das mag Deine Sicht der Dinge sein, entspricht aber nicht der Realität.
Lieber Merlin,
Meinst Du hier mit
Realität etwa Deine Sicht der Dinge?
Es ist eben kein Kind der römisch-katholischen Kirche, sondern eine Vorstellung, die Du in den meisten Religionen wiederfinden wirst. Schon die alten Ägypter glaubten nur an ein einmaliges Dasein hier auf Erden und einer einmaligen Auferstehung für ein jenseitiges und ewiges Leben. Ich sehe da auch keinen erkennbaren Ansatz, dass die frühen Christen dazu eine andere Vorstellung hatten.
Die alten Ägypter waren sich bewusst, dass sie nach dem Erdenleben in die Unterwelt einzugehen hatten. Diese ist uns als Hölle bekannt. Du siehst dies absolut richtig, dass dieses Wissen nicht nur den Ägyptern bekannt war, sondern vielen andern Völker auch.
Die alten Juden warteten über viele Jahrhunderte auf die Wiedergeburt des Elias.
Schon vor tausenden von Jahren haben sich die Menschen berechtigterweise gefragt, wie ihre Seele wohl in die Unterwelt, Hades, Hölle gelangt sein könnte und was die Ursache ihres so schrecklichen Daseins dort sein könnte. Klar war ihnen schon, dass Gott sie keinesfalls von Anbeginn dorthin geschaffen haben konnte. Es ist durchaus anzunehmen, dass ihr Eigenverschulden durchaus bekannt war. So wie es bei Zarathustra dargestellt ist.
Den frühen Christen war eben die Botschaft sehr wichtig, dass der Weg aus eben dieser Hölle zurück ins Reich des Vaters dank der Erlösung durch den Sohn Gottes wieder offer ist!! Gerade dies war doch der grosse Magnet für viele Menschen, die unter den Götzenpriestern genauso zu leiden hatten wie unter den gierigen jüdischen Tempelpriestern.
Die Auferstehung oder die Wiedergeburt im Sinne der Taufe hat mit dem Gedanken vom Karma und dem ewigen Samsara nichts gemein – auch wenn Du das gerne so sehen möchtest. Unabhängig davon ist in der Bibel zwar von der Gnade Gottes die Rede, aber dieses Tun vermisse ich doch sehr.
Wo habe ich etwas 'im Sinne der Taufe' oder so ähnlich erkennen lassen?
Auferstehung heisst ganz klar, dass auch wir seit dem Engelsturz unter der Macht Luzifers in der Hölle waren und dieser nur entrinnen konnten, wenn kurzfristig ein Erdenleben absolviert werden konnte. Wir waren die Toten, die in der Bibel etliche Male erwähnt werden - im Reich der Toten!
Christus hat die Macht Luzifers gebrochen und eben diesen Toten die Auferstehung ermöglicht, indem sie nun zurück ins Reich des Vaters gehen können - allerdings müssen sie sich noch von ihren Untugenden befreien - wozu ihnen so viele Erdenleben zur Verfügung stehen, wie sie eben haben wollen. Die einen bemühen sich und benötigen nur wenige Erdenleben - die andern?? das siehst Du ja selbst.
So sehe ich auch bei Deiner Rede über die Engel nur den Aspekt ihrer Reputation und die Tugend zu Gott. Sind das aber die Tugenden, die wir im Wesen der Engel suchen? Wo ist hier ihre sprichwörtliche Selbstlosigkeit oder helfende Hand, die uns Trost und Hoffnung spendet? Ja und wie können uns solche Engel an Nächstenliebe erinnern?
Jeder Mensch hat zum Beispiel einen Schutzengel (seit der Erlösungstat Christi) - wer sich bemüht und mit ihm in Kontakt tritt, erlebt seinen Trost und seine Ermunterung.
Engel - und so waren auch wir noch vor dem Engelsturz - tun alles aus Liebe, ihr gesamtes Trachten ist die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Dem nächsten Engel Freude zu bereiten ist höchstes Glück! Auch wir Menschen erleben die glücklichsten Momente dann, wenn wir die Freude anderer erkennen.
Ist es nicht auch so, dass sich solche egozentrischen Göttlichkeiten, nicht auch zu einer egozentrischen Sicht auf meine Persönlichkeit führen? Da erinnere ich mich daran, dass von mir nur das ausgehen kann, von dem ich auch erfüllt bin. Es ist wie bei den Avataren in den PC-Spielen, mit denen wir uns schon nach kurzer Zeit identisch fühlen.
Was meinst Du mit 'egozentrischen Göttlichkeiten'?
Erstens gibt es nur einen Gott!
Zweitens ist Gott nie und nimmer egozentrisch - denn ansonsten hätte er niemals Wesen mit freiem Willen wie die Engel erschaffen! Er hätte sich selbst völlig genügt!!
lg
Syrius