Helfen wenn Trauer verdrängt wird

Galathea

Mitglied
Registriert
17. Mai 2007
Beiträge
156
Hallo ihr Lieben,
mein Partner hat vor einigen Jahren seine Mutter sehr früh verloren. Zu dieser Zeit waren wir noch nicht zusammen. Er hat bis heute nie viel von seiner Mutter bzw. von seiner Trauer preisgegeben. Nunmehr sind in dem vergangenen Jahr beide Omas gestorben, und er hat seine eigene Art mit der Trauer umzugehen.

Gestern nach der Beerdigung seiner Oma hat er das ersten mal wirklich zugegeben, das er durch Sport und Arbeit versucht sich abzulenken. Er ist sogar am Todestag seiner Mutter damals ins Training gegangen.

Irgendwie mache ich mir Sorgen, er ist innerlich so sensibel, und doch nach außen so hart. Ich habe auch Angst das er Schuldgefühle hat, denn er hat seine Mutter nicht mehr gesehen bevor sie starb. Seine Mutter wollte das er noch zu ihr kommt aber er ist einfach nicht hin. Bei seiner Oma war es jetzt genauso. Er wusste das es ihr nicht gut geht, und ist nicht mehr hin!

Er sagte mal, dass er nur als seine Mutter gestorben ist geweint hat. Seit dem nie wieder. Auf der Beerdigung seiner Omas keine Träne. Für mich kaum nachvollziehbar, da ich so nah am Wasser gebaut bin :)

Gibt es einen Weg, ihm bei seiner Trauer zu helfen?

Ich kann auch nicht wirklich mit reden, da meine Lieben so gut wie alle noch da sind!

Danke
eure Gala
 
Werbung:
Hallo Galathea, ich habe meinen Papa vor 3 Monaten verloren, und ich habe bei der Beisetzung keine Träne vergossen - nicht, weil ich "hart" bin - im Gegenteil... Sehe ich hier, zuhause, Fotos und denke an ihn, dann hält mich die Trauer schmerzlich gefangen.... Ich glaube, jeder Mensch hat seine eigene Art, mit Trauer umzugehen. Gerade für einen Mann ist es ja (leider) "unmännlich", seine Gefühle zu zeigen - immer noch. Sie sind so erzogen... Dass Du Deinem Partner helfen möchtest, spricht sehr für Dich. Meine Meinung aber ist, dass Du ihn mehr damit unterstützt, indem Du ihn auf die ihm eigene Weise trauern lässt. LG Chandria
 
liebe galathea!

ich möchte dir dasselbe sagen wie chandria, nämlich, dass menschen sehr verschieden trauern. meine schwester hat die krankheit und den tod unseres vaters völlig anders "gehandhabt" als ich.

alles gute dir und auch deinem partner!

@ chandria: :umarmen:
 
Hallo ihr Lieben,
mein Partner hat vor einigen Jahren seine Mutter sehr früh verloren. Zu dieser Zeit waren wir noch nicht zusammen. Er hat bis heute nie viel von seiner Mutter bzw. von seiner Trauer preisgegeben. Nunmehr sind in dem vergangenen Jahr beide Omas gestorben, und er hat seine eigene Art mit der Trauer umzugehen.

Gestern nach der Beerdigung seiner Oma hat er das ersten mal wirklich zugegeben, das er durch Sport und Arbeit versucht sich abzulenken. Er ist sogar am Todestag seiner Mutter damals ins Training gegangen.

Irgendwie mache ich mir Sorgen, er ist innerlich so sensibel, und doch nach außen so hart. Ich habe auch Angst das er Schuldgefühle hat, denn er hat seine Mutter nicht mehr gesehen bevor sie starb. Seine Mutter wollte das er noch zu ihr kommt aber er ist einfach nicht hin. Bei seiner Oma war es jetzt genauso. Er wusste das es ihr nicht gut geht, und ist nicht mehr hin!

Er sagte mal, dass er nur als seine Mutter gestorben ist geweint hat. Seit dem nie wieder. Auf der Beerdigung seiner Omas keine Träne. Für mich kaum nachvollziehbar, da ich so nah am Wasser gebaut bin :)

Gibt es einen Weg, ihm bei seiner Trauer zu helfen?

Ich kann auch nicht wirklich mit reden, da meine Lieben so gut wie alle noch da sind!

