Initiation und die Schamanenkrankheit

nasruddin

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Da ich im Moment auf dem aufrollen der Schiene von Ätti Storl bin, möchte ich natürlich, auf seine Informationen hinweisen.
Selbstverständlich nicht ohne auf sein Buch "Schamanentum, Die Wurzeln unserer Spiritualtät" hinzuweisen, worauf ich mich in den nachfolgenden Inhalten beziehe und darauf aufbaue.

Was passiert bei der sogenannten Schamanenkrankheit, welches die angehenden bzw. erwählten zukünftigen SchamanInnen physisch und psychisch erleben. Und diese als die Zerstückelung des Fleisches bis auf die Knochen um nachhinein eine neue Instandsetzungs des Körpers beschreiben.

Es ist nicht generell so, dass alle SchamanInnen diese Zerstückelung und Zusammensetzung durchlaufen müssen – denke ich mir, oder vielleicht erinnern sie sich nicht daran. Manche erinnern sich an gar nichts, während dieser Krankheit und werden dann durch Erzählungen ihrer Verwandten darauf gebracht. Andere haben anscheinend nur leichte Symptome. Dass es aber eine wie auch geartete Schamanenkrankheit gibt bin ich mir sicher.
Diese Initiation scheint ein "dem" zu sein. Dem bedeutet etwas ähnliches, wie wenn man einen Beutel mit Tee in Wasser legt und dieser färbt sich z.Bsp. rot. Also eine Färbung bzw. etwas das man erhält und so in sich als Wort "eine innere Wandlung" der Person - in diesem Kontext - beihaltet

In den Stammesgesellschaften gibt es weitere Initiationen bzw. Initiationsriten. Die ich hier nicht aufzählen will. Schliesslich stehen dazu die interessanten Dinge im Buch von Herrn Storl.

Dieser Abschnitt kann aber die Lust auf das Lesen vielleicht wecken und zugleich hier eine moderne Antwort liefern.

Auf die Frage, ob wir das hier auch kennen liefert uns Ätti Storl.
Wir kannten das auch. Märchen, wie etwa das plattdeutsche von Machandelboom – das ist der Wacholder – erzählen von einem Jungen der geschlachtet, gekocht und verspeist wurde.
Seine Schwester sammelt alle seine Knochen, legt sie unter den Wachholder und er verwandelt sich in einen magischen Vogel, ehe er wiedergeboren wird.

Er muss sich also gänzlich verlieren, um sein wahres Sein zu finden?

Initiation bedeutet Ausbruch aus dem beschränkten Ego, ist ein Tod-Wiedergeburt-Szenario, oft mit Krankheit, Todesangst, Nahtoderlebnis verbunden, und mit Läuterung und Regeneration.
...
Bei den Germanen gab es den Wolfsgang oder den Berserkergang, das ist ähnlich wie der Walkabout bei den australischen Aborigines.

Die Jungen Männer ...
...

Als weitere Saga erwähnt er die Tiroler Sage von der „erlenen Hexe“. Die Geschichte von Donar oder Thor, der mit seinem Hammer einen seiner Böcke erschlägt und den frommen aber armen Bauern zu essen gibt. Später aber die Knochen des Bockes wieder zusammenbringt und sie mit seinen Hammer berührt, worauf der Bock wieder aufspringt, aber hinkt.
Warum das passierte und wie die Geschichte weitergeht, schreib ich aber nicht … :)

Wichtig ist mir im Moment, die Aussage, dass es einen „Ausbruch aus dem beschränkten Ego“ gibt.

Eine gewichtige Information, welche, für mich jedenfalls, einiges klärt.

Auch Galsan Tschinag hat in einem seiner Gedichte dies formuliert.
Unter diesem Link könnt ihr es selbst lesen.

http://www.open-hearts-for-mongolia.de/

Vielleicht hilft das dem einen oder andern ( im Privaten ) zu erkennen, ob er/sie schon seine oder ihre Initiation wirklich hatten.

Denn, meine Erfahrung ist, dass das Ego bzw. das Egozentrische sich mit der Zeit wirklich verliert und es unwichtig wird, ob man für sich oder für andere einen Liebesdienst ( z.Bsp. Heilung ) erweist.

Und wer kennt noch solche Initiations-Mythen und Geschichten?

Darf auch Kultuübergreifend und irgendwelchen Religiösen Ursprungs sein.
Ich habe in dieser Beziehung keinerlei Berührungsängst.
Vielleicht, weil ich nicht vorbelastet wurde oder weil ich inzwischen gelernt habe zwischen der heissen Milch und dem Jogurt zu unterscheiden.

Gruss
 
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