Kleine Geschichten und Gedichte

Manchmal

Manchmal hör' ich von andern,
wie das Leben sie quält,
wie sie ziellos wandern,
wie das Falsche zählt.

Manchmal will ich versuchen,
sie drauf hin zu weisen,
auf die "richtigen" Stufen,
auf das sie leichter reisen.

Manchmal kommt es an,
das gesprochene Wort,
kann es spüren dann,
wie die Trübsal fort.

Manchmal halte ich zurück,
sage nichts und hör nur hin
und mit etwas Glück,
bringt Schweigen den Gewinn.

Manchmal ist es nur die Stille
und ein Stück Aufmerksamkeit
dass die Seele spürt die Fülle
und der Mensch ist neu bereit.

Manchmal ist es wie beim Tanken,
- nicht überall geht Diesel rein -
gerät das Leben dann ins Wanken,
darf's auch schon mal Super sein.

Manchmal ist es einfach wichtig,
auf die Führung zu vertrauen,
alle Erfahrungen dann nichtig,
nur mit Zuhören aufzubauen.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
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Der Spiegel

Schau in den Spiegel,
sieh ihn Dir mal an,
den großen Tiegel,
was siehst Du dann?

Dann siehst Du Dich
und auch eine Frage,
die beschäftigt mich,
was ich so beklage.

Warum passiert mir das?
es kommt immer wieder,
verdammt, da ist doch was,
es streckt mich fast nieder.

Diese Sachen im Leben,
jeder hat zwei oder drei,
die wie Pech an uns kleben,
ist das niemals vorbei?

Woran liegt es?
Kann ich's lösen?
Wann versiegt es?
Sind's die Bösen?

Erhebst Du die Klage,
warum passiert's mir,
dann stell' Dir die Frage,
was ist das in Dir?

Wo mach' ich das Gleiche,
Du musst es benennen,
dann stellst Du die Weiche
und kannst es erkennen.

Es gibt die Momente,
die kommen zurück,
und die Komponente,
zeigt Dir Dein Glück.

Erkenne und wandle,
es ist nur für Dich,
bewege und handle,
der Rest spricht für sich.

Hast Du es versäumt,
Dich das mal zu fragen?
Der Spiegel ist Dein Freund,
ich kann es Dir sagen!

Er schafft's immer neu,
die Spreu und den Weizen,
so bleibt er Dir treu,
mit täglichen Reizen.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Tief verborgen

Er spürt es schon lange,
ganz tief in sich drin,
es wird ihm ganz bange,
spürt er da nur hin.

Es hat so viel Kraft,
könnt' so viel bewegen,
nur, ob er es schafft,
es ganz frei zu legen?

Er hat's schon probiert,
den "Schatz" zu heben,
hat sich dann blamiert,
so ist das im Leben.

Nun fehlt ihm der Mut,
es neu zu probieren,
tief spürt er die Glut,
will's noch mal riskieren.

Er lässt sich neu ein,
heut' will er es wissen
und gibt sich voll rein,
kein dämpfendes Kissen.

Erst ist es, wie unter Eis,
dann brechen Decken,
jetzt wird ihm heiß,
lauter heiße Flecken.

Stürzt immer tiefer,
wird aufgefangen,
den Namen rief er,
um den es gegangen.

Nun strebt er so schnell,
mit Macht geht's nach oben,
schon wird es ganz hell,
die Kraft ist verschoben.

Sie ist jetzt bei ihm,
gehört ihm zur Gänze,
sie sind nun ein Team,
auf das er nun glänze.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Zwischen den Welten

Ich war schon mal da,
hier an diesem Ort,
Erinnerung rückt nah,
musste damals fort.

Hab' hier viel gelassen,
als ich damals ging,
kann es jetzt erfassen,
viel, an dem ich hing.

War ein andres Leben,
schon sehr lange her,
warum war's mir gegeben?,
ich weiß es jetzt nicht mehr.

Hatte so ne' Ahnung,
dass da mal was war
und auch eine Mahnung,
geh' nicht ganz so nah.

Seh' die fremden Leute,
schau in ihr Gesicht,
sie sind nicht von heute
und sie sehen mich nicht.

Da hör' ich die Stimme,
"geh nicht zu nah ran"
ich seh' all das Schlimme
und mir wird ganz bang.

Was hab' ich getan?,
wie komm' ich zurück?
Doch ich hänge dran,
an diesem Schauderstück.

Bin nicht mehr drüben
und auch nicht hier,
wollt' doch nur üben,
was geschieht mit mir?

Stecke einfach fest,
zwischen den Welten,
und etwas lässt,
Gesetzt nicht gelten.

Wie komm' ich raus,
aus dieser Szene,
ich will nach Haus,
wie ich mich sehne.

Dann ein Beben,
ich hab' Glück,
hab' mein Leben,
nochmal zurück.

H.A.- hier genannt Tolkien
 
Mystische Pyramide

Sie steht so gut errichtet,
in einem Meer aus Sand,
so oft wurd' sie bedichtet,
gebaut von Meisterhand.

Und seltsame Geschichten,
von Gräbern und von Tod,
liest man in den Berichten,
Gelehrte hatten ihre Not.

