Iranreise 2018

Liebe Siki,

gestern traf ich eine Frau aus dem Iran. Sie lebt seit den 80er Jahren in Hamburg. Sie hat erzählt, als sie nach Hamburg kam, dachte sie..was ist das denn für ein Dorf.
Im Gegensatz zu Teheran.

Sie war das pulsierende volle Leben gewohnt. Aber nachdem der Schah abgesägt wurde bekamen sie Morddrohungen weil sie einen deutschen Mann hat und sie Katholikin ist.
Sie sehnt sich so nach derLebenslust der Iraner. Sie ist voller Frust, dass das volle Leben, das wohl jeder unter dem Schah geniessen konnte nun so durch die Sharia begrenzt wird.
Doch die Iraner lassen sich nicht beirren. sie tragen lange Mäntel,Kopftücher...aber darunter sind ihre Gesichter geliftet, sie gehen nur höchst nobel und sexy auf Veranstaltungen und nehmen jede Gelegenheit wahr, sich zu präsentieren und Party zu machen.


Das wundert mich allerdings, diese Mordrohungen, denn Christen leben unbehelligt im Iran. Viele Iraner, die außerhalb des Irans leben, erzählen auch Lügengeschichten, da muss man etwas vorsichtig sein! :cautious:

Ja, die Iraner lassen sich nicht beirren und legen viel Wert auf Äußerlichkeiten trotz islamischer Kleiderordnung, jedoch hasse ich diese operierten Gesichter und das ist leider die Mehrzahl. Die sehen inzwischen echt alle gleich aus, ganz furchtbar, die Schönheit der orientalischen, stolzen, raubvogelartigen Gesichter ist weg!:cry:
 
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Das wundert mich allerdings, diese Mordrohungen, denn Christen leben unbehelligt im Iran. Viele Iraner, die außerhalb des Irans leben, erzählen auch Lügengeschichten, da muss man etwas vorsichtig sein! :cautious:

Ja, die Iraner lassen sich nicht beirren und legen viel Wert auf Äußerlichkeiten trotz islamischer Kleiderordnung, jedoch hasse ich diese operierten Gesichter und das ist leider die Mehrzahl. Die sehen inzwischen echt alle gleich aus, ganz furchtbar, die Schönheit der orientalischen, stolzen, raubvogelartigen Gesichter ist weg!:cry:
Ja was soll man davon halten...wahr ist jedoch dass unterm dem Schah Freiheit herrschte? Es würde mich echt interessieren, da wir ja nur die Infos hatten dass der Schah in seine eigenen Taschen gearbeitet hat ansonsten nicht für das Volk...ich weiss es nicht. Die Iranerin sagt, dass sie viele Jahre später mal seinen Palast zumindest von aussen angesehen hat. Ihre Vorstellung war ein Schloss und dass was sie sah war eher eine kleiner Vila....Wäre interessant mehr darüber zu erfahren. Es war 1986-87 als der Schah geflüchtet ist....schon ne
Weile her. Aber das gibt mir ein Bild über Propaganda...Wie bringe ich ein Land dazu sich selber zu zerstören....Denn was anschliessend mit dem Land geschah ist ja wirklich sehr traurig für deren Bewohner und somit für uns alle.
Ob die Schönheit Ops nicht eine Auswirkung der Beschränkungen denen sie unterliegen st?
Protest?
Was sagst du dazu?
Liebe Grüße
Lumen
 
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Ja was soll man davon halten...wahr ist jedoch dass unterm dem Schah Freiheit herrschte? Es würde mich echt interessieren, da wir ja nur die Infos hatten dass der Schah in seine eigenen Taschen gearbeitet hat ansonsten nicht für das Volk...ich weiss es nicht. Die Iranerin sagt, dass sie viele Jahre später mal seinen Palast zumindest von aussen angesehen hat. Ihre Vorstellung war ein Schloss und dass was sie sah war eher eine kleiner Vila....Wäre interessant mehr darüber zu erfahren. Es war 1986-87 als der Schah geflüchtet ist....schon ne
Weile her. Aber das gibt mir ein Bild über Propaganda...Wie bringe ich ein Land dazu sich selber zu zerstören....Denn was anschliessend mit dem Land geschah ist ja wirklich sehr traurig für deren Bewohner und somit für uns alle.
Ob die Schönheit Ops nicht eine Auswirkung der Beschränkungen denen sie unterliegen st?
Protest?
Was sagst du dazu?
Liebe Grüße
Lumen


Dass es mehr Freiheit unter dem Schah gab, ist unbestritten, das Land war modern, Frauen kleideten sich europäisch, wenn sie es wollten (die religiösen Frauen trugen Kopftuch oder Tschador). Trotzdem war es ein Regime, auch damals gab es politische Gefangene im Gefängnis und wie Du sagtest, um die arme Bevölkerung kümmerte sich der Schah nicht und von denen ging die Revolution aus. Der Schah verließ 1979 den Iran und kurz darauf kam Khomeini aus seinem Exil zurück.

