Jahwe und die Landnahme

Unabhängig davon steht in der Bibel nicht, dass Moses die Israeliten aus der Sklaverei führen sollte, sondern aus der Knechtschaft. So wird das Leben der Israeliten in Ägypten auch nicht als Sklaverei beschrieben.
Servus Merlin,
Das stimmt nicht. Es gibt viele Beweise. Nur ein Beispiel:

Ex 21,2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
Ex 21,3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
Ex 21,4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
Ex 21,5 Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
Ex 21,6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.

Quelle Das Buch Exodus, Kapitel 21 – Universität Innsbruck
 
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na ja, WENN ES "BEWEISE" gibt, da kann man halt nichts machen.

im 2. buch moses steht derweil:

Die Zehn Gebote
1 Und Gott redete alle diese Worte: 2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. 3 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: 5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, 6 aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten. 7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. 8 Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 10 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. 11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. 12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. 13 Du sollst nicht töten. 14 Du sollst nicht ehebrechen. 15 Du sollst nicht stehlen. 16 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 17 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat. 18 Und alles Volk sah den Donner und die Blitze und den Ton der Posaune und den Berg rauchen. Als sie aber solches sahen, flohen sie und blieben in der Ferne stehen 19 und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen hören; aber lass Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben. 20 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu versuchen, damit ihr's vor Augen habt, wie er zu fürchten sei, und ihr nicht sündigt. 21 So stand das Volk von ferne, aber Mose nahte sich dem Dunkel, darinnen Gott war.

Das Altargesetz
22 Und der HERR sprach zu ihm: So sollst du den Israeliten sagen: Ihr habt gesehen, dass ich mit euch vom Himmel geredet habe. 23 Darum sollt ihr euch keine andern Götter neben mir machen, weder silberne noch goldene sollt ihr euch machen. 24 Einen Altar von Erde mache mir, auf dem du dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder, opferst. An jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse, da will ich zu dir kommen und dich segnen. 25 Und wenn du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von behauenen Steinen bauen; denn wenn du mit deinem Meißel darüberkommst, entweihst du sie. 26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, dass nicht deine Blöße aufgedeckt werde vor ihm. 2. moses 20

1 Dies sind die Rechtsordnungen, die du ihnen vorlegen sollst:

Rechte hebräischer Sklaven
2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr aber soll er freigelassen werden ohne Lösegeld. 3 Ist er ohne Frau gekommen, so soll er auch ohne Frau gehen; ist er aber mit seiner Frau gekommen, so soll sie mit ihm gehen. 4 Hat ihm aber sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, so sollen Frau und Kinder seinem Herrn gehören, er aber soll ohne Frau gehen. 5 Spricht aber der Sklave: Ich habe meinen Herrn lieb und meine Frau und Kind, ich will nicht frei werden, 6 so bringe ihn sein Herr vor Gott und stelle ihn an die Tür oder den Pfosten und durchbohre mit einem Pfriemen sein Ohr, und er sei sein Sklave für immer. 7 Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven. 8 Gefällt sie aber ihrem Herrn nicht, nachdem er sie für sich bestimmt hat, so soll er sie auslösen lassen. Er hat aber nicht Macht, sie unter ein fremdes Volk zu verkaufen, nachdem er sie verschmäht hat. 9 Hat er sie aber für seinen Sohn bestimmt, so soll er nach dem Recht der Töchter an ihr tun. 10 Nimmt er sich aber noch eine andere, so soll er der ersten an Nahrung, Kleidung und ehelichem Recht nichts abbrechen. 11 Erfüllt er an ihr diese drei Pflichten nicht, so soll sie umsonst freigelassen werden, ohne Lösegeld.

