Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

Werbung:
Rettung: Die Nachsehung (Epinoia) wird in Adam verborgen

Der Metropator – das ist der selbsterzeugte Sohn des Vaters – erbarmt sich der Lichtkraft der Mutter, die die Archonten beim Erschaffen des Menschen aus dem ersten Herrscher herausgebracht hatten, um Macht zu gewinnen.

Der Metropator sendet einen Helfer zu Adam, nämlich eine Epinoia („Nachsehung“) des Lichtes, die aus ihm stammt und Zoe („Leben“) genannt wird. Sie hilft dem ganzen Geschöpf, indem sie sich zusammen mit ihm abmüht und ihn in seiner Fülle wiederherstellt, indem sie ihn aufklärt über den Abstieg des Samens und ihn belehrt über den Weg seines Aufstiegs, den Weg auf dem er heruntergekommen war. Da sind Parallelen mit dem Heiligen Geist als Trostspender (Paraklet) möglich. Die Epinoia des Lichtes bleibt in Adam verborgen, damit die Herrscher sie nicht erkennen und die Wiederherstellung des Mangels der Mutter möglich ist.

Eifersucht: Adam wird in einen Sarg gesteckt

Aus dem Menschen tritt das Licht, das sich in ihm befindet, in Erscheinung. Die Archonten stellen fest, dass die intellektuellen und spirituellen Fähigkeiten des Menschen ihren Fähigkeiten weit überlegen sind, obwohl sie es waren, die ihn gemacht hatten. Sie fassen einen Beschluss mit der Herrscherschar und der Engelschar, um den Menschen für sie unschädlich zu machen, da er ihnen zu gefährlich wird.

Sie erzeugen aus den vier Elementen eine Mischung, die den Menschen in einen großen Verwirrungszustand versetzt. Aus dieser Mischung erzeugen sie einen Sarg aus Materie, in den sie den seelischen Menschen lebendig begraben. Dieser Sarg ist der physische Körper. Damit wird der Mensch sterblich und sein Geist in einen psychischen Schlafzustand (Unwissen) versetzt.

Das ist aber nicht alles. Dem menschlichen Geist werden ein „Begleiter“ zur Seite gestellt – der gefälschte Geist – und die Fessel des Vergessens verpasst. Das ist der erste Abstieg und die erste Trennung. Die Epinoia des Lichtes (Nachsehung) aber, die in Adam war, bleibt in ihm verborgen und bemüht sich, sein Denken zu erwecken. Es entsteht daher eine spannungsreiche Situation, in der jede Seite versucht, die andere auszutricksen. Die göttliche Seite muss kluger als die gegnerische Seite sein.

GLOSSAR:
Epinoia (Einsicht / Reflexion) kann als Nachsehung aufgefasst werden, d.h. als Einsicht in das, was bereits geschehen ist. Die Epinoia ist eine Lichtkraft des Pleroma und daher ein göttliches Wesen.
Zoe (Leben) ist das Leben schlechthin, aber nicht nur das biologische Leben (Bios), sondern darüber hinaus die höhere und unvergängliche Form des Lebens.
 
@downsize

Ich beziehe mich auf deinen letzten Posting im anderen Thread.

Im Gnostizismus geht man von einer Urquelle aus, die vollkommen ist, und sich durch Emanation manifestiert. Aus dem Ersten Denken (Pronoia) der Urquelle geht eine Emanation hervor (von lateinisch emanatio „Ausfließen“, „Ausfluss“). Diese erste Emanation namens Barbelo (Mutter) interagiert mit der Urquelle (Vater). Aus dieser Interaktion geht eine weitere Emanation, der Urmensch (Sohn), hervor.

Emanation ist nicht dasselbe wie Schöpfung. Bei einer Schöpfung nimmt der Schöpfer ein vorhandenes „Material“ und erschafft damit eine Kreatur.
Beispiele: (1) ein Künstler nimmt Leinwand und Farben und macht damit ein Bild. (2) der biblische Gott nimmt die vier Elemente und macht damit Adam.

Bei der Emanation fließt aus der Quelle eine Denkkraft heraus, die zwar selbstständig wird, aber in der Quelle bleibt, während die Quelle in ihr ist, wie ein Fluss. Auch wichtig: die jeweils untergeordnete Emanation empfängt etwas von der übergeordneten Emanation, aber die übergeordnete Quelle wird dadurch keinesfalls gemindert. Die Urquelle verzichtet nicht auf etwas, indem sie etwas aus seiner Kraft nach unten abgibt. Beispiele: (1) Wenn wir an etwas Großes (z.B. das Universum) denken, müssen wir nicht fürchten, dass wir danach an nichts anderes denken können, weil unsere Denkkraft „verbraucht“ wurde. (2) Wenn wir jemanden lieben, müssen andere Menschen, die wir lieben, nicht fürchten, dass wir sie weniger lieben, weil wir unsere Liebe für sie mit dem/der Neuen „teilen“ müssen.

