Höhere Entwicklung heißt, die Liebe zu überwinden und das Ego zu stärken

Da kommt die Frage auf, was bedeutet Bhikkhu?
Bhikkhu ist ein Pali-Wort, welches der Buddha für seine vollordinierten asketischen Schüler benutzte, bedeutet wörtlich Bettler und im tieferen Sinne, "einer der die Gefahr in der Welt sieht", guter Haushälter. Ihre Gemeinschaft gilt als das dritte Juwel der Drefachen Zuflucht.

Nennt man im übrigen unpassende Aufmerksamkeit, sich im Tiefgründigen annähernd und in solches dann verlieren.

Buddhistisher Mönch (Bhikkhu)

'Bhikkhu' von √bhikkha, yācane (im Sinne: erbitten, erfragen oder betteln um etwas).

Er hat die Gewohnheit des Bettelns (bhikkhanasīlo) oder des Erbittens (yācanasīlo), deshalb heißt er 'Bhikkhu'. (Rs. 268/ KAC 109, R: 537). "Er ist ein Bettelmönch, da er zur Bettelwanderung angetreten ist (bhikkhācariyaŋ ajjhpagato'ti bhikkhu)." (Pj 24). "Selbst wenn er auch eine in die Mitte des Klosters gebrachte Speise genießt, daraus, daß sein Lebensunterhalt von anderen abhängt (para-paṭibaddha-jīvikattā), soll man erkennen, daß er zur Bettelwanderung angetreten ist. Die Bedeutung ist: ob ein Bhikkhu etwas bekommt oder nicht, er bittet (yācati) durch die edle Bitte (ariyāya yācanāya)" (Smps 169), nämlich, durch das edle Stillschweigen (ariyāya tuṇhibhāvena), im Gegensatz zu tiracchānakathā. Siehe:

"In der Tat, wahre weise Männer
Bitten nie um etwas.
Ein intelligenter Mann sollte herausfinden
Ob sie etwas brauchen oder nicht.
Denn edel gesinnte Männer stehen nur still,
Um darauf hinzuweisen.
Dies ist die Bitte der Edlen".

"Na ve yācanti sappaññā
dhīro veditumarahati
udissa ariyā tiṭṭhanti
esā ariyāna-yācanā."
(J. Aṭṭhisenajātaka)


Man findet auch des Öfteren im Pāḷikanon: "Der Erhabene nahm die Einladung durch Schweigen [od. Still- bleiben] an" (adhivasesi Bhagavā tuṇhibhāvena).

Andererseits ist die unedle Bitte (an.ariya.yācanā) das übliche Verhalten der vergnügungssüchtigen Menschen und der Erhabene warnte seine Schüler: "Ein Erbitter oder Bettler ist nicht lieb" (yācako appiyo hoti.) (Pj 147); predigte viele lehrreiche Geschichten und Sutten und erließ mehrere Schulungsregeln um gerade diese unedle (anariya) Gewohnheit völlig aufzugeben oder sie zur einer lediglich notwendigen Angelegenheit zu verringern. Denn das Hauptaugenmerk eines Mönches, nachdem er diese Lebensweise übernommen hat, ist nichts anderes als seine Geistesbefleckungen bzw. Leidenschaften (kilesas) allmählich bettelarm zu machen und sie an den Bettelstab zu bringen. Denn im idealen Sinne, durch das 'Brechen' der Geistesbefleckungen heißt er 'Bettelmönch' (bhinnakileso = bhikkhu). (VbhA 328). Ein idealer Zustand, welchen jedoch zahllose Schüler des Buddha verwirklicht haben. Und der Buddha selbst ist sehr deutlich darüber:

"O Bettelmönche, man ist ein Bettelmönch, weil man sieben Geisteshaltungen gebrochen hat [,an den Bettelstab gebracht hat]. Welche sieben?
Man hat [1] die Persönlichkeits- (Ego-, Seelen-] ansicht gebrochen, [2] den skeptischen Zweifel..., [3] das Festhalten an den Glauben, daß man bloß vermittels Beachtung von Sittlichkeit, von Gelübden, von Ritualen usw. die vollkommene Geistesreinheit (suddhi), (oder die religiöse Vollkommenheit], verwirklichen kann..., [4] die Begierde..., [5] den Zorn..., [6] die Verblendung..., und [7] den Stolz hat man gebrochen. ... Deshalb ist man ein 'Bettelmönch'."

