Was da Goldner so "auf Teufel komm raus" vom Stapel läßt- über den "gefallenen Gottkönig" ist alles andere als wissenschaftlich und stellenweise nichts weiter als ein reißerisches Gedöns, so daß man wohl eher von einem gefallenen Wissenschaftsautor sprechen muß.
Der kann sich gleich bei Ulla von Bernus aus dem Umfeld Fraternitas Saturni einreihen und ähnlichen, die ins Horn blasen, daß sich hinter der tibetischen Kultur satanische Dämonenbeschwörer verbergen etc., wobei Ulla zumindest in den 30ern 5 jahre lang in Tibet gelebt hat...und dort halt gesehen hat, was sie sehen wollte.
Tibetgegner gibts einige und die sind zumeist nicht weniger ulkig als jene, die diese Rosa-Tibetwolke erschaffen haben, auf der alle heiligen Tibeter, Lamas gleich Engelchen die Harfe erklingen lassen und sich alle lieb haben.
Tatsache aber ist, daß tibetischer Buddhismus im Westen eine ähnliche Eigendynamik wie aus ihrem ursprünglichen Habitat entrissene schamanische Kultur entwickelt hat.
Ein bisschen ein anderer Input hierzu:
http://info-buddhismus.de/Colin_Goldner_Dalai_Lama_Tibet_Lesung.html
Nach These und Antithese wäre es empfehlenswert, zur Synthese zu finden.
Was hierbei helfen kann, ist zunächst Lhamo Döndrubs Autobiographie zu lesen, in der er viele Fragen ehrlich und selbstkritisch beantwortet, was bedeutet, daß er vor allem auch seine Beweggründe zu gewissen Kernfragen klar und deutlich offenlegt.
Buddhismus an sich ist nicht nur eine Religion - es ist auch eine Wissenschaft über Bewusstsein, Bewusstwerdung, Geist, Materie, Himmel und Erde und alles was dazwischen ist, in diverser Tradition und Linie.
All die vielen Buddhafamilien vertragen sich auch nicht alle untereinander, doch da wo die Sichtweisen grob auseinanderlaufen geht es zumeist um religiöse Inhalte, Streitereien über Ablauf und Inhalt gewisser Zeremonien, über die der westliche Mensch nur ganz wenig weiß.
So ist das geschönte Bild des Buddhismus hierzulande zumeist nichts weiter als eine Flucht in eine selbsterschaffene, heile Welt im fernen Osten, der so fern ist, daß man nicht genau hinschauen muß...passt prima für all die Realitätsflüchtlinge hier^^
Doch dies wird jeden mit so einer Brille unterwegs eines Tages einholen und wenn das geschönte Spiegelbild bricht, gibts nochmal ne Chance auf einen Blick in die eigene Wirklichkeit und wenn nicht, so hat man zumindest ein schönes Leben gelebt, indem man sich und anderen ein klein wenig etwas vorgekaukelt hat.
All das hat jedoch nichts mit Tenzin, Tibet, den Lamas Buddhismus und Bön zu tun. Das ist ein rein westliches Problem und als solches sollte es erkannt und auch behandelt werden, samt der ganzen Aufregung.
Amituofo, Tiger