Keine Erfolge ohne Ablegen von Geiz und Knausrigkeit

Ach, guter Mönch, wenn du wüsstest, wie weit ich von "Hochburgen" und "Handel" entfernt bin. Du kennst mein Leben nicht, urteilst aber dennoch darüber...aber zweifle nur, ich respektiere dich genug, dass ich dir deine Bilder über mich gerne lasse.

Als Brahmanen sehe ich mich als westlich geborener und sozialisierter Mensch nicht. Das hindert mich aber nicht, einer Yogatradition zu folgen, in der Karma Yoga zentral ist. Und somit auch zentraler Teil meiner Praxis. Dass ich keine Sangha hätte, oder dass es hier keine Sanghas gäbe, woher willst du das wieder wissen?

Dass der Atman -der nicht ungetrennt von Brahman ist, Eigenschaften wie "gut" oder "böse" hätte, wäre mir auch neu. Ich schrieb vom "göttlichen" Kern, bewusst unter Anführungszeichen. Dass der Buddhismus dieses Potential- als a-theistische Lehre- anders bezeichnet, weiß ich. Dass überhaupt der Begriff "Kern" ein unzureichender Vergleich ist, weiß ich auch.

Was Individualität mit Kommunismus, der ja sehr "gleichmachend" ist, zu tun hat-da kann ich dir jetzt nicht folgen. Und dass die Persönlichkeit (Prakriti) -zumindest solange man in einem Körper weilt-eine Rolle spielt, bei der Wahl des Lebenswegs, und menschliche Naturelle eben verschieden sind, liegt das nicht auf der Hand?
 
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Was da bei allem fehlt, ist der nach innen gerichtete Focus, bzw. nach oben und darüber hinaus. . Warum der Phantasie einer übergeordneten Sicht auf gut und schlecht, abseits von Handlungen, Ansichten, folgend, Nahrung geben?
Wie erfolgt demnach der Focus des seins?Achtsamkeit der Zeit zugewandt,zu dem tieferen Schichten des eigenen seins?
Man kann schöpfen in den tieferen Quellen dieser Weisheitslehren,das tägliche Üben hilft ungemein dabei.

Phantasie nur bei dem der sie lebt ,das jetzt ist es wo lebt, im Sinne der weiterbildenden Lehre die Phantasie wird überwunden, und es wird auf das Ziel fokussiert die Nahrung dessen ist nicht mehr gegeben, und führt zum eigentlichen Ziel das erreicht werden will.
 
Dass ich keine Sangha hätte, oder dass es hier keine Sanghas gäbe, woher willst du das wieder wissen?
Auch wenn hier nicht so am Thema: In Österreich gabs und gibt es kein (da wird Laien-Handelsgem. unter Label Sangha verkauft) und der Umstand das Haushälter vielleicht mit dem Handelsprodukt, jedoch sicher nicht mit den Juwelen in Kontakts war, bisher, zeigen die Aufwartungen.
Dass der Buddhismus dieses Potential- als a-theistische Lehre- anders bezeichnet, weiß ich.
Auch diese Aufwartung zeigt die gegenwärtigkeit von Handelsbezug und Hochburgen (Haushalten).

Dort wird zum Beispiel geundsätzlich vermieden Freigiebigkeit zu leren, erklären und zu üben. Wie sollten jene je feiner Bereiche richtig aufwarten und nicht selbst im hohen Sphären an Haushalten denken.
 
:unsure:

Mich wundert es mich schon ein wenig, dass es bei all der buddhistischen Lehre gerade in dessen Ländern so ein extremes Gefälle zwischen Arm und Reich geben kann? Leider scheint es so zu sein, dass Geiz und Knausrigkeit doch zum Erfolg führen – auch bei uns.

War nicht schon zuvor Zarathustra mit seinen sieben Engeln als Sendboten des Guten ausgezogen? Selbst etwas später hatte auch Jesus diesen Mißstand des Geizes immer wieder an den Pranger gestellt – wie man sehen kann mit wenig Erfolg. Ich fürchte jedenfalls, dass all das Mahnen wenig nützen wird, denn gerade jene, die darüber nachdenken sollten, sind dazu auf beide Ohren taub. Da wird also auch das Sezieren der Freigiebigkeit nicht weiterhelfen können.

Der Geiz ist weniger eine Sache des Wollens, sondern ist in uns mehr oder weniger verborgen. Wir sollten deshalb nicht so sehr auf die anderen blicken, sondern auf uns selbst. Unser Geist ist dabei jedoch ein schlechter Berater, denn er wir uns nur sagen, in welchem Licht er uns sehen möchte und nicht so, wie wir sind.

Am Ende wird es also mehr um eine Ernüchterung gehen, als um eine Erleuchtung. Ja und es bleibt dann nur noch die Chance zu lernen, mit seiner mehr oder größeren Last des Geizes besser umzugehen.


Merlin
 
:unsure:

Mich wundert es mich schon ein wenig, dass es bei all der buddhistischen Lehre gerade in dessen Ländern so ein extremes Gefälle zwischen Arm und Reich geben kann? Leider scheint es so zu sein, dass Geiz und Knausrigkeit doch zum Erfolg führen – auch bei uns.

War nicht schon zuvor Zarathustra mit seinen sieben Engeln als Sendboten des Guten ausgezogen? Selbst etwas später hatte auch Jesus diesen Mißstand des Geizes immer wieder an den Pranger gestellt – wie man sehen kann mit wenig Erfolg. Ich fürchte jedenfalls, dass all das Mahnen wenig nützen wird, denn gerade jene, die darüber nachdenken sollten, sind dazu auf beide Ohren taub. Da wird also auch das Sezieren der Freigiebigkeit nicht weiterhelfen können.

