Hirngespinste

worin besteht der Unterschied zwischen Phantasie und wirklich Erlebten, wenn man es aus Sicht der Vergangenheit betrachtet?

In der Fantasie ist alles schöner. Der ganze Dreck, die Betrügerei und alles Unangenehme fällt weg. Zurück bleibt die idealisierte Vorstellung, strahlend, schön und begehrenswert. Ein guter Erzähler kann alles interessant machen. So wie Jack London, der mit Biografien von Hunden zum bedeutendsten Erzähler Amerikas und reich und berühmt wurde,

So wird es erklärlich, dass den tiefsten Eindruck im kollektiven Gedächtnis der Menschheit oft Romanfiguren machen, die so wie dargestellt vermutlich nie materiell existiert haben. Ob Robin Hood, Buddha, Schwarzbart oder Don Juan. Die Geschchten über sie wurden immer mehr ausgeschmückt, so dass sie irgendwann zu einem Archetypus wurden, quasi einem Halbgott.

Die historische Wahrheit will nun gar keiner mehr hören. Wie bei den heute so beliebten historischen Liebesromanen. Die echten Liebesromane aus der Zeit wie etwa von Defoe interessieren heute kaum noch, viel zu langweilig. Die Nachempfundenen müssen es sein, reine Produkte der Fantasie.

Die Fantasie ist das Märchenland unserer Vorstellungen und es war wohl auch die andere Wirklichkeit in die Don Juan am Ende entschwunden ist.
 
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Wer hat auf die Tube Leuchtsenf gedrückt!

Das Erlebte wird zurechtgebogen, bis man oder wie man am besten damit leben kann.
Wenn man nach einem Ereignis alle befragt, sieht es jeder anders. Wenn man sie 20 Jahre später fragt, glaubt man nicht, dass sie beim selben Ereignis dabei waren!

Was gestern war, da mag mehr wirkliche Erinnerung sein... aber von Jetzt bis 20 oder 30 Jahre zurück ist irgendwo die Grenze, wo mehr Fantasie als Erinnerung wirklich ist.

Ganz Phantásien ist von Wirklichkeit besetzt ... Ganz Phantásien? Nein! Ein von unbeugsamen Träumern bevölkertes Selbst hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten...

Von daher ist das eine "phantastische Wahrheit" :) Find ich sowieso viel schöner als der ganze Einheitsbrei...
 
Affengott und Elefantengott, sogar ein blauer Gott, der einst Hirtenjunge war. Vielleicht könnte ich dann glauben, wenn Götter wirklich gerecht wären und nicht nur Menschen als Ebenbilder anerkennen, weil sie ein angeblich höheres Bewusstsein haben als andere Lebewesen dieser Erde. Unsere treuen und hilfsbereiten Hunde, unsere anschmiegsamen Katzen, unsere dienende Pferde und schließlich jene, die uns durch ihr Fleisch den Hunger stillen und die wir oftmals sehr, sehr schlecht auf ihren letzten Wegen behandeln, dass es auf jeden Fall besser wäre, kein Fleisch, keine Wurst mehr zu essen. Warum können wir ihnen keinen Gott, keine Götter zugestehen und sagen, dass nur wir Menschen eine Seele haben? Andererseits gab es doch einen in unseren Breiten, der auch an die Tierseelen glaubte – unser guter Franciscus de Assisio. Man könnte sich also nicht nur an die alten Hindugötter und an ihre heiligen Kühe wenden.

Wie begann es eigentlich, an überirdische Wesen zu glauben? Zuerst war da die Sonne, aber auch sie verließ die frühen Menschen. Statt ihr kam ein fahles Gestirn, das ständig ab- oder zunahm und manchmal gänzlich vom Himmelszelt verschwand. Wohl kaum verlässlich diese beiden und doch wurde einst ein Sonnengott und eine Mondgöttin aus ihnen.

Aber die Götter verlangten Opfergaben, manchmal sogar blutig menschliche, sonst ließen sie es nicht regnen, oder die Ernte fiel aus und viele Menschen verhungerten. Und irgendwann aß einer eine noch unbekannte Pflanze oder einen noch unbekannten Pilz und wurde zum Medizinmann oder Schamanen, weil er plötzlich Dinge wahrnahm, wie noch nie ein Mensch zuvor. Über das Totenreich und den Gott des Todes oder den Fährmann, der die Toten über den River Styx in die Unterwelt bringt, wussten damals nur gewisse Menschen Bescheid. Man musste dazu geboren werden oder sich auf ein Geheimwissen einlassen.