"Sattānnaŋ, bhikkhave, dhammānaŋ bhinnattā bhikkhu hoti. Katamesaŋ sattānnaŋ?
Sakkāyadiṭṭhi bhinnā hoti. Vicikicchā ... , Sīlabbataparamāso ... , Rāgo ... , Doso ... , Moho ... , Māno ..., bhinno hoti." (A iv.144)


Dieses ist, im Allgemeinen, die ideale Erklärung gemäß dem Sutta-, aber auch gemäß dem Abhidhammapiṭaka, worin diese sieben Geisteshaltungen als 'übel' (pāpaka) gebrandmarkt werden: "Bhinnattā pāpakānaŋ dhammānan'ti = bhikkhu." (Vbh 245-6). Jedoch den Vinayakriterien gemäß ist außer demjenigen, der hochordiniert ist: i) durch einen einigen Orden (samaggena saṅghena) und ii) durch eine Handlung, die unanfechtbar ist, allen Bedingungen entspricht, die mit einem Antrag (ñatti) und drei Ausrufungen (Beschlüsse - anusāvana) verbunden ist (= ñatti-catuttha-kamma-upasampanno; (Pj. 24)), niemand dazu berechtigt, sich ein 'buddhistischer Bhikkhu' zu nennen. Siehe Anh. I, Kap. 2: "Die Handlung der Hochordination".

Und er soll sich auf den Weg der Edelgesinnten begeben und vermittels Beachtung und Entfaltung der Sittlichkeit, der Geistessammlung (citta.samādhi) und der Weisheit (paññā/ vipassanā) allmählich die Geistesbefleckungen (lobha-dosa-moha) in sich bettelarm machen und den obigen idealen Zustand verwirklichen.
Es heißt ja:

"Der weise Mann, der sittlich fest,
Den Geist entfaltet und die Weisheit,
Der eifrige, besonn'ne Mönch:
Er mag dies [kilesa] Gewirr wohl entwirr'n."

"Sīle patiṭṭhāya naro sapañño
cittaŋ, paññañca bhāvayaŋ
ātāpī, nipako bhikkhu
so imaŋ vijaṭaye jaṭan'ti."
(S i. 13)​
 
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Meine Position ist nicht, dass wir die Liebe ansich überwinden sollen, sondern unser zwingendes Bedürfnis danach.


Von der Liebe abhängig machen brauchen wir uns nicht, denn das sind wir von Natur aus. Es ist eher eine Leistung, diese Abhängigkeit zu überwinden, und die Fähigkeit zu erlangen, auch ohne Liebe leben zu können.
Wenn wir ein Bedürfnis haben und es überwinden wollen dann schaffen wir als Ersatz nur ein neues Bedürfnis.
Ich habe auch nicht geschrieben dass wir uns von der Liebe abhängig machen sollen aber eine Leistung ohne Liebe leben zu wollen ist es sicherlich nicht.
Jeder Verstandesmensch tut es.
Aber der Verstand ist ein zweischneidiges Schwert was einem auf Dauer nicht weiter bring und schon gar nicht in höhere Dimension.
Wenn man das glaubt, dann spielt der Verstand wohl seine Spielchen mit uns.
Beschäftigung ist alles. ;)

Aber das Herz ruht in sich selbst und braucht solche Spielchen wie "überwinden" und "höhere Dimensionen" nicht. :)
 
....... Von der Liebe abhängig machen brauchen wir uns nicht, denn das sind wir von Natur aus. Es ist eher eine Leistung, diese Abhängigkeit zu überwinden, und die Fähigkeit zu erlangen, auch ohne Liebe leben zu können.
Das sehe ich ganz anders.
Ohne Liebe leben zu wollen, würde mich lieblos machen.
Der Weg, den ich gewählt habe, ist, mich an die Liebe anzubinden, die überall ist, sie scheint mir sogar in der Luft zu liegen, die ich atme.
Damit bin ich an eine hohe, feine Energie angebunden, aus der heraus ich auch andere Menschen nähren kann, ohne abhängig von ihner Zuneigung zu sein.
Die Welt braucht Liebe. Ich würde schon deshalb nicht ohne leben wollen, weil die Welt so danach "hungert".
 
