Serenade
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Lass mich frei, - bittet die Seele. Bleib bei mir, - lamentiert der Körper. Und zwischendrin klafft das Ich wie eine unheilbare Wunde. Die Heilige Dreifaltigkeit. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Wer wer ist, soll dem Leser überlassen werden. Oder der Leserin, um die neue Weiblichkeit ja nicht zu vernachlässigen, nach der der Mensch zurzeit so sehr dürstet, um ja nicht diskriminierend zu sein. Natürlich geht es auch um Religion, mit der man aufgewachsen ist. Bereits in der Schule wird einem gesagt, dass der liebe Gott alles sieht. Und schon fühlt sich das Ich beobachtet, während die Seele anderwärtig beschäftigt ist und der Körper ohnehin schon immer der Natur frönte, da er doch aus ihr hervorging. Es ist das Ich, das Bestätigung sucht und auch braucht, weil es meint, sonst verloren zu gehen. Aber wer würde es denn verlieren, wenn nicht es selbst? Das Ich verliert sich selbst. Aber erst dann, wenn es gelernt und verstanden hat, was die wirkliche Heilige Dreifaltigkeit ist.
Weiter in diesem Ton? Ja, warum nicht? Man weiß nie, was dabei herauskommt, wenn man schreibt und schreibt und auf nichts wartet. Sich nichts erwartet. Nun gut. Da sei nun als erstes die Seele, über die schon sehr lange gerätselt wird. Gibt es sie oder gibt es sie nicht? Manche sagen, sie sei so groß, dass sie nicht in einem einzigen Körper Platz hat. Wie aber kann es sein, dass Geistiges so etwas wie Platz, sozusagen Raum, braucht? Könnte es nicht vielmehr so sein, dass es am Körper liegt, - dass der Körper zu schwach ist, um die gesamte Seele aufzunehmen? Dabei umschließt die Seele den Körper, wie etwas Liebendes das Geliebte. Und daraus entsteht der Nachwuchs. Das ungeliebte Kind. Weil nicht das aus ihm geworden ist, was man sich vorgestellt hat. Das ständig aufbegehrende Ich. Mit nichts zufrieden. Immer wieder rebellierend. Und was das Schlimmste ist: so ichbezogen! Aber das ist nun mal das Naturell des Ichs. So ist es nun mal und kann gar nicht anders. Es befindet sich immer im Mittelpunkt von allem, weil von ihm alles ausgeht. Wahrnehmung, Empfindungen, Gefühle, Gedanken – alles ein und dasselbe. Ein Ich eben! Nebenbei erkennt es Vater und Mutter nicht mehr und lässt beide quasi links liegen, anstatt sich mit beiden zu verbinden. Es muss keinen Respekt bezeugen und nicht einmal wirklich folgsam sein. Aber als Einheit mit beiden würde es sich alles viel leichter machen. Welche Macht würde es auskosten können! Die Macht der Natur und die Macht der Geister wären seine ständigen Begleiter, wenn es das nur zulassen würde. Stattdessen schwelgt es in scheinbarer Überlegenheit und überschätzt sich bis zu dem Moment, wo es den Fehler erkennt, es aber bereits zu spät ist. Dann bleibt es tatsächlich auf der Strecke und muss immer neu beginnen, indem es sich selbst vergessen muss.
Man meint vielleicht, es gebe viele Ichs, viele Körper und viele Seelen. Man täuscht sich, wie ich meine. Es kann immer nur ein Ich, einen Körper und eine Seele geben. Wie das? Weiß man etwas über andere Ichs, andere Körper, andere Seelen? Man weiß nichts darüber, außer, dass es sie vielleicht gibt, weil man sie wahrnimmt. Wahrnehmung kann täuschen, auch wenn sie das einzige ist, dem man vertrauen kann. Verrückt, nicht wahr? Aber mal langsam!
Ja, gehen wir es langsam an! Nicht mit dem Ende, sondern mit dem Anfang, als das kleine Ich, das auszog, um die Welt (sich selbst) kennenzulernen. Stets dachte ich, es gäbe keinen Anfang und kein Ende, oder dass jeder Anfang ein Ende und jedes Ende ein Anfang wäre. Mittlerweile jedoch tendiere ich zu Neuem, Geborenem und Abschlüsse, samt dem unausweichlichen Nie-wieder. Aber die Frage, ob denn das Huhn oder das Ei zuerst da war, stimmt mich noch immer nachdenklich. Beides gleichzeitig? Wenn in einer Gebärmutter nach der Befruchtung (Romantik lassen wir mal weg, denn sie dient eh nur dazu, die Menschen zum Koitus zu überlisten) Leben zu wachsen beginnt, so glaube ich, entsteht erst mal der Körper. Mit Seele? Woher kommt die Seele? Das große Geheimnis! Vielleicht steckt sie bereits in diesem winzigen Ding in der Gebärmutter, das sich mal zum kleinen Menschen entwickelt? Man weiß es nicht. Man kann es nicht wahrhaftig sagen, obwohl es so viele Schriften darüber gibt. Es gibt auch viele naturwissenschaftliche Schriften, aus denen sich ebenso viel Interessantes herauslesen lässt. Aber hier geht es weder um Religionen, noch um Naturgeschichten, sondern um ein kleines Ich, das nicht weiß, woher es kommt und wohin es geht und warum es überhaupt hier ist.
