Innere Dunkelheit?

Juppi2

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Hallo erstmal, ich hatte letztens einen sehr fragwürdigen Traum der mir überdurchschnittlich real vorkam und deshalb mir immer noch Fragen aufwirft. Ich versuche mal den Traum zu schildern und ich hoffe jemand hat hier eine Deutung parat was es mir sagen will.

Also der Teil des Traumes beginnt im Supermarkt in der heutigen Zeit aber es herrscht ein Kriegsähnlicher Zustand. Ich bin mit anscheinend meinen Kameraden am einkaufen aber als Zivilist. Naja ist auch nicht so wichtig, interessant ist das ich dann hinter der Kasse einen Schwarzmagier, den ich anscheinend schonmal begegnet bin mit zwei anderen stehen. Ich weiß nicht genau wieso, aber plötzlich überkommt mich wie eine Art Frust als Realisation, dass ich egal wie hart ich es versuche und weiter versuchen werde, dass es vergebens ist sich an das Gute zu klammern, naja manchmal in der Realität hab ich auch so Gedanken, wenn man bestimmte Dinge sieht, jedoch war das Gefühl im Traum so als ob mein Herz in Dunkelheit gehüllt wird. Dann bewege ich mich zu den Schwarzmagier und sage dann zu ihm, dass mein Herz voll mit Dunkelheit ist und ich von ihm lernen will. Nun fängt der spannende Teil an: Dieser Schwarzmagier lehnt sich vor, schaut mir in die Augen bis ich nur noch sein Gesicht sehe und es verschwimmt in einer Art dunklen Nebel, während er mich fragt: ,,Kannst du die Dunkelheit auch kontrollieren?" Und es wird schwarz.

Dann bin ich plötzlich in einem komplett anderen Szenario. Ich befinde mich im Mittelalter, ich erfahre das ich der jüngere Prinz bin, stehe aber in einer Art Schlosshof. Mir fällt auf das alle Personen wie besessen sind, weil sie leere Augen und sich wie Puppen bewegen. Ich schien der einzige unbetroffene zu sein und wollte die Ursache dafür finden. Ich sah eine Art sehe Transparente dunkel Fäden von ihnen ausgehen die zu eben diesen Schwarzmagier führten der plötzlich auf der Bank hinter mir saß, mit einer Kapuze über sein Gesicht gezogen. Ich wusste in dem Moment nichts von dem, was vor dem Szenariowechel geschah, aber ich wusste dass ich ihn kannte, aber spürte dass er eine große Gefahr darstellt und dunkle Intentionen hatte. Dann kam die Verlobte des älteren Prinzen, also meinen Bruder, welche hochschwanger war, ihn begrüßte sie aber sie ging schnurstracks an mir vorbei Richtung des Magiers. Ich wusste indem Moment dass sie nicht zu ihm kommen darf und griff ihren Arm und stellte mich vor ihr also in diesen Faden rein. Dann plötzlich war sie normal und ich redete mit ihr, dann wollte ich sie soweit wie möglich wegbringen und sagte auf dem Weg ohne dass bewusst sagen zu wollen: ,,Euer Sohn wird den Frieden sichern und die Gegner des Königs werden ihre Waffen niederlegen" als ich das sagte wurde mir bewusst dass ich ihr leben schützen muss. Aber das wäre ja noch ein schönes Ende gewesen.

Dann kommen wir an einer Arena vorbei und sie sagt lass uns da rein gehen. Ich habe sie versucht aufzuhalten doch sie bewegte sich wieder wie im Bann und ich musste bei ihr bleiben. Dann sind wir in der Arena eine Art Kampf ums Überleben. Ich war in dem Moment überzeugt sie zu beschützen und kämpfte wie in Trance damit sie nicht verletzt wird. Aber als ich dachte wir hätten gewonnen kamen drei weitere aus dem Schatten als wir zwei erschöpft zusammen auf dem Boden saßen. Dann war meine Perspektive außerhalb dieses Prinzen und sie sagten sowas wie du hast alles gegeben aber ich könnte nicht gewinnen dann wie sie einen Befehl bekamen eine Art Magie zu wirken. Ich musste mit ansehen wie sie irgendwie es schafften, dass wenn bestimmte Handzeichen gemacht werden, dass das innere nach außen gezogen wird. Natürlich machten der Prinz und die Frau genau das und ich sah genau das. Das war wirklich ein traumatisiender Anblick, wie mich sterben zu sehen, aber irgendwie auch fremd. Dann wachte ich angesichts dieses Anblicks auf.

