Ich fühle mich unsichtbar

ich schreibe das mal an mich,
vielleicht passt es irgendwie dazu...

ich bin jäger und sammler - von ideen und dingen
erst vor kurzem stand ich in der küche und erzählte meiner tochter von dingen, die ich von anderen hier habe: das nudelholz und die kartoffelreibe meiner großmutter, das sieb und das holzbrettchen meines onkels, ...
dinge, mit denen ich mehr als ihre funktion verbinde. sie haben eine geschichte und mir wurde da bewusst, dass ich durch sie auch mit eben der großmutter usw verbunden bin.

gleichzeitig habe ich eine fast beschützende haltung gegenüber gegenständen. jemand hat sie hergestellt und ich möchte sie mit achtung behandeln. (ich töpfere, stricke, nähe selbst und weiß, wie viel mühe, zuwendung, liebe in dingen stecken kann.)

ich kann mich aber auch erinnern, dass es großen spaß gemacht hat, etwas mit den händen herzustellen, der gegenstand aber mir platz genommen hat. wie viele selbst getöpferte windlichter brauche ich? wem kann ich sie weitergeben? wichtig war der schöpferische vorgang, nicht das ergebnis - für mich.

letztes jahr hab ich für kleine kinder in der familie gestrickt und dabei neue techniken ausprobiert. war total spannend und wirklich schön, die kinder tragen die teile gerne - aber seltsamerweise habe ich kein "dankeschön" dafür gehört. es hat mich sehr verstört.

jetzt komm ich mir auf die spur: mir selbst bereitet es freude, freie energie in form zu bringen. ein wenig wie "stroh zu gold spinnen".
und dann steht sie rum.
in der natur löst sich aber jede form wieder auf.
und wird wieder zu freier energie.

das geformte betrifft bei mir auch den umgang mit menschen. ich beobachte mich, dass ich mich teilweise so verhalte, wie sie es erwarten. das war im rückblick eher verstörend. ein: wie komm ich dazu, dass ich mich so benehme ...
ich nehme die fremde energieform auf und agiere - oder eher reagiere. es hat nichts mit einer bewussten entscheidung zu tun, eher ein mitgehen. unangenehm, mir das bewusst zu machen. bin ich wirklich so leicht beeinflussbar? scheußlicher gedanke.
wenn ich mir vorstelle, dass ich dadurch aber nur zum ausdruck bringe, welches bild der andere von mir hat, lässt es mich versöhnlicher darauf schauen. auch versöhnlicher auf mich.
und es hilft mir, immer öfter auf meine eigenen bedürfnisse zu achten.

ich arbeite daran, mehr bei mir zu bleiben. nicht wie ein angler die schnur auswerfen und auf den fisch hoffen.
selbst fisch sein!

bei mir steht - siehe jäger und sammler - auch viel zuviel herum. das sinnvolle entsorgen bereitet mir schon im kopf zu viel mühe. vielleicht überlass ich es dem müll, mir beim ent-sorgen zu helfen. die form darf sich auflösen.

ent-sorgen --- leicht sein --- selbst sein

vielleicht passt irgendwas,
wenn nicht,
trotzdem danke für den anstoß

.
 
Werbung:
Kann es sein, dass Du lernen musst, mehr an Deine als an die Bedürfnisse anderer zu denken?
Alternative: einen Secondhandladen zu eröffnen - oder die Dinge, die Dir gegeben werden via Ebay (oder einer anderen Plattform) zu verkaufen.
Hier in Österreich gibt es eine Plattform, da werden öfter Dinge verschenkt.
Vermutlich freut sich auch die Caritas über solche Dinge.
Also weiter mit dem Ausmisten :D

Zur Therapie: welche Therapieform wendete der Therapeut denn an? Wenn es Verhaltstherapie oder so war, ist es klar, das er keine Kindheit aufzuarbeiten bereit ist.
Eigentlich sollte in den ersten Stunden herauskristalliesiert werden, was der Klient will - und das dann auch gemacht werden.
Es gibt auch schlicht schlecht Therapeuten.
Es kann es aber auch geben, dass eine Psychotherapie gar nicht zielführend ist. Es muss keineswegs immer in die Vergangenheit geschaut werden. Es gibt auch andere wirkungsvolle Therapiemethoden........


Ja ich denke das es so ist, das ich mehr an mich als an andere denken muss.
Auf Arbeit habe ich mal ein Erlebnis gehabt, wo ich das Verhalten der Kollegen beobachtet habe. Wenn ich was von ihnen wollte, zb, dann gaben sie ihre Arbeit oder ihr tun erstmal beendet. Ich selber dagegen, wenn jemand was von mir will, lasse sofort alles stehen und liegen und machte das, was derjenige von mir wollte. Das bin ich auch am ändern. Dahingehend auf mich zu achten.
 
