Es ist ein Mann - sein Wesen zieht mich an und befremdet mich.
Die Gespräche mit ihm faszinieren mich, fordern mich heruas und dann gibt es Momente, wo ich mittendrin aufstehen und ihn sitzen lassen möchte - und dann tue ich es nicht. Er sagt manchmal Sachen, die mich triggern.
Wie z.B. gestern, als ich ihm gegenüber saß. Da sagte er wieder etwas, wo ich auflachte und hoffte, dass es ein Scherz wäre. War es nicht. Ich wollte sofort aufstehen und gehen, aber sein Gesichtsausdruck war nicht das, was mir in einer von früher vergleichbaren Situation bekannt war - ich blieb.
Heute hat der Satz noch odrentlich in mir gearbeitet, ich war wüteend, entsetzt, ich fands lächerlich und ich hätte ihn dafür am liebsten geohrfeigt. Ich habe es zugelassen und bin auf etwas Wesentliches draufgekommen und ein Teil eines Themas hat sich aufgelöst.
Was mich belastet ist, ich weiß nicht, ob ihr das kennt, wenn jemand so präsent ist, dass man an nichts anderes mehr denkt, als wäre dieser Person sogar vor den inneren Augen. Als würde man die Welt ansehen, aber das Bild, die Anwesenheit dieser Person ist so sehr da, dass man des Gefühl hat, sie würde die Welt, die man sehen möchte, verdecken. Man denkt, hau endlich ab! Das ist das belastende an dem Ganzen. Mir würde reichen, dass ich an ihn denke, wenn er vor mir sitzt und sonst meine Sachen tun, mich ans Lesen, Leben konzentrieren könnte. Oft auch in der Nacht ist seine Präsenz in den Gedanken da, dass ich aufwache. Es ist, als wäre jemand ständig da, würde nichts sagen, nur da sein und von allem ablenken und man will die Ablenkung aber nicht mehr. Ich will meine Ruhe, als könnte ich mich nicht ausruhen - das ist das Belastende.
Wenn ich es zulasse, ist es, als wäre ich in einer Zwischenkraftwelt aber sonst nichts.