Kernemischung gibt's bei Plüs für 59 Cent und gibt dem Salat den Zusatzkick.
 
Das hört sich interessant an. Was sind denn Seitlinge??? :dontknow:

Kerne in den Salat, eine gute Idee, werde ich auch wieder öfter machen. Ich wollte ja vor Samstag nicht mehr hier rein schauen, aber als Anregung für mich selbst, und andere Zubereitungsarten kennen zu lernen, gefällt es mir doch gut. :)

Na ja, ich weile hier noch bei Tee, Ananas- und (ziemlich dünnflüssigen) Gemüsesaft. :D :morgen:

Aber bald, yeah!
 
Seitlinge sind richtig leckere Pilze...YAM YAM

pilze.jpg
 
Bärlauchpesto als Brotaufstrich oder Dip

Die Bärlauchsaison hat begonnen.

1 Bund frischer Bärlauch, kleingehackt
1/8 L Olivenöl
1 Zehe Knoblauch
1 Scheibe Tofu
Pinienkerne
Sonnenblumenkerne
Sulz
Pfuffer

Kerne ohne Öl anrösten. Alles in den Mixer. Höchste Stufe, 2 Minuten, fertig.


Brokkoli-Kokos-Ingwer-Suppe

2 längliche Schalotten (gibts bei Uldi Süd)
1 Knoblauchzehe
Oliven- oder Sonnenblumenöl
5 mittelgr. Kartoffeln, festkochend
1 Brokkoli
1 Dose Kokosmilch (gibts im Punny Markt für 55 Cent)
1 L Gemüsebrühe
5 g geriebener Ingwer
1 EL Kreuzkümmel
1 EL Madrascurry
1 TL Chilipulver (die Standardmarke aussm Asiashop ist da durchaus die beste)
Meersulz
Mühlenpfuffer
Kräuter der Provence

Topf. Öl erhitzen. Schalotten und Knoblauch mit Sulz, Pfuffer, Kräuter, Chili, Kreuzkümmel, Ingwer und Curry anschwitzen. Kartoffeln kleingeschnitten dazu. Nach etwa 2 Minuten mit Kokosmilch ablöschen und aufkochen lassen. Hälfte der Gemüsebrühe und kleingeschnittene Brokkoliröschen rein. Erneut aufkochen lassen. Nachingwern. Ständig rühren. Den Rest der Gemüsebrühe gemäß der Verdampfung nachschütten. Abschmecken, nach Gusto nachwürzen. Währenddessen das Gemüse stampfen (Man kann auch am Ende pürieren, Stampfen hat jedoch den Vorteil, dass noch Stücke drin bleiben, auf die man beißen kann). So lange kochen lassen, bis man den Eindruck hat, dass die Suppe fertig ist. Statt Brokkoli kann man auch Blumenkohl verwenden.

Guhts Mägle!

:D
 
Hallo Ihr zwei,

wirklich tolle Rezepte. Komme mit dem Lesen und einkaufen und planen usw. gar nicht nach, da wir am WE leider (?) an die Nordsee zu Freunden fahren.

Das mit dem Möhren bleistiften klappt ja super, hätte nur an meine Finger denken und das Grün bis zum Schluss dranlassen sollen (leichtandenkopfklatschmitderflachenhand)...

Liebe Grüße Bineken :liebe1:
 
Die Pilze sehen sehr appetitlich aus.

Habe 2 Eurer Rezepte fein ausgedruckt. Das mit dem vegetarischen Käse muss ich unbedingt auprobieren. Wo bekommt man denn Reismilch her?

Ich werde künftig auf dieses Thema hier verweisen, wenn Leute behaupten, dass man bei vegetarischer Ernährung nur Körner isst :D
 
Die Pilze sehen sehr appetitlich aus.

Habe 2 Eurer Rezepte fein ausgedruckt. Das mit dem vegetarischen Käse muss ich unbedingt auprobieren. Wo bekommt man denn Reismilch her?

Ich werde künftig auf dieses Thema hier verweisen, wenn Leute behaupten, dass man bei vegetarischer Ernährung nur Körner isst :D

Reismilch gibts im Naturkostladen, Reformhaus und neuerdings auch in größeren Supermärkten wie Kauflund. Wenn man die nur trinken will, dann sind "Rice Dream" und "Bruno Fischer Reisdrink" am empfehlenswertesten, zum Kochen reicht die Supermarktvariante, die ca. die Hälfte kostet, aber für sich betrachtet nicht soo gut schmeckt.

:zauberer1
 
Mangold-Pilz-Ragout mit Bandnudeln

200 g Pilzmischung vom Markt (Egerlinge, Champignons, Shiitake, Kräuterseitlinge, Austernpilze)
1 Mangold
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
Weißwein
Sojasahne
3 EL Margarine
1 Zweig Rosmarin
1 Zweig Thymian
fein gehackter Bärlauch
ein paar Blätter Blattpetersilie (niemals den krausen verwenden!)
Sulz, Pfuffer, Curry, Chili, Vollrohrzucker, Kräuter der Provence
Grüne Tagliatelle aus reinem Hartweizengries

Mangold entstrunken.

