Gibt es hier "Aussteiger"?

Ein 100% autarker Ausstieg aus sämtlichen (gesellschaftlichen) Situationen und Strukturen ist beinahe unmöglich in der EU.
Was verstehst du denn unter "100%iger Autarkie"? Und wozu soll das gut sein abgesehen von Mainstreamsehnsucht nach Superlativ? ;)

Entscheidend ist doch zu überlegen: Was will ich? Was tut mir gut und was nicht? Wie kann ich wirklich besser leben?
 
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Aussteigen, also völlige!!! Autargie; und Selbstversorgung sind aber nochmal 2 komplett verschiedene Paar Schuhe.
Ein 100% autarker Ausstieg aus sämtlichen (gesellschaftlichen) Situationen und Strukturen ist beinahe unmöglich in der EU.
Nicht ausgeschlossen, aber eben fast unmöglich.


Welche Kenntnisse und Fertigkeiten zum "Zivilisationsausstieg" hast Du denn?
Ich hab schon mächtige Mannsbilder kennengelernt, die sich unabhängig von allen Normen und Schichten fernab der zivilen Welt nei finden, und leben wollten. Von den Leuten hats Einer!!! geschafft. Vor allem: Alleine, ohne irgendwelche Hilfe... Never. Das ist zuviel Entbehrung, harte Arbeit, und Psychostress.
Ich glaube Du siehst das Ganze mit Deinen jungen Jahren ein wenig zu blümchenhaft.
Woher nimmst Du Werkzeuge? Saatgut? Kannst Du jagen? Wolle spinnen? Schmieden? Weisst Du wie man Holz bearbeitet? Ein Haus restauriert bzw neu aufbaut? Wie versorgst Du Dich mit Wasser? Was tun, bei Verletzungen? Wie stehts um Deine Pflanzenkenntnisse?
Weisst Du wie man sich orientiert, draussen? Kannst Du nähen? usw usf...

Das sind GRUNDFERTIGKEITEN die sitzen müssen, wenn Du völlig abseits von allem leben willst!
Das ist nicht Hollywood, sondern echtes Leben.
Schau Dir mal "Into the wild" an, ein Film der das Leben des Christopher McCandles nachspielt. Der wollte auch "aussteigen", was ihm dann das Leben kostete.
So mal meine 50 Pfennig dazu....

Kommt vielleicht auch drauf an , ob man das alleine machen will . Das würde wohl sehr schwer werden , oder doch in einer Kommune oder Gruppe . Das wäre sicher leichter und auch erstmal was zum Ausprobieren , wielange man durchhält und ob man das dann noch wirklich will .
 
Was verstehst du denn unter "100%iger Autarkie"? Und wozu soll das gut sein abgesehen von Mainstreamsehnsucht nach Superlativ? ;)

Entscheidend ist doch zu überlegen: Was will ich? Was tut mir gut und was nicht? Wie kann ich wirklich besser leben?

Was gibts an 100% autark nicht zu verstehen? Es ist das, was das Wort beinhaltet; komplette, "freie" Selbstgestaltung des Lebens, mit ALLEN Prämissen.
Das hat nix mit "Mainstreamsehnsucht" zu tun. Du nutzt auch das Internet, wie man sieht, ergo, selbst in der "Konsumwelt" und den medialen Strukturen verbunden.

Zu entscheiden und zu überlegen, ala "Was will ich" oder "Was tut mir gut" etc. hat mit aussteigen nix zu tun.
Das ist schlichtweg "nur" eine psychologische Selbstfrage (aka Lebensmuster ).
Man kann auch als totaler Medienjunkie und Dauerkäufer "aussteigen", was allerdings ebenso ein anderes Extrem wäre.

Was ist denn für Dich "aussteigen"? Konsumverzicht? Keine Zeitungen und TV Müll? Seinen "Weg gehen" (was auch immer dieser ist)?
Um auszusteigen muss man ausserdem erstmal "eingestiegen" sein. Nech....
Das Thema ist ne nette Philosophiemöglichkeit und "Würde, Wäre,Wenn " Phantasterei. Mehr aber eben nicht.
Soviele Leute reissen die Klappe da auf, und wollen "aussteigen" und "abseits der Zivilisation" leben und hastenichgesehn...
Durchziehn tuts max 1%, DAS ist die realität.
Alles andere ist ja auch schon gut, ohne Frage. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen dabei.
 
Kommt vielleicht auch drauf an , ob man das alleine machen will . Das würde wohl sehr schwer werden , oder doch in einer Kommune oder Gruppe . Das wäre sicher leichter und auch erstmal was zum Ausprobieren , wielange man durchhält und ob man das dann noch wirklich will .

Sicher.
Das Problem daran ist bloss, dass neue Kommunen fast immer scheitern, weil sie sich net auf einen Konsens einigen können/wollen.
Solche "Work &Travel" Sachen, oder Woofen etc. wären gewiss grad für junge Menschen, die mal "Abstand" brauchen, zumindest ein Ansatz.
Aber, auch das ist immernoch zu Teilen in die "Normstruktur" verankert. Geht leider nicht anders.

