Keine Grenzen

HeiligerGeist

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12. Februar 2011
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Es gibt weder eine Grenze nach oben, noch nach unten.
Konkret heisst das: Man kann die Quanten wieder teilen und unser Universum ist auch nur eines von unendlichen. Und diese unendlichen Universen sind auch wiederum nur ein Teil etwas Grösseren.

Das bedeutet, dass der Mensch gleichzeitig unendlich gross aber auch unendlich klein ist.

Dazu fällt mir gerade ein, dass ich damit etwas zur Debatte "freien Willen vs. Determinismus" sagen kann.

Weder den freien Willen, noch den Determinismus kann man verifizieren.
Warum?

Stelle dir ein Neuron vor, welches gerade so an der (Reiz-)Schwelle zu einem Aktionspotential (AP) steht.

Was bestimmt nun darüber, ob das AP ausgelöst wird oder nicht?

Kleinste Erregungen bestimmen darüber.

Was bestimmt über kleinste Erregungen?

Nochmal kleinere Erregungen!

Ich hoffe, man versteht so ungefähr, worauf ich hinaus will.
An einer Schwelle bestimmen die kleinsten Faktoren über einen Zustand.

Da aber immer was Kleineres existiert, kann man nie den Anfang finden.
Es existieren also unendlich viele Faktoren, die etwas beeinflussen.
Deshalb kann man nicht sagen, ob man einen freien Willen hat. Letztendlich werden schwierige Entscheidungen nicht von uns entschieden, sondern von der Konstellation der kleinsten Teilchen.
Die Antwort liegt in der Unendlichkeit.
 
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Du musst mit der Suche nicht mal bis in die Unendlichkeit gehen, die Zusammensetzung der Materie aus der die Neuronen bestehen, ist ja bekannt. Bereits auf atomarem Level ist die Rolle des Zufalls immens.
Auch wenn ein einzelnes Ereignis vollkommen zufällig sein kann (z.B. Zerfall eines Atoms) folgt der Zufall einem "Muster". Obwohl du nicht sagen kannst wann ein bestimmtes Atom eines radioaktiven Elements zerfällt, kannst du sicher sagen, dass von einer relevant großen Menge des Elements nach seiner Halbwertszeit fast genau die Hälfte der Atome zerfallen sein wird und je mehr Atome du hattest umso genauer wirst du die 50% treffen.

Gäbe es diese Zufallsfaktoren nicht, könnten wir den freien Willen definitv ausschließen, weil dann jedes Ereignis im Universum nur zwingendes und einzig mögliches Resultat der herrschenden Bedingungen wäre. Damit hätte man niemals eine echte Wahl, da jede Entscheidung die man trifft, jeder Atemzug, jedes Photon das auf die Netzhaut trifft, genau so und nicht anders hätte eintreten müssen.
Nun ist dieser Zufall zwar gegeben, aber der freie Wille gewinnt auch hier nicht an Land. Eine Münze zu werfen ist in meinen Augen auch weniger als Entscheidung des freien Willens zu sehen.
Also reinen Determinismus können wir ausschließen (siehe Quantenphysik), genau wie kompletten Zufall.
Wenn unsere Entscheidungen "nur" das Resultat des physischen Zustands des Gehirns sind (in Form von Neuronenverknüpfungen gespeichertes Wissen & Erlebnisse der Vergangenheit, aktuelle Emotionen & Sinneseindrücke der Umwelt in Form von Neuralaktivität und anderen biochemischen/bioelektrischen Vorgängen & Einflüssen...), hieße das doch, dass wenn ich vor einer Entscheidung stehe, das Ergebnis nicht feststeht oder zwingend vorherbestimmt wäre, aber zum Fällen der Entscheidung lediglich Zufall und deterministische Vorgänge zu tragen kamen.

Weder den freien Willen, noch den Determinismus kann man verifizieren.
Warum?
Weil beide (möglicherweise, s.o.) falsifizierbar sind.
Das würde bedeuten, der freie Wille wäre lediglich eine Illusion, aber unsere Entscheidung/"Schicksal" wäre dennoch nicht schon fest vorherbestimmt.

