Gibt es hier Buddhisten?

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Ein ernsthaft Meditierender, selbst wenn er im christlichen Kulturkreis steht, ist dem Buddhismus näher als dem Christentum.


In seiner ursprünglichen Form, die aus der vorliegenden ältesten Überlieferung nur eingeschränkt rekonstruierbar ist, und durch seine vielfältige Fortentwicklung ähnelt der Buddhismus teils einer in der Praxis angewandten Denktradition oder Philosophie.

Der Buddha selbst sah sich weder als Gott noch als Überbringer der Lehre eines Gottes. Er stellte klar, dass er die Lehre, Dhamma (Pali) bzw. Dharma (Sanskrit), nicht aufgrund göttlicher Offenbarung erhalten, sondern vielmehr durch eigene meditative Schau (Kontemplation) ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge gewonnen habe. Diese Erkenntnis sei jedem zugänglich, der seiner Lehre und Methodik folge. Dabei sei die von ihm aufgezeigte Lehre nicht dogmatisch zu befolgen. Im Gegenteil warnte er vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor. Er verwies auch auf die Vergeblichkeit von Bemühungen, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen, und mahnte gegenüber dem geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren eine Skepsis an, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist.

Von den monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) unterscheidet der Buddhismus sich grundlegend. So kennt die buddhistische Lehre weder einen allmächtigen Gott noch eine ewige Seele.[12] Das, und auch die Nichtbeachtung des Kastensystems, unterscheidet ihn auch von Hinduismus und Brahmanismus, mit denen er andererseits die Karma-Lehre teilt. In deren Umfeld entstanden, wird er mitunter als eine Reformbewegung zu den vedischen Glaubenssystemen Indiens betrachtet. Mit dieser antiritualistischen und antitheistischen Haltung ist die ursprüngliche Lehre des Siddhartha Gautama sehr wahrscheinlich die älteste hermeneutische Religion der Welt
 
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Mich würde das Verhältnis des Buddhismus zum Pantheismus sehr interessieren.

Da kenne ich mich nicht so aus, ich verstehe die buddisthische Lehre eher als eine mehr rationale, auf Logik und Erfahrung beruhende, weniger glaubensgerichtete Philosophie, im Gegensatz zum blinden Götterglauben, der eine allmächtige, für sich stehende, unfehlbare, autoritäre Instanz voraussetzt, die irgendwie unsere Geschicke lenkt ohne dass wir selbst darauf einen Einfluss hätten, es sei denn wir verhalten uns gegenüber dieser Gottheit wohlgesonnen und gehorsam. Mir gefällt an der buddhistischen Philosophie, insbesondere am Aspekt der Abhängigkeitsbeziehung oder Leerheit aller Dinge, die Betonung der eigenen Urteilsfähigkeit und die Möglichkeit, selbst zu prüfen, ob ihre Argumente stimmig sind oder nicht.
 
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