Obwohl die Menschen immer reifer und aufgeklärter wurden, hörten sie nie auf, an höhere Mächte zu glauben. Ganz besonders die alten und kranken Menschen zieht es magnetisch zum Göttlichen.

Knie weder vor einem Gott und schon gar nicht vor einem Menschen, - ruft es in mir, aber denke niemals, du seiest das Höchste und Unabhängigste auf der Welt. Menschen sind genauso wenig göttliche Wesen wie Tiere oder Pflanzen, - tönt meine innere Stimme hallend in der Leere meiner Schädelknochen. Vielleicht mal das Herz einschalten? Als gäbe es da einen Unterschied! Und wie sehr wünsche ich mir zu glauben, so bedingungslos zu glauben, dass es fast schon ein Wissen ist.

Zum Teufel mit allen Religionen! Zum Teufel mit aller Esoterik! Alles nur Geschäftemacherei! Wir sind im 21. Jahrhundert und blicken im Sternenhimmel bis zum Urknall zurück. Wach auf! Es gibt nichts, das dich vor irgendetwas retten könnte. Das Leben ist tödlich. Das ist die einzige Wahrheit. Schließlich tönt es abermals und Poes Rabe krächzt: „Und mein Geist wird aus dem Schatten, den er breiten um mich her, sich erheben – nimmermehr. Nimmermehr! Nimmermehr!“

Es kann doch nicht sein, dass Babys sterben, dass Menschen verkrüppelt oder geistig behindert auf die Welt kommen, dass es Reiche gibt, die auf die Armen spucken, dass manche Lebewesen nur leiden und andere Preise für eine ganz besondere Leistung bekommen. Da muss doch etwas dahinter stecken, wenigstens so etwas wie Karma! Ich leide für etwas, das ich in einem andere Leben verbockt habe. Genauso muss es sein!

„Nimmermehr! Nimmermehr!“

Alles nur Wunschdenken. Aber denk mal genauer nach. Wenn du uralt und vielleicht auch kränklich bist, wünschst du dir vielleicht kein neues Leben, sondern Ruhe und Stille, weil du vom Leben müde geworden bist. Du bekommst gar nicht mit, dass es aus und vorbei ist. Du bist tot, mausetot.

„Nimmermehr! Nimmermehr“, - krächzt der Rabe, denn auch er weiß, dass es nichts und niemanden gibt, der eine Menschenseele auffängt. Wie lächerlich! Wo soll denn diese Seele sein?

Man wird leichter, wenn man stirbt. Klar, weil alle Luft raus ist und vielleicht auch irgendwelche Flüssigkeiten, die sich wo angestaut haben. Und sagt mir nichts von einem Tunnel, wo am Ende ein Lichtlein strahlt. Den Tunnelblick haben Menschen auch, kurz bevor sie ohnmächtig werden. Außerdem hat der Mensch die unheimliche Fähigkeit, sich alles mögliche einzureden, bis er es schließlich selbst glaubt. Alle Religions- und Glaubensstifter waren solche Menschen.

„Nimmermehr! Nimmermehr!“

Du denkst zu sehr mit dem Kopf. Lass doch mal dein Herz sprechen. Es gibt etwas im Menschen und wohl auch im Tier und womöglich vielmehr in den Pflanzen, das einen Draht zu etwas hat, was nicht benannt werden kann, obwohl die alten Inder es „Atman“ nannten.

Man nennt (obwohl es nicht benannt werden kann!) auch Tao, Zen. Alles Wischiwaschipseudophilosophien. Wer hat’s erfunden? – kannst du dich da fragen. Oder mich selbst fragen, die zeitweilige Nihilistin.

Und die Frage, warum eigentlich darüber nachdenken, wenn das einzig verlässliche im Leben eh der Tod ist? Dann bekommen wir eine Antwort oder keine. Aber jetzt leben wir erst mal und zwar so, als gäbe es kein Morgen. Na, warum nicht gleich!

„Nimmermehr, nimmermehr…“
 
Wie begann es eigentlich, an überirdische Wesen zu glauben? Zuerst war da die Sonne, aber auch sie verließ die frühen Menschen. Statt ihr kam ein fahles Gestirn, das ständig ab- oder zunahm und manchmal gänzlich vom Himmelszelt verschwand. Wohl kaum verlässlich diese beiden und doch wurde einst ein Sonnengott und eine Mondgöttin aus ihnen.

Nein.