Vergehen gegen Leib und Leben
12 Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben. 13 Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern hat Gott es seiner Hand widerfahren lassen, so will ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen kann. 14 Wenn aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, so sollst du ihn von meinem Altar wegreißen, dass man ihn töte. 15 Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben. 16 Wer einen Menschen raubt, sei es, dass er ihn verkauft, sei es, dass man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben. 17 Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben. 18 Wenn Männer miteinander streiten und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit der Faust, dass er nicht stirbt, sondern zu Bett liegen muss 19 und wieder aufkommt und ausgehen kann an seinem Stock, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft werden; er soll ihm aber bezahlen, was er versäumt hat, und das Arztgeld geben. 20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, muss er bestraft werden. 21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht bestraft werden; denn es ist sein Geld. 22 Wenn Männer miteinander streiten und stoßen dabei eine schwangere Frau, sodass ihr die Frucht abgeht, ihr aber sonst kein Schaden widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wie viel ihr Ehemann ihm auferlegt, und er soll's geben durch die Hand der Richter. 23 Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, 24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, 25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule. 26 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin ins Auge schlägt und zerstört es, der soll sie freilassen um des Auges willen. 27 Desgleichen wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er sie freilassen um des Zahnes willen.

Schaden durch Tiere – Verlust von Tieren
28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, dass sie sterben, so soll man das Rind steinigen und sein Fleisch nicht essen; aber der Besitzer des Rindes soll nicht bestraft werden. 29 Ist aber das Rind zuvor stößig gewesen und seinem Besitzer war's bekannt und er hat das Rind nicht verwahrt und es tötet nun einen Mann oder eine Frau, so soll man das Rind steinigen, und sein Besitzer soll sterben. 30 Will man ihm aber ein Lösegeld auferlegen, so soll er geben, was man ihm auferlegt, um sein Leben auszulösen. 31 Ebenso soll man mit ihm verfahren, wenn das Rind einen Sohn oder eine Tochter stößt. 32 Stößt es aber einen Sklaven oder eine Sklavin, so soll der Besitzer ihrem Herrn dreißig Schekel Silber geben, und das Rind soll man steinigen. 33 Wenn jemand eine Zisterne aufdeckt oder gräbt eine Zisterne und deckt sie nicht zu und es fällt ein Rind oder Esel hinein, 34 so soll der Besitzer der Zisterne mit Geld dem andern Ersatz leisten, das tote Tier aber soll ihm gehören. 35 Wenn jemandes Rind eines andern Rind stößt, dass es stirbt, so sollen sie das lebendige Rind verkaufen und das Geld teilen und das tote Tier auch teilen. 36 Ist's aber bekannt gewesen, dass das Rind zuvor stößig gewesen ist, und sein Besitzer hat es nicht verwahrt, so soll er ein Rind für das andere erstatten und das tote Tier haben. 37 Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und schlachtet's oder verkauft's, so soll er fünf Rinder für ein Rind wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf. 2. buch moses, 21
 
Wie kommst Du bei Moses auf die Zeitspanne um 2000 v.Chr.? Moses erscheint als Protagonist erst mit dem Auszug aus Ägypten und endet mit dem Aufbruch zur Landnahme. Nicht nur nach meinem Verständnis muss eine Landnahme nicht unbedingt kriegerisch sein.
Merlin
Servus Merlin,
das war die Behauptung von parsival, siehe sein Post
ich weiss erstens nicht wie du auf 2 millionen kommst und dann verstehe ich nicht welches wunder es sein soll,
dass von lagern in der wüste nach 4000 jahren bisher keine archäologischen spuren gefunden wurden.
die du nicht angefochten hast.

Die aktuelle Variante der Bibelanhänger ist, dass der Exodus sollte um 1300 v. Chr. Rechnung ereignet hatte,
zur Zeit des Pharao Ramses, welche nie in der Bibel erwähnt ist.
1. Die Geschichte von Ramses ist außergewöhnlich gut dokumentiert, aber es gibt kaum Beweise für ein solches Ereignis.
Weiterhin sagen uns die Schriften, dass Moses seine Anhänger, die in die Hunderttausende zählten, auf eine 40-jährige Wanderung durch das mitnahm, was wir heute den Mittleren Osten nennen.