Zuerst ist also da mal der Körper. Blutig, hilflos, runzlig und schreiend. Hungrig sicher auch, denn der Geburtsvorgang kostet enorm viel Kraft. Dem Kleinen, wie auch der Mutter. Denke ich mal. Ich erinnere mich nicht an den Geburtsvorgang, wie ich mich aus der warmen, weichen Höhle heraus gemartert und den allerersten Ton von mir gegeben habe. Warum nicht? Weil es damals noch kein Ich gab? Es gab nur den Körper. Und vielleicht auch die Seele, ohne die nichts leben würde. Glaube ich. Ja, das ist mein Glaube. Ohne Seele ist alles tot, leblos. Alles hat Seele. Alles lebt. Die Seele ist der Nährboden für Wachstum. Oder so ähnlich. Durch die Seele kommt es erst zur Befruchtung. Sie wirkt und alles andere wächst, weil sie alles wachsen lässt. Wir brauchen nicht zu wissen, woher sie kommt und ob es sie schon immer gab, diese geheimnisvolle und wunderbare Seele. Was sonst würde alles Leben hervorbringen, wenn nicht sie? Seele ist gleich Lebenskraft. Todeskraft auch? Aber da hängt der menschliche Geist, der dem Ich entströmt. Bitte, keine Einwände! Ja, ich weiß, es gibt Wörter wie Geist und Bewusstsein. Aber das sind nur Wörter, die verwirren. Nennen wir es einfach nur Seele, Körper und Ich. Das genügt vollkommen. Alles andere ist nur verwirrend.
Wann entstand das Ich? Wann wurde mir gewahr, dass ich ich bin? Als ich das Du wahrnahm? Das Du in Form eines anderen Körpers. Man stelle sich vor, sich im vollkommenen Dunkel zu befinden, in dem es kein Geräusch gibt und kein Gegenüber. Vollkommene Leere. Keine Wahrnehmung. Und doch ist man da. Das wäre doch der ultimative Alptraum. Auf jeden Fall würde so kein Ich entstehen. Glaube ich.
Bleiben wir, bevor das Ich auszieht, um die Welt und sich selbst kennen zu lernen, beim Körper, diesem Wunderwerk der Natur (der Seele). Oder überhaupt alles in der Natur, wie alles zusammenpasst, sich ergänzt, einander bedingt. Und wenn nur ein Teilchen ausgerottet wird (vom Menschen! von wem sonst?), wird es sofort von etwas Anderem ersetzt. Keine Sorge, der Natur, dieser unbändigen Gewalt können wir nichts anhaben. Sie wird immer über uns stehen, über den Menschen, auch wenn sich dieser noch so sehr aufplustert. Die Natur braucht uns also nicht. Wir sind wohl diese Teilchen, die absolut unbrauchbar und unwichtig für diesen universellen Kreislauf sind. Und das, obwohl sie uns genial ausgestattet hat. Alles an uns ist ein Meisterwerk der Schöpfung. Alles Natürliche ist ein Meisterwerk der Schöpfung. Und wenn wir des Öfteren auf unseren Körper hören würden, wäre das Leben vielleicht auch etwas leichter. Mal das Ich ausblenden, das sich so vorwitzig entwickelt hat und irgendwie so gar nicht dazu passt zur Natur. Es ist, als würde es ein Gegner des Körpers und der Seele sein. Manchmal empfinde ich es wirklich so. Manchmal glaube ich, das Ich ist eine Strafe für etwas. Wofür? Man weiß es nicht. Aber als Strafe empfinde ich es wirklich, - manchmal. Durch das Ich ist uns jeder Verlust bewusst, von dem wir glauben, etwas besessen zu haben. Und man sagt, wir sind die einzigen Wesen auf der Erde, die wissen, dass wir mal sterben müssen. Wenn das nicht grausam ist, was dann? Eine grausame Strafe oder doch irgendwann Erlösung?
