Seal144
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Mein Geliebter
die Frage kannst du mir besser beantworten, ob zwei Menschen aus so unterschiedlichen Kulturen überhaupt zusammenpassen?
Orient und Okzident...
Ah ja, du sagst es, deine Tochter ist mit einem Mann verheiratet, der aus der Türkei stammt. Ja, aber bereits in Deutschland geboren und studierte in den USA. Und obendrein mit deiner Tochter, eine im Sternzeichen Widder geborene, hat dein Schwiegersohn, er ist Waage, es nicht immer leicht. Ich glaube ja, die Beiden waren bereits zusammen auf der Seidenstrasse inkarniert und jagten auf wilden Pferden über die mongolischen Steppen...
Nur soweit zu Stärke der Frau, zu ihrer weiblichen Kraft...
also schaun wir mal weiter, wie sich das Kismet enfaltet:
Stella erwachte am frühen Morgen und stellte fest, dass sie allein war. Die wenigen Möbel im Raum konnte sie kaum sehen. Erst ganz allmählich fiel mehr Licht durch die Vorhänge.
Stella fühlte sich besser und blickte neugierig umher.
Das Doppelbett, in dem sie lag, war ein einfaches Messinggestell. Am Fenster standen ein Tisch und zwei Stühle, an der Wand ein Kleiderschrank. Rechts und links führte je eine Tür nach draußen.
Da dachte sie an jenen ersten Tag zurück, als sie mit Mahoud in dieses Haus eintrat.
Komm mit mir, hörte sie ihn sagen.
Durch einen offenen Bogeneingang kam man von der Eingangshalle aus ins Wohnzimmer. Die Einrichtung war arabisch. Granatrote Perserteppiche lagen auf dem Boden. An der linken Wand befand sich ein Kamin, in dem ein Feuer brannte. Zu beiden Seiten standen niedrige Sitzpolster aus goldbedruckter Seide, davor Tische mit kunstvollen Einlegearbeiten aus Perlmutt und Ebenholz. Die Nachmittagssonne schien durch die farbigen Butzengläser der Fenster und tauchte den Raum in goldenem Licht. Links in der Ecke war ein Erker, mit Seidenkissen ausgelegt. Mehrere Zierpalmen in glasierten Keramiktöpfen schmückten die Wand daneben. Von dort gelangte man durch einen weiteren Bogengang ins Esszimmer.
Die Einrichtung war für Stella beeindruckend in ihrer morgenländischen Ausstrahlung. Da entdeckte sie rechts eine halboffene Tür aus Glas, die zu einem Patio hinausführte. Stella schaute neugierig hinaus.
Draußen empfing sie ein kleines Paradies. Die Mitte des Innenhofs schmückte ein Springbrunnen in achtzackiger Sternform mit plätschernden Wasserfontänen. In jeder Ecke des großen Hofes wuchs ein Orangenbaum. Die daran hängenden Früchte bildeten als Farbtupfer einen sagenhaften Kontrast zum blauweißen Arabeskenmuster der Bodenkacheln.
Mahoud war hinausgekommen und setzte sich zu ihr auf den Brunnenrand. Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen auf das Spiel von Myriaden Wassertropfen.
Stella musste wieder eingeschlafen sein, denn als sie die Augen aufschlug, war Nadja im Zimmer und öffnete die Vorhänge.
Stella blickte auf die schmalen, hohen Fenster.
Da kann man nicht heraus, dachte sie, das wird der Begrenzungsraum sein, von dem Mahoud sprach. Einer der verschlossenen Räume im obersten Stockwerk des Hauses, die er mir zeigen wollte. Aber dazu kam es ja nie...
Ihr schauderte.
Nadja brachte eine Schüssel mit warmem Wasser und wusch Stella. Dann zog Nadja ihr ein frisches Nachthemd an Als sie die junge Frau nach Mahoud fragte, schüttelte Nadja nur verneinend den Kopf und verschwand.
Im Raum war es inzwischen heller geworden. Die Strahlen der Vormittagssonne fielen durch die Butzenscheiben und tauchten das ‘Gefängnis‘ in goldenes Licht. Stella fragte sich, wie lange Mahoud vor habe, sie als Gefangene zu halten.
Ali Abdullah Juma war schon benachrichtigt worden, dass sein ehemaliger Chef und guter Freund Jochen ihn dringend sprechen wollte. Ali Abdullah schätzte Jochen sehr, weil der sich damals besonders für ihn einsetzte.
Ich hatte gerade die Universität absolviert und bekam den Job bei Bayer Dubai, dachte er und hörte heute noch, wie sein ehemaliger Boss zu dem Bayerdirektor aus Deutschland sagte: So einem tüchtigen und intelligenten jungen Mann müssen Sie eine Chance geben.
Ali Abdullah gehörte zur aufsteigenden Yuppie Generation, die Dubai vorwärts bringen will... Bayer gab ihm die Chance und holte ihn zu Fortbildungslehrgängen nach Leverkusen.
Ali musste lächeln. Das ist auch schon wieder eine Weile her. Ich habe Bayer nicht enttäuscht. Er blickte aus dem Fenster seines Büros, beobachtete die Dhau Schiffe draußen auf dem Wasser und war zufrieden.
Dann wählte er die Nummer seines Freundes in Portugal.
Hallo, Jochen. Das ist eine Überraschung, was kann ich für dich tun?
Erst einmal möchte ich gerne erfahren, wie es deiner Familie geht?
Danke. Es geht allen bestens, erwiderte Ali Abdullah.
Und was macht Dubai?
Dubai? Ali lachte. Was hier bei uns passiert, mein Freund, kann nur noch in Superlativen beschrieben werden. Wir bauen fieberhaft an unseren beiden Palmen.
Zwei Palmen, Ali? Ich dachte eine.
Es sind zwei Palmen. Palm Jumeirah soll bereits 2005 fertig sein und Palm Jebel Ali
2007, verkündete Ali Abdullah stolz.
Das ist ja unglaublich.
Ja, Jochen. In der Tat! Man spricht von zusätzlich hundertzwanzig Kilometern Küste, die dadurch geschaffen werden. Du kannst dir also noch eine Villa kaufen, Jochen. Mit eigener Bootsanlegestelle.
Ach weißt du, Ali. Ich auf meine alten Tage bin in Süd-Portugal sehr zufrieden. Du solltest mich einmal besuchen.
Wer weiß. Es gibt einige Investoren aus der Golfregion bei euch. Soweit ich informiert bin, hat ein Kuwaiti das Sheraton an der Algarve gekauft.
Ja, Ali. Jochen seufzte. Ihr schwimmt in Öl...
Nein, nein. Bei uns am Golf wird ernsthaft gearbeitet. Scheich Mohamed bin Raschid al-Maktoum hat gerade wieder über tausend Firmen nach Dubai geholt. Und dadurch 14000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ali lachte. Bayer profitiert auch davon. Die Sparte Kunststoffe und Lacke hat letztes Jahr mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen.
Ich gratuliere, Ali.
Jochen machte eine kurze Pause. Der Grund, warum ich anrufe ist, dass ich dringend deine Hilfe benötige.
Er weihte Ali in die mysteriöse Geschichte seines Freundes ein und erzählte ihm von der Ankunft Stellas und Mahoud Habbas in Dubai am 30. Januar.
Vor etwa zwei Wochen.
Am achten Februar kam der Anruf aus dem Hilton von Abu Dhabi. Jochen schwieg.
Ali, erkundige dich bitte in Dubai, ob der Name Habbas dort bekannt ist.
Habbas, wiederholte Ali Abdullah nachdenklich.
Kurze Pause.
Ja, natürlich, Habbas! Ein reicher Libanese. Besitzer der DCC. Die Dubai Constructing Company. Das ist eine der großen Baugesellschaften hier. Ein guter Kunde von uns. Ich kenne Mohamed Habbas sehr gut. Werde ihm einen Besuch abstatten.
Mohamed?, fragte Jochen. Unser Mann heißt Mahoud. Er könnte ein Verwandter sein.
Jochen. Ich mache sofort einen Termin bei Mohamed. Du hörst von mir.
Kismet
die Frage kannst du mir besser beantworten, ob zwei Menschen aus so unterschiedlichen Kulturen überhaupt zusammenpassen?
Orient und Okzident...
Ah ja, du sagst es, deine Tochter ist mit einem Mann verheiratet, der aus der Türkei stammt. Ja, aber bereits in Deutschland geboren und studierte in den USA. Und obendrein mit deiner Tochter, eine im Sternzeichen Widder geborene, hat dein Schwiegersohn, er ist Waage, es nicht immer leicht. Ich glaube ja, die Beiden waren bereits zusammen auf der Seidenstrasse inkarniert und jagten auf wilden Pferden über die mongolischen Steppen...
Nur soweit zu Stärke der Frau, zu ihrer weiblichen Kraft...
also schaun wir mal weiter, wie sich das Kismet enfaltet:
Stella erwachte am frühen Morgen und stellte fest, dass sie allein war. Die wenigen Möbel im Raum konnte sie kaum sehen. Erst ganz allmählich fiel mehr Licht durch die Vorhänge.
Stella fühlte sich besser und blickte neugierig umher.
Das Doppelbett, in dem sie lag, war ein einfaches Messinggestell. Am Fenster standen ein Tisch und zwei Stühle, an der Wand ein Kleiderschrank. Rechts und links führte je eine Tür nach draußen.
Da dachte sie an jenen ersten Tag zurück, als sie mit Mahoud in dieses Haus eintrat.
Komm mit mir, hörte sie ihn sagen.
Durch einen offenen Bogeneingang kam man von der Eingangshalle aus ins Wohnzimmer. Die Einrichtung war arabisch. Granatrote Perserteppiche lagen auf dem Boden. An der linken Wand befand sich ein Kamin, in dem ein Feuer brannte. Zu beiden Seiten standen niedrige Sitzpolster aus goldbedruckter Seide, davor Tische mit kunstvollen Einlegearbeiten aus Perlmutt und Ebenholz. Die Nachmittagssonne schien durch die farbigen Butzengläser der Fenster und tauchte den Raum in goldenem Licht. Links in der Ecke war ein Erker, mit Seidenkissen ausgelegt. Mehrere Zierpalmen in glasierten Keramiktöpfen schmückten die Wand daneben. Von dort gelangte man durch einen weiteren Bogengang ins Esszimmer.
Die Einrichtung war für Stella beeindruckend in ihrer morgenländischen Ausstrahlung. Da entdeckte sie rechts eine halboffene Tür aus Glas, die zu einem Patio hinausführte. Stella schaute neugierig hinaus.
Draußen empfing sie ein kleines Paradies. Die Mitte des Innenhofs schmückte ein Springbrunnen in achtzackiger Sternform mit plätschernden Wasserfontänen. In jeder Ecke des großen Hofes wuchs ein Orangenbaum. Die daran hängenden Früchte bildeten als Farbtupfer einen sagenhaften Kontrast zum blauweißen Arabeskenmuster der Bodenkacheln.
Mahoud war hinausgekommen und setzte sich zu ihr auf den Brunnenrand. Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen auf das Spiel von Myriaden Wassertropfen.
Stella musste wieder eingeschlafen sein, denn als sie die Augen aufschlug, war Nadja im Zimmer und öffnete die Vorhänge.
Stella blickte auf die schmalen, hohen Fenster.
Da kann man nicht heraus, dachte sie, das wird der Begrenzungsraum sein, von dem Mahoud sprach. Einer der verschlossenen Räume im obersten Stockwerk des Hauses, die er mir zeigen wollte. Aber dazu kam es ja nie...
Ihr schauderte.
Nadja brachte eine Schüssel mit warmem Wasser und wusch Stella. Dann zog Nadja ihr ein frisches Nachthemd an Als sie die junge Frau nach Mahoud fragte, schüttelte Nadja nur verneinend den Kopf und verschwand.
Im Raum war es inzwischen heller geworden. Die Strahlen der Vormittagssonne fielen durch die Butzenscheiben und tauchten das ‘Gefängnis‘ in goldenes Licht. Stella fragte sich, wie lange Mahoud vor habe, sie als Gefangene zu halten.
Ali Abdullah Juma war schon benachrichtigt worden, dass sein ehemaliger Chef und guter Freund Jochen ihn dringend sprechen wollte. Ali Abdullah schätzte Jochen sehr, weil der sich damals besonders für ihn einsetzte.
Ich hatte gerade die Universität absolviert und bekam den Job bei Bayer Dubai, dachte er und hörte heute noch, wie sein ehemaliger Boss zu dem Bayerdirektor aus Deutschland sagte: So einem tüchtigen und intelligenten jungen Mann müssen Sie eine Chance geben.
Ali Abdullah gehörte zur aufsteigenden Yuppie Generation, die Dubai vorwärts bringen will... Bayer gab ihm die Chance und holte ihn zu Fortbildungslehrgängen nach Leverkusen.
Ali musste lächeln. Das ist auch schon wieder eine Weile her. Ich habe Bayer nicht enttäuscht. Er blickte aus dem Fenster seines Büros, beobachtete die Dhau Schiffe draußen auf dem Wasser und war zufrieden.
Dann wählte er die Nummer seines Freundes in Portugal.
Hallo, Jochen. Das ist eine Überraschung, was kann ich für dich tun?
Erst einmal möchte ich gerne erfahren, wie es deiner Familie geht?
Danke. Es geht allen bestens, erwiderte Ali Abdullah.
Und was macht Dubai?
Dubai? Ali lachte. Was hier bei uns passiert, mein Freund, kann nur noch in Superlativen beschrieben werden. Wir bauen fieberhaft an unseren beiden Palmen.
Zwei Palmen, Ali? Ich dachte eine.
Es sind zwei Palmen. Palm Jumeirah soll bereits 2005 fertig sein und Palm Jebel Ali
2007, verkündete Ali Abdullah stolz.
Das ist ja unglaublich.
Ja, Jochen. In der Tat! Man spricht von zusätzlich hundertzwanzig Kilometern Küste, die dadurch geschaffen werden. Du kannst dir also noch eine Villa kaufen, Jochen. Mit eigener Bootsanlegestelle.
Ach weißt du, Ali. Ich auf meine alten Tage bin in Süd-Portugal sehr zufrieden. Du solltest mich einmal besuchen.
Wer weiß. Es gibt einige Investoren aus der Golfregion bei euch. Soweit ich informiert bin, hat ein Kuwaiti das Sheraton an der Algarve gekauft.
Ja, Ali. Jochen seufzte. Ihr schwimmt in Öl...
Nein, nein. Bei uns am Golf wird ernsthaft gearbeitet. Scheich Mohamed bin Raschid al-Maktoum hat gerade wieder über tausend Firmen nach Dubai geholt. Und dadurch 14000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ali lachte. Bayer profitiert auch davon. Die Sparte Kunststoffe und Lacke hat letztes Jahr mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen.
Ich gratuliere, Ali.
Jochen machte eine kurze Pause. Der Grund, warum ich anrufe ist, dass ich dringend deine Hilfe benötige.
Er weihte Ali in die mysteriöse Geschichte seines Freundes ein und erzählte ihm von der Ankunft Stellas und Mahoud Habbas in Dubai am 30. Januar.
Vor etwa zwei Wochen.
Am achten Februar kam der Anruf aus dem Hilton von Abu Dhabi. Jochen schwieg.
Ali, erkundige dich bitte in Dubai, ob der Name Habbas dort bekannt ist.
Habbas, wiederholte Ali Abdullah nachdenklich.
Kurze Pause.
Ja, natürlich, Habbas! Ein reicher Libanese. Besitzer der DCC. Die Dubai Constructing Company. Das ist eine der großen Baugesellschaften hier. Ein guter Kunde von uns. Ich kenne Mohamed Habbas sehr gut. Werde ihm einen Besuch abstatten.
Mohamed?, fragte Jochen. Unser Mann heißt Mahoud. Er könnte ein Verwandter sein.
Jochen. Ich mache sofort einen Termin bei Mohamed. Du hörst von mir.
Kismet