Da nahm ich mir die Zeit
und fuhr einmal dort hin,
ich dachte mir es ist soweit,
war mir lange schon im Sinn.

Sie hat mich fasziniert,
ich musste sie berühren,
ich war elektrisiert,
so ließ mich verführen.

Ein paar Tage drauf,
stand ich dann vor ihr,
wollt' zur Spitze rauf,
denn sie rief nach mir.

Dort wo die Spitze fehlte,
setzt' ich mich dann hin,
weiß nicht was mich quälte,
ich hatt' nur sie im Sinn.

Dann wurde ich getroffen,
fast wie von einem Blitze,
konnte nichts mehr hoffen,
fiel tief durch eine Ritze.

Ich lag in einem Sarkophag,
der Deckel ganz geschlossen,
meine Sinne schmerzten arg,
im Kopf Gedanken schossen.

Dann sah ich wie sie früher war,
die Wände außen waren glatt
im Abendrot da lag sie da,
der Anblick was Besonderes hat.

Mit Gold bezogen war die Spitze,
ein Anblick, den ich schon gekannt,
sie schimmert in der Abendhitze,
wie wurde ich wohl hier genannt?

Ich spürte, ich war schon mal hier,
ein anderes Leben, lang ist's her
und alte Kraft steigt auf in mir,
das Wissen drum beruhigt mich sehr.

Mehr kann ich davon nicht berichten,
was damals alles hier geschah,
ich musste schwören zu verzichten,
doch rückt die Wahrheit nun ganz nah.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Lichter

Viele kleine Lichter,
leuchten wunder hell,
wie kleine Gesichter,
schwinden sie so schnell.

Nur für ein paar Stunden,
bringen sie uns Licht,
drehen ihre Runden,
tags seh'n wir sie nicht.

Viele kleine Lichter,
kommen auf die Welt,
so schöne Gesichter,
wird die Welt erhellt.

Nur für ein paar Stunden,
bringen sie uns Glück,
ein paar kleine Runden,
Schlaf holt sie zurück.

Viele kleine Seelen,
haben ihren Platz,
dürfen hier nicht fehlen,
jede ist ein Schatz.

Werden nachts nicht ruhn',
da schauen sie Dir noch zu,
haben immer viel zu tun
und eine davon bist DU.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Niklas

Ich weiß nicht, ob es schon bekannt ist,
hier bei euch in euren schönen Landen,
dass der Weihnachtsmann ein Freund ist
und vor Langem wir uns beide fanden.

Zu einer Zeit, bevor noch Mordor war,
Baumwart sah grad' sein erstes Licht,
da stand er ganz plötzlich vor mir da,
blickt groß erstaunt in mein Gesicht.

Da war er wohl falsch abgebogen
und landete bei uns in Mittelerde,
hatte sich damals wohl verflogen,
dass ich sein Freund dann werde.

Es strahlte sehr sein Bart, der weiße,
so lang und breit hing er herab,
er sagte dass er Niklas heiße
und stieg von seinem Schlitten ab.

Ich sagte, dass ich der graue Gandalf wäre,
bestimmt genau so weit gereist und alt wie er
und es war mir wirklich eine große Ehre,
den Weihnachtsmann zu kennen, freute sehr.

Nach einem Tee musst' ich den Weg erklären,
behände sprang das rundlich Kerlchen auf,
und sagt, er hätt' noch sehr viel zu bescheren,
flog los - und Weihnachten nahm seinen Lauf.

Seitdem besucht er Mittelerde jedes Jahr,
macht eine Pause, kurz vor seiner Tour,
wir trinken Tee und sind ein seltsam Paar,
zwei weise alte Männer, die dann reden nur.

Wünschen soll ich euch besinnlich Tage,
dies an alle auf dem großen Forum hier,
er lacht mich an, während ich dies sage,
ihr könnt's mir glauben - er sitzt grad' neben mir.

:sneaky:

Und auch von mir:
Eine schöne Adventszeit für alle!

H.A. - hier genannt Tolkien
 
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Besinnlichkeit

Wo ist sie nur hin die schöne Zeit,
als Kinder unterm Baum noch lachten,
erwartungsvoll - ein "gleich ist's soweit",
zum Thema dieses Abends machten.

Heut' wird der Weihnachtsbaum "gepostet"
und die Bilder gehen dann um die Welt,
als wenn die Menschen dann getrostet,
es geht bei allem doch nur ums Geld.

Wenn ich hier seh' vermeintlich Glück,
wohl unterm schön geschmückten Baum,
wünsch ich die Kinderzeit zurück,
hier war noch ehrlich Freud im Raum.

Da gibt's heut' Handys - nur die Feinsten,
dass muss man heute einfach haben
und das schon für die Allerkleinsten,
um sich im Internet zu laben.

Doch sind die neuesten, schönsten Dinge,
zu Ostern dann schon wieder alt,
auf dass der Osterhase neu sie bringe,
der nächste Feiertag kommt bald.

So twittert man sich durch die Tage,
wie kamen wir bloß früher klar,
so stellt sich hier für mich die Frage,
als alles noch ganz anders war.

H.A. - hier genannt Tolkien
 
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