Mir wird das Helfersyndrom auch immer zu flach diskutiert.
Am Anfang schiesst wohl jeder mal über das Ziel hinaus, oft aus ganz positiver Motivation heraus, für den Idealismus zahlt man schnell seinen Preis.
Mir sind zu Lernzwecken über die letzten Jahre hinweg immer mal verschiedenen Aufträge gegeben worden, mal klein und schnell zu erledigen, mal substantieller über längere Zeiträume hinweg.
Und nein, die Aufträge kamen nicht von den Betroffenen selber aus verschiedenen hier schon genannten Gründen, weil sie entweder keine Hilfe annehmen konnten oder wollten zum Beispiel (falscher Stolz)oder sich nicht mal dessen bewusst waren Hilfe zu brauchen oder weil sie eher die "normaleren" Wege bevorzugten.
Dass mein Ego irgendwie davon profitiert hat kann ich nicht grade behaupten.
Ausser der Lernerfahrung an sich, das waren so Situationen, wo man nicht mal ein Dankeschön bekommen konnte, ganz einfach weil sich die Leute teilweise nicht mal bewusst waren dass man grad was für sie macht.
Wenn man Pech hat, dann wird man sogar noch schief behandelt, aber Lehrjahre sind eben keine Herrenjahre, diese Erfahrungen können sicher weise und demütig machen.
Meine schlimmste Erfahrung war dass sich einer meiner Aufträge umgebracht hat.
Die Umstände waren sehr traumatisierend und ich habe lange gebraucht um darüber hinweg zu kommen.
Diese Ohnmacht nichts tun zu können, obwohl man alles gegeben hat was man konnte, das Umfeld noch mitgerissen hat, jeder ist über sich selbst hinaus gewachsen und hat an menschlicher Stärke dazu gewonnen, nur nicht der um den es eigentlich ging.
Selbst nach dem Tod noch vollkommen unkooperativ und ich hatte so viele Fragen.
Es hiess dann lapidar er wäre sowieso zu diesem Zeitpunkt schon längst von allen guten Geistern verlassen gewesen und ausserdem gälten in der geistigen Welt sowieso andere Gesetze.
Und ich war sauer und wollte wissen warum ich mich denn nun ausgerechnet um einen hoffnungslosen Fall kümmern musste wenn er doch eh schon abgeschlossen hatte und die Würfel längst gefallen.
Aber ja, das war sehr charakterbildend und ab dem Zeitpunkt konnten Tote mit mir kommunizieren.
Würde ich es wieder tun ?
Fakt ist ja, dass man den Ausgang vorher nicht kennt.
Aber ich habe gelernt dass man auch nein sagen kann und muss wenn wirklich alles gegen einen Erfolg spricht.
Es muss jeder seine eigenen Kriterien finden.
Wer Menschen im Stich lassenn will, der sollte schon sehr gute Gründe haben.
Mir wurde gesagt ich müsste Dienst am Menschen tun als Teil meiner Selbstheilung und da ich sehr gelitten habe ist das ein kleiner Preis, der zu zahlen ist.
Man hat mich schon schlimm genug mit faulen Eiern beworfen und mich als unethisch und verantwortungslos hinstellen wollen weil ich mich nicht an die "Regeln" halte.
Aber wer bitteschön macht denn die Regeln ?
Wenn ich in Trance eine Heilung ausgeführt habe mit irgendeiner mir völlig unbekannten Technik, wo ich keine Ahnung hatte wo das herkommt und auch nicht die Möglichkeit hatte aufzuhören, wer ist dann bitte dafür verantwortlich ?
Da erzählen die einem doch glatt das müsste das eigene korrumpierte Unterbewusstsein sein.
Oder noch besser, man müsste sich nur mehr erden und alles wird gut.
Soviel zur Megasuperahnung all der selbsternannten Experten und deren oft zweifelhafter Ethik.
(Die Schamanen sind schon teils eine sehr arrogante Spezies Mensch.)