Gewollte Abhängigkeit

loveforfree

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Ich wusste jetzt nicht, wie ich das Thema anders beschreiben sollte....

Das zweite Mal in meinem Leben durchlebe ich Folgendes: Ich bin eine Frau. Verbindung zu einem Mann. Ich selbst halte mich beim Thema Freundschaft als "Neutrum", dass sich absolut bewusst ist: nichts Sexuelles, nur Freundschaft. Auf eine tiefe und schöne Art. Man redet über emotionale Dinge, Erfahrungen, Leidenswege, Wege der Erkenntnis. Erkenntnisse selbst. Begibt sich im Gespräch in Tiefen, schwebt darin, steigt auf und fällt auch tief. Sieht und erkennt sich selbst. Gibt seine Erfahrungen weiter, ist offen für die Gefühle und Empfindungen des Gegenübers. Und spürt/bekommt die Bestätigung einer großen Resonanz.

Und dann irgendwann ist es so, als besäße der Andere eine Art Macht über einen. Vorher konnte man offen und selbstbewusst über alles reden, irgendwann wählt man gezielt Worte. Verhält sich anders. Will gefallen, obwohl das Spielchen zwischen "Männlein und Weiblein" überhaupt nicht das Thema ist.

Ich sage dazu, dass es eine spezielle Verbindung ist, die mir etwas zeigen/aufzeigen soll. Warum möchte ich gefallen, wenn ich doch so sein kann, wie ich bin? Wieviel davon ist "mein" Thema, wieviel davon ist das Thema des Anderen?

Solche Verbindungen verwirren mich. Spielt da only die Sexualität eine Rolle? Also, mein Denken über solches? Oder ist es eine Art von Verbindung, die man als solches fehlinterpretieren kann?

Ich möchte keine falschen Bilder geben, noch die Hauptfigur irgendwelcher Themen anderer werden, wenn ich darunter "leiden" werde. Ich möchte so gerne lernen, eine gesunde Distanz zu solchen Menschen halten zu können, ohne mir oder dem Anderen dabei im Wege der Selbsterkenntnis im Wege zu stehen......

Anyone?

Ist jetzt sehr impulsiv geschrieben, ohne darüber nachzudenken. Bei Fragen....einfach Fragen :)
 
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Ich sage dazu, dass es eine spezielle Verbindung ist, die mir etwas zeigen/aufzeigen soll. Warum möchte ich gefallen, wenn ich doch so sein kann, wie ich bin? Wieviel davon ist "mein" Thema, wieviel davon ist das Thema des Anderen?
Was du beschreibst, ist eine mögliche Seite, sich zu verstellen, nur um zu gefallen usw. Die andere aber ist die, wo man sich durch die Andersartigkeit des anderen bereichert. Dazu gehört eben, sich auf das Neue, das von ihm kommt, unbefangen einzulassen, Neues zu erfahren, in wahrhaftiger Beziehung zu treten, sich selbst mit dem anderen den Horizont gemeinsam zu erweitern.
 
Ich wusste jetzt nicht, wie ich das Thema anders beschreiben sollte....

Das zweite Mal in meinem Leben durchlebe ich Folgendes: Ich bin eine Frau. Verbindung zu einem Mann. Ich selbst halte mich beim Thema Freundschaft als "Neutrum", dass sich absolut bewusst ist: nichts Sexuelles, nur Freundschaft. Auf eine tiefe und schöne Art. Man redet über emotionale Dinge, Erfahrungen, Leidenswege, Wege der Erkenntnis. Erkenntnisse selbst. Begibt sich im Gespräch in Tiefen, schwebt darin, steigt auf und fällt auch tief. Sieht und erkennt sich selbst. Gibt seine Erfahrungen weiter, ist offen für die Gefühle und Empfindungen des Gegenübers. Und spürt/bekommt die Bestätigung einer großen Resonanz.

Und dann irgendwann ist es so, als besäße der Andere eine Art Macht über einen. Vorher konnte man offen und selbstbewusst über alles reden, irgendwann wählt man gezielt Worte. Verhält sich anders. Will gefallen, obwohl das Spielchen zwischen "Männlein und Weiblein" überhaupt nicht das Thema ist.

Ich sage dazu, dass es eine spezielle Verbindung ist, die mir etwas zeigen/aufzeigen soll. Warum möchte ich gefallen, wenn ich doch so sein kann, wie ich bin? Wieviel davon ist "mein" Thema, wieviel davon ist das Thema des Anderen?

