Hallo miteinander,
ich möchte einmal ein paar Sätze herausgreifen, die mir aufgefallen sind: (@ Kinny, ich finde, dass alles sehr gut zum Thema passt)
Zitat von Suena,
die Vorstellung, dass mir jemand mein Kind vorenthält,
diese Vorstellung bestand vom Mann, als seine Frau hier bei uns Hilfe gesucht hatte. Sie war in seiner Phantasie und nicht real. Er hatte sich in etwas verrannt und so ging er auf die Türe los. Seine Frau hatte nach mehreren Wochen schlimmen Streit´s und Übergriffen bei uns Schutz gesucht. Und er verstand dies nicht. Weil er sich zu dem Zeitpunkt ausgeschlossen fühlte und nicht nachvollziehen konnte, dass sich jemand genau wegen diesen Verhaltens, das er nachher wieder demonstrierte, zurück zog. Oberflächlich betrachtet mag seine Reaktion verständlich sein, in der Tiefe jedoch zeigt sie eine mangelnde Impulskontrolle seiner Gefühlswelt. Und die waren bei ihm und nicht bei mir oder seiner Frau oder seinem Kind.
@ Magdalena,
eines hast du bei deinen Überlegungen vergessen, da ich es bisher nicht erwähnt hatte:
Ich kann jederzeit mit seiner Mutter sprechen (was ich übrigens schon getan habe). Das ganze hat einen großen Haken: Ihre Meinung ist der ihrer eigenen Mutter untergeordnet. Ich muss quasi immer mit zwei Frauen gleichzeitig verhandeln: seiner Mutter und Oma, wobei die letztgenannte die maßgeblichere ist. Dazu habe ich keine Lust mehr. Ich brauch auch meine Mutter nicht bei solchen Gesprächen dabei. Ich bin alt genug, sie alleine zu führen. Wenn seine Mutter die Verantwortung an ihre Mutter abgegeben hat, ist das ihre Angelegenheit und geht mich nichts an.
Zitat von Suena:
Die Frage, die sich für mich stellt: Wann ist Schutz nötig und wann nicht?
nach all dem, was ich bisher von Menschen gesagt bekommen habe, ist das Einmischung und nicht-zuitrauen des eigenen Lebens eines erwachsenen Kindes. - Die Frage ist damit jedoch noch offen.
Zitat von Kinnarih:
So empfinde ich das im Moment: im gegebenen Fall kommen von der tochter keine klaren Signale. Sondern Doppelbotschaften. Hilf mir, Mami, weil ich fürcht mich vor meinem Mann, aber ich will schon die Ehe aufrecht erhalten mit ihm.
Dieses Spagat wirkt auf auch mich. Es gibt leider genug Stellen, wie z.b. der Polizist, der ihr wieder Hoffnung gemacht haben, es hat schon sehr aussichtslose Fälle gegeben und die Männer haben sich dann doch noch geändert. Wie kann man sowas sagen!
Zitat von Suena:
Ich glaube, es gibt viele Formen (und Auswüchse) von Elternliebe, mir gehts hier vordergründig ums Thema Schutz.
so sehe ich das auch. Ich stelle mich vor oder auch hinter meine Tochter und stärke sie in ihren Handlungen. (auch wenn sie was tut, was mir gerade nicht gefällt oder meint wieder zurückzukönnen.
Wobei ich hier aus dem Bauch heraus empfinde, dass sie womöglich solange keine klare Linie finden kann, solange sie von allen Seiten unter Druck gesetzt wird.
sie wird sich auch durch ihr eigenes unentschlossenes Denken unter Druck gesetzt fühlen. Und auch unter der Vorstellung, dass nun ihr sich vorgestellten Leben zerbröckelt. (wie sie sich ihr Leben vorgestellt hatte, als sie diesen Mann geheiratet hatte - "für ein leben lang").
Zitat von Jake
Die primären Elternreflexe sind freilich, erst einmal vorbehaltslos auf der Seite des Kindes zu stehen, und das ist auch gut so.
Weder meine, noch die Eltern meines Mannes, standen je hinter uns. Was ich derzeit praktiziere ist völlig neu für mich. Ich musste das auch erst lernen: hinter meinem Kind zu stehen und zu ihm zu stehen, auch wenn ich anders denke.
lg Pluto