Die ursprüngliche Lichtkraft der Urquelle wird durch die zahlreiche Emanationen und Emanationen von Emanationen immer schwächer von den jeweiligen Emanationen, die nach und nach hervorgebracht werden, reflektiert. Es entsteht dadurch eine hierarchieähnliche Struktur namens Pleroma (die Fülle), die aus Äonen (Emanationen) verschiedener Lichtkraftstärke besteht. Für weitere Details siehe die Emanationslehre von Plotin.

Eine der letzten Emanationen ist Sophia (die Weisheit). Wie ich in diesem Thread ausführlich geschildert habe, beging Sophia einen Fehler. Sie verlor aufgrund ihres Fehlers einen beträchtlichen Teil ihrer Lichtkraft und es entstand eine minderwertige Dimension: die Materie.

Was Du als „Erfahrungen des Lebens“ nennst, nach denen wir anschließend zur Urquelle „zurückkehren“, ist leider ein tragisches Missverständnis, unter dem viele Menschen leiden, die glauben, dass diese Welt, in der wir leben „die beste aller möglichen Welten“ (Leibniz) ist.

Die Realität sieht ganz anders aus: Wir als Lichtfunken wurden nicht ursprünglich in die Materie entsandt, damit wir Erfahrungen sammeln und irgendwann zurück nach Hause gehen, sondern wir, die diese Lichtfunken sind, wurden aufgrund des Fehlers der Sophia in eine fremde Welt verbannt, wo ein Pseudogott über uns herrscht und alles daran setzt, dass wir keine Kenntnis des wahren Gottes (des Vaters) erlangen. Wir leben mit anderen Worten wie Gefangene und wissen nicht, was wirklich passiert ist. Uns fehlt das Wissen, das uns befreien kann. Dieses Wissen ist die Gnosis und Jesus ist gekommen, um dieses Wissen zu bringen. Joh 8,32: „Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Paradies – Der Baum des Lebens

In Genesis steht, dass Gott den Menschen in den Garten Eden brachte, damit er ihn bearbeite und hüte. Im babylonischen Atraḫasīs-Epos wird ein ähnlicher Vorfall geschildert: In einer mythischen Vorzeit beherrschten die oberen Götter (Anunnakū) die niederen Götter (Igigū). Letzteren oblag die Aufgabe, die schwersten Arbeiten zur Versorgung des Landes zu verrichten. Es kommt zu einer Rebellion der niederen Götter. Im Rahmen einer Götterversammlung wird die Schaffung eines Ersatzes für die niederen Götter, den Menschen. Die Menschen nehmen ihre Arbeit auf und beginnen sich fortzupflanzen.

Dieser Mythos scheint den Bericht aus dem Apokryphon des Johannes zu bestätigen: Der Pseudogott und erste Herrscher Jaldabaoth schafft ein Reservat für seine Kreatur, den Menschen, und achtet darauf, dass der Mensch, durch die Arbeit abgelenkt, nicht dazu kommt sich zu fragen, wer er wirklich sei. Der Mensch ist nämlich Träger eines Lichtfunken Gottes.

Im Garten Eden gibt es jede Menge Bäume. Diese Bäume sind Symbole für die verschiedenen Fallen, die die Archonten den Menschen gelegt haben. Die „Früchte“ sind giftig: Bitterkeit, gesetzwidrige Schönheit, Betrug, Gottlosigkeit, Tod.

Der Baum des Lebens enthält einen Gift der besonderen Art. Weit entfernt davon, „Leben“ zu sprudeln, versetzt der Genuss seiner Früchte den Menschen in einen psychischen Schlafzustand.

Das „Leben“ dieses Baums ist in Wirklichkeit der gefälschte Geist, der von den Archonten geschmiedet wurde, damit Adam seine Fülle (Vollkommenheit) nicht erkennen kann. Die Wurzeln des Baums sind bitter, seine Äste sind Schatten des Todes, seine Blätter Hassgefühle und Betrug, seine Salbe eine Salbe der Bosheit, seine Frucht Gelüst nach dem Tod, und sein Samen sprießt aus Finsternis. Die, die davon kosten, ihr Wohnort ist die Unterwelt.