Die Welt braucht Liebe. Ich würde schon deshalb nicht ohne leben wollen, weil die Welt so danach "hungert".
Dieses Brauchen ist ein Bedürfnis, nur ein Schatten einer Idee.
Aus dem Brauchen heraus entsteht erneutes Hungern - ein Kreislauf.

Wenn einer versteht, was Liebe ist, versteht er auch, warum Liebe kein Besitz ist, nicht gewonnen werden und nicht verloren gehen kann.

Diese Welt braucht keine Liebe.
Diese Welt ist ein Missverständnis der Liebe, so lange, bis sie verstanden wird.
Von einem selbst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wieso? Wieso sollte das Bedürfnis nach Liebe überwunden werden? Was daran ist ein Defizit, ohne Liebe nicht leben zu können? Inwieweit sollte ein Ich-Bewusstsein oder das Ego gestärkt werden? Worum gehts da?
Das Problem ist, dass Bedürfnisse abhängig machen. Viele Menschen können ohne Liebe nicht sein. Sie leiden, wenn sie allein sind. Oft gehen sie Beziehungen ein, nicht rein aus der Wertschätzung der anderen Person wegen, sondern weil sie es nicht ertragen, allein und ungeliebt zu sein. Diese Abhängigkeit ist das Defizit und soll überwunden werden. Dafür gibt es drei gute Gründe:

Der erste Grund
Erst wenn der Mensch die Freiheit erlangt hat, beliebig lange Zeit allein zu sein, hat er die Fähigkeit erlangt, Partnerschaften nicht deswegen einzugehen, um der Einsamkeit zu entfliehen, sondern allein dem Bejahen der anderen Person wegen. Dies ermöglicht Beziehungen auf höchstem Niveau: Es sind Beziehungen die rein der anderen Person wegen eingegangen werden, nicht der Sucht nach Liebe wegen, oder als Flucht vor Einsamkeit.

Der zweite Grund
Ein zweiter Grund, das Bedürfnis nach Liebe zu überwinden ist der, dass jene, die lange Zeit allein sein können und dies auch tun, die Liebe mit mehr Leidenschaft erleben. Ist jemand permanent in Zuständen der Liebe oder Partnerschaft, sind diese Beziehung nichts besonderes mehr. Erlebt jemand zwischen Partnerschaften jedoch lange Phasen des Alleinsein, werden Partnerschaften zu etwas Besonderem. Permanente Verbundenheit lässt die Verbundenheit zum Normalzustand werden, längere Phasen der Trennung hingegen lassen uns die Verbundenheit intensiver spüren. So wie man Licht in er Dunkelheit eher sieht, als in einem hellen Raum, lässt uns vorübergehende Trennung Liebe intensiver erfahren.

Der dritte Grund
Der dritte Grund, sein Bedürfnis nach Liebe loszuwerden ist der, dass Liebe für die meisten Menschen zu viel Raum einnimmt. Das Streben nach Liebe ist Glücksstreben, jedoch ist Liebe nur eine von vielen Quellen des Glücks. Dreht sich im Leben eines unreifen Menschen alles nur um Liebe, verhindert das die Möglichkeit, anderen Quellen des Glücks mehr Raum zu geben. Wir sollen uns jedoch nicht auf die Liebe beschränken, sondern alle Möglichkeiten ausschöpfen, Glück zu empfinden. Dazu gehört z.B. auch der Genuss von Kunst, Kultur, Natur, Aktivitäten oder materiellen Produkten. Ist man lange Zeit allein und ohne Liebe, sucht das Bewusstsein nach neuen Möglichkeiten der Entfaltung und Erfüllung.
Die Liebe ist wie ein helles Licht, dass zartere Lichtquellen überflutet und unsichtbar macht. Wenn wir die Liebe aber vorübergehend abdrehen, werden auch schwächere Quellen des Glücks sichtbar, d.h. es gelingt uns stärker, anderen Freuden des Lebens mehr abzugewinnen.
 
Wieso sollte man die LIEBE denn überwinden?
LIEBE ZU seinem Ego selbst ist die größte Genugtuung, die ich empfinden kann.
Ich könnte mir nicht vorstellen, das LIEBEN zu überwinden.
Ich liebe gerne und viel. Weil das Lieben die Stumpfheit des Egos ausmacht.