2. Kein archäologischer Beweis für eine solche Diaspora wurde jemals an einem der beschriebenen Orte gefunden, an denen sich dieses lange Ereignis abgespielt hätte,
3. und es gibt keine historische Dokumentation von einem der vielen verschiedenen Völker, die von diesem Ereignis betroffen gewesen wären.

4. Kaanan, das angebliche letztendliche Ziel der Hebräer, war während dieser Zeit unter ägyptischer Kontrolle, so dass ihre Ankunft dort sicherlich bei den ägyptischen Beamten, die die Provinz regierten, für Aufsehen gesorgt hätte.

Quelle: Why-is-there-no-evidence-of-the-Exodus
Barry Turner
University of Lincoln
 
Servus Merlin,
Das stimmt nicht. Es gibt viele Beweise. Nur ein Beispiel:
Ex 21,2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
Ex 21,3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
Ex 21,4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
Ex 21,5 Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
Ex 21,6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.

Quelle Das Buch Exodus, Kapitel 21 – Universität Innsbruck
Was hat das nun mit dem Exodus oder der Landnahme zu tun? Es beweist nur, dass es auch bei den Israeliten die Knecht- und Leibeigenschaft gab.

Diese Worte richtete Moses als Gesetz an die Israeliten. Zudem kann das hebräische Wort „Obd“ in Zusammenhang mit dem Text unterschiedliche Bedeutung haben: Arbeiter, Knecht, Diener, Leibeigener oder Sklave. So kann auch der Begriff Obdjm* eine Deportation, Gefangenschaft, Knechtschaft, Leibeigenschaft oder auch die Sklaverei beschreiben.
*עבדים obdjm.

Deshalb steht dann in 2.Moses 20[2]: Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthaus, geführt habe.
(Luther 1862; 1994)

Auch in 2. Moses 21[2] ist vom hebräischen Knecht die Rede, da ist aber in Zusammenhang mit dem Text ein Leibeigener, bzw. ein Sklave gemeint. Bei den Israeliten gab es jedoch einen Unterschied zwischen einer hebräischen Knechtschaft und einem fremden Sklaven. Die hebräischen Knechte hatten Rechte, wie zum Beispiel in den Versen 2. 21[1-6] beschrieben. So galt für sie auch die Sabbatruhe. Die fremden Knechte oder Mägde waren hingegen völlig rechtlos.

Wie auch in der Bibel steht, gab es mehrere Gründe, wie man in Ägypten zu einem Recht- und Heimatlosen werden konnte. So sehe ich anderseits auch keinen Grund, warum ein solcher nicht auch Ägypten den Rücken gekehrt haben konnte, um anderorts sein Glück zu versuchen. Der Einfluss Ägyptens reichte damals bis weit in die Levante, also kann ein symbolischer Exodus überall stattgefunden haben.


Merlin
 
zu den 4000 jahren, kein beweis, sondern ein hinweis:

Historische Einordnung
Außerhalb der biblischen Erzählungen und davon abhängigen Traditionen gibt es keine Nachweise für die Existenz Abrahams. Die in den Abrahamserzählungen erwähnten historischen Verhältnisse erlauben auch keine eindeutigen Rückschlüsse auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund der biblischen Erzählungen.[8] Die Archäologen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman verweisen auf einige Anachronismen im Text, die darauf schließen lassen, dass die Erzählungen in einer späten Zeit entstanden sein könnten.[9] Die Zeit, in welcher die Abraham-Erzählungen des Tanach stattfinden, wird im Allgemeinen mit dem Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. angesetzt.
*
Als über das Land eine Hungersnot kommt, zieht Abram mit seiner Sippe nach Ägypten. Weil seine Frau Sarai sehr schön ist und er befürchtet, dass die Ägypter ihn deshalb töten werden, gibt er sie als seine Schwester aus – was insofern auch stimmt, als sie seine Halbschwester ist (Gen 20,12 EU). Kaum ist Abrahams Sippe in Ägypten angekommen, erfährt der Pharao von der schönen Frau und lässt diese holen. Ihrem vermeintlichen Bruder macht er große Geschenke. Als Gott daraufhin anfängt, den Pharao und sein Haus zu bestrafen, lässt dieser Abram zu sich kommen und hält ihm seine Lüge vor. Er gibt ihm seine Frau zurück und lässt ihn mit allem, was ihm gehört, fortgeleiten (Gen 12 EU). Von einer Rückgabe der Geschenke steht in der Bibel nichts geschrieben. Im näch sten Kapitel wird jedoch erwähnt, dass Abram sehr reich ist (Gen 13,2 EU).

