Hallo alle miteinander!
Muss mich jetzt auch mal zu Wort melden, mir gribbelt es förmlich in den Fingern...
Erstmal vorab, um unsere Theologen hier drin auf die eventuelle Naivität vorzubereiten, die sie erwarten könnte, wenn sie sich meinen folgenden Text durchlesen mögen: ich entschuldige mich für jegliche Blasphemie, die darin erkannt werden könnte. Ich bitte um Nachsicht, denn es ist bloß (M)EINE Meinung. Ich meine nichts böse.
Wenn ich an Gott denke, dann fühle ich LIEBE. Allerdings spreche ich nicht von dem Gott, den die Menschen im Laufe der langen Zeit "erschaffen" haben, indem sie ihn Gott genannt haben, seinen Willen interpretiert haben, stolz darauf waren einen Gott zu "besitzen" und sogar in seinem Namen dafür morden...
Mein Gott heißt Nicole. Das bin übrigens ich. Und ich, d. h. meine Persönlichkeit basiert auf Lebenserfahrungen, die ich sammeln konnte, weil es andere Menschen gibt. Denn ich glaube, alle Ideen und Meinungen, die ich habe, die hat/hatte bestimmt auch schonmal ein anderer vor mir und/oder mit mir auf dieser Welt. Auch wenn ich eine Aussage mache, deren Idee meiner Meinung nach von mir alleine stammt, da ich sie vorher noch nie gehört habe, stellt sich diese womöglich doch nur aus verschiedenen Ideen unterschiedlicher Menschen zusammen, die mir bis zu dem Zeitpunkt einfach unbekannt waren und eventuell sogar bleiben könnten. Im Prinzip ist es egal, denn ich glaube auf diese Weise funktioniert jeder Mensch. Das Ergebnis daraus ist für mich klar: GOTT ist in JEDEM von uns. Und dass ihn jemand seinen Namen gegeben hat, das ist gut, denn mein bescheidenes Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, sich sooooooooooooo viele Namen zu merken...
Aufgrund dieser Betrachtungsweise muss ich einfach davon ausgehen, dass alle anderen "Götter", die die Menschen hervorgebracht haben, im Prinzip gleich sind mit "unserem" Gott. Zumindest beruht doch aller Glauben auf der LIEBE... - wie die Menschen Liebe interpretieren, ist natürlich nicht mehr in Gottes Hand. Dafür hat er uns den freien Willen gegeben. Und diese Tatsache lässt das Paradoxum entstehen, dass jeder Mensch letztendlich ein Individuum ist und doch scheint es gleichzeitig so zu sein, dass wir alle gleich sind.
Wenn ich mir allerdings unsere Welt mit all ihren Individuen so ansehe, dann muss ich anfangen an meiner Theorie zu zweifeln. Denn es scheint viel zu viele Menschen zu geben, die Macht über andere Lebewesen haben, um Ihnen zu helfen, sie zu beschützen und diese Menschen scheinen ihre Verantwortung meist so ganz anders zu interpretieren, als die es tun würden, denen geholfen werden soll oder die beschützt werden müssen. Es scheint so verrückt zu sein, dass mir Zweifel kommen, ob wir nicht vielleicht doch alle einfach ein Zufallsprojekt sind. Ein universeller zufälliger Zufall. Weiß es einer genau?
Nehmen wir an, es wäre alles purer Zufall: die Liebe gibt es trotzdem. Sie hält alles zusammen in ihrem anscheinend nie enden zu wollenden Kampf gegen den Hass. Den TEUFEL. Auch an ihn glaube ich nicht in der Form, wie ihn die Menschen im Laufe der vielen Jahre interpretiert haben. Ich glaube, der Teufel und Gott sind EINS.
Denn ohne das Böse würde sich das Gute ausschließen und umgekehrt. Wir wären Tiere ohne den freien Willen "Ja" oder "Nein" sagen zu können. Kurz, wir wären, wie alle anderen Geschöpfe dieser Welt.
Das Böse kann also niemals ausgemerzt werden, denn sonst würden wir Menschen wohl vergessen, was es bedeutet GUT zu sein.
Lange Rede, kurzer Sinn: selbst wenn es KEINEN Gott gäbe, wenn alles PURER ZUFALL wäre, wer hätte dann nichts desto trotz das Zepter in der Hand?
Wir Menschen. Wir brauchen uns also niemanden zu suchen, der uns die Veranwortung abnimmt, denn letztendlich liegt sie so oder so bei jedem einzelnen von uns. Es ist egal, wieviele Götter wir erfinden oder wie sie heißen. Hauptsache sollte doch sein, dass sich der Gute Wille in unseren Handlungen wiederspiegelt und man dabei nicht vergessen darf, dass eines anderen Guten Willen nicht unbedingt von einem selbst als GUTER Wille interpretiert werden muss... - so sind wir Menschen halt. Niemand kann ausschließlich "Gut" oder "Böse" sein. Uns bleibt einfach nur die Wahl zu entscheiden, in welche Richtung wir gehen wollen. Das sollte der einzige Kampf sein, den ein Mensch führen will... - mit sich selbst.
In diesem Sinne (nichts für Ungut, sollte ich wichtige Tatsachen übersehen haben, die meinen persönlichen Glauben völlig widerlegen könnten, dann würde ich mich freuen, dazu lernen zu können...)
Viele Grüße,
Nicole