Ja ich denke das es so ist, das ich mehr an mich als an andere denken muss.
Auf Arbeit habe ich mal ein Erlebnis gehabt, wo ich das Verhalten der Kollegen beobachtet habe. Wenn ich was von ihnen wollte, zb, dann gaben sie ihre Arbeit oder ihr tun erstmal beendet. Ich selber dagegen, wenn jemand was von mir will, lasse sofort alles stehen und liegen und machte das, was derjenige von mir wollte. Das bin ich auch am ändern. Dahingehend auf mich zu achten.
Kann es sein, dass Deine soziale Ader, Dein soziales Bewusstsein viel grösser ist als das Deiner Umwelt? Ich habe eine Freundin - die ist sozial bis in die Haarspitzen. Das ist ihre Begabung - ich betrachte das fast als Hochbegabung. Sie wundert sich immer über das Verhalten der anderen und versteht das nicht. Sie versteht nicht, dass die anderen "normal" sind, und sie hochbegabt in gewisser Hinsicht. Sie nimmer auch mehr wahr als andere.
Vielleicht ist Dein soziales Bewusstsein auch grösser, als das der Menschen um Dich herum? Das könnte einen Teil der Fremdheit erklären, die Du empfindest - Deine inneren Gesetze sind andere als die Deiner Umwelt.....
Versuche nicht, zu werden wie andere, bzw. andere denken, dass Du sein müsstest. Werde Du selber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich noch sagen wollte, jemand schrieb mal, ich solle mal Verhalten/Auftreten wirken auf meine Mitmenschen betrachten.
Dazu kann ich sagen, das ich diesen Punkt auch schon in Angriff genommen habe.
Mein Auftreten is eher männlich und dominant. Ich trug immer enge straffe Zöpfe. Oder gar kurze Haare. Ich trug Jahre lang nur Hosen. Meine Oberteile waren mit kaputze und immer hoch geschlossen, interessierte mich nie für Mode. Bis vor einem Jahr ich mir das bewusst machte, weil ich ja schon Jahre lang an mir rumdoktor. Seitdem ziehe ich öfter Röcke und Kleider an, fühle mich auch wohl drinn. (Die Kaputzenpulover habe ich dann weiter gegeben ☺). Jetzt gibt es überwiegend nur noch Oberteile mit Ausschnitt. Ich versuche meine Weiblichkeit wieder zu entdecken. Da bin ich mal durch ein Reading aufmerksam geworden. Ich habe im Laufe der Jahre meine männliche Seite zu sehr gelebt, und die seitlichen Anteile fast Verband.
Ich sagte mal zu dieser Therapeutin, das ich mich total verstellt fühle, das ich überhaupt nicht mehr weiß, wer und wie ich bin. Wie soll ich an mir arbeiten und zurück holen, wenn ich nicht fühle was.
Es war übrigens eine Verhaltenstherapie.

Ich glaube, Du hast Dich mit Deiner Kleidung "versteckt", "unsichtbar" gemacht. Das hat wenig mit männlich oder weiblich zu tun, es gibt einfach auch Menschen, die eher androgyn sind (und das ist richtig so für sie).
Offenbar hat das "Verstecken" funktioniert :)
Du musst nicht Deine Weiblichkeit entdecken (kannst es aber natürlich, wenn es Dir wichtig ist) - entdecke Dich selber. Die Frau wird dabei von alleine erwachen, autauchen, so, wie es ihr/Dir entspricht.
Es könnte sein, Du hast Dich auch für Dich selber "unsichtbar" gemacht. Werde sichtbar und deutlich für Dich selber :)
 
Mahlzeit,

habe deinen Eingangsbeitrag @Hope2020 nur ansatzweise überflogen (da mir zu viel Text), aber folgendes kam mir dazu in den Sinn:

- du kannst davon ausgehen, das du genau das Leben lebst, das du selbst kreiert hast.
- du kannst es ändern, denn das Außen zeigt dir nur dein eigenes Spiegelbild
- Benutze andere nicht zur persönlichen Bedarfsbefriedigung, sondern trete mit dir selbst in Kontakt (Inneres Kind/Schatten)

Sollte das hier schon erwähnt worden sein - doppelt hält besser :p

Greets
Will

Ich hab mir deinen Satz mal ein bisschen genauer betrachtet. Es is erschreckend wirklich so, das ich eine Bekannte habe, der ich viel gegeben habe, als sie eigentlich benötigt. Mit meinem Kram überheuft. Ob sie es wirklich wollte, sie sagte auch kaum Nein. Da hab ich mittlerweile nen schlechtes Gewissen und hab das gleich abgestellt. Ich werd auch keine Sachen mehr annehmen, mit dem Gedanken, ob sie ein anderer möchte, nur noch für mich, mit dem genauen Fokus, brauche ich das wirklich.
 
Werbung:
Das geht mir genauso , von der goldenen Hochzeit meiner Eltern gibt es von mir nicht ein einziges Bild, nur eines, wo ich gerade mit dem iPad filme , das sieht lustig aus, da mein Gesicht völlig verdeckt ist.
Ist zwar schade, aber es sollte aus irgendeinen Grund so sein.

Ganz allgemein wäre es für dich wichtig zu hinterfragen, ob du den Kontakt tatsächlich noch brauchst , oder willst (nein, nicht was dein Ego will!)--- und vor allen Dingen welche Qualität er haben sollte.
Die Leute von der Silvester-Party solltest du vergessen, was meinst du, wie solche "Freunde" sich erst verhalten, wenn du wirklich mal Hilfe brauchst, darauf kannst du gut verzichten!

Guten Morgen ,

Hmm, irgendwas will mir das Universum aber sagen, denn ich habe vor 2-3 Jahren meine Freundschaften aussortiert und hinter mir gelassen und plötzlich war sie da.und ich mag sie und die Familie wirklich.
 
Zurück
Oben