Danke
eure Gala

Ich kann verstehen ,dass du als gefühlsbetonter Mensch dir da Sorgen machst , doch sorge dich nicht . So , wie ich vermute ist er halt ein Mensch der seine Gefühle net auf der Zunge trägt und sich damit dann eben schwerer tut , sich auszudrücken und seiner Trauer "Raum" und "Ausdruck " zu geben ,...dann soll es so sein. Trauer kennt keine Regeln und der Umgang damit ist von Mensch zu Mensch verschieden. Doch sollte er mal reden wollen , dann höre ihm zu und sei DA , nur das zählt ! ;)

Alles Liebe dir und deinem Freund

Asaliah :trost::umarmen:
 
Hallo ihr Lieben,

das habt ihr alle sehr schön ausgedrückt. Wir bereits erwähnt, habe ich bisher wenig Erfahrung gemacht mit Trauer um Menschen dir mir nahe standen. Daher war es für mich nicht nachzuvollziehen, wie er teilweise damit umgeht. Sicherlich habt ihr Recht. Ich darf nicht immer von mir auf andere schließen, nur weil ich "sehr gefühlsbetont bin"!

Durch eure Antworten weis ich jetzt, das ich mir keine Sorgen um ihn machen muss!

Danke fühlt euch gedrückt von mir- @ Chandria und Apassionata ich denk an euch!!!
 
Liebe Galathea,

ich möchte mich dem anschließen, was hier schon geschrieben wurde und noch was dazu ergänzen.

Manchmal tut Trauer auch so unendlich weh, dass man sie einfach nicht an sich heranlassen will (oder kann), weil man es schlicht und einfach nicht ertragen kann.
Das ist gewissermaßen ein Schutzmechanismus.
Es ist ja so, dass man den Umgang mit dem Tod eines geliebten Angehörigen nicht lernen oder trainieren kann.
Es kommt über einen wie Schnee im Sommer....man ist nicht darauf vorbereitet....und jeder muss für sich selbst einen Weg finden, damit fertig zu werden.
Da gibts kein Patentrezept und auch keine Richtlinie, wie man sich zu verhalten hat.

Mir hats sehr geholfen, darüber zu reden (ich hab meinen Mann und meinen Sohn verloren), meine Tochter z.b. konnte überhaupt nicht darüber reden....Menschen sind verschieden....und ich kann mich da nur @Asaliah anschließen, dass es einfach wichtig ist, für Deinen Partner da zu sein....mehr geht nicht und ist auch nicht notwendig. Alles andere muss er mit sich selbst ausmachen, das kann ihm niemand abnehmen.

Ich wünsch Euch alles Gute
:umarmen:
Sunny
 
Liebe Galathea,

ich möchte mich dem anschließen, was hier schon geschrieben wurde und noch was dazu ergänzen.

Manchmal tut Trauer auch so unendlich weh, dass man sie einfach nicht an sich heranlassen will (oder kann), weil man es schlicht und einfach nicht ertragen kann.
Das ist gewissermaßen ein Schutzmechanismus.
Es ist ja so, dass man den Umgang mit dem Tod eines geliebten Angehörigen nicht lernen oder trainieren kann.
Es kommt über einen wie Schnee im Sommer....man ist nicht darauf vorbereitet....und jeder muss für sich selbst einen Weg finden, damit fertig zu werden.
Da gibts kein Patentrezept und auch keine Richtlinie, wie man sich zu verhalten hat.

Mir hats sehr geholfen, darüber zu reden (ich hab meinen Mann und meinen Sohn verloren), meine Tochter z.b. konnte überhaupt nicht darüber reden....Menschen sind verschieden....und ich kann mich da nur @Asaliah anschließen, dass es einfach wichtig ist, für Deinen Partner da zu sein....mehr geht nicht und ist auch nicht notwendig. Alles andere muss er mit sich selbst ausmachen, das kann ihm niemand abnehmen.

Ich wünsch Euch alles Gute
:umarmen:
Sunny



Danke Sunny ist ganz lieb von dir
 
Werbung:
Ich habe auch schon liebe Menschen verloren - es gibt nichts schrecklicheres im Leben, mir persönlich hilft es zu reden und zu wissen, dass Freunde / Familie für mich da sin, alleine dieses Wissen jemanden zu haben der mitfühlt ist Gold wert.
 
Zurück
Oben