Jeder Gedanke, der in Liebe mündet, erhöht die Grundessenz deiner Seele.
Du bist praktisch dann ganz du selbst, ohne Fremde Ableger Qualitäten.
Mein Ich ist mein Ego z.T., und wenn ich das mit Liebe füttere geht es mir gut.

Ich kann mich entscheiden, ob ich MEIN EGOBEHAFTETES ICH oder mein LIEBES-ICH füttere.
Ich will aber nicht den grenzenlosen Egotomatentum fördern, sondern meine Selbst-Liebe.
Deswegen überdenke ich das System Ego lieber zweimal gründlich als es mit irgendwelchen banalen Argumenten zuzukleistern.

Deswegen mache ich kurzen Prozess und geleite mich der LIEBE in diesem Universum.
 
Wieso sollte man die LIEBE denn überwinden?
LIEBE ZU seinem Ego selbst ist die größte Genugtuung, die ich empfinden kann.
Ich könnte mir nicht vorstellen, das LIEBEN zu überwinden.
Das Problem liegt an einer feherhaften Formulierung meinerseits, im Titel diese Threads.
Es sollte eigentlich "Überwindung des Bedürfnisses nach Liebe heißen", nicht die "Überwindung der Liebe" selbst.
Das Problem würde sich aber lösen, wenn du den ersten Post dieses Threads lesen würdest.

Das Bedürfnis nach Liebe zu überwinden, dafür gibt es 3 gute Gründe, eine Auflistung davon habe, abgesehen vom ersten Post auch hier gegeben:
Das Problem ist, dass Bedürfnisse abhängig machen. Viele Menschen können ohne Liebe nicht sein. Sie leiden, wenn sie allein sind. Oft gehen sie Beziehungen ein, nicht rein aus der Wertschätzung der anderen Person wegen, sondern weil sie es nicht ertragen, allein und ungeliebt zu sein. Diese Abhängigkeit ist das Defizit und soll überwunden werden. Dafür gibt es drei gute Gründe:

Der erste Grund
Erst wenn der Mensch die Freiheit erlangt hat, beliebig lange Zeit allein zu sein, hat er die Fähigkeit erlangt, Partnerschaften nicht deswegen einzugehen, um der Einsamkeit zu entfliehen, sondern allein dem Bejahen der anderen Person wegen. Dies ermöglicht Beziehungen auf höchstem Niveau: Es sind Beziehungen die rein der anderen Person wegen eingegangen werden, nicht der Sucht nach Liebe wegen, oder als Flucht vor Einsamkeit.

Der zweite Grund
Ein zweiter Grund, das Bedürfnis nach Liebe zu überwinden ist der, dass jene, die lange Zeit allein sein können und dies auch tun, die Liebe mit mehr Leidenschaft erleben. Ist jemand permanent in Zuständen der Liebe oder Partnerschaft, sind diese Beziehung nichts besonderes mehr. Erlebt jemand zwischen Partnerschaften jedoch lange Phasen des Alleinsein, werden Partnerschaften zu etwas Besonderem. Permanente Verbundenheit lässt die Verbundenheit zum Normalzustand werden, längere Phasen der Trennung hingegen lassen uns die Verbundenheit intensiver spüren. So wie man Licht in er Dunkelheit eher sieht, als in einem hellen Raum, lässt uns vorübergehende Trennung Liebe intensiver erfahren.

Der dritte Grund
Der dritte Grund, sein Bedürfnis nach Liebe loszuwerden ist der, dass Liebe für die meisten Menschen zu viel Raum einnimmt. Das Streben nach Liebe ist Glücksstreben, jedoch ist Liebe nur eine von vielen Quellen des Glücks. Dreht sich im Leben eines unreifen Menschen alles nur um Liebe, verhindert das die Möglichkeit, anderen Quellen des Glücks mehr Raum zu geben. Wir sollen uns jedoch nicht auf die Liebe beschränken, sondern alle Möglichkeiten ausschöpfen, Glück zu empfinden. Dazu gehört z.B. auch der Genuss von Kunst, Kultur, Natur, Aktivitäten oder materiellen Produkten. Ist man lange Zeit allein und ohne Liebe, sucht das Bewusstsein nach neuen Möglichkeiten der Entfaltung und Erfüllung.
Die Liebe ist wie ein helles Licht, dass zartere Lichtquellen überflutet und unsichtbar macht. Wenn wir die Liebe aber vorübergehend abdrehen, werden auch schwächere Quellen des Glücks sichtbar, d.h. es gelingt uns stärker, anderen Freuden des Lebens mehr abzugewinnen.
 
