Humanismus und Gott - Ein Widerspruch?

Ich habe nochmal darüber nachgedacht. Eigentlich ist das Wort Gott bzw. der Glaube an Gott, ob nun in dieser Welt oder außerhalb oder verbunden oder wie auch immer total überflüssig. Den irgendwie kann man all die Eigenschaften (wie das Gute, Schöne und Wunderbare, ect.) auch so in den Raum stellen ohne sie mit dem Wort oder dem Wesen Gott zu verbinden. Zwar könnte man es tun, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es dadurch nur unnötig kompliziert wird. Vielleicht besser klingt es, wenn man sagt, dass alles von einer schöpferischen, liebevollen und barmherzigen Kraft durchzogen wird und dort wo sie fehlt, geht das Leben schief. Aber irgendwie ist die Kombination aus Humanismus und Gott kompliziert, weil man bei Gott immer an einen Schöpfergott denkt oder an eine Einheit von etwas. hmmm
 
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Ich habe nochmal darüber nachgedacht. Eigentlich ist das Wort Gott bzw. der Glaube an Gott, ob nun in dieser Welt oder außerhalb oder verbunden oder wie auch immer total überflüssig. Den irgendwie kann man all die Eigenschaften (wie das Gute, Schöne und Wunderbare, ect.) auch so in den Raum stellen ohne sie mit dem Wort oder dem Wesen Gott zu verbinden. Zwar könnte man es tun, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es dadurch nur unnötig kompliziert wird. Vielleicht besser klingt es, wenn man sagt, dass alles von einer schöpferischen, liebevollen und barmherzigen Kraft durchzogen wird und dort wo sie fehlt, geht das Leben schief. Aber irgendwie ist die Kombination aus Humanismus und Gott kompliziert, weil man bei Gott immer an einen Schöpfergott denkt oder an eine Einheit von etwas. hmmm
Lieber Pan,

sicherlich kann man Gott vom Guten und Schönen trennen, aber damit wird es für den Menschen nicht einfacher. Lass es mich einmal an einem anderen Beispiel versuchen zu erkläre. In der Lehre Zarathustras ging es darum, dass man durch Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun, das Böse überwinden und die Weltseele von ihrem Leid retten könne.

Da war auch ein Schöpfergott (Ahura Mazda), der im Kampf gegen das Böse (Ariman) stand und in seiner Gefolgschaft Unterstützung fand. Du siehst nun hoffentlich, wie damit der Name auch zum Programm wird (das Logos). Wie Ahura Mazda und Zarathustra das Streben nach dem Guten und Reinen verkörpern, so ist das auch bei Jesus mit der Nächstenliebe und der Botschaft von Umkehr und einer besseren Welt.

Was auch für mich ein Problem mit diesem Gott darstellt, ist die Frage, welches Logos sich eigentlich mit ihm verbinden soll. Wenn ich ins Alte Testament oder in die Offenbarung reinschaue, unterscheidet er sich doch sehr von dem, wie Jesus von ihm spricht. Ich denke, dass in dieser Widersprüchlichkeit oft die Ursache des Zweifels und Ablehnung liegt.

Warum machst Du Dir das nun eigentlich so schwer, suche doch einfach ein Logos, von dem Du Dich auch erfüllen lassen möchtest und dazu stehen kannst. Nicht ohne Grund haben sich auch in der Christenheit die kleinen individuellen Götter durch die Hintertür Einlass verschafft. Es gibt viele Christen, die gerade in der Trinität die Lösung dieses Problems finden (Jesus = Gott).


Merlin
 
Was meinst du eigentlich Logos? Wort? Wissenschaft? Gott?
Ja, Logos heißt frei übersetzt "das gesprochene Wort". Damit wäre das Programm gemeint, das mit einer beliebigen Person oder Sache verbunden wird. Ein Logo wird auch häufig in der Werbung verwendet, um ohne große Worte auf eine gewisse Firmenphilosophie hinzuweisen (Seriosität, Qualität, Kontinuität usw.).

Merlin
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre es auch ein Logos, wenn ich mich als Kind des Sternenstaubs des Universums verstehen würde?
Lieber Pan,

wenn ich Deinen Namen lese, würde ich da an Sternenstaub denken? Soweit ich mich erinnern kann, habe ich von Dir auch noch keinen Beitrag gelesen, der mich auf diesen Gedanken bringen könnte. Es hat ja seinen Grund, warum Du Dich Pan nennst und nicht Sternenstaub. Du wirst also noch einiges über Deine Vorstellung vom Sternenstaub des Universums schreiben müssen, dass der Name Pan zu diesem Logos werden kann.

Im Augenblick verbinde ich damit das Göttliche der Natur. In diesem Sinne hast Du ja auch schon mehrfach geschrieben. Mir fällt dabei aber auch noch der Wanderer Pan ein, der auf der Suche nach seinem Weg ist. Du siehst, es reicht nicht nur ein Wort auszusprechen, man muss es auch mit einem Geist erfüllen.


Merlin
 
Was denkt Ihr: Kann man an einen Gott oder eine göttliche Kraft glauben, aber trotzdem humanistisch sein?

Gott als persönliche, schöpferische und befreiende Kraft, die alles mit allen verbindet, die in uns Menschen als "Innere Stimme" zu uns spricht. Der Mensch nicht als schöpfung, sondern als schöpferischer Prozess (Evolution) einer schöpferischen Kraft, Namens Gott.

Humanismus als die Ehrfurcht vor allem Lebendigen, Wissenschaftlichkeit, die Ablehnung von Dogmen, das Eingebundensein in die Natur als einem ihrer vielen Teile - ohne Anspruch auf eine herausgehobene Position, ein äußerst hoher Stellenwert von Eigenverantwortung als Gegensatz zum fremdbestimmten Leben nach den Werten und Regeln anderer, ein demokratisches Staatssystem - in dem Mehrheiten zahlen, möglichst wenig Lenkung von „Oben", ein großer persönlicher Freiraum, die Freiheit von Unterdrückung aller Art, Gedankenfreiheit und die Freiheit, andere Überzeugungen zu pflegen, als die Mehrheit, Freiheit, die grundsätzlich mit Verantwortung gepaart sein muss, Gerechtigkeit, der Schutz von Minderheiten und Weltoffenheit.
Toleranz und Respekt im Umgang mit unseren Nächsten, Konfliktlosungen, frei von Gewalt, Ehrlichkeit, das Streben nach Glaubwürdigkeit, Freundschaft und Mitgefühl, Soziales Verhalten und Mitmenschlichkeit, Solidarität mit jenen, die Hilfe benötigen und nicht zuletzt auch die Erkenntnis, dass jeder Mitmensch einen großen Bereich seiner eigenen Lebensgestaltung besitzt, in den ihm niemand hinein zu reden hat.
Vor 2.000 Jahren, erzählt man sich, ist ein Typ wegen der Liebe zur Welt und der Liebe zur Wahrheit ans Kreuz genagelt worden. Also, man kann.
 
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Wird man durch den Gottesglauben humaner?
:lachen:

Erzähl das den angeblichen Hexen und Werwölfen, die zu tausenden verfolgt und verbrannt wurden. Übrigens gibt es heute noch fanatische Christen, die am liebsten die Scheiterhaufen brennen sehen würden.
Die zeitgenössische Religion mit ähnlichen, inhumanen Gepflogenheiten ist hier tabu und darf nicht kritisiert werden.
 
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