Kleine Geschichten und Gedichte

War das nicht seine Lokomotive?

Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher - ich hab als Kind wie verhext gebannt vor dem Fernseher gesessen und bin bestimmt noch traumatisiert und schockerstarrt wie eingefroren
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Ich mein es war ein Drache - auch wenn die Lokomotive eine Rolle spielte...


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So langsam reift der nächste Teil in mir. Es fehlt nur noch....

Ein Stück selbstgebackene Schwarzwälder Kirschtorte meiner Frau, die direkt vor meiner Nase steht. Doch bevor ich mir die rote Kirsche an Sahnetopper nicht einverleibt habe, geht gar nix. ;)

"Moor layter"
 
Hans Freitag war seit gut zwei Wochen beruflich hier in Südengland. Die Landschaft hier rund um Wiltshire hatte es ihm angetan. Für drei Monate war sein Aufenthalt über seine Firma hier geplant. Als leitender Ingenieur war es seine Aufgabe, eine metallverarbeitende Firma umzustrukturieren.

Die immens hohe Auslöse würde seiner Familie finanziell sehr gut tun. Immerhin hatte er sechs Kinder und eine Frau zu ernähren, die er in der Heimat zurücklassen musste.

Gleich während der ersten Tage hatte er sich mit dem Vorarbeiter Bruce angefreundet. Seine graue Schlägermütze, der rote Vollbart und seine joviale Art hatten es ihm angetan. Die karierte Tweedhose und ein Wollhemd waren sein Markenzeichen. Ausserdem trug er stets Weste. Bruce meinte , dies gehöre zum guten Ton in Wiltshire und Umgebung.

Nach ein paar Tagen lud Bruce Hans in einen der typischen Pubs in dieser Gegend ein. Hans hatte sich auf Bruce's Vorschlag hin ein wenig "englisch" eingekleidet nun standen sie am Tresen und Bruce bestellte zwei Ale für sie.

Bruce war hier gut bekannt und wurde gleich von vielen Gästen und dem Wirt begrüsst. Vom Wirt besonders, denn er war sein Bruder. Josh hatte den Pub vor vielen Jahren von den Eltern übernommen und führte ihn nun in 3.Generation. Man hatte dem Pub den Namen "Flint" gegeben, in Anlehnung an den Piraten-Käpten Flint aus der berühmten Romangeschichte.

Überall standen metallbeschlagene Seefahrerkisten, Kapitänsfiguren und Matrosenfiguren herum. Selbst der Papagei des Käptens fehlte nicht, allerdings hatte er über die Jahre etwas Farbe verloren und an manchen Stellen lugte das blanke Holz hervor. Über dem Tresen hing ein Steuerrad, in dem kunstvoll eine kleine Lichterkette eingeflochten war und am unteren Ende baumelte an zwei Kettchen ein kleines Schild mit der Aufschrift "Flint."

Die eingerichteten Sitzecken mit dem karierten Bezugsstoff luden zum Verweilen ein und auf jedem Tisch brannte eine Kerze auf den schon etwas abgenutzten Deckchen. Es war irgendwie gemütlich hier und Hans fühlte sich auf Anhieb wohl.

Bruce unterhielt sich kurz mit seinem Bruder Josh und Hans bekam am Rande mit, wie die beiden sich über "The Door" unterhielten. Etwas war dort geschehen. Als die beiden geendet hatten fragte Hans nach, was es damit auf sich hätte.

Bruce erklärte ihm, dass es sich bei "The Door" um eine Höhle ganz in der Nähe handelte. Über die Jahrhunderte waren dort immer wieder Menchen verschwunden, welche diese Höhle erkunden wollten. Manche sagten es sei ein Eingang zur Unterwelt oder gar zur Hölle. Viele mysteriöse Geschichten rankten sich um diese Höhle und gerade vor ein paar Tagen waren nun wieder zwei junge Leute verschwunden und nach dem Einstieg nicht wieder aufgetaucht. Man darf den Berggeist der dort hausen soll eben nicht zu sehr herausfordern.

Die Geschichten gingen über Jahrhunderte und Bruce vermutete, dass die Menschen sich in dem riesigen Labyrint hoffnungslos verlaufen hatten oder abgestürzt waren, denn an einigen Stellen ging es sehr steil bergab.

"Du warst schon einmal dort drin?", fragte Hans.

"Natürlich! Die jugendliche Neugier hat mich damals dazu getrieben. Ich glaubte nicht an den ganzen Quatsch der darüber erzählt wurde. Der Legende nach erwartet einen unermesslicher Reichtum, wenn man die untere Etage erreicht und dass wollten wir natürlich versuchen. Josh und ich. Damals..."

"Und?", fragte Hans nach.

"Nun, wir waren mehrere Stunden dort drin. Sind auch ziemlich weit gekommen, aber dann haben wir doch Bammel bekommen, als wir in der Tiefe ein seltsames Licht und komische Geräusche vernahmen."

"Wahnsinn!, entfuhr es Hans. Da würde ich gerne mal einsteigen."

"Ja wenn Du willst, können wir es am kommenden Wochenende ja mal versuchen, Hans. Die Woche darauf habe ich Geburtstag und ein Säckchen Reichtum könnte ich gut gebrauchen", sagte Bruce lachend.

"Dann ist es beschlossen mein Lieber. Nächsten Samstag geht's los!"

Bruce war inzwischen auf Kaffee umgestiegen, da er Hans noch in seine Pension zurück fahren musste und auf dem Rückweg machten die beiden Pläne für den Einstieg. Wie zwei Geisterfinger suchten sich die Scheinwerfer des alten klapprigen Ford ihren Weg durch die Nacht. Das Geräusch von Kopfsteinpflaster verriet das Nahen der Pension und kurz darauf kamen sie dort an.

Ale und das Gespräch über das interessante nahende Abenteuer hatten Hans müde gemacht und er fiel auf seinem Zimmer angekommen sofort in tiefen Schlaf. Doch ein Traum liess ihn nur sehr unruhig schlafen. Ein Traum über eine Höhle, ein furchterregendes Etwas, grossen Reichtum und den Verlust seiner Kinder....




H.A. - hier genannt Tolkien
 
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