Jüdische Friedhöfe

Mellnik

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Jüdische Friedhöfe

Das jüdische Grab wird von den Gemeinden nicht eingeebnet und der Stein bleibt bestehen. Bei Platzmangel legt man eine Schicht Erde über ein Grab und bestattet einen Toten über dem anderen. Eindrucksvoll ist dies beim Alten Jüdischen Friedhof in Prag zu sehen. Dies hängt mit dem jüdischen Glauben an die Auferstehung der Toten nach dem Eintreffen des Messias zusammen.

Eine Besonderheit auf vielen jüdischen Friedhöfen sind die Paargräber: Da die Totenruhe nicht gestört werden darf, erhält der später gestorbene Ehepartner eine eigene Grabstätte mit eigener Mazewa neben seinem vorverstorbenen Gatten.

Blumenschmuck ist in der jüdischen Tradition nicht üblich, stattdessen werden kleine Steine auf die Grabplatten gelegt. Die Gräber lässt man mit Efeu und Gras überwachsen. Nach dem Besuch des Friedhofs wäscht man sich die Hände, weil die Nähe der Toten kultisch unrein macht. In Deutschland sind die jüdischen Friedhöfe in der Regel am Sabbat geschlossen. Die Halacha gestattet es nicht, am Sabbat Tote zu begraben oder dort tätig zu sein.

Auch nichtjüdische Männer werden gebeten, aus Achtung vor den jüdischen Bräuchen auf einem jüdischen Friedhof ihren Kopf zu bedecken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof

So wie ich gerne Synagogen besuche, so besuche ich auch gerne jüdische Friedhöfe.

In Deutschland gibt es viele alte jüdische Friedhöfe, mit ihrem ganz eigenen Charakter.
 
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Ich habe über den jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee in 2017 in meinem thread, "Sternenflug unterwegs in Berlin" berichtet.

An meiner Aussage von damals

"Ich empfand diesen Ort, als ich vor ca. 3 Jahren im tiefsten Herbst dort war, als den grusligsten Ort in ganz Berlin. Unterstützt wurde dieser Eindruck von den überwiegend schwarzen/dunklen Gräbern/Grabstätten, der dunklen Jahreszeit, der schier endlosen Weitläufigkeit, dem fehlenden Grabschmuck."

hat sich bis heute nichts geändert.

Im Vergleich zum Friedhof, wo z. B. Marlene Dietrich liegt, ebenfalls hier in Berlin, war die Stimmung ganz anders, ich würde sogar sagen, humorvoll, mit einem Auge zwinkernd, den Tod annehmend und akzeptierend und sogar so etwas wie hoffnungsvoll ...


Sternenflug unterwegs in Berlin
 
Ich habe über den jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee in 2017 in meinem thread, "Sternenflug unterwegs in Berlin" berichtet.

An meiner Aussage von damals

"Ich empfand diesen Ort, als ich vor ca. 3 Jahren im tiefsten Herbst dort war, als den grusligsten Ort in ganz Berlin. Unterstützt wurde dieser Eindruck von den überwiegend schwarzen/dunklen Gräbern/Grabstätten, der dunklen Jahreszeit, der schier endlosen Weitläufigkeit, dem fehlenden Grabschmuck."

hat sich bis heute nichts geändert.

Schade.
Ich empfinde jüdische Friedhöfe keineswegs als gruselig.
Aber jeder eben nach seinem Empfinden.
 
Ich habe über den jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee in 2017 in meinem thread, "Sternenflug unterwegs in Berlin" berichtet.

An meiner Aussage von damals

"Ich empfand diesen Ort, als ich vor ca. 3 Jahren im tiefsten Herbst dort war, als den grusligsten Ort in ganz Berlin. Unterstützt wurde dieser Eindruck von den überwiegend schwarzen/dunklen Gräbern/Grabstätten, der dunklen Jahreszeit, der schier endlosen Weitläufigkeit, dem fehlenden Grabschmuck."

hat sich bis heute nichts geändert.

