Hashimoto - Schilddrüse

sternja

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5.511
Hallo,

bei meiner Tochter wurde heute das Hashimoto-Syndrom festgestellt.
Es ist eine Auto-Immun-Krankheit, bei der der Körper die Schilddrüse angreift.

Habt ihr vielleicht Erfahrungsberichte für mich.
Oder Tipps, wie man am besten damit umgeht.
Kann sich das bessern?
Der Arzt meinte, manche müssen bis an ihr Lebensende Tabletten dagegen nehmen.

Würde mich wirklich sehr freuen, falls jemand Erfahrung damit hat.
Werde mich natürlich auch im Netz schlau machen und auch hier die bisherigen Beiträge dazu noch lesen..

LG und Danke
Stern
 
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Hallo @sternja

Wie alt ist deine Tochter?

Die Schilddrüsenfunktion kann man über die Ernährung beeinflussen, sodass der Stoffwechsel angekurbelt wird. Etwas Konzequenz gehört natürlich dazu, aber der Lohn ist um so schöner.

Um genaueres zu antworten, müsste man wissen wie genau der Befund ist, also ob sie schon Hormonell unterstützt werden muss, oder ob "nur" erhöhte Antikörper gefunden wurden.
Wenn man schnell reagiert/es rechtzeitig erkannt wurde und man sein Leben umstellt, kann man so etwas in vielen Fällen umkehren.

Mein HashimotoBefund hat sich in Luft aufgelöst und ist jetzt schon einige Jahre stabil .... aber wie gesagt Nahrung umstellen ist das A und O.

LG
Waldkraut
 
Kann sich das bessern?

ich weis nicht ob es sich bei allen bessern kann, bei mir war es so, ich musste die Ernährung umstellen, war aber ein langer Weg, weil das nicht so einfach ist wie es klingt, war aber froh, als ich das Schilddrüsenhormon nicht mehr nehmen musste, ich nahm es etwa 3-4 Jahre lang.

Meine Werte sind jetzt normal, allerdings habe ich noch sonst viel an dieser Geschichte gearbeitet, resp. psychisch, da jedes Symptom einen psychischen Hintergrund hat, der wurde bei mir auch gelöst, war aber auch eine längere Arbeit, hat sich aber gelohnt.

Erkundige dich über alles was die Schilddrüse angeht und suche jede Info, manchmal ist es auch eine Fehldiagnose, oft ist es auch vorübergehend, gerade nach einer Schwangerschaft kann es zu einer Unterfunktion kommen, muss aber nicht bleibend sein, es ist wichtig selber über alles Bescheid zu wissen was die Schilddrüse angeht....

Hatte deine Tochter ein Ultraschall..?

http://www.hashimoto-info.de
 
Hallo sternja,

es gibt ganz unterschiedliche Verläufe sowie zwei Formen des Hashimoto.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis
Wichtig ist, dass rasch mit einer Behandlung begonnen wird, ganz besonders bei Kindern!
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=32844

Die richtige medikamentöse Einstellung kann mitunter Wochen bis Monate dauern.
Die Hashimoto- Erkrankung ist sehr weit verbreitet, gut behandelbar, die meisten (Haus- und Kinder-) Ärzte haben hinreichende Erfahrungen damit.

Vielleicht kann @Loop noch gute Tips geben, sie schrieb im Forum öfter darüber.
 
Meine Mutter hat Hashimoto, sie muß Hormone nehmen. Bei ihr ist es leider schon sehr fortgeschritten, es musste eine Nebenschilddrüse entfernt werden, weil die durch die Autoimmunreaktion entzündet und zerfallen war und das ganze Calcium aus den Knochen gelöst hat. Jetzt geht es meiner Mutter aber wieder halbwegs gut, sie muß halt ihre Tabletten nehmen und immer Werte kontrollieren. Manchmal schwanken die stark durch die Zerstörung der Schilddrüse und da geht es ihr nicht so gut. Das Einstellen mit den Tabletten war nicht leicht wegen den Schwankungen.
Sie ist in einem Forum für Betroffene und hat viele Bücher über Hashimoto, zum Glück gibt es viel Informationen darüber. :)

Auf die Ernährung achten ist auf jeden Fall gut, besonders auf Jod aufpassen, Selen dürfte ein bißchen helfen. Meine Mutter isst sehr viel Obst und Gemüse, besonders Rohkost.
 
Hallo Waldkraut, :)

Wie alt ist deine Tochter?

Meine Tochter ist letzten Sommer 18 geworden.
Wir sind schon immer mit ihr bei Ärzten, in Krankenhäusern und auch in psychologischen Einrichtungen unterwegs, da sie schon von klein auf über Kopf- und Bauchschmerzen klagt. Es wurde nie etwas gefunden.