Es gibt einen Haufen innere Prozesse,
das Bewusstsein vom Aufmerksamkeitspunkt,
die grüne Sonne, die man bei Erschöpfung ihre Kreise ziehen sehen kann
und eine Menge anderer Prozesse,
die man nicht im äußeren suchen muss, um sie mit der Sonne gleichzusetzen.
Die Sonne ist der Schöpfergott.
Also sollte man vorallem den Schöpfer suchen, nicht die Sonne.
Also wenn man schon Gott finden will, dann sollte man auch seine Eigenschaften suchen und finden.
Dass die Sonne Samen zum Keimen bringt und Pflanzen sich dran ausrichten und dass sie wärmt. Aber ist sie gütig/gutig/Gotik giutan „gießen“ oder gutans „gegossen" oder der Name Gottes, da haben die Leute gepennt, die dabei an den Lauf der Sonne und Sterne gedacht haben.

Das göttliche oder "von Gott" war ein Überbegriff für diese inneren Prozesse. Das haben wir ja beim Baum der Erkenntnis und dem Baum des ewigen Lebens im Paradies schon in einem Thread 'durchgenommen'.

Bei den Ägyptern stehen die Götter auch für innere Prozesse, z.B. der Ra, der am Morgen um 5 Uhr in den Menschen fährt um ihn zu (er) wecken. Die Barke am Firmament usw. das ist genauso klar innerhalb des menschlichen Körpers auszumachen.

Und der Mond, Fruchtbarkeit?
Nein, muss ein 'Gestirn' sein *lol*.

Die Frage wäre,
ab wann wurden 'überirdische Wesen' als ausserhalb des Wahrnehmbaren verstanden.
Antwort:
Dann wenn Religion mystifiziert wird. Also so Epochen wie das Mittelalter.

Das liegt nicht an Religion, sondern an der Struktur von Religion und wie sich Menschen verhalten, die autonomen Prozesse.

Das ist doch genauso wie mit der Massentierhaltung oder sowas. Das ist nicht, weil irgendein FleischPapst gesagt hat jetzt lasst uns mal ... oder weil die angeblich selbstregelnde Marktwirtschaft die neue Bibel ist.. sondern weil die einen denken, die anderen würden das genauso machen. Das sind einfach Leute im Zusammenspiel mit anderen. Wir sind ja gerade dabei angekommen, dass es nicht immer einzelpersonen sind nicht immer die Eltern sind, sondern dass die ganze Gesellschaft da zusammenwirkt. Da denkt einer, wenn der das macht, muss ich das besser machen. Und in welchem Jahrhundert kann man das festmachen?? Das wäre die Quizfrage.

Der Gott von dem du da sprichst, der wurde so / in der Art und Weise etwa zwischen 700 und 1100 entwickelt. Und 1900 wieder zurück projeziert. Langweilig.

Einer alleine hat eh nicht genug Gespinst für solche Hirngespinste...
 
Wort für Wort. Bedeutung für Deutung. Assoziationen. Einfach ein Wort nach dem anderen, ohne viel darüber nachzudenken. Rohrschachtest, wo man auch schnell sagen muss, was das Bild aussagt. Und dann erfahren sie, wie bösartig ein Mensch sein kann. Ego. Das vielliebgehasste Ego. Nicht wie du mir so ich dir. Ich alles – du nichts. Ist doch viel besser so. Warum teilen, wenn ich alles haben kann? Das ist mein Land, da komm nur ich rein und vielleicht ein paar andere, die mir alles was sie haben geben. Diktatur. Demokratie gab es ohnehin nie. Aber warum sich darüber den Kopf zerbrechen? Man sagt doch, ein einzelner kann nichts erreichen. Andererseits, wenn alle so denken, ändert sich nie was. Was soll sich ändern? Solange sich der Mensch selbst, sich das Menschsein nicht ändert, wird sich nie was ändern. Artgerechte Menschen? Man sollte sich vor ihnen fürchten. Die Angst vor sich selbst. Es ist immer die eigene Angst, die einem zum Wahnsinn treibt. Und das Bösartige, das tief in einem schlummert. Menschen sind wie Tiere? Keineswegs. Wären sie das, würde es eine andere Welt geben, die wir uns nicht mal in unseren kühnsten Träumen vorstellen können. Auch hier geht es um Rang- und Revierkämpfe. Aber auf ehrliche und vor allem primitive (einfache!) Art, denn man sieht doch, wohin uns die hoch gepriesene Intelligenz gebracht hat.
 