https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham
 
Was hat das nun mit dem Exodus oder der Landnahme zu tun? Es beweist nur, dass es auch bei den Israeliten die Knecht- und Leibeigenschaft gab.
Servus Merlin,
das beweist, dass die spätere Erfinder des Pentateuch, in Anlehnung an die Babylonischen Sklaverei, behauptet hätten, sie hätten den Ägyptern als Sklaven gedient.

Zur Erinnerung:

Ex 21,2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
Ex 21,3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
Ex 21,4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
Ex 21,5 Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
Ex 21,6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.


Quelle Das Buch Exodus, Kapitel 21 – Universität Innsbruck[/QUOTE]
 
Diese Worte richtete Moses als Gesetz an die Israeliten.
Servus Merlin,
1. gemäß der Jahrhunderten historischen Untersuchung des Pentateuchs wurde ersichtlich, dass Moses eine erfundene Figur ist.

Siehe bitte eine frühe Hypothese, welche die Autorschaft Moses in Frage gestellt hat,
bevor sie von Bibelforscher unwiderruflich abgelehnt wurde
und somit auch deren historischen Wert.

Eine frühe Hypothese: Moses Text, ergänzt durch spätere Schreiber 2

Dieses Paradigma beherrschte mehr oder weniger die religiösen Denker des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts, allerdings mit einigen bedeutenden Alternativen in den Arbeiten von Hobbes und Spinoza. Der englische politische Philosoph Thomas Hobbes war der erste, der vorschlug, dass Moses den größten Teil des Pentateuch nicht geschrieben hat. In Buch 33 seines Leviathan, das 1651 veröffentlicht wurde, listet Hobbes
- nicht nur viele der Textanomalien auf, die bereits in den Jahrhunderten vor dem siebzehnten Jahrhundert zusammengetragen worden waren,
- sondern er fügte diesen noch viele weitere hinzu.​

Häufige Verweise des Autors/der Autoren von Pentateuch-Passagen auf die politischen oder religiösen Institutionen seiner Zeit durch den Ausdruck "bis auf den heutigen Tag", anfallende Anachronismen und die Erwähnung einer Quelle durch den Autor von Num 21:14, nämlich "die Schriftrolle der Kriege Jahwes", sind nur einige der Daten, die Hobbes zu dem Schluss führten, dass Moses den Pentateuch nicht im Ganzen geschrieben hat.

Dementsprechend behauptete Hobbes, dass Moses nur den Gesetzeskodex in Deuteronomium 12-26 verfasst habe, den er auch als die "Schriftrolle der Tora" identifizierte, die unter Josias Herrschaft "gefunden wurde", wie in 2 Könige 22:8 beschrieben.

Der jüdische Philosoph Spinoza war weniger schüchtern als Hobbes. Er trug zu der immer länger werdenden Liste von textlichen Merkwürdigkeiten und Anomalien bei, die sich offenbarten, wenn man sich dem Pentateuch von der traditionellen Interpretation der mosaischen Autorenschaft her näherte
- häufige Verweise auf Mose in der dritten Person,
- die Formulierung "bis zum heutigen Tag",
- Ortsnamen, die zur Zeit von Mose nicht existierten,
- politische Ereignisse, die Jahrhunderte nach der Zeit von Mose stattfanden, usw. -​
Spinoza, in seiner 1670 erschienenen Publikation Tractatus Theologico-politicus, behauptete kühn, dass die Textdaten eindeutig darauf hinweisen, dass Moses nicht der Autor des Pentateuch war.

