Gift und Gegengift-Theorie

Jetzt geht das wieder los... Grundsatzdebatte-blablabla... :rolleyes:

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Inwiefern hängt das mit deiner eingangs geschilderten "schwammigen These" zusammen?


Meiner Meinung nach werden da zwei Phänomene durcheinander gebracht. Das erste ist, sich mit Schmerz, den man selbst unter Kontrolle hat, von einem anderen abzulenken; gewissermaßen ein Trick mit dem Aufmerksamkeitsfokus.

Das zweite Beispiel mit den Energydrinks und Fleisch aus Massentierhaltung fällt bei mir eher in Richtung Selbstwert. Ich kenne das von mir selbst; wenn mich eine Situation überfordert, vielleicht hochgradig im Selbstwert verletzt, dann fühlt man sich schlecht und dementsprechend ist da die Neigung, sich mit Gift zu "bestrafen". Wie innen so außen und umgekehrt. Möglicherweise spielt auch ein Muster, das man mal erlernt hat, eine Rolle und zeigt an, dass im Innen (so das ständig der Fall ist) etwas nicht stimmt.
Daher würde ich nicht sagen, dass das zu sich genommene Gift das Giftige im Außen neutralisiert, sondern noch anheizt. Ich bin übrigens immer vorsichtig mit Begriffen wie "etwas entgegen setzen", "Widerstand leisten" etc. Führt mMn nicht zur Aufhebung, sondern in einen Teufelskreis. Ich tendiere da eher zu Ausgleich, um wieder eine Balance herzustellen. Stellt sich nun die Frage, inwiefern Gift Gift ausgleichen kann oder Gewalt eben Gewalt.
Eine Art Rebellion? Rebellieren ist vielleicht immer irgendwie ein Zeichen dafür, dass man etwas nicht akzeptiert. Bei einem Vortrag über gesunde Ernährung zum Energy Drink gegriffen, bei einem Aufklärungsfilm über die Gefahr des Rauchens eine rauchen gegangen. Wogegen ziehen die Rebellen denn in den Krieg? Ist der Kriminelle ein Rebell gegen die Heuchelei der Gesellschaft? Ist der Rebell nicht immer jemand, der das Establishment in Frage stellt?
Und dabei keine Rücksicht auf sich selbst nimmt.
 
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Eine Art Rebellion? Rebellieren ist vielleicht immer irgendwie ein Zeichen dafür, dass man etwas nicht akzeptiert. Bei einem Vortrag über gesunde Ernährung zum Energy Drink gegriffen, bei einem Aufklärungsfilm über die Gefahr des Rauchens eine rauchen gegangen. Wogegen ziehen die Rebellen denn in den Krieg? Ist der Kriminelle ein Rebell gegen die Heuchelei der Gesellschaft? Ist der Rebell nicht immer jemand, der das Establishment in Frage stellt?
Und dabei keine Rücksicht auf sich selbst nimmt.

Ich glaube nicht, dass "wahre System-Rebellen" die Energie gegen sich selbst richten - solange sie nicht mit Gewalt vorgehen jedenfalls.

Es gilt da zu unterscheiden, denk ich, zwischen den einzelnen Systemen, und ganz wichtig ist es, sich der Widerstände im eigenen System bewusst zu werden, weil es eben diese sind, die gegen sich selbst wirken - oder anders gesagt, Widerstand muss adäquat ausgedrückt werden können.
 
Ich glaube nicht, dass "wahre System-Rebellen" die Energie gegen sich selbst richten - solange sie nicht mit Gewalt vorgehen jedenfalls.

Es gilt da zu unterscheiden, denk ich, zwischen den einzelnen Systemen, und ganz wichtig ist es, sich der Widerstände im eigenen System bewusst zu werden, weil es eben diese sind, die gegen sich selbst wirken - oder anders gesagt, Widerstand muss adäquat ausgedrückt werden können.
Geht es da um konstruktive Prozesse?
 