Anfangs war es noch nicht so streng und absolut unter Khomeini, es gab auch noch andere politische Strömungen. Aber als die Modjaheddin ein Attentat auf eine Versammlung von Ministern verübten, in dem Raum waren ca. 60 oder 70 Leute, als die Bombe hochging und viele starben, da änderte Khomeini sein Verhalten und man wurde schon für jede Kleinigkeit ins Gefängnis geworfen und/oder hingerichtet. Das jetzige Staatsoberhaupt Khamenei war auch eins der Opfer bei dem Attentat, seinen einen Arm kann er deshalb nicht bewegen (ich weiß gerade nicht, ob links oder rechts). Die Modjaheddin verließen dann auch das Land, vielleicht hast Du auch schon mal welche von ihnen in Straßen mit Plakaten oder Fotos stehen sehen, dass sie über das Regime des Irans demonstrieren, wie schlimm das sei usw. Das Problem ist nur, wenn die Modschaheddin an der Macht wären, wäre es nicht besser.

Aber Unrechtsregime hin oder her, Christen und Juden werden nicht verfolgt, sie leben ihre Religion, dürfen auch Wein zu sich nehmen und die Christen essen Schweinefleisch. Beide Religionen haben Sitze im Parlament. Wenn von Verfolgung von Christen im Iran die Rede ist, geht es um Konvertiten, also Iraner, die Muslime waren und zum Christentum konvertiert sind, das ist auf Todesstrafe verboten, da es vom Islam gesehen ein Rückschritt ist. Alle drei Religionen sind Religionen des einen Buches und Gottes, vom Islam sind alle Propheten vom Alten Testament wichtig und Jesus vom Neuen Testament ist sogar mit der wichtigste, auch Maria wird verehrt, doch Mohammad als der letzte Prophet hat alles nochmal erneuert, deshalb ist der Islam der aktuellste Teil aller drei Religionen und da Mohammad der letzte Prophet sein soll, gibt es auch danach nichts mehr (weswegen die Baha‘i im Iran, die dort entstanden sind, so große Probleme haben, weil der Gründer dieser Religion sich als Prophet bezeichnete und das ist laut Islam nicht möglich).

Vielleicht sind diese Schönheits-OPs eine Art Protest, andererseits hat sich die Gesellschaft inzwischen dahin verändert, dass Geld und Materielles und Aussehen enorm wichtig sind. Also halt Äußerlichkeiten. Und wahrscheinlich haben Frauen, die sich nicht umstylen lassen, kaum Chancen, für attraktiv gefunden zu werden. Was eher als Protest zu sehen ist, dass die jungen Leute nicht mehr heiraten wollen, sie leben trotz allem modern, Jungfrau sein, darauf wird gepfiffen! Das Internet und Fernsehen (es gibt iranische Sender aus den USA, was den Iranern ein Fenster nach draußen öffnet) hat viel geholfen. :)
 
zum Christentum konvertiert sind, das ist auf Todesstrafe verboten, da es vom Islam gesehen ein Rückschritt ist
Rückschritt ist immer Tod, aber ob das so körperlich gemeint ist im Islam? Das bezweifle ich doch stark.
Es wird wohl so verkauft/mißbraucht, um die Machtposition einer religiösen Elite zu stärken.
Genau wie Schihad der Kampf gegen sich selbst ist, nicht der Kampf gegen andere Menschen, auch wenn terrorisierende Gruppen sich darauf berufen.
Insofern ist das leider keine fortschrittliche Auslegung des Islam, auch wenn die Mhullas sich das gerne auf ihre Fahne schreiben.
Der Islam ist eigentlich eine sehr selbstbezogene, um (vor allem inneren) Ausgleich bemühte Religion - außer eben für vermeintliche Machthaber, die andere mit gewissen(s)-Vorstellungen erpressen.
 