Der Baum der Erkenntnis

Der Baum aber, der von den Archonten „der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ genannt wird, ist in Wirklichkeit die Nachsehung (Epinoia) des Lichtes. Diese bemüht sich darum, wie wir wissen, den Menschen aus seiner misslichen Lage zu befreien. Aus diesem Grund lesen wir in Genesis 2,17: „doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass die Archonten Adam gesagt haben: „Höre nicht auf sie!“ (auf die Epinoia) und ihm das Gebot erteilt haben, nicht nach oben zu seiner Fülle (Vollkommenheit) zu blicken und somit zu erkennen, dass er nackt ist, das heißt geistig beeinträchtigt, wie ein Zombie, der zwar „lebt“, aber völlig ohne Bewusstsein.
 
danke für die tolle und ausführliche Antwort. Mir sind allerdings ein paar Sachen unklar.
Was Du als „Erfahrungen des Lebens“ nennst, nach denen wir anschließend zur Urquelle „zurückkehren“, ist leider ein tragisches Missverständnis, unter dem viele Menschen leiden, die glauben, dass diese Welt, in der wir leben „die beste aller möglichen Welten“ (Leibniz) ist.
also ich meinte es in etwas im Kontext des Neuplatonismus, dazu habe ich bei Wiki folgendes gefunden:
"Bezogen auf den Nous geht es um das Verharren des Geistes in sich, sein Hervorgehen in die Vielheit und seine Rückkehr zu seiner Einheit."
Das was aus dieser Urquelle herausfliesst, erlebt sich nach einem mehrstufigem Transformationsprozess selbst in einer diversen Ausformulierung von Materie und bahnt sich durch diese den Weg zurück zur Urquelle. Es geht darum, die Erfahrung, die zusätzliche Information, die Materie in sich trägt, wieder in jedem Schritt in die Urquelle zu integrieren. Diese Information der Materie entstand und existiert außerhalb des Geistes, daher kennt der Geist diese nicht und daher entsteht diese Notwendigkeit.
Es ist damit nicht gesagt, dass es sich dabei um die beste aller möglichen Welten handelt. Die Eigenschaften der Welt stehen erstmal außer Frage und sind eigentlich wertneutral zu beurteilen.

Im Gnostizismus geht man von einer Urquelle aus, die vollkommen ist, und sich durch Emanation manifestiert. Aus dem Ersten Denken (Pronoia) der Urquelle geht eine Emanation hervor (von lateinisch emanatio „Ausfließen“, „Ausfluss“). Diese erste Emanation namens Barbelo (Mutter) interagiert mit der Urquelle (Vater). Aus dieser Interaktion geht eine weitere Emanation, der Urmensch (Sohn), hervor.
Emanation ist nicht dasselbe wie Schöpfung. Bei einer Schöpfung nimmt der Schöpfer ein vorhandenes „Material“ und erschafft damit eine Kreatur.
Beispiele: (1) ein Künstler nimmt Leinwand und Farben und macht damit ein Bild. (2) der biblische Gott nimmt die vier Elemente und macht damit Adam.
danke, die Gegenüberstellung Schöpfung und Emanation wurde klarer. Aber mit dem Verständnis der Emanation habe ich noch Probleme. Auch konnte mir der Wiki Artikel nicht helfen. Worum handelt es sich genau? Ist es Licht, Energie, Information?

Bei der Emanation fließt aus der Quelle eine Denkkraft heraus, die zwar selbstständig wird, aber in der Quelle bleibt, während die Quelle in ihr ist, wie ein Fluss.
das verstehe ich nicht ganz, wie kann etwas herausfliessen und doch in der Quelle zugleich sein?

Die Urquelle verzichtet nicht auf etwas, indem sie etwas aus seiner Kraft nach unten abgibt.
Die ursprüngliche Lichtkraft der Urquelle wird durch die zahlreiche Emanationen und Emanationen von Emanationen immer schwächer von den jeweiligen Emanationen, die nach und nach hervorgebracht werden, reflektiert.
die beiden obigen Aussagen sind für mich widersprüchlich. Durch das Abgeben wird die Emanation nicht geschwächt (1. Aussage), ist die Lichtkraft der Emanation (2. Aussage) dann etwas davon Abweichendes?
 