Gewalt mit Gewalt wie Che Guevara oder Gewalt mit Frieden wie Gandhi. Auf den Körper bezogen: psychische Gewalt mit Eigenverletzung und physische Gewalt mit Abwehr. Verteidigung oder Angriff. Konstruktiv: Verteidigung. Verteidigung als friedlichen Akt. Aggressionen gegen sich selber richten: stummer Protest. Frage: moralischer Sieg - Sieg eben auf einer Ebene, die physische Gewalt ablehnt aber genauso wenn nicht umso wichtiger ist.
 
Eine Art Rebellion? Rebellieren ist vielleicht immer irgendwie ein Zeichen dafür, dass man etwas nicht akzeptiert. Bei einem Vortrag über gesunde Ernährung zum Energy Drink gegriffen, bei einem Aufklärungsfilm über die Gefahr des Rauchens eine rauchen gegangen. Wogegen ziehen die Rebellen denn in den Krieg? Ist der Kriminelle ein Rebell gegen die Heuchelei der Gesellschaft? Ist der Rebell nicht immer jemand, der das Establishment in Frage stellt?
Und dabei keine Rücksicht auf sich selbst nimmt.
Hm. In mir steckte immer schon eine Rebellin. Ich habe ein... wie nennt man das so schön: "ein Problem mit Autoritätspersonen". War schon als Kind so. Ist wohl mein Löweaszendent dran schuld. Ich sehe überhaupt nicht ein, wieso ich mir von jemandem sagen lassen muss, was ich zu tun und zu lassen habe. Der soll sich um seinen eigenen Kram scheren, der meine geht ihn nix an. Da rollen sich mir echt die Zehennägel auf, wenn man mir so kommt. Dementsprechend meine Einstellung auch gegenüber Lehrern, Politikern...
und Dirigenten... :LOL: Es sei denn sie begegnen mir auf Augenhöhe.

Offene Auflehnung wird nur leider schnell zum Problem. Irgendwann schwankte ich in der Pubertät um in den passiven Widerstand. Und fraß alles in mich rein, sowohl im wörtlichen als auch übertragenem Sinne. Und wurde krank. Ich war ständig wie ein Teekessel, kurz vorm Explodieren und wenn man mich am falschen Fuß erwischte, passierte das auch; völlig unerwartet (für die Außenwelt). Ausgleich habe ich letztendlich in der Spiritualität gefunden, und in einer Änderung des Lebensstils. Geht natürlich nicht von heute auf morgen, weil es einfach zu viel war, was ich durchleuchten musste, um Alternativen zu finden.
 
Das wahre Heilwesen ist in der all-umfassenden Menschenkenntnis begründet. Gesundheit und Krankheit können nur verstanden werden, wenn man physische, seelische und geistige Organisation in ihrem Zusammenhang betrachtet. Die einseitig materialistische Medizin will von Seele und Geist als lebendige Wesensprinzipien nichts wissen, weshalb sie folglich nicht wirklich heilen kann, weil sie die eigentliche Krankheitsursache nicht dort vermutet und sucht, wo sie zu finden ist. Somit ist eine Behandlung, die nur auf die physische Situation fixiert ist, keine Heilung, sondern primär bloße symptomatische Kosmetik. Das Phänomen beständig wiederkehrender Krankheitssymptome nach oder trotz(!) "erfolgreicher" Krankheitsbehandlung gibt sogar schon einem mittelintelligenten Laien zu denken, und er mag dabei an das Unkraut in seinem Garten erinnert werden, welches immer und immer wieder neu nachsprießt, solange er nicht tief nach ihren Wurzeln gräbt und sie radikal beseitigt...

Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass durch die Beseitigung gewisser Symptome die Selbstheilungskräfte stimuliert werden. Das Immunsystem reagiert gerade auf die Symptomatik, wie ein Rauchmelder auf das Eindringen von Kohlenmonoxyd reagiert. Bei der Symptomenbeseitigung bleibt der Selbstheilungsmechanismus inaktiv...

