Hat Jemand Zeit und Lust einen Traum zu deuten?

Ich erzähle mal.....denke, mehr für mich.

Mein Mann definiert sich nur über das Außen, sprich seine Arbeit (Status in der Arbeit sehr wichtig), wie wichtig ihn jemand nimmt, materielle Dinge wie Handy, Laptop, Auto, Uhr....

Ich definiere mich über mein Innen , Freude an dem was ich mache egal was es ist, ich tue es mit jeder Faser meines Seins. Ich stehe materiellen Dingen nicht prinzipiell ablehned gegenüber, aber ich lege keinen wert auf Statusymbole. Wichtig ist mir die Freude daran. Ich lege z.B. Wert darauf, dass ich wohne und nicht das ich hause. Dazu gehören Duft, Sauberkeit, Kerzen, ein schön angerichtetes leckeres Essen, Blumen, verschiedene Lichtquellen so plaziert das sie bestimmte Stimmungen fördern usw.pp.. Ich will mich wohlfühlen und das sich Die (meine Familie), die zu mir kommen (Freunde, Bekannte), auch wohl fühlen.

Viele Menschen sind von meiner Art mit dem Leben umzugehen fasziniert (mein Mann wohl auch) und viele verstehen nicht, warum ich so viel glücklicher bin, als sie selbst, obwohl ich doch scheinbar nicht mehr als sie habe, nein, oftmals viel weniger (an materiellen Dingen, Geld).
Das hat mir oftmals auch Feinde gebracht.

Wie gesagt, mein Mann hat/hatte das nicht (das innere so erleben und es im Außen einfach wirken zu lassen) und ich habe das Gefühl , er hätte es gerne und dass er dachte/glaubte es durch das Zusammensein mit mir automatisch zu bekommen.

Irgendwann hat er gemerkt, dass es so nicht funktioniert (er das einfach nicht automatisch haben kann) und hat begonnen mich zu schneiden, zu unterdrücken, psychischen Druck auf mich auszuüben, mich in ausweglose Situationen zu manövrieren.

Es geschah langsam und schleichend. Zuerst war es die Musik. Ich höre gerne Jazz, Jazz-Funk, Lateinamerikanische Musik, klassische Musik, alten Rock, Indianische Musik, Trommelmusik und Musical und tanzte sehr gerne dazu.
Ich ging auch sehr gerne und so oft ich konnte tanzen. Am liebsten tanze ich Salsa.

Er hörte Countryschlager, 70-80 Jahre Schlager und Musical als wir uns kennenlernten. Er tanzte auch, denn so hatten wir uns kennengelernt.

Er fragte mich, ob mir seine Musikrichtung gefällt und ich sagte wahrheitsgetreu Nein. Daraufhin begann er sich in meinen Musikrichtungen einen Haufen zu kaufen und per Pc runterzu laden und spielte es mir ständig vor und fragte mich ob es das sei was mir gefällt. Aber da Musik für mich Stimmungssache ist und was ich jetzt höre und mir guttut ist was anderes als Morgen mir gefällt und guttut konnte ich ihm das nicht klar machen. Heute will ich Grover Washington hören und morgen indianische Trommelmusik.

Mit der Zeit hatte er ein unheimliches Repertiore an Musik , aber es ging ihm nicht darum, dieses Repertoire für mich zu sammeln oder weil er so an mir interessiert war, sondern um zu erzählen, das er auf die Musik steht auf die ich eigentlich stehe (er aber diese Musik vorher nie gehorcht hat).
Wir waren gerade 4 Monate zusammen als ihn ein Arbeitskollege fragte, welche Musikrichtungen er bevorzugt und er als Antwort die Musikrichtungen anführte die er von mir erfahren hatte.

Tanzen kann er nicht so gut wie ich, da lief das anders, aber auch nicht nett.
Wir gingen tanzen und statt mit mir zu tanzen und gemeinsam spass zu haben klebte er plötzlich Stundenlang an der Bar fest, trank ein Bier nach dem anderen und ignorierte mich völlig, obwohl er weiß wie gerne ich tanze. Als ich von einem andern Mann aufgefordert wurde ging ich tanzen und als ich zurückkam flirtete er heftig mit einer Kellnerin und tat so als hätte ich ihn betrogen (weil ich mit einem Anderen tanzte) und er ja doch wohl auch das Recht dazu hätte. Nach vier solchen Aktionen verging mir die Lust mit ihm tanzen zu gehen. Ich tanzte aber auch gern allein und oft auch zu Hause. Da begann er mich anzugucken als sei ich nicht ganz dicht. Also ließ ich das auch sein.

Setzte ich mich ab einem bestimmten Zeitpunkt in eine Ecke der Wohnung und machte es mir dort gemütlich und beschäftigte mich selbstvergessen mit Dingen welche mich interessieren, konnte ich sicher sein, dass er plötzlich diesen Platz für sich wollte und mir Vorwürfe machte, dass ich mir immer einen eigenen Platz hätte und er nicht (unsere Wohnung ist 107 m² groß).
Ich testete es, es war völlig egal welchen Platz ich mir suchte, er gönnte mir innerhalb kurzer Zeit diesn Platz nicht. Irgenwann sagte ich ihm: Ja, hier sitze ich jetzt und du such dir deinen eigenen Platz, ende!

Aber ja, klar klingt das alles recht kindisch und ich weiß mittlerweile, es geht nicht um Musik, Dinge oder Plätze. Es geht um das was ich bin und das was ich tue, wie ich es tue, was ich dabei fühle und darum das er keinen Zugang bei sich selbst dazu hat.
Zu meinem, in der Form, dass er es übernehmen konnte, fand er den Zugang auch nicht. Wie sollte er auch, ist ja mein Inneres das sich im außen so wiederspiegelt wie ich halt bin. das bin ich.
Es ist das innere Erleben, mein inneres Leben. Er kann nur so sein wie er ist, sein inneres leben, er kann nie mein Inneres leben, so sein wie ich bin.

Ich spürte immer seinen Schmerz über diesen Mangel an Freude und innerem Erfüllt sein und das hat mich wohl dazu bewogen meine Grenzen an einer falschen Stelle nicht zu wahren um ihn daran teilhaben zu lassen an meinem inneren Erleben/Selbst, war wohl nicht der richtige Weg, wie ich jetzt erkenne, denn es hat mich definitiv oft überfordert. Hilfeleistung am falschen Platz. Die richtige wäre wohl einfach nur Liebe gewesen. Und Liebe bedeutet manchmal auch, sich abzugrenzen, dem Anderen seinen Schmerz über die innere Leere selbst verarbeiten zu lassen und die Möglichkeit der selbstverantwortlichen eigenen Entwicklung zu lassen. Er hatte, wegen mir, nie die Chance sich die Nase anzurennen um daraus zu lernen.

Was so ein Traum alles bewirken kann....:zauberer1

Danke und AL

Iza.
 
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