also ich meinte es in etwas im Kontext des Neuplatonismus, dazu habe ich bei Wiki folgendes gefunden:
"Bezogen auf den Nous geht es um das Verharren des Geistes in sich, sein Hervorgehen in die Vielheit und seine Rückkehr zu seiner Einheit."
Das was aus dieser Urquelle herausfliesst, erlebt sich nach einem mehrstufigem Transformationsprozess selbst in einer diversen Ausformulierung von Materie und bahnt sich durch diese den Weg zurück zur Urquelle. Es geht darum, die Erfahrung, die zusätzliche Information, die Materie in sich trägt, wieder in jedem Schritt in die Urquelle zu integrieren. Diese Information der Materie entstand und existiert außerhalb des Geistes, daher kennt der Geist diese nicht und daher entsteht diese Notwendigkeit.
Es ist damit nicht gesagt, dass es sich dabei um die beste aller möglichen Welten handelt. Die Eigenschaften der Welt stehen erstmal außer Frage und sind eigentlich wertneutral zu beurteilen.
Von Materie ist im neuplatonischen Modell an der Stelle, die Du zitierst, nicht die Rede. Die drei Phasen des Verharrens, des Hervorgehens und der Rückkehr beziehen sich lediglich auf das Fließen zwischen Quelle und Emanation. Diese drei Phasen sind aber simultan, wie im Wiki-Artikel erwähnt: „Dabei handelt es sich weder um Ortsveränderungen noch um aufeinander folgende Phasen“. Das beantwortet auch Deine Frage, wie das Herausfließen und in der Quelle bleiben möglich sein kann.

Die Materie ist nicht Teil des Emanationsmodells. Sie ist absolut minderwertig und kann die Lichtkraft nicht empfangen. Es fließt daher nichts in die Materie und aus der Materie fließt nichts heraus. Materie ist tot. Sie wirkt „lebendig“ nur, weil die Seele und vor allem der Geist drinnen sind. Wie eine Hand in einem Handschuh. Ist die Hand nicht drinnen. bewegt sich der Handschuh nicht.

danke, die Gegenüberstellung Schöpfung und Emanation wurde klarer. Aber mit dem Verständnis der Emanation habe ich noch Probleme. Auch konnte mir der Wiki Artikel nicht helfen. Worum handelt es sich genau? Ist es Licht, Energie, Information?
Womit wir bei deiner nächsten Frage sind: Was ist Emanation? Mit dem Wort „Emanation“ bezeichnet man sowohl den Prozess als auch das Resultat dieses Prozesses.
Emanation als Prozess = Das Herausfließen der Lichtkraft aus dem Einen bzw. dem Äon.
Emanation als Resultat = Das Resultat des obigen Prozesses. Mann nennt diese Emanation „Äon“. Der Autogenes ist ein Äon. Die vier Erleuchter sind Äonen. Der Christus ist auch ein Äon (natürlich ein ganz besonderer) usw.

Die Lichtkraft ist eine für uns mysteriöse Kraft, die praktisch alles kreieren kann. Du denkst z.B. an ein Haus auf dem Berg und gleich ist das Haus auf dem Berg da! Für uns ist das nur Fantasie. Bei Äonen, aber vor allem beim Einen, geschieht es wirklich so. Sie denken an etwas und das, woran sie denken, wird Realität.

Deswegen war Sophias Fehler verhängnisvoll. Denn sie hatte intensiv an etwas Falsches gedacht, das ins Leben gerufen wurde. Das konnte man nicht mehr rückgängig machen.

die beiden obigen Aussagen sind für mich widersprüchlich. Durch das Abgeben wird die Emanation nicht geschwächt (1. Aussage), ist die Lichtkraft der Emanation (2. Aussage) dann etwas davon Abweichendes?
Das ist kein Widerspruch. Die Emanation, die hervorbringt, wird nicht schwächer. Es sind die Emanationen, die nach und nach hervorgebracht werden, die immer weniger von dem ursprünglichen Licht des Einen reflektieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erschaffung der Frau

Der erste Herrscher weiß, dass Adam ihm nicht gehorchen würde, denn die Nachsehung (Epinoia) des Lichtes hat Adam die Weisheit beigebracht, damit Adam versteht, dass er dem ersten Herrscher überlegen ist. Der erste Herrscher will daher die Macht herausholen, die er selbst Adam durch den Lebenshauch gegeben hat. Dazu „bringt er ein Vergessen über Adam“, steht im AdJ. Unter „Vergessen“ muss man sich einen ähnlichen Vorgang wie in Jesaja 6,9 vorstellen: „Hören sollt ihr, aber nicht verstehen. Sehen sollt ihr, aber nicht erkennen. Mit anderen Worten, er manipuliert Adams Gedächtnis so, dass dessen Erinnerungen selektiv gelöscht werden.

