Ich würde diese Frage gern auf den zwischenmenschlichen Bereich beschränken.
Wie kommt man auf den Gedanken, dass eine Person gute oder schlechte Energien ausstrahlt/besitzt/trägt? Diese Aussage wird häufig verwendet und man bemerkt als Außenstehender oft ein unwohleres Gefühl dabei.
Warum?
Ist es die stattfindende aktive Abgrenzung, eine versteckte Schuldzuweisung oder eine simple klassische Form der Dominanz?
In jedem Fall schafft es Ebenen zwischen den Personen.
Ersetzt doch mal das Wort „Energie“ durch „Resonanz“ und betrachtet die Veränderung in Eurem Geist. …es lohnt sich…
Grundsätzlich nimmst Du von einer Person wesentlich mehr Informationen wahr, als Du bewußt zur Verfügung hast. U.a. sind dabei auch Informationen über die Geschichte dieses Menschen, über psychische Dispositionen, über körperliche Mankos etc. Aus dieser Wahrnehmung entwickelt sich bei dir ein Gefühl, das entweder positiv oder negativ ist. Das ist die statische "Energie" einen Menschen, und sie hängt von sehr vielen Faktoren ab. Auch von Tagesverfassung, körperlichem Zustand, Reaktion auf dich. Die Begegnung zwischen 2 Menschen ist immer eine Wechselwirkung miteinander, nie einseitig!
Die Wahrnehmung betrifft ALLE psychischen Dispositionen. Mein Verhalten meinem Gegenüber gegenüber wird sich immer danach richten, wie ich auf die jeweiligen psychischen Dispositionen des Gegenübers reagiere. Wenn jemand schüchtern ist, dann werde ich vielleicht versuchen ihn zu dominieren oder zu kontrollieren, oder ich werde ihm helfen seine Schüchternheit zu überwinden. Wenn jemand der klassische Täter ist, dann werde ich zu ihm auf vorsichtige Distanz gehen. Wenn jemand freundlich ist, dann werde ich hoffen, dass ich von ihm etwas bekommen kann.
Und dann haben wir natürlich noch die dynamische Energie. Das, was im Moment die aktuelle psychische Situation des Gegenüber ist. Das kann jetzt sehr energiereich, gut aufgelegt, erfolgreich, glücklich sein, das kann aber genauso depressiv, negativ, etc sein.
Depressiv und negativ ist für uns entwicklungsgeschichtlich anstrengend, weil wir dann "aus uns heraus gehen", im einfachsten Fall weil wir unterstützen, aufmuntern wollen, oder weil wir dann halt das Gespräch bestreiten müssen, uns etwas einfallen müssen etc. ... auf jeden Fall sind wir dann nicht mehr bei uns ... und das kostet Energie. Wenn ich Energie investiere, dann fühlt sich der Andere besser, weil er gesehen wird, sein Leiden unterstützt, ihm vielleicht sogar ein bißchen geholfen wurde (sein Energiepegel hebt sich). Daher sprechen hier manche Energetiker von Energievampiren.