Ach, ich greife viel zu weit vor und wollte es ganz anders angehen. Ich wollte es doch so darstellen, dass das Ich nichts anderes als ein Konstrukt ist, sozusagen ein gedanklich konstruiertes Gebilde als Erklärungshilfe, wie dieses Wort (Konstrukt) unter anderem im Duden erklärt wird. Das Ich existiert gar nicht wirklich und dennoch ist es da. Irgendwie ist es genauso geheimnisvoll wie die Seele, nur eben auf eine andere Art, eher auf eine unheimliche Art, während die Seele, diese Kräftige durchaus Trost spenden kann.
Weiter in diesem Ton? Ja, warum nicht? Man weiß nie, was dabei herauskommt, wenn man schreibt und schreibt und auf nichts wartet. Sich nichts erwartet. Nun gut. Da sei nun als erstes die Seele, über die schon sehr lange gerätselt wird. Gibt es sie oder gibt es sie nicht? Manche sagen, sie sei so groß, dass sie nicht in einem einzigen Körper Platz hat. Wie aber kann es sein, dass Geistiges so etwas wie Platz, sozusagen Raum, braucht? Könnte es nicht vielmehr so sein, dass es am Körper liegt, - dass der Körper zu schwach ist, um die gesamte Seele aufzunehmen? Dabei umschließt die Seele den Körper, wie etwas Liebendes das Geliebte. Und daraus entsteht der Nachwuchs. Das ungeliebte Kind. Weil nicht das aus ihm geworden ist, was man sich vorgestellt hat. Das ständig aufbegehrende Ich. Mit nichts zufrieden. Immer wieder rebellierend. Und was das Schlimmste ist: so ichbezogen! Aber das ist nun mal das Naturell des Ichs. So ist es nun mal und kann gar nicht anders. Es befindet sich immer im Mittelpunkt von allem, weil von ihm alles ausgeht. Wahrnehmung, Empfindungen, Gefühle, Gedanken – alles ein und dasselbe. Ein Ich eben! Nebenbei erkennt es Vater und Mutter nicht mehr und lässt beide quasi links liegen, anstatt sich mit beiden zu verbinden. Es muss keinen Respekt bezeugen und nicht einmal wirklich folgsam sein. Aber als Einheit mit beiden würde es sich alles viel leichter machen. Welche Macht würde es auskosten können! Die Macht der Natur und die Macht der Geister wären seine ständigen Begleiter, wenn es das nur zulassen würde. Stattdessen schwelgt es in scheinbarer Überlegenheit und überschätzt sich bis zu dem Moment, wo es den Fehler erkennt, es aber bereits zu spät ist. Dann bleibt es tatsächlich auf der Strecke und muss immer neu beginnen, indem es sich selbst vergessen muss.
Man meint vielleicht, es gebe viele Ichs, viele Körper und viele Seelen. Man täuscht sich, wie ich meine. Es kann immer nur ein Ich, einen Körper und eine Seele geben. Wie das? Weiß man etwas über andere Ichs, andere Körper, andere Seelen? Man weiß nichts darüber, außer, dass es sie vielleicht gibt, weil man sie wahrnimmt. Wahrnehmung kann täuschen, auch wenn sie das einzige ist, dem man vertrauen kann. Verrückt, nicht wahr? Aber mal langsam!
Ja, gehen wir es langsam an! Nicht mit dem Ende, sondern mit dem Anfang, als das kleine Ich, das auszog, um die Welt (sich selbst) kennenzulernen. Stets dachte ich, es gäbe keinen Anfang und kein Ende, oder dass jeder Anfang ein Ende und jedes Ende ein Anfang wäre. Mittlerweile jedoch tendiere ich zu Neuem, Geborenem und Abschlüsse, samt dem unausweichlichen Nie-wieder. Aber die Frage, ob denn das Huhn oder das Ei zuerst da war, stimmt mich noch immer nachdenklich. Beides gleichzeitig? Wenn in einer Gebärmutter nach der Befruchtung (Romantik lassen wir mal weg, denn sie dient eh nur dazu, die Menschen zum Koitus zu überlisten) Leben zu wachsen beginnt, so glaube ich, entsteht erst mal der Körper. Mit Seele? Woher kommt die Seele? Das große Geheimnis! Vielleicht steckt sie bereits in diesem winzigen Ding in der Gebärmutter, das sich mal zum kleinen Menschen entwickelt? Man weiß es nicht. Man kann es nicht wahrhaftig sagen, obwohl es so viele Schriften darüber gibt. Es gibt auch viele naturwissenschaftliche Schriften, aus denen sich ebenso viel Interessantes herauslesen lässt. Aber hier geht es weder um Religionen, noch um Naturgeschichten, sondern um ein kleines Ich, das nicht weiß, woher es kommt und wohin es geht und warum es überhaupt hier ist.