Der Geiz ist weniger eine Sache des Wollens, sondern ist in uns mehr oder weniger verborgen. Wir sollten deshalb nicht so sehr auf die anderen blicken, sondern auf uns selbst. Unser Geist ist dabei jedoch ein schlechter Berater, denn er wir uns nur sagen, in welchem Licht er uns sehen möchte und nicht so, wie wir sind.

Am Ende wird es also mehr um eine Ernüchterung gehen, als um eine Erleuchtung. Ja und es bleibt dann nur noch die Chance zu lernen, mit seiner mehr oder größeren Last des Geizes besser umzugehen.


Merlin

Ich denke, dass wir alle großzügig und geizig sein können. Kaum ist jemand nur das eine.

In manchen Bereichen ist man großzügig und gibt gerne, vielleicht mehr als man hat und ist dennoch in einem anderen Bereich zurückhaltend und für sich bewahrend, vielleicht sogar einfordernd.
Das hat etwas mit unseren Erfahrungen zu tun und ist mehr psychischer Natur als dass man es beabsichtigt und bewusst macht.

:o
Zippe
 
Ich denke, dass wir alle großzügig und geizig sein können. Kaum ist jemand nur das eine.

In manchen Bereichen ist man großzügig und gibt gerne, vielleicht mehr als man hat und ist dennoch in einem anderen Bereich zurückhaltend und für sich bewahrend, vielleicht sogar einfordernd.
Das hat etwas mit unseren Erfahrungen zu tun und ist mehr psychischer Natur als dass man es beabsichtigt und bewusst macht.

:o
Zippe
Wie ich schon schrieb, bin ich auch der Auffassung, dass Geiz in erster Linie von den Gegebenheiten der Natur abhängig ist. Rational können wir da lediglich die Veranlagung etwas dämpfen oder begünstigen. Geiz dürfte nach meinem Verständnis zu den Wesenszügen gehören.

Ich möchte eigentlich das Gute nicht von irgendwelchen schlechten Erfahrungen abhängig machen. Gerade ein selbstloses Geschenk an einen Fremden, das mit keiner Bedingung verknüpft wird, trägt auf besondere Weise zum beiderseitigen Seelenheil bei.


Merlin
 
Wie ich schon schrieb, bin ich auch der Auffassung, dass Geiz in erster Linie von den Gegebenheiten der Natur abhängig ist. Rational können wir da lediglich die Veranlagung etwas dämpfen oder begünstigen. Geiz dürfte nach meinem Verständnis zu den Wesenszügen gehören.

Ich möchte eigentlich das Gute nicht von irgendwelchen schlechten Erfahrungen abhängig machen. Gerade ein selbstloses Geschenk an einen Fremden, das mit keiner Bedingung verknüpft wird, trägt auf besondere Weise zum beiderseitigen Seelenheil bei.


Merlin


Lieber Merlin,

ich dachte auch gar nicht ausschließlich an schlechte Erfahrungen - sondern einfach nur Erfahrungen. Dinge, die uns im Leben begegnen, egal ob gut, nicht so gut oder neutral.

Ich denke auch, dass nicht immer, wenn man nicht gewillt ist zu geben, unbedingt Geiz dahinter stehen muss.

:)
 
:unsure:
Mich wundert es mich schon ein wenig, dass es bei all der buddhistischen Lehre gerade in dessen Ländern so ein extremes Gefälle zwischen Arm und Reich geben kann? Leider scheint es so zu sein, dass Geiz und Knausrigkeit doch zum Erfolg führen – auch bei uns.



Merlin
Diese Zerwürfnisse zwischen Arm und Reich, das extreme Gefälle zwischen Stadt und Land hat es immer schon gegeben in einigen asiatischen Ländern.
In Thailand unter anderem bestand auch in der Vergangenheit stets Konsens, dass da gewisse Dinge nicht angesprochen werden und dass Politiker ihren Streit nicht zum Nachteil dieser Monarchie austragen, und nicht die sozialen Spannungen zu verstärken.
Geiz bedeutet übertriebene Sparsamkeit und bedeutet dies nicht mit anderen teilen zu wollen,alles für sich zu behalten,nichts auszugeben .
Der Meister Swami Sivananda betonte dazu immer wieder dabei,teile was du hast mit anderen. Je mehr man gibt, umso mehr kann man auch empfangen ein Erfolg kann dem dann folgen ,im buddhistischen Glauben ist das bei vielen so eingeprägt.
Und im Buddhismus gilt Geiz als ein verblendeter geistiger Faktor, der dann aufgrund aufbegehrender anhaftung fest an Dinge klammert und nicht loslassen will.
 
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Sivanandaji wurde auch Swami "Give-Ananda" genannt, wegen seines unermüdlich gebenden Wesens. Er fand aber auch Zeit, zahlreiche Bücher zu verfassen, nicht nur über die Yogaphilosophie und die Hindu Religionen, sondern auch über andere Glaubensrichtungen und Philosophien.

Selbst in Lebensweise-und Anschauung ein strenggläubiger Hindu und Mönch, schrieb er in vielen seiner Bücher mit größtem Respekt und vollster Wertschätzung über Jesus, Buddha, Laotse, Shams Tabrizi und viele andere. Er wies seine Schüler beständig an, nicht nur zu geben, sondern "Gott" ohne Unterschied in allen Wesen zu sehen.

Einmal wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt, einer seiner Schüler, der anwesend war, ging dazwischen und rang den Angreifer zu Boden. Laut Überlieferung soll Sivanandaji seinen Schüler mit den Worten "Mäßige deinen Zorn!" ermahnt haben. Später besuchte er den Mann, der ihn ermorden wollte im Gefängnis-mit Blumen und Früchten.
 
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