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Ein Umdenken müsste generell stattfinden.Harser schrieb:Zu den Taten der Ökofreaks und den Worten der Ökologen (haben wir schon) muss noch etwas hinzukommen, ein geistiges Fundament. Aber welches?
Mariposa schrieb:Ein Umdenken müsste generell stattfinden.
Mir fällt auf, dass sich überdurchschnittlich viele Personen, die heidnischen Glaubens sind, oder die sich damit beschäftigen, eine besonders ausgeprägte Liebe zur Natur haben.
HoffentlichDas hat doch bestimmt was zu sagen! Muss nur noch weiter denken. Hoffentlich komme ich noch zu einem Ergebnis.
Harser schrieb:Ich gehe da mit Martin Löpelmann, der sagt, dass sich der Ulsterzyklus auf historische Ereignisse um 100 u.Z. bezieht, und in diesen Sagen ist der Geschlechterkampf offensichtlich in vollem Gange. Dass könnte bedeuten, dass sich das Patriarchat erst im untergehenden Keltentum durchgesetzt hat, dagegen in der La Tène-Zeit Matriarchat oder Machtteilung der Geschlechter vorlag. In den irischen Sagen sieht es wirklich so aus, je älter, desto stärkere und mächtigere Frauen kommen darin vor.
Ich weiß noch wenig über keltische Kultur und Matriarchat, Patriarchat ist aber eigentlich gar nicht zu gebrauchen, oder?
Ich würde hingegen sagen, viele Christen sind naturverbunden, und viele sind engagiert für Ökologie und Naturschutz, obwohl einige zentrale Mythen der christlichen Religion dem entgegenstehen.
gwenna schrieb:Hui, eigentlich wollte ich gar nicht predigen.
Ich habe das Bild, dass die Kelten in den tausend Jahren ihrer Blüte sich erheblich gewandelt haben, zumal es ein schwammiger Oberbegriff von 100en Stämmen und Völkchen ist, die untereinander so unterschiedlich waren, dass sich auch der Unterschied von Germanen zu Kelten verwischt. Ich habe aber noch nichts gefunden, was der Grundtendenz am Anfang matrifokal, am Ende patrifokal widersprach.Auf jeden Fall sind die Kelten noch matrifokaler orientiert wie z. Bsp. die Germanen. Die Frage ist nur: sind die Sagen wirklich die ältesten oder gibt es noch ältere von Völkern, die von den Kelten unterdrückt wurden?
Kannst du vielleicht ein paar interessante Details sagen? Welchen Blickwinkel bringt das?Wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich gerade ein Buch von Heide Göttner-Abendroth gelesen, das sich u.a. um den Sagen-Zyklus von Frau Holle dreht und um die entsprechende matriarchale Deutung. Sehr interresant und informativ und es bringt einen neuen Blickwinkel in die Sache.
Ich gehe soweit mit, dass die Entwicklung nicht gleichmäßig ist, sondern zwischendurch Extreme auftauchen. Entwicklung in Wellen, oder entlang einer Spirale. Eingeschlossen, zwischendurch Anknüpfung zu längst vergangenen Zeiten zu knüpfen, wie z.B. jetzt zu den Kelten, oder Kontakt zu anderen Teilen unserer Seele.So würde ich das sicher nicht formulieren. Die Menschheit befindet sich ja auf einem Entwicklungsweg. Das Patriarchat war eine Chance, viele Dinge zu verstehen. Dummerweise haben wir auf diesem Weg nur leider den Kontakt zu wichtigen Teilen unserer Seele verloren und das war für uns und unseren Planeten fatal.
gwenna schrieb:Hier hast du recht und unrecht. Natürlich kann man Teile der Bibel so interpretieren, wie du es tust. Keine Frage! Aber bist du dir sicher, das diese Mythen ursprünglich so gemeint waren, wie sie jetzt ausgelegt und interpretiert werden?
Aber wir hier im Westen sind zu christlich geprägt, als das wir das Christentum einfach ignorieren können oder sollten, wenn wir etwas verändern wollen.
Harser schrieb:Predigen hat zwei Seiten, eine ist das engagierte Eintreten für die eigene Sicht, die andere die Ablehnung anderer Sichtweisen. Ich finde es jedenfalls sehr anregend, was du schreibst!
Ich habe das Bild, dass die Kelten in den tausend Jahren ihrer Blüte sich erheblich gewandelt haben, zumal es ein schwammiger Oberbegriff von 100en Stämmen und Völkchen ist, die untereinander so unterschiedlich waren, dass sich auch der Unterschied von Germanen zu Kelten verwischt. Ich habe aber noch nichts gefunden, was der Grundtendenz „am Anfang matrifokal, am Ende patrifokal“ widersprach.
Kannst du vielleicht ein paar interessante Details sagen? Welchen Blickwinkel bringt das?
Ich gehe soweit mit, dass die Entwicklung nicht gleichmäßig ist, sondern zwischendurch Extreme auftauchen. Entwicklung in Wellen, oder entlang einer Spirale. Eingeschlossen, zwischendurch Anknüpfung zu längst vergangenen Zeiten zu knüpfen, wie z.B. jetzt zu den Kelten, oder Kontakt zu anderen Teilen unserer Seele.
Aber folgendes sehe ich anders: Zuerst kam die Entfremdung von den primären Bedürfnissen (z.B. Folge von Bevölkerungswachstum). Dies hatte ein gestörten Verhältnisses der Geschlechter zur Folge, dann erst kam Geschlechterkampf und letztlich Patriarchat. Insofern sehe ich höchstens in der Entfremdung die Lernchance, das Patriarchat an sich eine gänzliche Fehlentwicklung.
Ich verstehe unter einem Mythos einen Prozess und nicht einen alten Text oder eine alte Geschichte. Mit dieser Sichtweise macht „ursprünglich gemeint“ keinen Sinn, alles zählt dazu.
Mich interessiert an einem Mythos vor das, was wirkt. Ich nehme die alte Geschichte als Ausgangspunkt, fühle mich in die Bedeutung ein, nehme dann wichtige Prozesse und Geschehnisse aus der Jetztzeit, die auf diese Geschichte passen. Diese Zuordnung muss dann natürlich geprüft werden.
Noch ein anderes Beispiel. Im Neuen Testament gibt es die Geschichte, wie Jesus einen Besessenen heilt. Er treibt den Dämon aus dem Menschen in eine Herde Schweine, die sich dann ins Wasser stürzen und verenden. Aus der Jetztzeit: Versuchstiere, die für die Entwicklung von Medikamenten sterben. Massentierhaltung. Hingegen: die alten Kelten haben mit ihren Tieren in einem Zimmer geschlafen. Auch heutzutage gehen Hindus, Buddhisten, andere Völker respektvoll mit Haustieren um.
Es ist natürlich subjektiv und intuitiv, so mit Mythen umzugehen. Sicherlich könnte man objektivieren, und eine kulturvergleichende Studie daraus machen. Das würde helfen andere zu überzeugen. Aber um mir ein Bild von dem Mythos zu machen, nutzt das nichts. Ich schaue in mein Herz, und frage: Ist das wahr?
Stimmt! Aber wir sind auch keltisch geprägt, und ich interessiere mich im Moment dafür, ans Licht zu holen, was bislang nur unbewusst gewirkt hat.
Was Jesus angeht, stell ihn dir und die Liebe, die er gepredigt hat, einfach mal vor und überlege dann, ob er diese Dinge wirklich so getan oder gemeint hat, wie sie interpretiert worden sind. Ich glaube nicht. Mein ganzes Empfinden spricht dagegen.
OK. vertagen wir das in einen anderen Thread!Aber das Thema an sich finde ich superspannend. Warum enstand das Patriarchat überhaupt? Das ist vielleicht auch einen eigenen Thread wert, was meinst du?
Harser schrieb:Fällt dir ein Mythos oder eine Geschichte ein, wo Jesus Tiere, Pflanzen, Biotope, die Erde liebt?
behauptungen und ebenso aus solchen, die deinen Titel betitteln...Wesentliche Mythen des Christentums zeigen sich unverträglich mit ökologischer Nachhaltigkeit. Macht euch die Erde untertan ist ein kraftvoller Mythos, der zu ökologischer Nachhaltigkeit genau entgegengesetzt wirkt. Mensch als Krone der Schöpfung ist ein anderer Mythos, der dahin wirkt, die Biotope und alle anderen Lebewesen der Erde gering zu schätzen. Die Tiere dem Menschen zu Gesell wirkt dahin, die Tiere (und auch Pflanzen) einzuteilen in nützlich und schädlich für den Menschen, wobei die schädlichen bekämpft werden. Arche Noah ist ein interessanter Mythos. Hier werden zwei Exemplare von den verschiedenen Tierarten als ausreichend angesehen, das Überleben der Art zu sichern, was biologisch lächerlich ist. Die Wirkung dieses Mythos lässt sich in einem auf Barmherzigkeit beruhenden Naturschutz ablesen: es werden große Anstrengungen unternommen, quasi ausgestorbene Tierarten zu schützen (wo also zu wenig Exemplare verblieben sind, um die Art langfristig zu sichern), hingegen der Schutz der Biotope an sich vernachlässigt, wodurch immer neue Arten zu bedrohten Arten werden.