(Schade eigentlich, ich hätte gern einen gehabt;))
 
Das Problem ist die stete lineare Denkweise. Vorherbestimmung und freier Wille sind zugleich. Der Mensch kann stets frei entscheiden, obwohl quasi "das Ergebnis feststeht", also die Vorherbestimmung schon existiert. Das Ergebnis steht fest, obwohl der Mensch in jeder Sekunde aus verschiedenen Faktoren heraus anders entscheiden könnte.

"Entweder UND Oder" anstatt "Entweder - Oder". Der Mensch kennt natürlich nur die Entweder - Oder - Überlegung, weil das seine Wahrnehmung bestimmt. Wo Ich bin, kann kein anderer sein. Was ich bekomme, bekommt kein anderer. Das etwas paradoxal zugleich sein kann, also "2" Zustände zugleich einnehmen kann, die auch noch einen weiteren unbekannten Faktor enthalten, ist der Wahrnehmung (die auf Aktion - Reaktion konditioniert ist) völlig fremd und unlogisch. Aber gerade dann wird es interessant. Der Mensch meint, durch Aktionen Reaktionen auslösen zu können, das aber evtl. Aktionen stattfinden, weil die Reaktion sich quasi schon entgegen der Zeit aus der Zukunft über das Unbewußte dem "auslösenden Handeln" der Aktion nähert und so ein Handeln im Menschen auslöst, das ist der Wahrnehmung völlig fremd.
 
also "2" Zustände zugleich einnehmen kann, die auch noch einen weiteren unbekannten Faktor enthalten, ist der Wahrnehmung (die auf Aktion - Reaktion konditioniert ist) völlig fremd und unlogisch.
nein, das ist ziemlich logisch und eigen, wenn man bedenkt, dass sich ein zustand immer durch die interaktion mit dem anderen definiert.
der meisthin als unbekannt wahrgenommene faktor ist die interaktion - insofern nur vermeintlich unbekannt, denn dieser zustand ist sozusagen das werk im prozeß. der akt selbst oder DAS selbst ist unbesehen ~ quasi, eben weil es variabel ist.
 
Es gibt weder eine Grenze nach oben, noch nach unten.
Konkret heisst das: Man kann die Quanten wieder teilen und unser Universum ist auch nur eines von unendlichen. Und diese unendlichen Universen sind auch wiederum nur ein Teil etwas Grösseren.

Das bedeutet, dass der Mensch gleichzeitig unendlich gross aber auch unendlich klein ist.

Du sprichst davon, der Mensch sei gleichzeitig unendlich klein und unendlich groß. Unendlich klein sei er, weil die Quanten seiner Körperlichkeit wieder teilbar seien. Dann überträgst du diese Teilbarkeit auf unendliche Universen und meinst, unser Universum sei lediglich eines von vielen, wie der menschliche Körper aus vielen unendlich kleinsten Teilchen bestünde.
Aber wo ist die unendliche Größe des Menschen nur geblieben? Mein Nachbar ist 190 cm groß, andere Menschen sind meist kleiner als er. Aber unendlich groß ist keiner, den ich kenne.
 
Ich seh das mit dem freien Willen grundsätzlich genauso. Ist ja auch schon wissenschaftlich belegt, das Entscheidungen in unserem Gehirn Sekunden vorher gefällt werden, bevor wir überhaupt bewusst etwas davon mitkriegen.

Trotzdem stimmt bei der Rechnung vom Gefühl her etwas nicht. Wir haben zwar als kleine herumirrende Ego-Gehirne nicht viel Entscheidungsfreiheit, aber irgendwo bleibt ein Rest Selbstverantwortung. Und dieser kleine Rest wird dann schätze ich viel Bedeutung haben wenn wir vor unserem Schöpfer stehen. :D

Apropo Schöpfer: Es gibt ja diese Theorie das wir in Gottes Körper kleine Teilchen sind... :)
 
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