Kelten, Christen und Rom

Was haltet ihr von folgendem Satz?


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Harser

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Berlin
Was haltet ihr von folgendem Satz?

„Die religiöse Praxis des Christentums stammt überwiegend von den Kelten, der religiöse Kern hingegen von den Juden: der Gottbegriff, die Erlösungshoffnung (jüngstes Gericht), der Sündebegriff (Teufel und Hölle), die Zeugungs-Sexualmoral (Sex nur zur Zeugung). Die straffe hierarchisch-demokratische Institutionalisierung ist der Beitrag des römischen Imperiums. Das ist eine Reflexion der frühen Geschichte: Jesus als verhinderter König der Juden, die Missionierung der keltischen Gebiete, Staatsreligion im römischen Reich.“
 
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Ich habe "nur eingeschränkt" angeklickt, weil ich nicht wüsste, was für religiöse Praktiken die Christen von den Kelten übernommen haben sollen. Mal abgesehen davon, dass sie alle Feiertage behalten und einfach auf Christenkram umbenannt haben.
Ach ja... Das allweihnachtliche Baumschmücken haben sie geklaut - nur mit dem Unterschied, dass dafür früher die Bäume nicht ermordet wurden, sondern dass man solche draussen schmückte :)

Was noch? Würde mich interessieren. Also nur her mit den Infos :)
 
Ellinaelea schrieb:
... ich wüsste nicht, was für religiöse Praktiken die Christen von den Kelten übernommen haben sollen. Mal abgesehen davon, dass sie alle Feiertage behalten und einfach auf Christenkram umbenannt haben.
Ach ja... Das allweihnachtliche Baumschmücken haben sie geklaut - nur mit dem Unterschied, dass dafür früher die Bäume nicht ermordet wurden, sondern dass man solche draussen schmückte

Das ist doch schon eine ganze Menge. Dazu noch "Mutter Gottes". Die Plätze für die heiligen Stätten. Klöster aus Druidenschulen. Leider kenne ich die christlichen Rituale nicht so gut, weil ich nie ein Christ war. Aber vielleicht kann wer helfen?

Allerdings ist obige Vermutung eher deduktiv entstanden, weil ich so wenig von den Ritualen der historischen Kelten weiss, auch weil sie es nicht richtig aufgeschrieben hatten. Der Buddhismus ist auf dem Boden des damaligen Hinduismus enstanden, dass lässt sich ganz gut nachvollziehen, weil die Inder das damals schon ganz gut aufgeschrieben hatten.

Nun ist das Christentum schon recht weit vom Judentum entfernt, siehe die heutigen Angehörigen, aber auch die Unterschiede vom alten/neuen Testament. Wo nahmen nun die ersten Christen ihre Rituale her? Von dem, was Jesus "von Gott gechannelt" hat (das hatte doch nicht viel praktisches, oder?), wenig von den Juden, von denen sie nicht anerkannt wurden, nicht von den Römern, von denen sie unterdrückt wurden. Aber ringsum lebten die Nachfahren von den verschiedenen keltischen Völkern. Also ...

Und wenn sich jemand etwas ausdenkt, dann ist das meiste davon aus seinem kulturellen Kontext erwachsen, selbst wenn er nichts davon merkt.
 
Hallöchen,
Ich habe mit "ist was dran" mit Tendenz zum "stimmt genau". Was man nur nicht vergessen sollte ist, dass das Christentum, wie es mit jeder neu gegründeten Religion ist natürlich auf schon vorher bekannte Werte aufbauen musste. Die Lehre aber bzw. die politische Botschaft war zu großen Teilen im semitischeuropäischen Raum neu.
Die "Vollendung" des Tenach, wie Jesus es sagte, indem er die Gebote der Gottes-, sowie der Nächstenliebe als höchste darstellte hatte schon etwas revolutionäres an sich. Das die praktische Ausführung sich nach den gegebenen Religionen und pol. Systemen ausrichtet is verständlich. Man müsste hier also zwischen Lehre und Praxisauslebung trennen. Meiner Meinung nach.
 
An dem Satz ist durchaus einiges drann.
das Christentum hat nicht nur die Feiertage übernommen, sondern auch gleich einige Gottheiten.
Die wurden dann zu christlichen Heiligen.
Hier stellt Cernunnos ein besonders gutes Beispiel da, da Er nicht nur ein christlicher Heiliger wurde, sondern auch noch das optische Sinnbild des Teufels.

Liebe Grüße
Galahad
 
sehn wir uns auch die talismane und amulette an, wieviel davon ist von den kelten. eigentlich das meiste, es sind eben nur sehr viele dinge geändert worden und schon geben wir es als ein christliches symbol aus.
 
Naja, die Kirche hat sich nicht nur die alten Feiertage geschnappt sondern auch gleich die Bräuche rund herum. Ich denke da nicht nur an den Weihnachtsbaum sonder zb. an die Feuer- und Wasserweihe zu Ostern, an das Gedenken an die Ahnen zu Allerseelen-Allerheiligen usw.

An der Sache mit den Heiligen ist auch sicher was drann... da lassen sich sicherlich einige finden, die ihre Wurzeln in einer älteren Kultur haben.

Bei den Symbolen bin ich mir allerdings nicht so sicher. Viele christliche Symbole stammen eher aus dem südlichen, arabischen Bereich. Ob sie was von den Kelten übernommen haben...?
 
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