Kann ich etwas tun um zu helfen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

magnolia

Guest
Ein naher Angehöriger ist offensichtlich krank. Er ist seit ca. 3 Jahren heiser und hat stark an Gewicht verloren. Der Gewichtsverlust war in den letzten Wochen massiv. Er zeigt alle Symtomem von Kehlkopfkrebs.
Uns allen in der Familie ist klar, dass er dringend ärztliche Hilfe benötigt. Doch er weigert sich zum Arzt zu gehen.
Mit meiner Therapeutin habe ich darüber gesprochen. Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist.
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können. Habt ihr Ähnliches erlebt? Konntet ihr jemanden in einer ähnlichen Situation umstimmen? Wenn ja, wie?

Danke für eure Beiträge.
 
Werbung:
Leider erlebe ich gerade Ähnliches. Der Mann einer ganz lieben Freundin leidet seit 2 Jahren an Krebs und hat jede Chemo strikt abgelehnt und war auch nicht offen für alternative Heilmethoden. Bis vor einem halben Jahr ging es ihm ganz gut. Inzwischen haben sich in fast allen Organen Metastasen gebildet. Er ist fast nur mehr im Spital und lässt die Chemo zu, jetzt, wo es vermutlich viel zu spät ist. Meine Freundin und ihre Söhne sind nervlich am Ende. Das einzige, was ich für sie tun kann, ist zuhören.
 
Mit meiner Therapeutin habe ich darüber gesprochen. Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist
Und damit hat sie Recht. Dein Angehöriger hat sich dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen...warum auch immer.
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können.
Sieh es als Lernaufgabe...mehr kannst du nicht tun.
 
Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist.

Denke, dass viele das auch verdrängen, gemischt mit Fatalismus.
Davon abgesehen klingt das nicht unbedingt so, als ob man in dem Fall noch viel tun kann, und ich denke, dass derjenige das auch mehr oder weniger weiß.

Geht es dann nicht mehr, setzt bei manchen dann der Überlebensinstinkt ein, und sie gehen dann plötzlich doch ins Krankenhaus.

Schwer zu sagen, ob das jetzt immer die falsche Entscheidung ist. Chemotherapien sind auch zerstörerisch (ich bin da kein VTler, aber Krebszellen sind entartete Körperzellen, die man schwer spezifisch bekämpfen kann, daher werden normale Zellen dabei auch angegriffen). Gerade ältere Leute ersparen sich die Chemo eventuell und wären anders trotzdem gestorben, und es kommt dann nicht unbedingt auf paar Monate an, wenn man dafür vorher die ganze Zeit Chemotherapie hatte.

P.S: Wollte da keine Ferndiagnose stellen, aber kann mir gut denken, dass die Person das mit einiger Begründung so sieht, dass es jetzt sowieso egal ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein naher Angehöriger ist offensichtlich krank. Er ist seit ca. 3 Jahren heiser und hat stark an Gewicht verloren. Der Gewichtsverlust war in den letzten Wochen massiv. Er zeigt alle Symtomem von Kehlkopfkrebs.
Uns allen in der Familie ist klar, dass er dringend ärztliche Hilfe benötigt. Doch er weigert sich zum Arzt zu gehen.
Mit meiner Therapeutin habe ich darüber gesprochen. Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist.
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können. Habt ihr Ähnliches erlebt? Konntet ihr jemanden in einer ähnlichen Situation umstimmen? Wenn ja, wie?

Danke für eure Beiträge.

Ja, habe ich vor ca. einem Jahr erlebt.
Nein, wir konnten die Person nicht umstimmen, er wurde schließlich in sehr schlechtem Zustand von der Rettung ins Spital gebracht (nach dem Anruf seiner Frau) und dort wie ein Wunder tatsächlich gerettet. Allerdings gab es zwei große Operationen und Entfernung von einer Niere, der Prostata...
Nun lebt er weiter mit den damit verbundenen Einbußen und sagt selbst, dass er dumm war, aber ich bin mir nicht sicher, ob er sich beim nächsten Mal nicht wieder so verhalten würde.
Ich habe damals gelernt, dass man diese Entscheidungen tatsächlich nur akzeptieren kann.
Ob jemand weiterleben oder sterben will, diese Entscheidung bleibt die Angelegenheit des Betroffenen, ebenso ob man kämpfen oder lieber aufgeben will. Manche entscheiden sich erst in der allerletzten Sekunde fürs Leben, natürlich kann es dann auch schon zu spät sein. Ich weiß jedenfalls, wie du dich fühlst, aber für mich war es in der Situation irgendwann klar, dass ich auf mich achten muss, eben weil derjenige gar keine Hilfe angenommen hat und es letztlich sein Weg ist, für den ich nicht zuständig bin.
 