Solche Verbindungen verwirren mich. Spielt da only die Sexualität eine Rolle? Also, mein Denken über solches? Oder ist es eine Art von Verbindung, die man als solches fehlinterpretieren kann?

Ich möchte keine falschen Bilder geben, noch die Hauptfigur irgendwelcher Themen anderer werden, wenn ich darunter "leiden" werde. Ich möchte so gerne lernen, eine gesunde Distanz zu solchen Menschen halten zu können, ohne mir oder dem Anderen dabei im Wege der Selbsterkenntnis im Wege zu stehen......

Anyone?

Ist jetzt sehr impulsiv geschrieben, ohne darüber nachzudenken. Bei Fragen....einfach Fragen :)

Vielleicht ist es etwas aus der Kindheit. Hast Du mal einen Verlust erlitten? Es ist möglich, daß genau dieses schöne eine alte Angst wachgerufen hat, es wieder zu verlieren.
Es ist eigentlich normal, wenn etwas besonders schön ist, wenn man glücklich ist, daß man es festhalten möchte. Wenn die innere Sicherheit und das Vertrauen darauf, daß es auch in Zukunft sowas gibt, nicht da sind, kann das dazu führen, daß man anfängt, sich selbst und alles mögliche zu verbiegen, damit es nicht verschwindet.
 
nichts Sexuelles, nur Freundschaft
Hallo,
für mich gibt es zwischen den 2 Optionen noch viel mehr Möglichkeiten dazwischen. So halte ich es für möglich, das man für eine Person z.B. auch Liebe oder Zuneigung empfinden kann, ohne das es auf Sexualität oder eine Beziehung hinaus laufen muss.
Ebenso ist "Freundschaft" eine sehr schwammige Definition, die jeder anders gestalten kann. Bei manchen ist Freundschaft körperlich sehr distanziert/oberflächlich und neutral. Vielleicht allenfalls eine Umarmung zur Begrüßung. So kann es auch Freundschaften geben, die sowohl emotional und/oder sogar körperlich sehr viel tiefgründiger und weitreichender sind.

Will gefallen, obwohl das Spielchen zwischen "Männlein und Weiblein"
"Gefallen wollen" muss für mich nichts mit "sexuellem Interesse" oder den Geschlechtern zu tun haben. Es kann auch in die Richtung gehen, das dir die Person, eben aufgrund der emotionalen Verbindung, z.B. sehr wichtig geworden ist. Und du mit dem "gefallen wollen" unbedingt verhindern willst, das diese tolle Verbindung wieder aufhören könnte.
Manche Menschen (manche, die z.B. auch eher "spirituell" oder "alternativ" leben) verbinden auch sexuelle Intimität mit Freundschaft, ohne das voneinander zu trennen.

Es kommt immer auf die persönliche Lebensweise und Ansicht an, vielleicht versuchst du nach einer Weise zu leben, die sich nicht mit dir vereinbaren lässt.
 
Was du beschreibst, ist eine mögliche Seite, sich zu verstellen, nur um zu gefallen usw. Die andere aber ist die, wo man sich durch die Andersartigkeit des anderen bereichert. Dazu gehört eben, sich auf das Neue, das von ihm kommt, unbefangen einzulassen, Neues zu erfahren, in wahrhaftiger Beziehung zu treten, sich selbst mit dem anderen den Horizont gemeinsam zu erweitern.
Hey, danke für Deine Antwort. Ja, ich sehe es so, dass generell eine Art von Bereicherung stattfinden sollte, sofern man es Freundschaft oder Beziehung nennt. Beide Freundschaften, die ich weiter oben beschrieb, basierten auf einer Art Faszination zur Kreativität des Gegenübers. Ich bin selbst sehr kreativ und gebe mich gerne mit kreativen Menschen ab. Man redet über die Kreativität, das fließen lassen dieser etc. und was einen daran hindert, eben weniger kreativ zu sein, oder sogar in sich zu stagnieren. In letzter Verbindung war es oft so, dass man sich tatsächlich begegnete, sich komplett offenbarte. Blank da stand. Ich kann das Gegenüber in seiner "Nacktheit" akzeptieren und finde es wundervoll. Ohne Maske reden zu können. Noch mehr, es zu spüren. Da fängt bei mir die Reise erst an.
 