Zuerst ist also da mal der Körper. Blutig, hilflos, runzlig und schreiend. Hungrig sicher auch, denn der Geburtsvorgang kostet enorm viel Kraft. Dem Kleinen, wie auch der Mutter. Denke ich mal. Ich erinnere mich nicht an den Geburtsvorgang, wie ich mich aus der warmen, weichen Höhle heraus gemartert und den allerersten Ton von mir gegeben habe. Warum nicht? Weil es damals noch kein Ich gab? Es gab nur den Körper. Und vielleicht auch die Seele, ohne die nichts leben würde. Glaube ich. Ja, das ist mein Glaube. Ohne Seele ist alles tot, leblos. Alles hat Seele. Alles lebt. Die Seele ist der Nährboden für Wachstum. Oder so ähnlich. Durch die Seele kommt es erst zur Befruchtung. Sie wirkt und alles andere wächst, weil sie alles wachsen lässt. Wir brauchen nicht zu wissen, woher sie kommt und ob es sie schon immer gab, diese geheimnisvolle und wunderbare Seele. Was sonst würde alles Leben hervorbringen, wenn nicht sie? Seele ist gleich Lebenskraft. Todeskraft auch? Aber da hängt der menschliche Geist, der dem Ich entströmt. Bitte, keine Einwände! Ja, ich weiß, es gibt Wörter wie Geist und Bewusstsein. Aber das sind nur Wörter, die verwirren. Nennen wir es einfach nur Seele, Körper und Ich. Das genügt vollkommen. Alles andere ist nur verwirrend.
Wann entstand das Ich? Wann wurde mir gewahr, dass ich ich bin? Als ich das Du wahrnahm? Das Du in Form eines anderen Körpers. Man stelle sich vor, sich im vollkommenen Dunkel zu befinden, in dem es kein Geräusch gibt und kein Gegenüber. Vollkommene Leere. Keine Wahrnehmung. Und doch ist man da. Das wäre doch der ultimative Alptraum. Auf jeden Fall würde so kein Ich entstehen. Glaube ich.
Bleiben wir, bevor das Ich auszieht, um die Welt und sich selbst kennen zu lernen, beim Körper, diesem Wunderwerk der Natur (der Seele). Oder überhaupt alles in der Natur, wie alles zusammenpasst, sich ergänzt, einander bedingt. Und wenn nur ein Teilchen ausgerottet wird (vom Menschen! von wem sonst?), wird es sofort von etwas Anderem ersetzt. Keine Sorge, der Natur, dieser unbändigen Gewalt können wir nichts anhaben. Sie wird immer über uns stehen, über den Menschen, auch wenn sich dieser noch so sehr aufplustert. Die Natur braucht uns also nicht. Wir sind wohl diese Teilchen, die absolut unbrauchbar und unwichtig für diesen universellen Kreislauf sind. Und das, obwohl sie uns genial ausgestattet hat. Alles an uns ist ein Meisterwerk der Schöpfung. Alles Natürliche ist ein Meisterwerk der Schöpfung. Und wenn wir des Öfteren auf unseren Körper hören würden, wäre das Leben vielleicht auch etwas leichter. Mal das Ich ausblenden, das sich so vorwitzig entwickelt hat und irgendwie so gar nicht dazu passt zur Natur. Es ist, als würde es ein Gegner des Körpers und der Seele sein. Manchmal empfinde ich es wirklich so. Manchmal glaube ich, das Ich ist eine Strafe für etwas. Wofür? Man weiß es nicht. Aber als Strafe empfinde ich es wirklich, - manchmal. Durch das Ich ist uns jeder Verlust bewusst, von dem wir glauben, etwas besessen zu haben. Und man sagt, wir sind die einzigen Wesen auf der Erde, die wissen, dass wir mal sterben müssen. Wenn das nicht grausam ist, was dann? Eine grausame Strafe oder doch irgendwann Erlösung?
Ach, ich greife viel zu weit vor und wollte es ganz anders angehen. Ich wollte es doch so darstellen, dass das Ich nichts anderes als ein Konstrukt ist, sozusagen ein gedanklich konstruiertes Gebilde als Erklärungshilfe, wie dieses Wort (Konstrukt) unter anderem im Duden erklärt wird. Das Ich existiert gar nicht wirklich und dennoch ist es da. Irgendwie ist es genauso geheimnisvoll wie die Seele, nur eben auf eine andere Art, eher auf eine unheimliche Art, während die Seele, diese Kräftige durchaus Trost spenden kann.