Swami Sivananda sagte zu seinen Schülern unter anderem:
"Wenn man regelmässig täglich auch nur 15 Minuten Yogaübungen macht, wird man immer in Form sein und gesund und munter bleiben. Man hat dann überschüssige Energie, Muskelstärke und Nervenkraft, eine gewinnende Persönlichkeit und ein langes Leben." Ferner meinte er:
"Man übe regelmässig und planmässig und lasse nie einen Tag aus!"
Und genau das ist der springende Punkt! Seriöse Yogalehrerinnen und Yogalehrer halten ihre Schüler dazu an, täglich Yoga zu üben. Und gehen ihnen mit gutem Beispiel voran!!! Wenn jemand wegen Rückenproblemen zum Physiotherapeuten geht, bekommt er in der Regel vom Therapeuten rückenschonende und rückenstärkende Übungen (neben Fangopackungen, Massagen etc.) gezeigt, die er täglich zu Hause üben muss. Dasselbe gilt für den Yogaschüler. Nur durch das tägliche Training werden langfristig Erfolge erzielt und man kann vollen Nutzen aus den Asanas, dem Sonnengruss und den anderen yogischen Übungsfolgen ziehen.
Wer von euch hat denn schon einmal ein Jahr lang täglich (!) die Asanas oder z.B. den Sonnengruss 15 - 20 Minuten geübt, ohne einen Tag auszusetzen? Wenn dies jemand mit Ja beantworten kann, so ist er nicht nur ein Theoretiker, sondern auch ein Praktiker! Jeder und jede findet bei gutem Willen 15 Minuten Zeit für seine/ihre tägliche Yogapraxis. Während die meisten Kuschelyoga-Lehrer/innen morgens noch in ihren warmen Betten liegen, gibt es viele Yogapraktizierende, die schon um 05.00 Uhr oder 05.30 Uhr den Sonnengruss und/oder die klassischen Asanas üben.
Auch hört man oft die Ausrede, man könne wegen gesundheitlichen Problemen nicht täglich üben. Auch ich bin, wie die meisten von euch, nicht frei von gesundheitlichen Problemen. Ich bin mit einem Morbus Scheuermann gesegnet, ausserdem im Segment L2/3 rechtsseitige medio-laterale Diskushernie, die die Nervenwurzel L3 komprimiert und irritiert. Degenerative Spinalkanaleinengung L1/2, L2/3 und L3/4. Auffallend multisegmentale Spondylose der Lendenwirbelsäule.
Dank meinem täglichen Training des Sonnengrusses und der klassischen Asanas des Hatha Yoga, kann ich beschwerdefrei leben. Ich darf aber keine schweren Gewichte mehr heben, ansonsten meldet sich mein lädierter Rücken sofort, und ich habe dann tagelang starke Schmerzen. Ich hob früher gerne schwere Gewichte.
Es hat den Anschein, dass heute viele Hausfrauen, die einen Yogakurs besucht haben und ein oder zwei Yogabücher gelesen haben, sich als Yogalehrerinnen ausgeben und Yogakurse abhalten.
Es gab hier Leute im Thread, die nannten mich einen Angeber und überheblich. Da ich nicht gerne jemandem etwas schuldig bleibe, halte ich nun Gegenrecht.
Ich könnte auch jene, die sich Yogalehrerin oder Yogalehrer nennen und nicht in der Lage sind, die zwei wichtigsten Asanas des Hatha Yoga, den Kopfstand und den Schulterstand korrekt auszuführen und nicht täglich Yoga üben, dafür aber Yogakurse gegen Geld anbieten und Schüler unterrichten, als Angeber/innen und als überheblich bezeichnen. So etwas ist einfach nicht seriös und unprofessionell, wenn die Yogalehrer/innen die praktischen Grundlagen und klassischen Asanas nicht beherrschen und nicht in Form sind.
Oder würdet ihr, wenn ihr das Autofahren erlernen möchtet, zu einem Fahrlehrer gehen, der nicht rückwärts fahren und nicht seitwärts Einparken kann? Wie Milena Moser in ihrem Beitrag weiter oben schrieb, heute gibt es bald mehr Yogalehrer als Yogaschüler. Darunter hat in den letzten Jahrzehnten die Qualität des Yogaunterrichtes stark gelitten. Quantität statt Qualität! Das gilt nicht für alle: Es gibt heute wirklich sehr gute, seriöse und fitte Yogalehrer und Yogalehrerinnen. Aber darunter leider auch viele schwarze Schafe, die zu faul zum Üben sind.
Diejenigen würden besser ihre Yogakurse so anbieten: "Kuschelyoga für Faule", oder "Räucherstäbchen-Yoga für Indolente". Das Video von Marco Rima kommt der Realität in manchen Yogastudios doch sehr nahe. Oder halten einige von euch Yogakurse in Seniorenheimen für Hochbetagte ab?
Also vergesst eines nicht, liebe Yogafreunde: Übung macht den Meister!