Also ehrlich, egal wie sehr ich irgendwie die Geschichte nachvollziehen kann, frage ich mich warum mein Unterbewusstsein solche Szenen konstruieren sollte. Ich denk mir schon, dass mein Unterbewusstsein sich diesen Momenten angenommen hatte, die mich an das Gute zweifeln ließen und ich Dunkelheit zuließ und es mich auf die Probe stellte was ich wirklich denke. Ich habe mich dafür entschieden den frieden zu beschützen als Metapher dafür stand die schwangere Frau, aber was soll dieses Ende? Warum sagt es mir du hast alles gegeben und zerstört dann im selben Atemzug alles was ich versucht habe zu beschützen? Ist das der innere Kampf zwischen Gut und Böse? Oder wie soll ich diesen Traum verstehen? Ich habe schon das Gefühl, dass mir der Traum etwas wichtiges mitteilen wollte und deshalb diese Szenen gewählt hat, weil sie im Gedächnis bleiben. Kann mir irgendwer sagen, was genau dies sein könnte?
Danke im voraus :)
 
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Ist das der innere Kampf zwischen Gut und Böse?
Genau das ist es. Und der Traum zeigt dir weiter in aller Klarheit, wie dieser ewige Kampf ausgeht, wie er ganz grundsätzlich nur ausgehen kann.
Und zwar so:
du hast alles gegeben aber ich könnte nicht gewinnen
Der Kampf zwischen Gut und Böse hört nie auf, er geht immer weiter, es erscheinen immer neue Drachen, Monster, Schwarzmagier oder halt hundert weitere „Böse“.

Deinem Traum nach zu urteilen glaubst du an die Macht des Bösen. Gut und Böse sind für dich Fakten, die unser aller Leben gestalten. Und du zweifelst am Guten und lässt Dunkelheit zu, wie du schreibst. Damit bist du schon am Rand einer Depression. Die Hoffnungslosigkeit, das vergebliche Bemühen sind die Zeichen einer Depression.
dass mein Unterbewusstsein sich diesen Momenten angenommen hatte, die mich an das Gute zweifeln ließen und ich Dunkelheit zuließ und es mich auf die Probe stellte was ich wirklich denke
Keine Probe. Du hast die klar vor Augen geführt, was du denkst. Der Supermarkt ist das Symbol für unser gesellschaftliches Miteinander und dort herrscht ein kriegsähnlicher Zustand. Das ist es, was du über das Leben als solches wirklich denkst.

Es macht wenig Sinn, dir sämtliche Szenen und Symbole erklären zu wollen. Sie beinhalten alle dasselbe: Man kann das Böse nicht bezwingen, indem man es bezwingen will.
Man kann es nur überwinden. Heißt, der Glaube an das Böse muss überwunden werden.
Wer aber so wie du an die Existenz des Bösen glaubt, für den könnte das ein langer Weg werden ... muss aber nicht, kann auch schnell gehen ...

Die bösen Taten „böser“ Menschen, wir sehen und hören täglich davon. So ist es verständlich, wenn man das Böse als eine eigenständige Macht erklärt, die neben oder über uns stehen würde, uns beherrschen würde, wir als einzelner Mensch gar hilflos dem Bösen ausgeliefert wären.

Sieht man sich aber die einzelne böse Tat an, dann löst sich das Böse auf als Hilflosigkeit, emotionale Unreife, psychische Krankheit und was es sonst an menschlichen Schwächen und Unvollkommenheiten gibt. Hinter jeder bösen Tat steht das als Beweggrund.

Wie gesagt, könnte ein langer Weg werden für dich... muss aber nicht...
 
Erstmal danke für deine Deutungen, macht auch alles sehr viel Sinn und hab schon ähnliches gedacht. Aber ich muss noch hinzufügen, dass ich keineswegs an die Unüberwindbarkeit des Bösen glaube. Selbst wenn es schlussendlich vergebens war, habe ich im Traum nicht bereut versucht zu haben, jenes zu beschützen was mir wichtig ist. Ich denke das Gute identifiziert sich nicht durch die erfolgreiche Tat, sondern um die Intention und Versuch, jenes was man liebt zu beschützen. Auch wenn die Symbole im Traum klar auf diese Hoffnungslosigkeit anspielten, hatte ich als ich aufwachte keine Angst oder ähnliches, sondern fühlte mich befreit und die Worte ,,du hast alles gegeben" gaben mir eher Kraft als mich zu verzweifeln.