Europäischer Rechtsverkehr. Die Briten weichen rechts nur aus. Dadurch entstehen keine Behinderungen des Linksverkehrs. Welche Richtung bitte? Eventueller Richtungswechsel. Wo wir bei den Aufsteigern wären. Überverkehr. Nur die Bösen steigen auf. Sagte mal jemand, denn die Guten sind meist ganz oben und können nicht mehr höher. Absteiger? Da sieht es ganz schlecht aus. Das wäre ein Verlust der Guten. Gutmenschen und Bösmenschen – Linksmenschen und Rechtsmenschen. Wie wär’s mal mit echten Menschen? Aber da sieht es noch schlechter aus, denn die sind fast ausgestorben. Vereinzelt laufen sie noch durch heiße Dünenlandschaften, tropische Dschungel oder Eiswüsten. Man kann sie zählen. Besser wäre sie nicht zu zählen, sondern sie in Ruhe lassen. Wie die Tiere. Auch die sollte man in Ruhe lassen und selber Gras fressen. Wäre auch gesünder für Menschen. Das Gras meine ich. Ja, auch das, was Sie jetzt denken. Zumindest medizinisch gesehen. Und ja, Tiere sind die besseren Menschen, was das Wort – menschlich – betrifft. Meist setze ich –menschlich- mit –bestialisch- gleich. Warum so negativ? Man hat doch Ohren und Augen! Oder etwa nicht? Und nun: Alle aufwachen!
 
Plagiatverdacht? Welches Wort wurde noch nie in irgendeinen Mund genommen? Falsch, denn es müsste so heißen: Welches Wort kam noch nie aus einem Mund? Wiederkäuer. Immer dieselben Worte und das in allen Sprachen. Wo bleiben die Originale? Die Deuter? Die Blicker? Ein Blick sagt mehr als tausend Worte.

Es geht auch ohne Worte. Wirklich! Es war einmal ein Freund. Er hatte Mitleid mit weggeworfenen Zigarettenstümpfen. Zusammen haben wir eine kleine Grube geschaufelt und sie, die Zigarettenstümpfe, begraben. Alles ohne Worte. Alles nur gedeutet und geblickt. Auch später, als wir auf der Parkbank saßen und zufrieden waren. Verrückt? Ein bisschen vielleicht. Aber es geht noch verrückter!

Wer kann heute noch die Stille genießen? Gibt es sie überhaupt? Lärm macht uns krank. Wirklich der äußere Lärm? Oder sind es viel mehr Gedanken, die innerlich so laut schreien und wir deshalb nie zur Ruhe kommen?

Schon mehrmals fiel mir auf, wie Worte uneingeladen in meinem Kopf Platz finden, ungefragt herumtoben wie lärmende Kinder und schließlich die nächsten zur Party einladen, da die schon vor der Tür (den Schädelknochen) um Einlass pochen. Kennt Ihr das auch? Plötzlich sind sie da. Diese Gedanken, wo man meint, man denkt sie gar nicht selbst.

Demnach muss man freigesprochen werden, was den Plagiatverdacht betrifft. Wir werden von fremden Gedanken vergewaltigt und können gar nichts dafür, weil wir tagtäglich zugeschüttet werden mit Phrasen, Gesetzen, Geboten, Werbung, Nachrichten...
 
Phänomen


Wenn Menschen dahinscheiden, besonders im Augenblick des Todes, stellen sie durch dieses geheimnisvolle Etwas eine Verbindung zu anderen Menschen her, eine Art Kontinuität. Deshalb werden Kinder häufig genau wie ihre Eltern. Oder Leute, die sich um Alte und Sterbende kümmern, werden oft wie ihre Pfleglinge.


Dona Mercedes nennt dieses geheimnisvolle Etwas im Buch ‚Die Lehre der Hexe’ von Florinda Donner Grau (eine Schülerin von Freund Carlos) ‚Schatten’, was aber nicht die Seele ist, da der Schatten stärker als die Seele ist.

Als meine Tante einen schweren Schlaganfall hatte, war ich in ihrer Nähe. Meine (irrationale?) Angst vor Rettungswagen und Notarzt trieb mich damals in den Garten, von wo aus ich nichts mitbekam. Ich bekam schon etwas mit, ein Gefühl, als würde sich meine Tante von mir in der Form, wie ich sie kannte, verabschieden, was bedeutet, dass sich damals wohl ein sehr großer Teil ihres Selbst in dieser Welt auflöste. Sie buk besonders gute kleine Salzstangerln. So auch an diesem Tag, der sich bereits zu Ende neigte. Wir feierten damals den Geburtstag meiner Mutter nach und meine Tante befand sich allein in der Küche, als sie den Schlaganfall hatte. Erst die Frau meines Cousins fand sie und verständigte den Notarzt. So saß ich denn im Garten mit kleinen Slazstangerln in einem kleinen Brotkörbchen und fütterte damit Spatzen die plötzlich da waren und das Futter freudig entgegennahmen. Und genau diese Szene setze ich mit dem Abschied von meiner Tante gleich. Sie (ein sehr großer Teil ihres Selbst) flog mit den Spatzen, nachdem sie ihr Mahl – Tantes selbstgebackenen Salzstangerln im Magen – beendet hatten in eine andere Welt.