Siehe auch
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 1
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 2

Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 3

Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 1


Quelle An early hypothesis: Moses' text supplemented by later writers
von Steven DiMattei, Bibelwissenschaftler und Historiker der frühchristlichen Zeit
mit Master-Abschluss in Vergleichender Literaturwissenschaft und Klassischer Philologie
und einen Doktortitel in Religionswissenschaft,
spezialisiert auf das Neue Testament und das frühe Christentum
 
.
In der Bibel steht zunächst, dass Joseph mit seinem Vater Jakob (Israel) und deren Familien nach Ägypten ziehen wollte. Der Grund lag in der Not und Armut in Kanaan. Der Pharao selbst hatte Jakob (Israel) und seinen Söhnen guten Grund und Boden im Land Ramesse in Ägypten angeboten (1. Mo. Kap. 47[11]]). Es war also zunächst nicht von Knechtschaft die Rede, sondern von Dankbarkeit und Freude.

Das sollte sich aber in 2. Moses ändern, und ein neuer Pharao übernahm das Zepter in Ägypten übernahm. In 2. Mo 1[18] wird dann berichtet, dass dieser Pharao Fronvögte einsetzte und die Kinder Israels Frondienst leisten mussten. So steht dann in 2. Mo 1[11], dass sie für den Bau der Vorratshäuser in Ramesse Ziegel brennen mussten.

Wie der Name schon sagt, geht es da um eine Stadt, die von einem Pharo Ramses errichtet wurde. Es ist nun aber so, dass mehre Pharaonen den Namen Ramses trugen. Ramses I scheidet jedoch aus, da er nur sehr wenige Monate von 1291 v. Chr. bis 1290 v. Chr. regierte. Sein Nachfolger wurde Sethos, der dann bis zu seinem Tod 1279 v.Chr. das Amt des Pharaos innehatte.

Mit dem Tod Sethos folgte dessen Sohn Ramses II auf den Thron, der auch als der Große bezeichnet wurde (*1303- ;+ 1213 v. Chr.). Schon mit 10 Jahren wurde er ehrenhalber zum Kommandeur des Heeres ernannt. Zwei Jahre später zog er dann mit seinem Vater zu einem Feldzug gegen Syrien (1291 v.Chr.).

In seiner 66-jährigen Regentschaft führte er Ägypten zu Wohlstand, Blüte und Frieden. Er hatte in dieser Zeit auch an seiner Stadt und Tempelanlage Pi Ramesse ausgebaut. Wie ich schon erwähnte hatte, setzte dann so um ca. 1250-1100 v.Chr. eine Trockenperiode ein die im gesamten dem Mittelmeerraum seine Spuren hinterließ.

Merenptah hatte nach dem Tod seines Vaters (1213 v.Chr) erhebliche Schwierigkeiten in Ägypten, um den Bestand des Landes zu erhalten. Zeugnis ist dazu die besagte Israel-Stele aus dem Jahr 1208 v.Chr. Merenptahs Regierungszeit endete so um ca. 1204 v.Chr.

Wenn man nun der Bibel folgt, könnte damit die Situation mit dem Zeitrahmen von ca. 1250 bis 1209 v.Chr. beschrieben worden sein.


Merlin
 
Servus Merlin,
das beweist, dass die spätere Erfinder des Pentateuch, in Anlehnung an die Babylonischen Sklaverei, behauptet hätten, sie hätten den Ägyptern als Sklaven gedient.
Hallo Anadi,

Du solltest das jetzt nicht zerreden. Es ging in meinem Beitrag nicht um das Thema Moses, sondern um die Frage der Sklaven. Egal, wer nun diese Verse verfasst hatte, sie richteten sich an die Israeliten.

Zum Thema Moses sind die Einwände ja berechtigt, nur gibt es da ein paar Punkte über die man einmal neutral nachdenken sollte.