Im Vergleich zum Friedhof, wo z. B. Marlene Dietrich liegt, ebenfalls hier in Berlin, war die Stimmung ganz anders, ich würde sogar sagen, humorvoll, mit einem Auge zwinkernd, den Tod annehmend und akzeptierend und sogar so etwas wie hoffnungsvoll ...


Sternenflug unterwegs in Berlin

Der alte jüdische Teil hier in Wien sieht ganz ähnlich aus. Das sind uralte Gräber, die nicht mehr gepflegt werden können, weil die Familien zum Teil völlig ausgelöscht wurden, darum sieht das so aus. Hier der neue jüdische Friedhof ist sehr gepflegt, leider sind auch da die Farben schwarz sehr modern. Statt Blumen werden Steine hingelegt, man soll das Geld, was man für Blumen ausgeben würde, lieber spenden. Ist halt Tradition und ungewohnt, wenn man Gräber normal mit Blumen verbindet. :)
 
Statt Blumen werden Steine hingelegt

Dieses Bild ist mir vertraut.
Erst gestern hab ich im Elsass einen kleinen Stein auf ein jüdisches Grab gelegt.
Das tue ich immer, wenn ich auf jüdischen Friedhöfen bin.
Und in Prag habe ich auch Franz Kafka einen kleinen Stein auf sein Grab gelegt.
 
.
Vor längerer Zeit hatte ich auch schon einmal aus falschem Verständnis heraus den Zustand eines jüdischen Friedhofes öffentlich beklagt. So musste ich mich dann eines Besseren belehren lassen.

Nach jüdischem Verständnis ist eine Grabstätte und damit auch ein Friedhof für die Ewigkeit bestimmt. Ein Ort, der aus Respekt vor den Toten nicht verändert werden darf. Man möchte jedes Tun vermeiden, da die Toten ja von all diesem Weltlichen ausgeschlossen sind.

Blumenschmuck ist tabu, weil für sie die Sorge besteht, dass die Blumen den Toten die Lebenskraft (Nefesch) entziehen könnten, die sie letztlich zu ihrer Auferstehung benötigen.

So bleibt als Zeichen eines Grußes ein kleiner Stein, den man auf den Grabstein legt. Der Stein soll an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnern. Ein Grab aus Stein sollt die Toten vor den wilden Tieren in der Wüste schützen.

Merlin
 
Ich habe über den jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee in 2017 in meinem thread, "Sternenflug unterwegs in Berlin" berichtet.

An meiner Aussage von damals

"Ich empfand diesen Ort, als ich vor ca. 3 Jahren im tiefsten Herbst dort war, als den grusligsten Ort in ganz Berlin. Unterstützt wurde dieser Eindruck von den überwiegend schwarzen/dunklen Gräbern/Grabstätten, der dunklen Jahreszeit, der schier endlosen Weitläufigkeit, dem fehlenden Grabschmuck."

hat sich bis heute nichts geändert.

Im Vergleich zum Friedhof, wo z. B. Marlene Dietrich liegt, ebenfalls hier in Berlin, war die Stimmung ganz anders, ich würde sogar sagen, humorvoll, mit einem Auge zwinkernd, den Tod annehmend und akzeptierend und sogar so etwas wie hoffnungsvoll ...


Sternenflug unterwegs in Berlin
Mir ging es genau so, es war Sommer also ein schöner Tag mit Sonne und warm. Wir machten eine Radtour und so kamen wir am jüdischen Friedhof vorbei.
Da er nicht immer offen ist, gingen wir hinein.

Obwohl darin Bäume und Sträucher waren, war die Stimmung da gruselig.

Wir stellten uns vor, wenn er nun geschlossen wird und wir hier eingeschlossen wären. Ein Gefühl wie in der Geisterbahn.

Wir schauten ob unser Handy gingen und Verliesen fluchtartig diesen Ort.
 
Ich kenne einige alte jüdische Friedhöfe hier in Baden und im Elsass und in der Pfalz.
Und ich empfinde die Atmosphäre dort immer sehr wohltuend.
Eigenartig und sehr besonders, aber doch auch wohltuend.
 
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Heute an Allerheiligen möchte ich mal nachfragen:
Seid ihr heute auf einem Friedhof gewesen?

Sei es nun ein jüdischer oder ein anderer Friedhof.
 
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