Ja, das kann durchaus sein...
... und das kann positiv sein bei dem Menschen mit einseitig krasser materieller Weltsicht...
... und es kann negativ sein bei Menschen, die noch keine gesunde Ich-Entwicklung durchlaufen haben.
Bevor man sich mit Esoterik befasst, sollte es zu einer integrierten Persönlichkeit, d. h. zur Entstehung
eines rationalen ICH gekommen sein.
(durch die Bedürfnisbefriedigung der Persönlichkeit und damit durch die Auseinandersetzung mit der Um-Welt)
Ken WILBER z. B. entwirft mit seiner Integralen Psychologie ein Modell der Bewusstseinsentwicklung,
in dem er den Menschen als ein
sich entwickelndes Bewusst-Sein ansieht.
Nach diesem Modell entwickelt sich das menschliche Bewusstsein über mehrere Ebenen („Große Kette des Seins“),
mit jeweils mehreren Unterebenen, vom Unbewussten (prä-rational)... zum (Selbst-)Bewusstsein (rational)
...zum Über-Bewusstsein (trans-rational).
Auf jeder Ebene hat der Mensch spezielle Formen, die Umwelt wahrzunehmen und kognitiv zu verarbeiten.
Menschen auf prä-rationalen Bewusstseinsebenen (Kinder, oder mediale veranlagte Menschen)
haben die rationalen Fähigkeiten noch nicht entwickelt (z.B. rationales Denken, Fähigkeit zur Dezentrierung,
soziale Funktionsfähigkeit, soziale Verantwortung, etc.).
Da aber auch sie zu der Seele (
noch!) Zugang haben, können sie bedingt trans-rationale Sachverhalte wahrnehmen,
allerdings
durch ihre geringe Bewusstseinsentwicklung nur verzerrt.
Außerdem stehen ihnen noch keine ausreichend rationalen Fähigkeiten für eine angemessene Interpretation zur Verfügung!
Wenn die psychische Entwicklung bzw. die Bewusstseinsentwicklung normal verläuft, übernimmt das
rationale ICH
immer mehr die Führung, und die
anfängliche bruchstückhafte Verbindung zum HÖHEREN SELBST
wird in den Hintergrund gedrängt und unbewusst – sie wird erst wieder wichtiger, wenn der Mensch
in seiner Bewusst-Seins-Entwicklung trans-rationale Entwicklungsebenen erreicht.
Das durchschnittliche Bewusstsein in den Industriegesellschaften Westeuropas befindet sich auf den
personalen/rationalen Ebenen mit dem Schwerpunkt D-5 (Wilber), wodurch das allgemeine Unverständnis
dieser Menschen für prä- und transrationale Ebenen gut erklärbar wird.
Menschen auf trans-rationalen Ebenen haben bereits die rationalen Fähigkeiten entwickelt,
doch anstatt sich mit diesen
zu identifizieren, stehen sie ihnen, da sie von einer höheren Ebene aus
betrachtet werden können, als
Funktionen zur Verfügung.
Daher unterscheiden sich weise, reife Menschen qualitativ extrem von Kindern, Naturvölkern, religiösen Eiferern
und Psychotikern, obwohl beide Gruppen
nicht-rational reagieren.
Menschen, die in ihrer Selbstentwicklung genau dazwischen, nämlich auf den rationalen Ebenen stehen,
haben oftmals Probleme, prä- und transrationale Phänomene richtig zuzuordnen, da sie durch die Verdrängungsschranke,
die das rationale ICH von Über- und Unterbewusstsein trennt, normalerweise keinen eigenen Zugang zu diesen Inhalten haben.
In der Psychotherapie äußert sich diese
Prä/Trans-Verwechslung im Verwechseln von Psychosen und spirituelle Krisen,
obwohl es klare Kriterien zur Unterscheidung gibt.
Schaubild dazu, siehe Abhang
dort kann man sehen, dass bei der (Bewusstseins-) Entwicklung diverse Komplikationen auftreten können,
weswegen für deren Überwindung eine stimmige Differentialdiagnose wichtig ist, denn durch die herrschende
Prä/Transverwechslung kommt es immer wieder zu tragischen Fehleinschätzung:
Menschen mit psychotischen oder psychoseähnlichen Symptomen werden fälschlicherweise als Mystiker und Heilige
und Menschen mit transpersonalen Erfahrungen als Psychotiker eingeordnet,
was dann wiederum zu Anwendung völlig falscher Therapiemaßnahmen führt.
In der erlebnismäßigen Auseinandersetzung mit unseren
persönlichen psychischen Energien bzw.
den Trieb- und Affektenergien bauen wir uns als Kind unser persönliches Ich auf,
und die Stärke
dieses persönlichen Ich entscheidet darüber, ob der Mensch im Erwachsenenalter als reife und
integrierte Persönlichkeit erscheint oder nicht!
Bei einer positiven Erziehungsumwelt dürfte es bei dieser
Persönlichkeitsentwicklung
(= der Entwicklung des niederen Selbstes) auch kaum Komplikationen geben, denn bei einer gesunden
seelischen Entwicklung treten die Bedürfnisse der nächsthöheren Bedürfnisebene (Bedürfnishierarchie nach Maslow)
automatisch in Erscheinung und bewegen so das Kind von innen heraus, das jeweils ersehnte innere Gleichgewicht
durch Befriedigung bzw. Erfüllung dieser Bedürfnisse zu erreichen, bis eben - bei genügender Erfüllung -
sich die Bedürfnisse der nächsthöheren Ebene melden.
Komplikationen in der seelischen Entwicklung gibt es aber immer dann, wenn keine entwicklungsgemäßen Bedürfnis-, Trieb- und Affektbewältigungsmaßnahmen gewählt werden können/konnten.
Empfehlung:
1. Buch von Fritz Riemann mehrmals lesen!
2. Sich sein persönliches Horoskop deuten lassen, um seine mitgebrachten Lernaufgaben zu erkennen!
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