Vielleicht ist es etwas aus der Kindheit. Hast Du mal einen Verlust erlitten? Es ist möglich, daß genau dieses schöne eine alte Angst wachgerufen hat, es wieder zu verlieren.
Es ist eigentlich normal, wenn etwas besonders schön ist, wenn man glücklich ist, daß man es festhalten möchte. Wenn die innere Sicherheit und das Vertrauen darauf, daß es auch in Zukunft sowas gibt, nicht da sind, kann das dazu führen, daß man anfängt, sich selbst und alles mögliche zu verbiegen, damit es nicht verschwindet.
Danke für Deine Antwort. Ja, das ist mir völlig bewusst und reflektiere immer wieder darüber. Verbiegen nenne ich es nicht. Ich lasse los und lasse gehen, sobald ich merke, dass es anders nicht mehr funktionieren würde. Es ist eher etwas gegenseitiges.
 
Hallo,
für mich gibt es zwischen den 2 Optionen noch viel mehr Möglichkeiten dazwischen. So halte ich es für möglich, das man für eine Person z.B. auch Liebe oder Zuneigung empfinden kann, ohne das es auf Sexualität oder eine Beziehung hinaus laufen muss.
Ebenso ist "Freundschaft" eine sehr schwammige Definition, die jeder anders gestalten kann. Bei manchen ist Freundschaft körperlich sehr distanziert/oberflächlich und neutral. Vielleicht allenfalls eine Umarmung zur Begrüßung. So kann es auch Freundschaften geben, die sowohl emotional und/oder sogar körperlich sehr viel tiefgründiger und weitreichender sind.


"Gefallen wollen" muss für mich nichts mit "sexuellem Interesse" oder den Geschlechtern zu tun haben. Es kann auch in die Richtung gehen, das dir die Person, eben aufgrund der emotionalen Verbindung, z.B. sehr wichtig geworden ist. Und du mit dem "gefallen wollen" unbedingt verhindern willst, das diese tolle Verbindung wieder aufhören könnte.
Manche Menschen (manche, die z.B. auch eher "spirituell" oder "alternativ" leben) verbinden auch sexuelle Intimität mit Freundschaft, ohne das voneinander zu trennen.

Es kommt immer auf die persönliche Lebensweise und Ansicht an, vielleicht versuchst du nach einer Weise zu leben, die sich nicht mit dir vereinbaren lässt.

Das mit der Sexualität sehe ich eigentlich auch so.... ich bin absolut in der Lage, eine tiefe und ehrliche Freundschaft zum anderen Geschlecht rein platonisch zu führen, weil ich in erster Linie den Menschen sehe und nicht....;-)
Ich bin für mich bei dem Punkt angekommen, dass Freundschaft für mich absolut nicht oberflächlich sein darf. Sonst ist es keine Freundschaft für mich, sondern eher eine Bekanntschaft. Ich verstehe jedoch, was Du meinst.

Jo, das mit dem Gefallen wollen, so ist glaube ich, eine feste Verankerung in unserem sozialen Dasein. Wäre jeder einfach Ego und würde dem Anderen nichts Gutes wollen, so könnten wir nicht so existieren. Dennoch bin ich immer wieder verwundert. Denn ich klammere nicht und auch an niemandem. Das wirkt verstörend auf manche, weil ich nicht hinterher renne. Offen das sage, was ich denke, mit gewähltem Wort. Merke ich, dass jemand gerade keinen Kopf für diese Freundschaft hat, dann lass ich ihn. Vielleicht bin ich auch zu freizügig? Vielleicht manchmal zu oberflächlich. Vielleicht manchmal zu tiefgründig. Ich denke mir halt nur immer, dass jeder das Recht hat, sich frei zu entscheiden, mit wem er sich wann abgibt und wann er sich wie meldet. Ich persönlich würde mich sehr eingeengt in einer Freundschaft fühlen, wenn man ständig lapidaren Input erhalten würde a la: "Na? Wie gehts Dir so?" Entweder man hat sich etwas zu sagen und kommt mit Dingen auf einen zu, die einen bewegen, oder man ist nicht die Person, die informiert oder involviert wird. :)

Vielleicht bin ich zu engstirnig und verkopft, vielleicht bin ich in meinen "Bindungen" zu freizügig oder sogar gleichgültig.... ich kann mich schnell für etwas faszinieren, aber ebenso schnell wieder loslassen, oder es "beiseite" packen.

Nochmals danke für Deine Antwort. Werde mal etwas darüber nachdenken :)
 
Ich wusste jetzt nicht, wie ich das Thema anders beschreiben sollte....