Warnung: Die Technik der mentalen Manipulation und Verhaltenssteuerung wird heute noch von den Archonten verwendet mit dem Ziel, die Menschheit von Gott fernzuhalten. Die Menschen werden von den Archonten im Dunkeln darüber gelassen, dass sie nicht frei sind, und so beeinflusst, dass sie nur weltliche Ziele verfolgen, während sie den Weg zur wahren Freiheit nicht erkennen.

Anschließend verbirgt sich die Epinoia in Adam. Der erste Herrscher will sie aus seiner Rippe herausbringen. Die Epinoia ist aber unfassbar. Obwohl die Finsternis ihr nachstellt, kann sie sie nicht erreichen. Der erste Herrscher bringt einen Teil seiner Macht aus ihm heraus und macht ein weiteres Gebilde mit einer weiblichen Gestalt nach dem Bild der Epinoia, die ihm erschienen war. Dann bringt er den Teil, den er von der Macht des Menschen genommen hat, in das weibliche Gebilde.

Als Adam wieder nüchtern wird und die Frau neben sich sieht, hebt die Epinoia den Schleier, der auf seinem Herzen liegt. Sofort erkennt Adam Eva, sein Mitbild, und sagt: „Du bist endlich Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.“

Adam und die Frau werden über die Erkenntnis belehrt.

Die Nachsehung (Epinoia) des reinen Lichtes erscheint Adam und Eva als Licht und erweckt ihr Denken. Sie werden belehrt und aus der Tiefe des Schlafs erweckt. Jetzt erkennen sie ihre Nacktheit (ihr Unwissen) und ihre Fülle (ihre Vollkommenheit).

Als aber der erste Herrscher bemerkt, dass sie sich von ihm entfernt haben, verflucht er sie. Er verfügt außerdem, dass der Mann über die Frau herrschen soll, denn er kennt das Geheimnis nicht, das durch den heiligen Ratschluss der Höhe entstanden war. Adam und Eva wagen es nicht, ihn zu beschuldigen, aber seine Unwissenheit stellt ihn seinen Engeln gegenüber bloß. Seine Engel werfen Adam und Eva aus dem Paradies hinaus und bekleiden sie mit dunkler Finsternis.
 
Die Materie ist nicht Teil des Emanationsmodells. Sie ist absolut minderwertig und kann die Lichtkraft nicht empfangen. Es fließt daher nichts in die Materie und aus der Materie fließt nichts heraus. Materie ist tot. Sie wirkt „lebendig“ nur, weil die Seele und vor allem der Geist drinnen sind. Wie eine Hand in einem Handschuh. Ist die Hand nicht drinnen. bewegt sich der Handschuh nicht.
danke, verstehe jetzt den gnostischen Gedanken über die Materie. Allerdings bleibt fraglich, warum "Seele oder Geist" nun überhaupt darin sind. Hängt dies mit Sophias Fehler zusammen?
Womit wir bei deiner nächsten Frage sind: Was ist Emanation? Mit dem Wort „Emanation“ bezeichnet man sowohl den Prozess als auch das Resultat dieses Prozesses.
Emanation als Prozess = Das Herausfließen der Lichtkraft aus dem Einen bzw. dem Äon.
Emanation als Resultat = Das Resultat des obigen Prozesses. Mann nennt diese Emanation „Äon“. Der Autogenes ist ein Äon. Die vier Erleuchter sind Äonen. Der Christus ist auch ein Äon (natürlich ein ganz besonderer) usw.
nun ist der Begriff Äon etwas mehrdeutig. Handelt es sich dabei um eine Energiequelle, wie zum Beispiel dem Tao, um ein Zeitalter oder um einen Glaubens-Zeitabschnitt?
Das ist kein Widerspruch. Die Emanation, die hervorbringt, wird nicht schwächer. Es sind die Emanationen, die nach und nach hervorgebracht werden, die immer weniger von dem ursprünglichen Licht des Einen reflektieren.
danke, das wird dadurch klar. Es ist dann nur die Abnahme der Reflektionsfähigkeit.
Was führt dazu, dass diese abnimmt?
 
Werbung:
Die Menschen werden von den Archonten im Dunkeln darüber gelassen, dass sie nicht frei sind, und so beeinflusst, dass sie nur weltliche Ziele verfolgen, während sie den Weg zur wahren Freiheit nicht erkennen.
kannst du dazu eventuell noch mehr sagen?
Ganz pragmatisch: Wie soll man diesen Weg der wahren Freiheit gehen? Impliziert dies, dass man keine weltlichen Ziele verfolgt, also zum Bettelmönch wird, oder wie ist das zu verstehen?
 
Zurück
Oben