Topf 1: Wasser. Heiß. Sulz. 1 Schuss Olivenöl. Bandnudeln.
Topf 2: Mangoldblätter blanchieren (3 Minuten kochen, dann raus und in Eiswasser, wieder raus, abtupfen).

Mangold kleinschneiden.

Währenddessen in der Pfunne: Schalotten und Knoblauch in Margarine anschwitzen. Rosmarin- und Thymianzweig hinein. Sulz, Pfuffer, eine Prise Chili. Dann die Pilzmischung dazu und etwa 3 Minuten mitschwitzen. Mit Weiswein ablöschen. Wenn's kocht, den Mangold rein. Mit Sojasahne ablöschen. So viel verwenden, dass das Gemüse in einer cremigen Sauce gart. Immer wieder umrühren und abschmecken. Curry, Zucker, Chili, zusätzlich gehackter Rosmarin und Thymian. Ggfs "nachweinen". Kurz vor Schluss Petersilie und Bärlauch hinein. Das ganze dürfte so 15-20 Minuten dauern.

Bandnudeln in einen Seiher. Sulz, Öl und Kräuter der Provence. Den Seiher gut durchschütteln. Zusammen mit dem Ragout auf Pastatellern servieren. Dazu Salat.
 
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Noch ein paar Tipps:

Den besten Blattpetersilie gibts in türkischen Lebensmittelgeschäften. Weil der in der türkischen Küche häufig verwendet wird, ist der dort zahlreich vorhanden und deswegen sehr günstig.

Gemüse nach Möglichkeit vom Wochenmarkt. Ist zwar etwas teurer als im Supermarkt oder Discounter, aber um einiges frischer und damit langfristig betrachtet preiswerter.

Vor allem mal nach Pilzhändlern Ausschau halten. Die Pilze von unserem Händler bspw. sind so hardcorebesser, dass man die aussm Supermarkt gar nicht mehr will, die sind nämlich vergleichsweise wie Styropor von der Konsistenz.

Gemüse aussm Bioladen?

Ist in erster Linie teuer. Mag sein, dass es ungespritzter ist, aber wer weiß das schon genau? Unser Eindruck ist, dass die logistische Struktur von Bioläden um einiges lobbyhafter ist als die von Einzelhändlern auffm Wochenmarkt. Da gibts nämlich wirklich noch Einzelhändler und das Gemüse stammt zum großen Teil tatsächlich aus eigenem Anbau und verdient damit eher die Bezeichnung "ökologisch kontrolliert".

Fazit: Gemüse vom Wochenmarkt ist die bronzene Mitte zwischen styroporhafter Discounterware und eventuell hochwertigem, aber sündhaft teurem Bioladengemüse.

In solchen Läden ist uns aufgefallen, dass da vor allem Leute einkaufen, die den Ökotrend aus rein egokratischen Motiven mitmachen. Jene, die zu viel Geld haben und sich für was besseres halten, aber scheinbar gar nicht wissen, worum's wirklich geht.

Überhaupt ist die Vokabel "Bio" als Produktbezeichnung mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Heutzutage ist das ein reiner Marketingbegriff und die meisten fallen drauf rein, vor allem jene, die "Bioprodukte" in Discountern einkaufen. Da gehen sie schon aus ökonomischen Gründen in einen Discounter und zahlen trotzdem das Doppelte. Die Wahrheit ist jedoch, wie ich aus sicherer Quelle weiß, dass die sogenannten Bioprodukte zumindest dort aus der gleichen Quelle stammen, wie die Nichtbioerzeugnisse.

Wir dürfen nie vergessen, dass wir (noch;) in einer definitiv kapitalistischen Gesellschaft leben und dort geht's in erster Linie um Profit.

Da muss man höllisch :D aufpassen, vor allem auf Wochenmärkten. Denn da gibt's im Gegensatz zu den Riesenhandelsketten kein einheitliches Preisniveau. An einem Stand kostet der Wirsing 95 Cent das Kilo, am nächsten 1 Euro 20, am übernächsten 1,65.

Doch, wenn man die Muße mitbringt, sich alle Stände in Ruhe anzukucken, kann so eine Realität durchaus Spaß machen. Dann findet man so nach und nach seine Händler, die vertrauenswürdig singen. Zudem kann man mit denen zu gewissen Zeitpunkten richtig gut feilschen, vor allem etwa eine Stunde vor Ende, wenn die bereits auf dem Trip sind, dass sie ihr Zeug unbedingt loswerden wollen. Da kann man noch einiges rausschlagen:D

Zu guter letzt durchleuchten wir in diesem Nexus noch kurz das sog. Marktschreier-Syndrom. Marktschreier sind jene Kleinhändler, die gerne Riesenhändler wären, es aber nicht sind und auch niemals sein werden. Solchen Ständen grundsätzlich ein Lächeln zuwerfen und zum nächsten Stand gehen, wo die Atmosphäre ein wenig stoischer ist, heißt, wo man in Ruhe auswählen kann, ohne sich gleich zum Kauf verpflichtet fühlen zu müssen.

Die gibt's auf jeden Fall, diese zurückhaltenden Händler, zwar in der Unterzahl, aber durchaus existent. Bei denen ist gar nicht mal so erstaunlicherweise das Preis-Leistungs-Verhältnis um einiges gesünder als bei den penetranten Marktschreier-Ständen.

So, check it out!

:D
 
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