Du kannst dich von deinen Gefühlen in solchen Augenblicken nicht distanzieren, sondern bist das Gefühl?
Das Problem in Diskussionen, die von Gefühlen durchtränkt sind ist, dass Gefühle im Gefühl selber nicht relativiert werden können, was mit der ratio aber möglich ist. Gefühle wollen nicht relativiert werden, sie wollen empathisch verstanden werden.
Die Motivation hinter einem Standpunkt kommt in der Regel aus Emotionen (was von den meisten Menschen aber nicht beachtet oder auch nicht bewusst erlebt wird), aber die Argumentation für diesen Standpunkt kommt aus dem Verstand. Hier wäre es wichtig zu verstehen, wie ich zu meinen Emotionen komme, wie sie in mir entstehen. Bei Aversionen gegen Religionen spielt die Ratio aber ganz oft eine entscheidende Rolle, wenn man z.B. die unmenschlichen Methoden der Hexen- und Ketzerverfolgungen oder auch den Kreuzzug betrachtet. Da kann aus einer Betrachtung der Fakten eine negative Emotion ausgelöst werden.
Meine ersten Erfahrungen mit religiösem Inhalt waren durchweg positiv und das hat mein Leben geprägt.Ich machte meine ersten spirituellen Erfahrungen in einem christlichen Rahmen auf emotionaler Ebene, bevor überhaupt irgendwelche rationalen Gedanken dazukamen.
LGInti