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Das Problem ist, dass Bedürfnisse abhängig machen. Viele Menschen können ohne Liebe nicht sein. Sie leiden, wenn sie allein sind. Oft gehen sie Beziehungen ein, nicht rein aus der Wertschätzung der anderen Person wegen, sondern weil sie es nicht ertragen, allein und ungeliebt zu sein. Diese Abhängigkeit ist das Defizit und soll überwunden werden. Dafür gibt es drei gute Gründe:

Der erste Grund
Erst wenn der Mensch die Freiheit erlangt hat, beliebig lange Zeit allein zu sein, hat er die Fähigkeit erlangt, Partnerschaften nicht deswegen einzugehen, um der Einsamkeit zu entfliehen, sondern allein dem Bejahen der anderen Person wegen. Dies ermöglicht Beziehungen auf höchstem Niveau: Es sind Beziehungen die rein der anderen Person wegen eingegangen werden, nicht der Sucht nach Liebe wegen, oder als Flucht vor Einsamkeit.

Der zweite Grund
Ein zweiter Grund, das Bedürfnis nach Liebe zu überwinden ist der, dass jene, die lange Zeit allein sein können und dies auch tun, die Liebe mit mehr Leidenschaft erleben. Ist jemand permanent in Zuständen der Liebe oder Partnerschaft, sind diese Beziehung nichts besonderes mehr. Erlebt jemand zwischen Partnerschaften jedoch lange Phasen des Alleinsein, werden Partnerschaften zu etwas Besonderem. Permanente Verbundenheit lässt die Verbundenheit zum Normalzustand werden, längere Phasen der Trennung hingegen lassen uns die Verbundenheit intensiver spüren. So wie man Licht in er Dunkelheit eher sieht, als in einem hellen Raum, lässt uns vorübergehende Trennung Liebe intensiver erfahren.

Der dritte Grund
Der dritte Grund, sein Bedürfnis nach Liebe loszuwerden ist der, dass Liebe für die meisten Menschen zu viel Raum einnimmt. Das Streben nach Liebe ist Glücksstreben, jedoch ist Liebe nur eine von vielen Quellen des Glücks. Dreht sich im Leben eines unreifen Menschen alles nur um Liebe, verhindert das die Möglichkeit, anderen Quellen des Glücks mehr Raum zu geben. Wir sollen uns jedoch nicht auf die Liebe beschränken, sondern alle Möglichkeiten ausschöpfen, Glück zu empfinden. Dazu gehört z.B. auch der Genuss von Kunst, Kultur, Natur, Aktivitäten oder materiellen Produkten. Ist man lange Zeit allein und ohne Liebe, sucht das Bewusstsein nach neuen Möglichkeiten der Entfaltung und Erfüllung.
Die Liebe ist wie ein helles Licht, dass zartere Lichtquellen überflutet und unsichtbar macht. Wenn wir die Liebe aber vorübergehend abdrehen, werden auch schwächere Quellen des Glücks sichtbar, d.h. es gelingt uns stärker, anderen Freuden des Lebens mehr abzugewinnen.

Ich verstehe, was Du meinst, Alvin.
Diese Bedürftigkeit nach Zuwendung etc. mag ich auch nicht haben bei mir. Es macht unfrei und abhängig. Das möchte ich nicht sein. Ich bin extrem freiheitsbewusst und lass mich nicht anketten.

Aber ich persönlich glaube, dass es mehr darum geht, sich unabhängig zu machen von irdischer Liebe, um offen zu werden für die Liebesbeziehung mit Gott, die dich dann wiederum ausfüllt und die Beziehungen zu deinem Umfeld bestimmt, ohne menschliche Abhängigkeit, aber sehr wohl einer Abhängigkeit von Gott. Diese spirituelle Liebe beruht nicht auf Verzicht im Sinne von "Wer sich rar macht, wird geschätzt", sondern auf der Quelle der Liebe selbst. Auf diese Weise können dann auch Beziehungen lange bestehen bleiben, ohne an Frische zu verlieren.
 
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