Ist Astrologie Teil der Religion?

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Hier zu Ursprüngen der "europäischen" Astrologie einen akademischen Text gefunden:

https://www.ithrw.uni-hannover.de/f...ener_astrologiezwischenempirieundreligion.pdf


Die Astrologie hat sich im Laufe ihrer fast 5000jährigen Geschichte im Rahmen der europäischen Kulturen erst allmählich zu einem umfassenden Weltbild mit divinatorischen Absichten entwickelt. Sie hat ihre Wurzeln in der ersten nachweisbaren kultischen Verehrung der Gestirne. Eine Vorstufe der Astrologie ist also der Astralkult. Zuerst gilt diese Verehrung der Sonne, dem Mond und der Venus. Manche Religionswissenschaftler sehen in dieser Verehrung der Gestirne überhaupt den Beginn aller späteren Religionen der Erde. 7 Das mag in dieser Verallgemeinerung etwas übertrieben sein. Sehen wir uns aber die ersten und ältesten Zeugnisse der religiösen Verehrung der Gestirne an, so scheint doch einiges für diese Vermutung zu sprechen: Etwa um 3000 v.Chr. entstand im mesopotamischen Raum – etwa im heutigen Irak - die sumerische Keilschrift, die zuerst eine Bilderschrift war. Aus den Bildern wurde später die sogenannte Strichform geschaffen. In dieser ist das Zeichen für „Gott“ eine sternförmige Anordnung von Linien (drei sich kreuzende Linien). Man könnte daraus schließen, dass „Gott“ und „Stern“ in der sumerischen Keilschrift die gleiche sprachliche Bedeutung haben. Auch spätere babylonische und assyrische Inschriften lassen einen Zusammenhang von „Gott“ und „Stern“ oder „Sternbild“ erkennen. Die ältesten sicheren Aufzeichnungen, in denen Sterne mit Namen versehen sind, kennen wir allerdings erst aus der Zeit um 1800 v.Chr.10...
 
Eine Vorstufe der Astrologie ist also der Astralkult. Zuerst gilt diese Verehrung der Sonne, dem Mond und der Venus.
An erster Stelle stand wohl die Sonne. Dabei ist es bemerkenswert dass der Sonnengott indisch Rama und altägyptisch Ra heisst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Re_(ägyptische_Mythologie)

So standen auch diese beiden Kulturen vielleicht schon sehr viel länger in Verbindung als man heute annimmt. Spätestens seit Thor Heyerdahl weiss man, dass auch Ozeane mit einfachen Schilfbooten überquert werden können, wenn gerade ruhige See ist... ;)
 

möglicherweise sind die Namen verwandt, das kann nur ein Sprachwissenschaftler
mit relativer Sicherheit sagen

Ra soll z.B. auch der alte Name von dem größten russischen Fluss sein -
daher kommt vielleicht auch der volkstümliche Name für Russland, der
Rass
eja klingt, und vom Sinn her mit weit zerstreut übereinstimmt

wobei der Sonnenaufgang auch mit Ra beginnt: Rasswet

swet
bedeutet Licht

:)
 
Zuletzt bearbeitet:
möglicherweise sind die Namen verwandt, das kann nur ein Sprachwissenschaftler
mit relativer Sicherheit sagen
In obiger Wiki heisst es auch "Rā heißt die Sonne ebenfalls in der maorischen und anderen polynesischen Sprachen. Jedoch war diesen Kulturen ein Sonnenkult wie im antiken Ägypten fremd."

Also auch in Polynesien. Ich denke auch, diese alten Kulturen und ihre Reiselust werden heute unterschätzt. Wo es weiter ging, da fuhren sie auch weiter wie auch die Wikinger. Da glaube ich auch nicht, dass sie oben in Nordamerika Schluss machten. :)
 
An erster Stelle stand wohl die Sonne. Dabei ist es bemerkenswert dass der Sonnengott indisch Rama und altägyptisch Ra heisst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Re_(ägyptische_Mythologie)

So standen auch diese beiden Kulturen vielleicht schon sehr viel länger in Verbindung als man heute annimmt. Spätestens seit Thor Heyerdahl weiss man, dass auch Ozeane mit einfachen Schilfbooten überquert werden können, wenn gerade ruhige See ist... ;)
Nachgewiesenen Kontakt zwischen Ägypten und Indien gibt es seit Hellenistischer Zeit. Die indische Astrologie besitzt verschiedene hellenistische Elemente, wie Planeteneigenschaften, Dekanbilder und Mondhäuser. Umgekehrt wurde Wissen über die Mondhäuser gern als „indisch“ dargestellt.
 
Von 500 v. Chr. bis 1700 war Astrologie (in verschiedenen Formen) eine wichtige Form europäischer Spiritualität. Große Teile in Plato beziehen sich auf Astrologie. Astrologie spielt eine wichtige Rolle im Neuplatonismus. Dabei wurden viele Elemente der Babylonier, Chaldäer und Ägypter in einem "platonischen Orientalismus" übernommen. Der quasi-religiöse Teil der Astrologie bezieht sich nicht auf die übliche Verehrung von Göttern, sondern um das Verstehen der Schöpfung in einem neuplatonischen Kontext und die bewusste Rückkehr zum Göttlichen durch die neun astralen Sphären.
 
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Astrologie ist, ich schrieb es hier und hier bereits, die Sprache Gottes und somit die Sprache der Heiligen Schriften dieser Welt. So hat es sich mir offenbart.

Bei den Babyloniern war also auch die Astrologie Teil der Religion. So eng verflochten mit ihr, dass man sie kaum trennen kann.

William John Meghan schreibt sinngemäß, die Astrologie sei kein Wahrsageinstrument, sondern ein numerisches und symbolisches Werkzeug, welches dem Eingeweihten dazu diene, die Heiligen Schriften und religiösen Kunstwerke dieser Welt zu deuten:

Astrology is not a fortune telling mechanism it is a numeric and symbolic tool that allows the initiate to interpret the sacred scriptures and religious artworks around the world mythologically and symbolically. https://www.slideshare.net/williamjohnmeegan/ezekiels-merkabah-in-chartres-cathedral


Auch Friedrich Weinreb schreibt explizit:

Im alten Wissen macht man keine Trennung zwischen biblischem Geschehen und Astrologie.

Friedrich Weinreb: Die Astrologie in der jüdischen Mystik, Seite 40

d. h. biblisches Geschehen und Astrologie sind identisch.
 
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