Das zweite Mal in meinem Leben durchlebe ich Folgendes: Ich bin eine Frau. Verbindung zu einem Mann. Ich selbst halte mich beim Thema Freundschaft als "Neutrum", dass sich absolut bewusst ist: nichts Sexuelles, nur Freundschaft. Auf eine tiefe und schöne Art. Man redet über emotionale Dinge, Erfahrungen, Leidenswege, Wege der Erkenntnis. Erkenntnisse selbst. Begibt sich im Gespräch in Tiefen, schwebt darin, steigt auf und fällt auch tief. Sieht und erkennt sich selbst. Gibt seine Erfahrungen weiter, ist offen für die Gefühle und Empfindungen des Gegenübers. Und spürt/bekommt die Bestätigung einer großen Resonanz.

Und dann irgendwann ist es so, als besäße der Andere eine Art Macht über einen. Vorher konnte man offen und selbstbewusst über alles reden, irgendwann wählt man gezielt Worte. Verhält sich anders. Will gefallen, obwohl das Spielchen zwischen "Männlein und Weiblein" überhaupt nicht das Thema ist.

Ich sage dazu, dass es eine spezielle Verbindung ist, die mir etwas zeigen/aufzeigen soll. Warum möchte ich gefallen, wenn ich doch so sein kann, wie ich bin? Wieviel davon ist "mein" Thema, wieviel davon ist das Thema des Anderen?

Solche Verbindungen verwirren mich. Spielt da only die Sexualität eine Rolle? Also, mein Denken über solches? Oder ist es eine Art von Verbindung, die man als solches fehlinterpretieren kann?

Ich möchte keine falschen Bilder geben, noch die Hauptfigur irgendwelcher Themen anderer werden, wenn ich darunter "leiden" werde. Ich möchte so gerne lernen, eine gesunde Distanz zu solchen Menschen halten zu können, ohne mir oder dem Anderen dabei im Wege der Selbsterkenntnis im Wege zu stehen......

Anyone?

Ist jetzt sehr impulsiv geschrieben, ohne darüber nachzudenken. Bei Fragen....einfach Fragen :)

Das tritt ein, wenn das an sich Unschuldige, Selbstvergessene, ganz Ursprüngliche aus einem Bewegungsimpuls heraus in einen Unterschied geht zu etwas von sich selbst Getrenntem. Man könnte auch sagen, dass plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Selbstgewahrsein entsteht und damit eine Distanz zum anderen hin, das vorher gar nicht da war. Es ist wirklich mysteriös, wie dieser Schöpfungsprozess vonstatten geht. Erst war da nichts, dann auf einmal ist Zeit und Betrachtung da: das ist dann und dort passiert, jetzt hat es auf ein Mal eine Bedeutung und eine erzählbare Geschichte, vorher war da gar nichts. Der Prozess entsteht aus einer Art innerer Bewegung heraus, ich weiß nicht, woher diese kommt, eine Art Eigenbewegung im Geist würde ich sagen, eine Bewegung hin zu einem Abstand zum anderen hin.
 
Das tritt ein, wenn das an sich Unschuldige, Selbstvergessene, ganz Ursprüngliche aus einem Bewegungsimpuls heraus in einen Unterschied geht zu etwas von sich selbst Getrenntem. Man könnte auch sagen, dass plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Selbstgewahrsein entsteht und damit eine Distanz zum anderen hin, das vorher gar nicht da war. Es ist wirklich mysteriös, wie dieser Schöpfungsprozess vonstatten geht. Erst war da nichts, dann auf einmal ist Zeit und Betrachtung da: das ist dann und dort passiert, jetzt hat es auf ein Mal eine Bedeutung und eine erzählbare Geschichte, vorher war da gar nichts. Der Prozess entsteht aus einer Art innerer Bewegung heraus, ich weiß nicht, woher diese kommt, eine Art Eigenbewegung im Geist würde ich sagen, eine Bewegung hin zu einem Abstand zum anderen hin.


Wow.... genau das habe ich gefühlt <3
 
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Wow.... genau das habe ich gefühlt <3

Genau das fühlen alle anderen auch, doch nur wenige irritiert es, für die meisten ist es ganz normal und die kommen erst gar nicht auf die Idee, dass da was zu suchen ist. Einige aber spüren, dass da etwas verloren gegangen ist und fangen an danach zu suchen, was das Verlorene ist, dann geht das Suchen los, was könnte es sein, warum ist das so, was könnte die Lösung sein? Ein wahnsinniger Hamsterradlauf kann daraus entstehen, nur weil man was sucht, was nie verloren gegangen ist...
 
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