Meine Tante war kein aufdringlicher Mensch. Ihr Schatten würde sich nie lange an irgendjemanden heften. Auch als sie starb, bevor sie einige Jahre im Pflegeheim stumm und halbseitig gelähmt verbrachte, ließ sie nichts als angenehme Erinnerungen zurück.

Desgleichen mein Vater, der sich am Tag vor dem Geburtstag meiner Mutter für immer verabschiedete. Ich sehe ihn in Gedanken oft lachen und in einer gemütlichen Runde bei Wein sitzen, oder mit seinem geliebten Hund in der Natur spazieren gehen. Er liebte die Natur und spazieren gehen über alles. Ob er (sein Geist?) dies noch immer macht, weiß ich nicht. Auch ich gehe heute gerne spazieren. Am liebsten im Wald und auf jeden Fall in der Natur, wo nur wenige Menschen sind. Vielleicht ist es das, was mein Vater in mir zurück gelassen hat. Es ist sanft und auf keinen Fall genauso wenig aufdringlich wie das zurück gebliebene Flair meiner Tante.

Meine Mutter hingegen war eine sehr dominante Persönlichkeit und hing ganz besonders an ihrem Haus, da sie selbst sehr viele Erinnerungen damit verband. Wenn ich heute dieses Haus und vor allem das Zimmer, in dem sie gestorben ist, betrete, rieche ich noch immer ihren Todesgeruch und das, obwohl ständig gelüftet wird. Vielleicht wäre es interessant, einen Geisterjäger mal dieses Zimmer betreten zu lassen.

Das ist nicht alles, denn von meiner Mutter spüre ich das, was Dona Mercedes den Schatten nennt. Ob es diesen Schatten wirklich gibt, weiß ich nicht, aber die Ähnlichkeit, wie ich es fühle und wie es im oben genannten Buch beschrieben wird, ist verblüffend. Ihre Präsenz scheint nicht nur im Haus, sondern auch in mir zu sein. Aber das ist noch nicht alles. Meine Mutter ließ, im Gegensatz zu meiner Tante und meinem Vater, jede Menge ihres Geistes auch bei anderen zurück. Oft sage ich zu meinem Mann, dass er im Moment ganz wie meine Mutter redet, wobei ich fast ihre Stimme in seiner höre. Und wenn Wu-Li, die Katze meiner Mutter, die wir aufgenommen und nun ganz besonders lieb gewonnen haben, mich manchmal groß ansieht, sehe ich die grauen Augen meiner Mutter prüfend auf mir ruhen.

Hirngespinste? Möglich. Ein Phänomen ist es auf jeden Fall!
 
Links oder rechts?

Vielleicht ultra?

Oder ab durch die Mitte?

Sag Flachland adieu, denn es gibt das nach Oben und eventuell auch das nach Unten

Auf zum Auf- oder Abstieg, aber nicht in eine neue Welt, sondern in eine neue Zeit

Gleiches Recht für alle

Individuell abgestimmt

Flexibilität

Fantastisch?

Ja, auch das!
 
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Sokrates sagte, er weiß, dass er nichts weiß. Ich weiß nicht einmal, was ‚nichts‘ ist! Aber mal im Ernst, was weiß ich wirklich? Richte ich mich danach, was andere mir erzählen? Richte ich mich danach, was Medien verbreiten? Wenn dem so ist, plappere ich nur alles nach, was ich in Wirklichkeit gar nicht wissen kann. Ich war nicht dabei, als es geschah. Ich kann nicht bezeugen, dass es genauso passiert ist, wie sie sagen oder wie Medien es verbreiten. Und doch rede ich eifrig mit, ohne zu bedenken, dass ich nicht einmal weiß, was ‚nichts‘ ist. Rufmord! Worte können durchaus töten. So wie Angst die Seele auffrisst, können Worte töten. Schweigen ist immer besser, auch wenn es nicht gerade glänzt wie Gold. Und von nun an lege ich ein Schweigegelübde ab. Wer macht mit?
 
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