Aber wenn ich dich richtig verstehe sagst du, dass es das Böse nicht gibt und der Glaube an das Böse dieses erst manifestiert und unüberwindbar erscheinen lässt. Da kannst du Recht haben, schlussendlich gab es immer einen Weg der dieses Böse manifestierte, diese Gedanken, dass es reines Böse gibt führen dazu, dass wir in dem ,,Bösen" nicht mehr das Gute sehen. Das Böse ernähren wir durch den Glauben an das Böse, anstatt diesem mit Liebe zu begegnen, nach welchem es sich verzehrt. Die Gedanken hatte ich schon öfters und ich denke auch, dass sie die Wahrheit sind, aber es fällt einem sehr schwer sie auch so zu leben. Der Glaube an das Böse ist für einen viel einfacher, als das Böse als Abwesenheit von Liebe zu betrachten.

Danke für deine Worte. Sie haben mir nochmal ermöglicht über das Ganze zu reflektieren :)
 
Hallo @Juppi2 ,

ich hatte deinen Traum gestern abend gelesen und sehr darüber nachgedacht. Mal dazu was mir so in den Sinn kam:

Du bist im Supermarkt, in ziviler Funktion, also als ein Teil der es so erlebt ohne irgendeinen Kampf. Du siehst hinter der Kasse einen dir bekannten Schwarzmagier,
fühlst eine Art Dunkelheit um dein Herz und sprichst ihn an, bittest ihn darum, dich zu lehren.

Er steht also in Beziehung zu deinem Herzen, du möchest es verstehen.

Er fragt dich, ob du die Dunkelheit auch kontrollieren kannst, und sein Gesicht verschwimmt mit deinem. Du fühlst dich an einen anderen Ort, eine andere Zeit versetzt.
Hier bist du ein Prinz, aber nicht der ältere, wahrscheinlich auch nicht, der etwas "erben" wird, sondern einfach der "Ausführende", wahrscheinlich ja genauso an einem dunklen Gängelband wie du sie gesehen hast, jedoch ohne es zu bemerken. Der ältere Prinz, dein Bruder, könnte so etwas wie dein "höheres Selbst" sein.
Auch die Frau und das Baby in ihr, die du beschützen möchtest, sind ansich die deines älteren Bruders.

Die Frau geht anfangs auf den Magier zu, der unter anderem auch dein / das dunkle Herz verkörpert, was du aber verhindern möchtest.
Du willst sie davor schützen und glaubst an Frieden und das was für dich (nach deinem Gefühl), das Gute ist.
Scheinbar "gewinnst" du auch, aber es scheint am Ende alles ein Trugschluss, der "Ausgangspunkt" ist nicht der richtige.
Denn weder ist die Frau deine, noch hast du einen tatsächlichen Überblick.
Du kommst aber dennoch in den Zustand, diese Situation von außen zu sehen, dir ist nur nicht klar, was oder wer du in diesem Moment bist.
Evtl. bist du der große Bruder, das höhere wahre Selbst.
Jedoch kannst du es nicht erkennen, weil du den Schwarzmagier = das schwarze oder dunkle Herz nicht bereit bist, als deins zu sehen.
Licht und Dunkel sind gleichermaßen im Herzen zuhause, unterstützen sich gegenseitig und niemals besiegt oder dominiert die eine Seite die andere.


Sind meine Sichtweisen auf deinen Traum, vielleicht kannst du etwas damit anfangen. :)
 
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Hallo @Juppi2 ,

Licht und Dunkel sind gleichermaßen im Herzen zuhause, unterstützen sich gegenseitig und niemals besiegt oder dominiert die eine Seite die andere.

Danke erstmal das du dir so viele Gedanken gemacht hast, ich finde deinen Ansatz ganz toll. Meinst du, dass ich diese Dunkelheit als ein Teil von mir akzeptieren sollte? Und weil sie eben ein Teil von mir ist ein Kampf gegen diese mit dem Ziel der Überwältigung vergebens ist? Ja wenn du das so meintest, kann ich deine Gedanken sehr gut teilen. Dunkelheit ist sehr wohl Teil von jedem, man kann nicht immer nur lieben, aber wenn man mal negative Gedanken hat, scheint dadurch die Liebe umso schöner. Ohne Dunkelheit gibts kein Licht und umgekehrt, beides ist Teil des Ganzen und somit auch im Herzen. Vielleicht meinte der Satz ob ich sie kontrollieren könne, dass ich dies eben nicht kann weil ich immer versuche sie zu bekämpfen anstatt sie als ein Teil neben dem Licht zu akzeptieren.

Danke @Terrageist für deine Gedanken dazu, hat mir nochmal die Dualität des Lebens deutlich gemacht und dass sie nichts negatives sondern notwendig ist :)
 
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