Sie weiß grad nicht, ob sie nun lachen oder weinen soll. Einerseits gibt es nun endlich eine Diagnose, was sie sehr erleichtert, da sie vorher immer das Gefühl hatte, dass ihr niemand glaubt. Andererseits ist diese Diagnose halt nicht gerade prickelnd.

Die Schilddrüsenfunktion kann man über die Ernährung beeinflussen, sodass der Stoffwechsel angekurbelt wird. Etwas Konzequenz gehört natürlich dazu, aber der Lohn ist um so schöner.

Das ist eine sehr positive Nachricht, die Mut macht. Danke dafür.
Ich habe mit ihr auch bereits darüber gesprochen, dass Dinge nicht zwingend unheilbar sind, nur weil Ärzte das sagen. Dass man halt dann aber selbst schauen und was dafür tun muss.

Um genaueres zu antworten, müsste man wissen wie genau der Befund ist, also ob sie schon Hormonell unterstützt werden muss, oder ob "nur" erhöhte Antikörper gefunden wurden.
Wenn man schnell reagiert/es rechtzeitig erkannt wurde und man sein Leben umstellt, kann man so etwas in vielen Fällen umkehren.

Es wurde bei der Hausärztin Schilddrüsen-Unterfunktion festgestellt, woraufhin wir zur Nuklearmedizin geschickt wurden.
Dort hat ihr der Arzt eine gesunde Schilddrüse gezeigt und dann ihre. Und ihre ist voller Löcher. Sie haben ihr dann noch Blut abgenommen.
Er meinte, er ist sich ziemlich sicher, der direkte Befund kommt aber erst in den nächsten Tagen. Und dann auch der Beginn der Medikation.
Ob sie dann Hormone braucht, würde sich erst zeigen.

Mein HashimotoBefund hat sich in Luft aufgelöst und ist jetzt schon einige Jahre stabil .... aber wie gesagt Nahrung umstellen ist das A und O.

Auch das mit dem Ernährung umstellen haben wir gestern bereits besprochen.
Ich danke dir für diesen "Hoffnungsschimmer". :)

Weißt du zufällig, wie ist das mit dem Vererben ist?
Der Arzt meinte, wir sollten ihren Bruder auch untersuchen lassen.

LG
Stern
 
Hallo Moondance, :)

ch weis nicht ob es sich bei allen bessern kann, bei mir war es so, ich musste die Ernährung umstellen, war aber ein langer Weg, weil das nicht so einfach ist wie es klingt, war aber froh, als ich das Schilddrüsenhormon nicht mehr nehmen musste, ich nahm es etwa 3-4 Jahre lang.

Meine Werte sind jetzt normal, allerdings habe ich noch sonst viel an dieser Geschichte gearbeitet, resp. psychisch, da jedes Symptom einen psychischen Hintergrund hat, der wurde bei mir auch gelöst, war aber auch eine längere Arbeit, hat sich aber gelohnt.

Lieben Dank für deine Hoffnung machenden Worte!
Einen Termin beim Therapeuten habe ich bereits ausgemacht.

Sie ist ein sehr ehrgeiziger Mensch, mit hohen Zielen und wenn sie diese nicht erreicht, ist sie recht schnell mit sich unzufrieden.
Zum Beispiel macht sie sich selbst runter, wenn sie "nur" eine Note 2 nach Hause bringt. Was ich überhaupt nicht verstehe.
Das passt doch recht gut, zu "sich selbst angreifen".

Wir werden das Ganze nun auf jeden Fall auch psycho-therapeutisch begleiten lassen.

LG
Stern
 
Hallo Ireland, :)

Die Hashimoto- Erkrankung ist sehr weit verbreitet, gut behandelbar, die meisten (Haus- und Kinder-) Ärzte haben hinreichende Erfahrungen damit.

Ja, es ist gut, dass man so viel darüber findet. Damit kann man auch "arbeiten".
Mein Mann hat auch eine Auto-Immun-Erkrankung, allerdings findet man über diese fast nichts im Netz.