Zunächst fällt auf, dass Moses eigentlich ein ägyptischer Name ist. Man findet diesen Namen auch bei einigen wesentlichen Protagonisten Ägyptens und lässt sich als der „Geborene“ übersetzen.

Beispiele:
Thutmosis = „Thot ist geboren“ (Thot der Gott des Mondes).
Ahmose = „Der Mond ist geboren“ (Gemahlin von Thutmosis).​

Ferner steht in der Bibel, dass er lange Zeit bei den Midianitern im Seir lebte. Er war dort mit der Tochter des Priesters der Midianiter verheiratet.

Wenn man nun davon ausgeht, dass Moses eine literarische Person war, stellen sich mir da einige Fragen. Warum trug dieser Moses nicht einen hebräischen Namen, wie all die anderen Protagonisten aus der Bibel?

Ja und warum, war er gegen die jüdische Tradition mit einer Midianiterin verheiratet? Durch die ganze Bibel ziehen sich doch wie ein roter Faden die Abstammungslinien bis hin zu Adam und Eva.

Warum also der Bruch bei der Geburtsgeschichte Moses mit einem unbekannten Mann und seiner Frau aus dem Hause Levi? (2. Mo 2[1]). Obwohl Moses über lange Zeit verheiratet war, wird nicht einmal eine Nachkommenschaft erwähnt. Was also bleibt, ist der Name Moses.

Anderseits kann man sich hinter diesem Namen schon eine reale Person vorstellen, auch wenn nicht all das geschrieben nicht aus seiner Feder stammt.

So wird Imhotep als Vorlage gehandelt, die hinter Moses stehen könnte. Sein Name lässt sich als der in Frieden kommt übersetzen. Er war um 2700 v.Chr. als bedeutender Baumeister und Priester bekannt.
...
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Fortsetzung zu #149:

Die Widersprüche und Erkenntnisse der Bibelforschung müssen nicht zwangsweise gegen die Existenz einer realen Person stehn. Es gibt in der Bibel eine dunkle Zeit, über die wir wenig, bis nichts wissen.

Der Grund liegt darin, dass die Schriftkultur in Judäa erst sehr spät eingesetzt hatte. So wurden zum Beispiel erst unter König Hiskia (725-698) begonnen die wenigen vorhandenen Schriften zu kanonisieren. Es gibt jedoch Hinweise, dass zuvor schon die Tradition der mündlichen Überlieferung bestand.

Wir können also über die Bibel nur noch das belegen, was zur Zeit der Verfassung der Quellen bekannt war. Ich erinner daran, dass wir bis zu den Funden aus Ägypten, Qumran und Israel eigentlich keine Belege hatten, auf die man sich beziehen konnte.

Erst mit diesen Funden konnte eine Tradition der Schiften belegt werden. So weicht, der älteste zusammenhängende Text von Jesaja aus der Zeit um 200 v.Chr. nicht von einem heutigen hebräischen Text ab.

So fand man in der Nähe von Jerusalem zwei Silberröllchen aus dem 7. Jh. v. Chr. Auf diesen wurden die Verse aus 4. Moses 6 [24-26], als letzter Gruß einem Verstorbenen mit auf den Weg gegeben wurde:

4. Mose 6[24] der Herr (JHWH) segne dich und behüte dich; [25] der Herr (JHWH) lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; [26] Der Herr (JHWH) hebe sein Angesicht über dich und gebe dir den Frieden.
Text der Silberrollen:
„Jewarechecha (JHWH) ADONAI we-jischmerecha. Ja’er
(JHWH) ADONAI panaw elecha we-jechuneka! Jissa (JHWH) ADONAI panaw elecha we-jassem lecha schalom.“


Das bedeutet also nicht, dass zwischen den zeitlichen Lücken oder danach nichts bestand. Wir können also nicht wirklich wissen, wie das nun mit Moses war. Wenn als jemand in Sachen Gesetze seinen Text Moses unterschob, sagt das nicht unbedingt etwas über dessen Identität aus.

Merlin
 
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