Die Blume reflektiert nicht die rote Farbe sondern eine Welle mit definierter Länge und Frequenz.
Das Attribut "rot" entsteht durch den Beobachter, genau so wie der Begriff "rot".
Nenne Du es "Welle" - ich nenne es
Rot.
Die
Farblichttherapie scheint der Wellen-Theorie recht zu geben: Unter Rotlicht-Einstrahlung wird die Haut verstärkt durchblutet, auch die organotropen Blutgefäße erweitern sich, Puls- und Herzschlagfrequenz steigen, die Reizschwelle des Zentralen Nervensystems sinkt - selbst wenn (z.B. den Probanden) die Augen verbunden sind bzw. ihnen der auf sie einwirkende Farbton nicht bekannt gegeben wurde. Hingegen zeitigt die Rotlicht-Strahlung
keine nennenswerten
psychologischen Reaktionen.
Die Farbe Rot als rein
optisches Phänomen provoziert primär keinerlei
physiologische Reaktionen, sofern sie vom Auge
nicht wahrgenommen wird. Demgegenüber werden beim
unmittelbaren Anblick des Rot jene physiologischen Erscheinungen bemerkbar, wenn auch in abgeschwächter, subtiler Weise. Desto stärker treten
psychologische Phänomene auf, die ihrerseits die oben angezeigten physiologischen Prozesse tendenziell, aber deutlich erkennbar anklingen lassen: Gesteigerte Erregtheit/Erregbarkeit, Nervosität, Unruhe, Gereiztheit, beschleunigte/hektische Artikulation und Gestik, Ansteigen und Lauterwerden der Stimme.
Wenn also das Rot einmal als messbare
Strahlung und einmal als
optischer Reiz jeweils einen
anderen Bereich des physisch-psychischen Gesamtkomplexes anspricht, kann
nicht davon ausgegangen werden, dass nur
eine einzige Quelle - z.B. die Rotlichtstrahlung - auf
beide Wesensschichten
gleichermaßen einwirkt: Die physikalische
Welle erreicht nicht das
Seelische, das
optische Phänomen als
Sinnesreiz nicht unmittelbar das
Organische.
Mithin hieße dies in summa - nach rein materialistischer Auffassung - das
tat-sächliche, reale Phänomen
Farbe inclusive seiner Wirkung auf das Seelische
zu verneinen und als un-wirkliches
Phantasma abzulehnen. - Nur:
Halb-Wahrheiten kommt auf dem Boden einer soliden Wissenschaft
keinerlei Legitimität zu.