Finde das Thema momentan auch echt spannend, dazu gibt es wahrscheinlich auch noch viel mehr zu sagen. Bin momentan noch am rotieren, das für mich richtig einzuordnen. Finde das auch zur Orientierung iwie wichtig, wobei ich die Aussage von
XVIIz: "Meine zentralste Erfahrung war, dass alles reiner Geist ist, und nu?" mal so als Kernaussage herausstellen möchte, die ich auch in K9s , Abraxsas und Holztigers Beiträgen herauszulesen glaube.
Sehe ich das richtig? Werde es mir jetzt aber noch mal durchlesen.
Die Bemühung, alles "richtig" einzuordnen wird dich auf deinem Wege eher verhindern als weiterbringen, was vor allem daran liegt, weil dir der Zusammenhang in Bezug auf die eigene Erfahrung fehlt.
Ganz im Speziellen auf spirituelle Erfahrungen lohnt es sich, einen Kontakt zu seinen geistigen Lehrern zu suchen.
Ein Profikletterer schaut sich bei Neubegehung eine Felswand an und klettert sie im Geiste durch. Er sieht einen Einstieg, Risse, Tritte, Griffe, sucht eine "Linie" auf dem Weg nach oben, die er gemäß seinem Können zunächst mehrfach mental durchklettert, ehe er einen ersten Einstiegsversuch wagt.
Ein Profi merkt sich gut 30-40 Tritte und Griffe auf einen Blick, ein Anfänger zwischen 2 und 5.
Diese mentale Fähigkeit basiert rein auf Erfahrung und der harten Arbeit ständigen Übens, wobei nicht gesagt sein soll, daß üben keinen Spaß machen darf.
Unter Kung Fu Schülern gilt der Leitsatz: "Wer die Formen nicht achtet, wird nie vollendet werden."
Das Shaolin-Training umfasst auf seinem Weg im wesentlichen 3 Phasen...
In der ersten Phase werden die Formen gelernt, -der Körper wird dabei geschult, strikt vorgegebene Bewegungsabläufe nachzuvollziehen. Die Meister sind hierbei sehr streng im ausbessern von Fehlern, bezogen auf Haltung, falscher Atmung, Blick in die "falsche Richtung", Timing, etc...
In der zweiten Phase wird die Faust mit dem Geist verbunden. Die so hart erlernten Techniken erhalten eine mentale Komponente... ein Hieb, eine jede Bewegung, die auswendig gelernt wurde, erfolgt nun nach und nach aus dem Geist.
In der dritten Phase erfolgt unter Aufsicht eines Dharma-Großmeisters jede Bewegung aus dem Geist.
So hat ein Schüler die Formen nur erlernt, um sie als Meister wieder vergessen zu dürfen, paradox, nicht?^^
Es wäre vollkommen wertlos, einem Anfänger nun zu sagen, daß im Shaolin-Kungfu eine jede Bewegung aus dem Geist erfolgt, da obwohl stimmig, keine persönliche Erfahrung dahinter steht.
Wesentlich hierbei ist, daß Kung Fu nicht durch Nachdenken, sondern nur durch entsprechendes Training erlernbar ist.
Chan und die Faust sind Eines; eine Weisheit, die für den Anfänger wertfrei ist und auch sein darf.
Es gibt hierbei keinen Wettbewerb und im Muttertempel in Henan gibt es unter Mönchen auch kein Graduierungssystem. Dieses wurde lediglich für uns KungFu Schüler eingeführt, die in diesem Sinne keine Novizen des Tempels sind, aber aufgrund der engen Verwobenheit an sämtlichen Zeremonien des Tempels uneingeschränkt teilnehmen dürfen.
Meine nächsten 10 Lebensjahre widme ich so zb. dem Studium des Chan Buddhismus, Chi Kung, Rou Quan, Chan-Meditation, TCM, Kung Fu und Sanda- umfassend und zwar als Anfänger.
Es ist erhaben, als Anfänger mit etwas anzufangen!
Nicht nachdenken, machen, frei von Wettbewerbsgedanken und der Vorstellung eines Zieles! xD
Der Weg ist das Ziel. Auf dem Weg zieht es mal in die eine, mal in die andere Richtung.
Um den Weg als solches vorgreifend mental durchwandern zu können, mußt du ihn jedoch 100mal zuvor gegangen sein.
ZaiJian, TigerWoods^^