Danke und LG
Stern
 
Hallo loop, :)

Meine Mutter hat Hashimoto, sie muß Hormone nehmen. Bei ihr ist es leider schon sehr fortgeschritten, es musste eine Nebenschilddrüse entfernt werden, weil die durch die Autoimmunreaktion entzündet und zerfallen war und das ganze Calcium aus den Knochen gelöst hat. Jetzt geht es meiner Mutter aber wieder halbwegs gut, sie muß halt ihre Tabletten nehmen und immer Werte kontrollieren. Manchmal schwanken die stark durch die Zerstörung der Schilddrüse und da geht es ihr nicht so gut. Das Einstellen mit den Tabletten war nicht leicht wegen den Schwankungen.
Sie ist in einem Forum für Betroffene und hat viele Bücher über Hashimoto, zum Glück gibt es viel Informationen darüber. :)

Auf die Ernährung achten ist auf jeden Fall gut, besonders auf Jod aufpassen, Selen dürfte ein bißchen helfen. Meine Mutter isst sehr viel Obst und Gemüse, besonders Rohkost.

Das hört sich alles recht beschwerlich an, mit der Medikation.
Ich hoffe sehr, dass das bei meiner Tochter nun noch früh genug entdeckt wurde und ich werde sie auch mit allen Kräften unterstützen.

Uns wurde gesagt, dass diese Krankheit vererbbar ist.
Hast du dich auch untersuchen lassen? Weißt du etwas darüber?

Ich danke Dir sehr für deine Zeilen!
Ich hoffe, dass deine Mutter trotz allem noch einen schönes Leben führen kann.

LG
Stern
 
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Hallo Ireland, :)



Ja, es ist gut, dass man so viel darüber findet. Damit kann man auch "arbeiten".
Mein Mann hat auch eine Auto-Immun-Erkrankung, allerdings findet man über diese fast nichts im Netz.

Danke und LG
Stern
Welche Krankheit hat dein Mann?

Es gibt schon so etwas wie familiäre"Affinitäten" zu Auotimmunkrankheiten generell.
Hashimoto ist, genauso, wie jede Autoimmunkrankheit, verberbbar (ein Kurzüberblick: http://www.berlin.de/special/gesund...schilddruesenerkrankung-hashimoto-rechtz.html)
Meine Mutter hatte in dem Alter, in dem ich jetzt bin, eine Basedow- Erkrankung (auch eine Schilddrüsenerkrankung).
Bei mir ist sie nach der Geburt meiner ersten Tochter ausgebrochen und es war lange unklar, ob es Basedow oder Hashimoto war.
Ich kenne die Überfunktion und die Unterfunktion und beides ist wahrlich nicht angenehm.
Es gab mal zwei Wochen, in denen ich trotz 20000 (zwanzigtausend) Kalorien am Tag 15 Kilo abgenommen habe (ich sollte nicht abnehmen und es ist fast unmöglich, so viele Kalorien zu sich zu nehmen), einen Ruhepuls von 150 hatte (lebensgefährlich), ständig schweißgebadet war und nur noch gezittert habe.
Genauso das Gegenteil, dass man kaum mehr einen Schritt machen kann, sich überhaupt nicht mehr konzentrieren kann, alles "grau in "grau" sieht und nur schlafen möchte.
Glücklichwerweise wußte ich um die Diagnose und das Krankheitsbild und war trotzdem sehr beeindruckt, wie extrem die Schilddrüse in alle Lebensfunktionen eingreift.

Bei meiner Mutter war es nicht annähernd so schlimm, sie mußte eine zeitlang Thyroxin einehmen, seit Jahren muß sie gar nichts mehr tun.
Ich nehme nun auch Thyroxin, muß alle sechs Monate zur Blutkontrolle und komme bestens damit klar.
Leider kam bei meiner Mutter dann eine rheumatoide Arthitis und bei mir temporär eine Neurodermitis dazu (auch Autoimmunkrankheiten, bzw "atopische" Geschehen).
Ich werde regelmäßig auf rheumatoide Arthritis getestet, damit im Fall eines Falles schnell eine Behandlung beginnen kann.
Aber auch das läßt sich in den Griff bekommen.

Eine Kollegin mit Hashimoto mußte ihre Schilddrüse entfernen lassen - nach anfänglicher Überfunktion kam eine heftige Unterfunktion.
Sie wünschte sich noch Kinder und das gelang ihr dann erst, als die Schilddrüse komplett entfernt war (sie hat jetzt zwei Kinder, eine normale Figur, auf der Arbeit eine Leitungsposition und blickt mit Grauen auf die Zeit zurück, in der sie mit ihrer "kaputten" Schilddrüse versucht hat, noch einen normalen Alltag zu gestalten - sie lag am Ende bei 140 Kilo und hatte schwerste schilddrüsenbedingte Depressionen, schaffte es nicht, 100m gehen ... ).

Wenn deine Tochter noch so gute Noten schreibt, dann hoffe ich, dass sie keine zu ausgeprägten Symptome (s. Link oben) hatte und ganz schnell Hilfe bekommt.
Ich drücke euch die Daumen.
 
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