Grundeinkommen für eine bessere Zukunft

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Woran machst Du eine Verfassungsfeindlichkeit eigentlich fest?
was willst du? demokratiefeindlichkeit, hauptaugenmerk auf gefühliges wellenschlagen im gegensatz zum mündigen bürger, agitation, fake-news, wendehälse, rechtspopulismus
alles das IST in der AfD beheimatet

DENNOCH: hier im thread wird das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert
 
Vor allem an das Wirken des "Flügels" und an der andauerne Schulterschluss an unterschiedliche Rechte (NPD, Identitäre, die Partei...und natürlich an Pegida!)

Shimon
Wenn aber Linke und Grüne Deutschland als mieses Stück Scheiße bezeichnen ist das für Dich nicht Verfassungswidrig?
Kennst Du eigentlich die Menschen, die bei Pegida auf die Straße gehen, oder beziehst Du alles von der TAZ?
 
Wenn Bürger vom Staat bezahlt werden, birgt das auch Risiken. Nämlich dass der Staat Druck auf existentieller Basis ausüben kann. Man sollte bei Gesetzesänderungen nicht immer davon ausgehen, dass liberale Menschen wie Frau Merkel und Liz Mohn, die Macht haben im Lande.

Richtig, das Risiko besteht. Es soll minimiert werden, eben indem dieses Grundeinkommen bedingungslos ist - also auch nicht gekürzt werden kann für unliebsame Menschen - aber garantieren kann das leider keiner, dass es auch so bliebe.
 
Michael Bohmeyer gründete einen Verein, der über 250 Grundeinkommen verlost hat. Änderte es das Leben der Gewinner?

https://www.zeit.de/arbeit/2019-01/bedingungsloses-grundeinkommen-michael-bohmeyer-buchauszug

Ich finde diese Aktionen zwar gut, aber ein Jahr ist für mich leider nicht so richtig aussagekräftig.

Wenn ich ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen würde, würde ich sofort meine Arbeitszeit so weit reduzieren, dass ich entweder genauso viel Gehalt bekomme wie jetzt oder auch etwas weniger. Mit der gewonnen Zeit (und die wird mir mit zunehmendem Alter immer wichtiger), wüßte ich, was ich damit auf die Beine stellen würde. Nebenher würde ich Platz für Menschen machen, die gerne einen Teil meiner Arbeit haben möchten und sich noch berufsmäßig was aufbauen möchten. Ich will das nicht mehr.

Aber ein Jahr 1.000 € bringt mir nichts. Außer natürlich 12.000 € mehr. Die sind mir aber nicht so wichtig. Ein Jahr die Arbeitszeit zu reduzieren, ist zwar ein Jahr lang toll. Aber schon würde meine Rente geringer ausfallen. Und da die nicht mehr so weit wegliegt und ich nicht gerade wahnsinnig viel bekommen werde, würde ich davor zurückschrecken.

Mich würde interessieren welche Möglichkeiten sich einem Menschen eröffnen, wenn er wirklich bis ans Lebensende 1.000 € mehr bekommt, ohne irgendwelche Bedingungen erfüllen zu müssen.
 
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Michael Bohmeyer gründete einen Verein, der über 250 Grundeinkommen verlost hat. Änderte es das Leben der Gewinner?

https://www.zeit.de/arbeit/2019-01/bedingungsloses-grundeinkommen-michael-bohmeyer-buchauszug

Sehr interessanter Artikel. Mir gefällt v.a. dass der Fokus gar nicht auf das Geld sondern die psychologische Komponente gelegt wird - Zitat:

"Zuallererst vermittelt das bedingungslose Grundeinkommen das Gefühl: "Du bist okay, du darfst sein, wie du bist!" Dafür braucht es die Regelmäßigkeit der Auszahlung. Denn fast alle Menschen besitzen den starken Glauben, dass sie sich ihren Wert als Mensch erst verdienen müssten. Anfangs reagieren die Gewinner auf die Bedingungslosigkeit ungläubig. Erst im zweiten oder dritten Monat stellt sich die Sicherheit ein: "Die wollen wirklich nichts von mir." Aufgrund dieser ungewöhnlichen Erfahrung, kombiniert mit den gewachsenen finanziellen Möglichkeiten entsteht bei den Menschen eine neue Frage: "Die anonyme Gesellschaft traut mir etwas zu: Auch ich kann etwas. Aber was?" Die erste Facette ist also das Zutrauen."

Das ist m.A.n. der wirklich interessante Aspekt, wobei natürlich unklar bleibt wie es sich langfristig auswirken würde wenn es tatsächlich Realität für alle würde. Ich bin zwar grundsätzlich eher dafür (habe mich allerdings nie tiefer mit dem Thema befasst), bin aber nicht davon überzeugt dass diese positive Wirkung langfristig wirklich funktionieren würde weil wir Menschen üblicherweise recht schnell alles was gut und konstant ist als selbstverständlich wahrnehmen - also nicht mehr schätzen weil etwas da ist sondern lediglich leiden würden wenn es anders wäre.

Interessant wäre auch die Frage wie es sich wirtschaftlich auswirken würde wenn es in einem großen Land wie z.B. Deutschland umgesetzt würde - ob es nicht einige Preise hochtreiben und dann unterm Strich zu Inflation führen würde. Man muss es nur aus der Perspektive von Wohnungsmaklern/Vermietern oder z.B. Aldi, Bekleidungs- oder Elektro-Geschäften etc. sehen. Sehr viel des Geldes würde ja vermutlich genau dahin fließen. Das könnte die Wirtschaft theoretisch zuerst mal pushen. Aber ich bin nicht so sicher ob das langfristig positive Auswirkungen hätte, weil viele Preise vermutlich einfach steigen würden.

Aber: Es geht so verdammt viel Geld in den Finanzsektor und dieses Geld ist im Grunde "geschenkt", weil darauf keine Zinsen gezahlt werden müssen, dass es wirklich interessant wäre das anders zu machen - etwa über ein bedingungsloses Grundeinkommen. Es gibt ja immer wieder mal Gedankenspiele über "Helikoptergeld": https://de.wikipedia.org/wiki/Helikoptergeld

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre sowas - nur eben "endlos wiederholt" und damit konsequenter und könnte möglicherweise sogar das Denken über Geld verändern.
 
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