Mein Mann hat seine gesundheitliche Lage auch ignoriert...er hat alles abgewiegelt und runtergespielt und wir als Familie mußten seinem Verfall ( er magerte auf 50kg ab und das bei einer Größe von 186cm) zusehen...all das hatte enorme Folgen für uns....eines Tages bat ich unseren Arzt, ihn am nächsten Tag ins Krankenhaus zwangseinweisen zu lassen...dazu kam es nicht mehr, weil er am darauffolgenden Morgen zusammenbrach und mit dem Tode rang...im Krankenhaus hörten wir schreckensstarr, wie ein Arzt in der Notaufnahme schrie, daß ihm der Patient gleich wegstirbt...er konnte durch eine Not-OP gerettet werden...später sprachen wir ihn darauf an, wie sehr uns als Familie sein ignoranter Umgang mit der Krankheit stressen würde und das doch hoffentlich nach diesem Erlebnis er sich nun anders verhält, schließlich sei er gerade noch dem Tod von der Schippe gesprungen...Antwort: ihr übertreibt.
Dieser Satz war ein Schlag ins Gesicht...und wir mußten bitter lernen, daß wir ihn nicht ändern können..
 
Ein naher Angehöriger ist offensichtlich krank. Er ist seit ca. 3 Jahren heiser und hat stark an Gewicht verloren. Der Gewichtsverlust war in den letzten Wochen massiv. Er zeigt alle Symtomem von Kehlkopfkrebs.
Uns allen in der Familie ist klar, dass er dringend ärztliche Hilfe benötigt. Doch er weigert sich zum Arzt zu gehen.
Mit meiner Therapeutin habe ich darüber gesprochen. Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist.
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können. Habt ihr Ähnliches erlebt? Konntet ihr jemanden in einer ähnlichen Situation umstimmen? Wenn ja, wie?

Danke für eure Beiträge.
Das ist sehr traurig- Erlebt habe ich so was noch nicht. Doch ich muss den Willen des Menschen akzeptieren.

Warum er auch immer solch eine Entscheidung getroffen hat.

Vielleicht möchte er ohne Stimme nicht mehr sein.
 
Werbung:
Ein naher Angehöriger ist offensichtlich krank. Er ist seit ca. 3 Jahren heiser und hat stark an Gewicht verloren. Der Gewichtsverlust war in den letzten Wochen massiv. Er zeigt alle Symtomem von Kehlkopfkrebs.
Uns allen in der Familie ist klar, dass er dringend ärztliche Hilfe benötigt. Doch er weigert sich zum Arzt zu gehen.
Mit meiner Therapeutin habe ich darüber gesprochen. Sie sagt, dass es Menschen gibt, die trotz schwerer Krankheit keine Hilfe suchen. Man kann diesen Menschen im Grunde gar nicht helfen weil es ihre eigene Entscheidung ist.
Es ist so schwer dabei zuzusehen und nichts tun zu können. Habt ihr Ähnliches erlebt? Konntet ihr jemanden in einer ähnlichen Situation umstimmen? Wenn ja, wie?

Danke für eure Beiträge.

Das tut mir sehr leid für Dich.

Leider kann man da nichts tun, wenn derjenige nicht will. Hab das selber auch schwer lernen müssen durch meinen Bruder, wie Du ja weißt. Es tut furchtbar weh, zuschauen zu müssen und nichts tun zu können. Deine Therapeutin hat da vollkommen recht, man kann nichts machen. Es ist gut, daß Du sie hast, damit sie Dir in dieser schweren Zeit beistehen kann. Letztendlich bleibt nur loslassen, es ist das letzte, was man noch tun kann.

Wenn ich Du wäre, würde ich ihm aber klar sagen, daß er seine Angelegenheiten regeln soll, wenn er sich schon nicht dazu entscheidet, um sein Leben zu kämpfen, und daß Ihr traurig und wütend seid deswegen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben