IC im Skorpion - Verstrickte Mutterbindung

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WildSau

Guest
Ich habe in einem anderen Faden folgende Aussage gelesen, die mich aufhorchen ließ:
Ist das IC/MC-Skorpion-Stier-Kind stärker mit dem ursprünglichen Elternhaus verknüpft bzw. hat eine intensivere Mutter-Bindung, oder das andere?

Ich habe selbst diese Konstellation, und würde mich gerne darüber austauschen, wie andere damit leben bzw. diese aufgelöst haben.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mein Leben lang schon damit kämpfe, mich aus den Fängen der emotionalen Verstrickung mit meiner Mutter zu lösen. Ich bin mittlerweile über 40 und habe es bis heute nicht geschafft, mich nicht mehr für meine Mutter verantwortlich zu fühlen. Ich habe eine innerlich viel zu enge Bindung zu ihr, nur eben leider keine gute. Sie schafft es nach wie vor, sich in mein Leben einzumischen, auch bei Themen, die sie absolut nichts angehen. In ihrer Gegenwart, mutiere ich innerhalb kürzester Zeit zum Kind, das sich wohl verhalten möchte, weil es nach wie vor Angst vor ihr hat. Ich fühle mich dann gezwungen, mich so zu verhalten, wie ich denke, dass sie es von mir möchte. Ein Blick von ihr, oder ein bestimmter Tonfall genügen, um mich gefügig zu machen. Dabei handle ich gegen mein eigenes Empfinden, was gut für mich wäre, und stelle sie an oberste Stelle. Was sie braucht/will, ist immer wichtiger als ich.

Zu einem guten Teil ist es mir gelungen, Distanz herzustellen, durch geografische Entfernung und teilweise nur durch Kontaktpausen. Aber ich habe das Gefühl, sobald sobald ich ihr den kleinen Finger reiche, will sie den ganzen Arm - und mehr. In ihrer Gegenwart ist nicht wichtig, was ICH will, es gilt nur ihre Ansicht, ihre Meinung, ihre Bedürfnisse. Das ganze ist sehr unangenehm und hat mich davon abgehalten, mein Leben so zu leben, wie ich es will. Einerseits gibt es da also eine psychologische Nähe, die mir aber andererseits total zuwider ist. Ich möchte ihr nicht nah sein. Und dann irgendwie wieder doch, weil mir so etwas wie eine liebevolle Mutter immer gefehlt hat. Deswegen mache ich immer wieder den Fehler, mich in ihre Nähe zu begeben - obwohl ich doch weiß, dass sie sich nicht verändert hat.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Oder anders: wie habt ihr es geschafft, mit IC Skorpion diese schwierige Mutterbeziehung aufzulösen und etwas konstruktives (MC Stier) daraus zu erschaffen?
 
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Ich hatte darüber schon in einem anderen Thread geschrieben. In der vedischen Astrologie ist die Verbindung zur Mutter auf verschiedene Weise hervorgehoben, und zwar verwoben mit dem Partner-Thema.
  • Erstens ist dein Mond im H1. Jeder Planet in H1 hat schon mal eine gewisse Bedeutung im Leben, hier also die Mutter (Mo).
  • Gleichzeitig steht der Aszendentenherrscher Mond stark im eigenen Zeichen Krebs in H1. Auch ist der Mond recht hell. Im Grunde eine gute Voraussetzung für alle Mutter-Themen, gäbe es die vielen weiteren erschwerenden Faktoren nicht.
  • Zweitens ist die Ve als Herrscherin von H4 (Mutter) ins H7, dem Haus der Partnerschaft, gewandert. Und Venus und Mond aspektieren sich somit gegenseitig. Auch in der Partnerschaft ist folglich der Einfluss der Mutter zu spüren.
  • Das H4 erhält Aspekte von Ma (Streit) und Ke (Verwirrung), was das Mutter-Thema herausfordernder macht.
  • Der Matru-Karaka, als dritter Indikator für die Mutter, ist bei dir die Sonne. (Das ist etwas verwirrend, weil die Sonne ja auch für den Vater steht. Die beiden Ansätze sind jedoch logisch zu trennen voneinander.) Dazu gibt's nicht so viel zu sagen, die steht im Schützezeichen ganz okay, erhält aber halt eben auch einen Aspekt von Rahu, was noch einmal eine gewisse innere Unruhe in Bezug auf die Mutter mit sich bringt.
  • Im Navamsha ist der Mond ausgerechnet ins Haus 6 der Hemmnisse gewandert und ist dort mit Ketu in Konjunktion. Er erhält Aspekte von Mars und Jupiter. Dieser sonst starke Mond im Rasi (Grundhoroskop) hat also auf einer eher mentalen, inneren Ebene durchaus auch gewisse Schwierigkeiten.
  • Im Dvadvamsha (D12) Chart der Eltern kriegt dein Mond erneut einen Aspekt von Ketu, und die Venus, welche ja im Rasi ebenso für die Mutter steht, grad auch noch.
Wenn ich das jetzt zusammenfasse, dann sehe ich eine prinzipiell starke Mutterfigur, die aber eine ganze Menge Komplizierungen hat. Die Beziehung zur Mutter fällt damit nach meiner Einschätzung zwar auf der Grundebene grundsätzlich "gesund" aus, aber eben dauerhaft kompliziert. Das scheint irgendeine Art Lernthema zu sein für dich, und wird dich vermutlich den Rest des Lebens begleiten.

Die Frage stellt sich, wie eine Lösung ausschauen könnte? Ich kann da keine endgültige Antwort geben. Hier nur ein zwei Vorschläge:

1. Familienstellen ist für mich immer noch eine der schnellsten und effektivsten Therapiemethoden, alle möglichen (ganz besonders karmischen - hier v.a. gegeben durch die starken Ketu-Einflüsse!) Verstrickungen mit Familienmitgliedern zu lösen.
2. Meditation über Simhamukha ist gut geeignet, jede Art von problematischen Einflüssen von Frauen in positive Energie umzuwandeln. Zugang erhält man dazu über Lehrer aus dem tibetischen Buddhismus, und die Einstiegshürden für eine solche Praxis sind relativ hoch, dafür sind die Resultate umso lohnender.
 
Hallo WildSau,

ich habe zwar kein Skorpion-IC, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Mutter-Thema auf die eine oder /andere Art zum Vorschein kommt. Macht / Ohnmacht ist ein klassisches Skorpion-Thema.
Da hilft nur eins: Loslöung (Sendepause) auch von materiellen Abhängigkeiten, eigene Leitlinien fürs Leben entwickeln. Dazu gehören realistische Ziele, Maßstäbe und Erwartungen an dich selbst und an andere (Brigitte Hamann) und diese selbstbewußt und überzeugt vertreten, auch gegenüber der Mutter und immer in dem Bewusstsein das du als erwachsene Frau nicht mehr auf das Wohlwollen der Mutter oder der Familie angewiesen bist. Du bist bei jeder Entscheidung nur deinem eigenen Gewissen verpflichtet. Umgib dich mit Leuten, die dir guttun und die dich so nehmen, wie du bist. So näherst du dich mit Riesenschritten deinem MC.
Du hast dafür gute astrologische "Helfer", wie z.b. Uranus in 4, der auch eine Art Treiber hin zu einem selbstbestimmten Leben ist. Und dann noch einen Löwe-AC mit. Sonne in 6/Steinbock.
Eins finde ich noch wichtig, weil ich es bei mir selbst erlebt habe: dieses einengende Verantwortungsgefühl, m.E. ein Steinbock-Thema. Auch wenns nicht einfach ist: du bist nicht für deine Mutter verantwortlich, sie ist eine erwachsene Frau. Es hat auch was mit gegenseitigem Respekt zu tun, dem anderen die Loslösung leicht zu machen.

lg
Gabi
 
Da mich niemand markiert hat, habe ich im Dezember, als ich den Thread aufgemacht habe, gar nicht bemerkt, dass ich Antworten bekommen habe. Deshalb etwas verspätet: vielen Dank euch beiden!!!

Da das Thema gerade wieder extrem präsent wird bei mir, muss ich es noch mal aufwärmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier mal die Synastrie von mir und meiner Mutter. Ich innen.
 

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Ich bin gerade mal wieder dabei, in mich zu gehen, und bin da einer Sache auf der Spur. Ich leide seit geraumer Zeit an massiver Angst vor dem Tod. Ich habe das Gefühl, ich dürfte nicht leben. Mein bisheriges Leben war geprägt von Zwängen, vor allem innerer Natur, aber auch im Außen. Ich bringe diese Gefühle in letzter Zeit wieder vermehrt mit der Beziehung zu meiner Mutter in Verbindung. Gestern ist mir ein Licht aufgegangen: Ich habe Angst sterben zu müssen, bevor mein Leben richtig anfängt. Als dürfte ich nicht Leben. Als würde es mir jemand verbieten.

Da ich mit meiner Mutter darüber nicht sprechen kann bzw. sie mir auf diese Frage nie im Leben eine ehrliche Antwort geben würde, stelle ich die Frage hier, weil ich hoffe, über unserer Horoskope Aufschluss darüber zu bekommen: Kann es sein, dass meine Mutter mich einfach nicht wollte? Dass sie ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hat, mich abzutreiben? Irgendwie fühlt sich dieser Gedanke richtig an. Und es fühlt sich wie eine Erleichterung an, endlich zu verstehen, woher dieser alte Schmerz in meinem Herzen kommt. Das würde auch erklären woher das Gefühl kommt, das ich in ihrer Gegenwart habe, sie könne mich vernichten. Bis heute. Und dabei bin ich nicht mehr jung.
 