Symptome dürfen nicht mit den eigentlichen Krankheiten verwechselt werden - was jedoch nicht nur in zahlreichen privaten Haushalten, sondern auch in unseren Arztpraxen und Kliniken wie selbstverständlich geschieht. Hat man z.B. Kopfschmerzen, greift man zur Tablette - ohne sich darüber zu vergewissern, es hierbei entweder mit einem Symptom einer organischen Erkrankung oder direkt mit einer Krankheit zu tun zu haben. Der Kopfschmerz wird gleichsam wie eine unmittelbare Krankheit "behandelt", durch die Tablette "geheilt" - und vergessen. Und was sind Anti-Biotika anderes als lebensfeindliche Totschläger, die sozusagen als radikale "Endlösung" dem Symptomenkomplex vollends den Garaus machen - dabei aber gleichzeitig auch dem Leben, welches im Immunsystem seine gesundende und heilende Wirkstätte hat...

Allerdings, es gibt einen medizinischen Fachbereich, bei dem die rein physische Behandlung zur wirklichen Heilung führt, und das ist die - Chirurgie (nicht die plastische bzw. "Schönheits-Chirurgie!). Allein sie ist in hohem Maße berechtigt, sich mit dem physischen Körper exklusive zu befassen, da physische Verletzungen durch äußere/mechanische Einflüsse auch äußere Ursachen haben - wenngleich z.B. eines Abenteuerburschen Intention, sich ohne Seil und Haken in die offene Bergwand gewagt zu haben, seelischer Art sein mag. Die Tollkühnheit des unglücklich Abgestürzten hat ihn zwar zum entsprechenden Wagnis getrieben, doch wird sich jener seelische Wesenszug anderweitig - körperlich intimer - offenbaren, nämlich in seiner Physiognomie und in seiner physiologischen Disposition. Diese Bereiche aber spielen bei der rein "mechanischen Reparatur" des körperlichen Instrumentes keine Rolle...

Und zur Homöopathie: Diese ist in der Tat eine klassische Methode der Symptomenbehandlung. Allerdings ist ein authentischer(!) Homöopath sich des Zusammenhangs zwischen Leib, Seele und Geist stets voll bewusst, und er erwägt das geeignete Mittel nicht, ohne sich zuvor in die seelisch-geistige Konstitution des Patienten hineinzuleben und ihn professionell psychologisch zu begutachten. Der echte Homöopath ist sowohl Mediziner als auch Psychologe...

Wir wissen heute, dass Hahnemann weit mehr ahnte als er wusste und inspirativ-intuitiv fast immer zum passenden Mittel griff. Schon dass er ausgebildeter Arzt war und Vater von sechs Kindern - womit er sich zur Genüge mit medizinischen Kenntnissen und einer lebensnahen psychologisch-pädagogischen Schulung begaben konnte, - kam ihm dabei zweifellos zugute. Allein, seine zahlreichen Erfolge gaben ihm recht, kaum aber - und das ist die Tragik an seiner Methode - stichhaltige Beweise, die er mittels systematischer Experimente durchaus hätte liefern können...

Somit ist die Symptomen-Medizin im Fachbereich der Homöopathie insofern eine heilende Medizin, als sie sie tief in die seelisch-geistige Konstitution des Patienten vordringt, zum Grund der Ursachen seiner Erkrankung. Hahnemann heilte, ohne wirklich verstanden zu haben, wie und wodurch er dies vermochte. Die tatsächlich spirituelle Dimension der Homöopathie zu erfassen sollte seinen künftigen Schülern vorbehalten bleiben...
Die Geschichte straft dich leider Lügen. Wir hatten tausende Jahre lang eine Medizin, die auf Bauchgefühl und irgendeinem holistischen Konzept von Ganzheit basierte, und die Leute wurden kaum älter als 35. Erst seit der modernen, evidenzbasierten Medizin haben wir angefangen, wirklich Fortschritte zu machen. Klingt leider nicht so hübsch und esoterisch.
 
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Lebenserwartung ist auch für gesund lebende Menschen nicht garantiert. Denke da an den Jogger der von einem Bagger beim Laufen überfahren worden ist.
 
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