Dass es mehr Freiheit unter dem Schah gab, ist unbestritten, das Land war modern, Frauen kleideten sich europäisch, wenn sie es wollten (die religiösen Frauen trugen Kopftuch oder Tschador). Trotzdem war es ein Regime, auch damals gab es politische Gefangene im Gefängnis und wie Du sagtest, um die arme Bevölkerung kümmerte sich der Schah nicht und von denen ging die Revolution aus. Der Schah verließ 1979 den Iran und kurz darauf kam Khomeini aus seinem Exil zurück.

Anfangs war es noch nicht so streng und absolut unter Khomeini, es gab auch noch andere politische Strömungen. Aber als die Modjaheddin ein Attentat auf eine Versammlung von Ministern verübten, in dem Raum waren ca. 60 oder 70 Leute, als die Bombe hochging und viele starben, da änderte Khomeini sein Verhalten und man wurde schon für jede Kleinigkeit ins Gefängnis geworfen und/oder hingerichtet. Das jetzige Staatsoberhaupt Khamenei war auch eins der Opfer bei dem Attentat, seinen einen Arm kann er deshalb nicht bewegen (ich weiß gerade nicht, ob links oder rechts). Die Modjaheddin verließen dann auch das Land, vielleicht hast Du auch schon mal welche von ihnen in Straßen mit Plakaten oder Fotos stehen sehen, dass sie über das Regime des Irans demonstrieren, wie schlimm das sei usw. Das Problem ist nur, wenn die Modschaheddin an der Macht wären, wäre es nicht besser.

Aber Unrechtsregime hin oder her, Christen und Juden werden nicht verfolgt, sie leben ihre Religion, dürfen auch Wein zu sich nehmen und die Christen essen Schweinefleisch. Beide Religionen haben Sitze im Parlament. Wenn von Verfolgung von Christen im Iran die Rede ist, geht es um Konvertiten, also Iraner, die Muslime waren und zum Christentum konvertiert sind, das ist auf Todesstrafe verboten, da es vom Islam gesehen ein Rückschritt ist. Alle drei Religionen sind Religionen des einen Buches und Gottes, vom Islam sind alle Propheten vom Alten Testament wichtig und Jesus vom Neuen Testament ist sogar mit der wichtigste, auch Maria wird verehrt, doch Mohammad als der letzte Prophet hat alles nochmal erneuert, deshalb ist der Islam der aktuellste Teil aller drei Religionen und da Mohammad der letzte Prophet sein soll, gibt es auch danach nichts mehr (weswegen die Baha‘i im Iran, die dort entstanden sind, so große Probleme haben, weil der Gründer dieser Religion sich als Prophet bezeichnete und das ist laut Islam nicht möglich).

Vielleicht sind diese Schönheits-OPs eine Art Protest, andererseits hat sich die Gesellschaft inzwischen dahin verändert, dass Geld und Materielles und Aussehen enorm wichtig sind. Also halt Äußerlichkeiten. Und wahrscheinlich haben Frauen, die sich nicht umstylen lassen, kaum Chancen, für attraktiv gefunden zu werden. Was eher als Protest zu sehen ist, dass die jungen Leute nicht mehr heiraten wollen, sie leben trotz allem modern, Jungfrau sein, darauf wird gepfiffen! Das Internet und Fernsehen (es gibt iranische Sender aus den USA, was den Iranern ein Fenster nach draußen öffnet) hat viel geholfen. :)
Danke dir sehr Siri.
Die Iranerin ist mit einem Deutschen im Iran verheiratet gewesen und ist wohl konvertiert....aber so genau konnten wir gar nicht mehr reden. Aber ist doch schade um so ein schönes Land......:sick: Und Respekt für alle Iraner die sich nicht unterkriegen lassen. Ist halt doch ein stolzes Volk.
 
Rückschritt ist immer Tod, aber ob das so körperlich gemeint ist im Islam? Das bezweifle ich doch stark.
Es wird wohl so verkauft/mißbraucht, um die Machtposition einer religiösen Elite zu stärken.
Genau wie Schihad der Kampf gegen sich selbst ist, nicht der Kampf gegen andere Menschen, auch wenn terrorisierende Gruppen sich darauf berufen.
Insofern ist das leider keine fortschrittliche Auslegung des Islam, auch wenn die Mhullas sich das gerne auf ihre Fahne schreiben.
Der Islam ist eigentlich eine sehr selbstbezogene, um (vor allem inneren) Ausgleich bemühte Religion - außer eben für vermeintliche Machthaber, die andere mit gewissen(s)-Vorstellungen erpressen.