Zweitens ist die Ve als Herrscherin von H4 (Mutter) ins H7, dem Haus der Partnerschaft, gewandert. Und Venus und Mond aspektieren sich somit gegenseitig. Auch in der Partnerschaft ist folglich der Einfluss der Mutter zu spüren.
Da geht mir gleich ein weiteres Licht auf: ich habe bisher in jeder "Partnerschaft" darum gekämpft, geliebt und angenommen zu werden - vergeblich. Das macht in dem Zusammenhang natürlich Sinn. Ich kämpfte darum, dass meine Mutter mich endlich will (um dadurch endlich eine Existenzberechtigung zu haben?), in der Übertragung der frühen - gar vorgeburtlichen?- Gefühle auf meine Partner. Habe mir aber immer solche Partner ausgesucht, die mich im Grunde nicht wollten. Und je weniger sie mich wollten, desto mehr habe ich sie geliebt, desto stärker waren meine Gefühle für sie. Halleluja!
 
Ich habe das Gefühl, als dürfte ich gar nicht auf der Welt sein. Als würde ich gehasst dafür, dass es mich gibt.
 
Wenn ich ganz spezifisch deine Mutter im Horoskop anschaue, dann ergibt sich mir kein ganz eindeutiges Bild.

Einerseits steht da der Mond im H1 im eigenen Zeichen Krebs, und er ist sehr hell. Deine innere Mutterfigur ist grundsätzlich selbstbewusst und stark.
Aber das H4, was ja auch für die Mutter steht, erhält einen Aspekt von Ketu. Eine Ketu-Mutter ist nie ganz völlig anwesend, es herrscht irgendwie eine seltsame Verwirrung in Bezug auf die Mutter.

Wir könnten jetzt noch die Sonne als Matru-Karaka herbeinehmen, aber das lasse ich erstmal. Stattdessen schaue ich dein Navamsha an, die innere Ebene.

Dort ist Mond in Konjunktion mit Ketu im H12. Das heisst, hier wird nachgedoppelt. Diese Mutter ist einerseits stark, aber sie bringt auch Schattenthemen mit hinein.

Ich bin hier vorsichtig, ich würde nicht behaupten, daraus rauslesen zu können, dass eine Mutter abtreiben wollte. Aber was ich sehe - und zwar in Bezug auf deine eigene innere, im Horoskop erkennbare Mutter - ist, dass diese Mutter offenbar beide Seiten in sich trägt, die fürsorgliche und auch die verwirrte/abwesende.

Insbesondere zwischen dem 16. und dem 23. Altersjahr warst du im Ketu-Dasha, da dürfte die Beziehung zu deiner Mutter vermutlich nicht besonders gut gewesen sein. Wobei das gerade in dem Alter auch Ablösungsprozesse von den Eltern sind.

Das Dwadashamsha Chart D-12 schaue ich nicht weiter an, weil ich dazu ziemlich sicher sein muss, dass die Uhrzeit minutengenau stimmt. Dort steht übrigens der Mond in Steinbock (bin nicht ganz sicher, ob mein Astro-Programm das richtig berechnet). Diese Konstellation wird i.a. oft mit Depressionen in Verbindung gebracht, der Mond fühlt sich dort nicht besonders wohl.

Aber toll, wenn dir die Astrologie weiterhilft, bei der Erforschung deines Innenlebens. Derzeit laufen ja eine Unmenge Planeten durch dein 7. Haus (bei mir durch das 8. Haus), einschliesslich Pluto, Saturn und Jupiter, und da passiert sicher viel an Erkenntnisarbeit bei dir in Bezug auf das Partner-Mutter Thema.
 
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Aber was ich sehe - und zwar in Bezug auf deine eigene innere, im Horoskop erkennbare Mutter - ist, dass diese Mutter offenbar beide Seiten in sich trägt, die fürsorgliche und auch die verwirrte/abwesende.
Das kann ich so nicht bestätigen. Die fürsorgliche Seite habe ich während meiner gesamten Kindheit nicht erkennen können. Die andere Seite würde ich auch nicht als Verwirrung bezeichnen. Ganz dem westlichen Horoskop entsprechend (ihre Saturn-Pluto Konjunktion, die meinen Mond in die Mangel nimmt) war diese Zeit geprägt von Härte, Kälte, Strenge, Manipulation, Kontrolle und psychischer Gewalt. Emotional war sie für mich nicht erreichbar. Also ja, abwesend könnte dann doch stimmen. Da waren extreme Unberechenbarkeit und jähzornige Ausbrüche. Es war ein Leben in ständiger Angst. Noch jetzt, während ich darüber schreibe, bekomme ich es mit der Angst zu tun, weil wenn ich ausspreche, wie es sich für mich anfühlte, ich damit etwas extrem Verbotenes tue. Der schöne Schein nach außen hin musste immer gewahrt bleiben. Ich hatte zu funktionieren, wie sie es sich einbildete.
 
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