In einer Gruppe etwas aufzubauen ist gewiss sinnvoller, bloss, das Problem eben, siehe oben. Wenn man nicht von vornherein an einem Strang zieht und die "Vision" umsetzen will, gehts krachen. Auch schon erlebt, und das war "nur" eine Gruppen als "Wohngemeinschaft".
 
Du nutzt auch das Internet, wie man sieht, ergo, selbst in der "Konsumwelt" und den medialen Strukturen verbunden.
Ja, ich atme auch Luft, die ich nicht selbst hergestellt habe. ;)
Zu entscheiden und zu überlegen, ala "Was will ich" oder "Was tut mir gut" etc. hat mit aussteigen nix zu tun.
Vielleicht schon, je nachdem was ein Mensch fühlt.
 
Ja, ich atme auch Luft, die ich nicht selbst hergestellt habe. ;)

Vielleicht schon, je nachdem was ein Mensch fühlt.

Widde widde witt, und 3 mach Neune... Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt :rolleyes:

Du widersprichst Dir selber in Deinen Aussagen hier.
Entweder man "steigt aus", mit allem was dazugehört; Oder man distanziert sich lediglich von der sog. "Norm".
Das sind einfach verschiedene Dinge.
 
Entweder man "steigt aus", mit allem was dazugehört; Oder man distanziert sich lediglich von der sog. "Norm".
Das sind einfach verschiedene Dinge.
Wenn du meinst, daß dich diese Herangehensweise weiterbringt. Der Rest der Welt definiert "Aussteigen" (hier übrigens bewußt in Anführungszeichen gesetzt) vielleicht einfach zu großen Teilen etwas anders. ;)

Wovon will man weg? Soetwas könnte da z.B. eine Frage sein, deren Antwort dem Thema wirklich dienen könnte.
 
Sicher.
Das Problem daran ist bloss, dass neue Kommunen fast immer scheitern, weil sie sich net auf einen Konsens einigen können/wollen.
In einer Gruppe etwas aufzubauen ist gewiss sinnvoller, bloss, das Problem eben, siehe oben. Wenn man nicht von vornherein an einem Strang zieht und die "Vision" umsetzen will, gehts krachen. Auch schon erlebt, und das war "nur" eine Gruppen als "Wohngemeinschaft".

Da gibt es oder entstehen auch Hierachien und wer sich nicht anpassen oder wenigstens teilweise unterordnen mag , wird da auch nicht leben wollen.
Ich würde weite und längere Reisen gerade als junger Mensch viel reizvoller finden , als gleich alle Zelte abbrechen zu wollen .Vielleicht entdeckt man dabei ja einen Ort ,wo man bleiben möchte und auch kann.
 
Wenn du meinst, daß dich diese Herangehensweise weiterbringt. Der Rest der Welt definiert "Aussteigen" (hier übrigens bewußt in Anführungszeichen gesetzt) vielleicht einfach zu großen Teilen etwas anders. ;)

Wovon will man weg? Soetwas könnte da z.B. eine Frage sein, deren Antwort dem Thema wirklich dienen könnte.

"Aussteigen" verstehe ich nicht so radikal, da es in Anführungszeichen gesetzt ist.
Ich sehe eher einen Weg der kleinen Schritte in die Richtung Denken, Handeln und Fühlen- alle Anstrengungen sich (selbst) in dieser Welt bewusster zu werden- und dieses auch zu leben.

Selbst etwas herzustellen , kreativ zu sein, und seine Freude im Tun auszudrücken......so erfährt man eine größere Lebensqualität, denn es geht nicht darum, wenn man "aussteigt", dass man nichts mehr tut und keinen Verpflichtungen nachgeht - denn spätestens nach 2 Tagen ist man dem Faulenzen überdrüssig.

Es geht um das richtige Tun.

Etwas anzupflanzen, sich darum zu kümmern, Produkte aus eigenem Anbau zu genießen und die Begeisterung daran schöpferisch tätig zu sein.

Erst vor ein paar Tagen wurde mir bewusst, dass ein großer Teil unserer Kultur vom alten Ägypten, Antike , Griechenland und besonders von den Römern sehr stark beeinflusst wurde, dazu muss man wissen, dass diese Kulturen Sklavenkulturen waren und nur durch Sklaven reich wurden und am Leben gehalten wurden.

Natürlich ist Sklaverei nicht nur abgeschafft, sondern verboten.

Weil aber leider immer noch die gleichen Mechanismen und Strukturen wie damals wirken, führen viele ein ungewolltes Sklavendasein.
Entfremdet in Betonburgen, mit Tätigkeiten die sie nicht weiter bringen, am Ende sind sie selbst "zementiert" in Meinungen und Ansichten, die nicht aus sich selbst heraus geboren wurden, sondern aus Büchern, Zeitungen, TV stammen, eben Angelesenes.

Und dieses "Aussteigen" verstehe ich als ein bewusstes Erkennen, um gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas zu wagen.

Natürlich ist alles ein Wagnis, das ganze Leben !
 
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