Ja, es ist körperlich gemeint, es steht auf Übertritt zum Christentum oder Judentum die Todesstrafe. Wie der Islam „eigentlich“ gemeint sein soll, ist eine andere Sache, obwohl trotz ausgleichender Eigenschaften schon für bestimmte Vergehen Todesstrafen, Auspeitschen oder Verstümmelungen im Koran drinstehen und so wird es bis heute befolgt.

Mit dem Djihad gibt es zwei Aussagen. Der große Djihad ist der Kampf, den der Mensch mit sich selber führt sein Lebrn lang, die Kämpfe gegen Andersgläubige, um seinen eigenen Glauben zu verteidigen, ist der kleine Djihad.

Machthaber missbrauchen und missbrauchten immer und überall Religionen für ihre Zwecke, das ist nicht nur im Islam so, da ist es nur momentan sehr deutlich zu sehen.
 
Danke dir sehr Siri.
Die Iranerin ist mit einem Deutschen im Iran verheiratet gewesen und ist wohl konvertiert....aber so genau konnten wir gar nicht mehr reden. Aber ist doch schade um so ein schönes Land......:sick: Und Respekt für alle Iraner die sich nicht unterkriegen lassen. Ist halt doch ein stolzes Volk.


Ja, es ist schade für dieses schöne Land. Aber sie leben seit über 2.500 Jahren dort. Die Mullahs sind nur ein kurzer Moment in der Geschichte dieses Landes, sie werden sich nicht ewig halten können. Vor allem, weil der junge Bevölkerungsanteil der größte im Lande ist und diese jungen Menschen werden das auf die Dauer schon wuppen. Und sei es, indem sie sich allen Konventionen verweigern!:)
 
Wie der Islam „eigentlich“ gemeint sein soll, ist eine andere Sache, obwohl trotz ausgleichender Eigenschaften schon für bestimmte Vergehen Todesstrafen, Auspeitschen oder Verstümmelungen im Koran drinstehen und so wird es bis heute befolgt.
wer will das schon

Und sei es, indem sie sich allen Konventionen verweigern!
stringent gesagt: das (Prinzip) macht der IS auch, nur eben mit anderen Konventionen
aber ich weiss, wie du das meinst und ich hoffe auch, dass sich ein liberaler Iran (oder naher Osten) durchsetzt
 
Gut, das war dann wohl ganz am Anfang. Vor 1979 kann das allerdings auch nicht gewesen sein, denn da war der Schah ja noch da und da gab es keine Geschlechtertrennung.
!

Mein Mann war noch unter dem Schah beruflich im Iran. Er erzählte mir oft von den schönen Frauen dort :D und von Geschlechtertrennung war da keine Spur.
1971 feierte der Schah zur 2500 Jahr Feier ein prunkvolles Fest und zu diesem Anlass wurde in Persepolis eine gigantische Zeltstadt erbaut, an der mein Mann mitgearbeitet hatte. :)

Es gab ob der Geldverschwendung zwar damals große Kritik am Schah, aber ich finde es dennoch bedauernswert, was aus dem schönen Land geworden ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/2500-Jahr-Feier_der_Iranischen_Monarchie
 
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Mein Mann war noch unter dem Schah beruflich im Iran. Er erzählte mir oft von den schönen Frauen dort :D und von Geschlechtertrennung war da keine Spur.
1971 feierte der Schah zur 2500 Jahr Feier ein prunkvolles Fest und zu diesem Anlass wurde in Persepolis eine gigantische Zeltstadt erbaut, an der mein Mann mitgearbeitet hatte. :)

Es gab ob der Geldverschwendung zwar damals große Kritik am Schah, aber ich finde es dennoch bedauernswert, was aus dem schönen Land geworden ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/2500-Jahr-Feier_der_Iranischen_Monarchie


Ach, ist ja interessant, dass Dein Mann bei den Aufbauarbeiten mitgearbeitet hat!:)(y)

Ja, mein Mann gehört mit zu denen, die diesen Prunk kritisieren, aber das allein war ja nicht zu kritisieren, sondern allgemein, was das Schahregime so trieb (allerdings wurde der Schah von seinen Ministern ziemlich im Unklaren gehalten, wie es seinem Volk wirklich geht, er hätte wahrscheinlich schon einiges verbessert, aber er war halt leider nur eine Marionette in diesen politischen Spielen!). Aber nach der Revolution kam man vom Regen in die Traufe, mit einer so gewaltigen Verschlechterung hatte keiner gerechnet. Der Schah hätte Khomeini besser hinrichten lassen sollen, anstatt ihn in die Verbannung zu schicken! Zu dumm!:cautious:
 
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