Ich zünde ein Licht an.....

...für all die Hunde und Katzen, die für das Barbaren"festival" Yulin qualvoll zu Tode gefoltert werden, damit die Menschen ihrer kranken Genußsucht frönen können. :cry:

Mögen die sadistischen Beteiligten als Tiere wiedergeboren werden und die gleichen Qualen erleiden, immer und immer wieder, bis sie begreifen, was sie tun...
 
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... für die Opfer des Terroranschlags am Flughafen Istanbul heute Nacht...

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Für meinen Papa.

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Vor acht Jahren saß ich um diese Zeit an Deinem Bett und hielt Deine Hand, während Du deine letzte Reise begannst und ich mich von Dir verabschiedete.

Mein Papa, der elektrisches Licht in mein Puppenhaus legte.
Mein Papa, der mit dem Fahrrad durch die Felder und Wälder fuhr, während ich in dem Kindersitz am Lenker saß und mit mir übte meinen Namen auszusprechen. Ich schaffte es nicht, verlor die Geduld und rief genervt Isisi. So nannte ich mich dann immer.
Mein Papa, der unermüdlich den Schlitten zog auf dem ich saß. Manchmal warst Du eine Lokomotive, die mit mir durch den Schnee dampfte. Manchmal mussten wir uns auch vor Eisbären in Sicherheit bringen.
Mein Papa, der mir mit unendlicher Geduld das Radfahren ohne Stützräder beibrachte.
Mein Papa, der stundenlang mit mir Kaufladen spielte.
Mein Papa, der mir abends im Bett den Schlafanzug anzog und so tat als verwechsele er Unter- und Oberteil, Beine und Ärmel, während ich aus dem lachen gar nicht mehr herauskam.
Mein Papa, den ich plötzlich im Winter an einer Haltestelle stehen sah, als ich im Bus zu meiner Ausbildungsstätte fuhr. Du reichtest mir schnell eine Einkaufstüte in den Bus und ich dachte, ich hätte zu Hause was vergessen. Als ich in die Tüte reinschaute war sie bis oben voll mit meinen Lieblingslebkuchen. Du hast sie gekauft nachdem Du mich zum Bahnhof gebracht hattest, bist dann dem Bus hinterhergefahren, bis Du ihn überholt hattest.

Ich weiß nicht, ob Du mich vor acht Jahren noch wahrgenommen hast. Aber ich weiß noch, wie Du plötzlich den Kopf hobst und zum Fußende schautest. Und da wusste ich, das Du etwas/jemanden siehst. Da wusste ich, dass jetzt der Tod ins Zimmer gekommen war. Zwanzig Minuten später bist Du gestorben.
 
Gibt das Friedenslicht weiter! Ich denke dabei an all die Kinder auf dieser Welt, die es nicht schaffen, auf dieser Welt groß zu werden.
 
Es muss in diesen Tagen vor einem Jahr gewesen sein, das genau Datum weiß ich leider nicht, da starb mein langjähriger Hausarzt., Dr. P.

Ich bin nach einem halben Jahr wiedermal in die Praxis gekommen, da war irgendwas komisch. Die wartenden Patienten schluchzten, ein paar weinten laut und schnieften, die Männer guckten starr vor sich hin. Eine Frau trug eine Sonnenbrille, unter der ununterbrochen Tränen hervorqollen. Ich war irritiert, aber ich kam nicht drauf...

Ich stellte mich in die Schlange der Wartenden, beobachtete die beiden Schwestern, die ebenso verheult und geschafft aussahen, und dann sah ich es; das Foto vom Doc.mit dem schwarzen Band so schräg überm Bilderrahmen auf dem Anmeldetresen stehen. ... da stand dann auch das Schild für die Vertretungsärztin..

Ich habe all diese Tatsachen nicht gleich zusammenfügen können, das war so irr! Mein Doktorchen? Tot? Nee!
Wieso?
Ich hab's nicht in den Kopf gekriegt.
Ich meine, im März war noch alles ok!

Meine Tränen liefen los. Ich konnte mich gegenüber der Schwester kaum artikulieren. Ich fragte kurz nach dem Grund, sie flüstete; Tumor. Im Kopf. Ging ganz schnell.

Er wußte es wohl im März schon. Wir haben rumgealbert und gekichert wie immer. Da wußte er es schon.
Ich erinnere mich, dass er mal meinte, er wäre in letzter Zeit so vergesslich und der Kopf täte ihm häufig weh..

Wir haben uns den Spaß gemacht, wenn ich zu ihm ins Sprechzimmer kam, dass ICH gefragt habe, wie es ihm geht, und er erstmal erzählt hat, was ihn so plagt.

Er erfand bei jedem Besuch andere Kosenamen für mich.

Er hatte Zeit für mich. Für jeden Patienten. Das heißt, er nahm sich die Zeit. In letzter Zeit immer mehr. Da wußte er wohl schon, dass ER keine Zeit mehr hat.
Wenn ich zu ihm kam, haben mich oftmals schon seine Worte geheilt. Ich bin dann ohne Rezept, aber in tiefer Dankbarkeit aus der Praxis marschiert.

Wenn dann doch mal was unsicher war, redete er beruhigend auf mich ein. Manchmal habe ich gemerkt, dass er sich selbst nicht sicher war, aber er schaffte es, mir Hoffung zu machen.

Er war ein erfahrener Arzt und Mensch.Man schätze ihn sehr. Herzlich, jedem zugewand, mutig und liebenswert. Menschlich.

Vor und nach dem Dienst machte er Hausbesuche...wenn er dann mal zu spät in die Praxis kam, maulte niemand, denn man wußte, man würde genau so viel Zeit von ihm bekommen....

In diesem Jahr sollte er in Rente gehen. Er war unsicher, ob ihm das gefallen würde, aber er war aufgeregt, ob der vielen Zeit, die er für seine Familie plötzlich haben würde.

Ich habe dann sein Grab besucht, kurz nach seiner Beerdigung. Es war nicht zu übersehen. Überhäuft mit Blumen und Bändern, auf denen Dankbarkeit manifestiert war.

Ich denke so oft an ihn.Was würde er sagen? Was würde er mir raten?
Er fehlt mir.

th
 
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