Gespräche mit Ego

hakage

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B.: Hallo Ego,
Du hast Audienz.

E.: Ich habe keine Audienz,
ich gebe Audienz,
wenn überhaupt.

B.: Ich weiss, dass Du da ein
Problem hast.

E.: Ich habe kein Problem,
Du hast ein Problem.

B.: Ja, liebes Ego.
Und was ist mit der Schulter?

E.: Ist nicht mein Problem,
dieser blöde Körper.

B.: Nun, Du bist aber der Chef
dieses Körpers ...

E.: Dann kauf ich halt Pillen
und der Schmerz ist weg.

B.: Vielleicht hat der Schmerz ja
eine Ursache: Dich?

E.: Mich?
Wie kommst Du darauf?

B.: Nun, weil der Schmerz in seltenen
Momenten auch völlig weg war
und zwar komischerweise immer dann,
wenn es mir gelang ...

E.: Ich bin das ich!!!

B.: immer wenn es mir gelang, über
die Vorstellung von Dir Ego hinaus
zu wachsen, andere Anteile wirklich
zuzulassen oder den Kontakt mit
meiner Seele herzustellen oder mein
ICH BIN zu kontaktieren ...

E.: Brauchts alles net.
Ich reiche für Alles.

B.: Für den Schmerz in der Schulter
reichst Du eben nicht.

E.: Doch, es gibt eine Pille, einen Arzt,
der hilft. Fertig. Ich weiss Bescheid.

B.: Dann kommt nur der nächste
grössere Schmerz, der dickere Hammer.

E.: Quatsch. Esotersiches Gelabere.

B.: Naja, klar, Du kennst Dich aus.

E.: Sag ich ja.

B.: Wenn Du wirklich von der Leitung
gehst, ist der Schmerz komplett weg,
wie z.B. im Schlaf.
Erinnerst Du Dich vorher, als wir
aufgewacht sind, war kein Schmerz da ...

E.: Ich weiss von nichts ...

B.: Ahja, die übliche Amnesie ...

E.: Der Schmerz ist gut.

B.: Wozu?

E.: Damit ich die Macht behalte.

B.: Welche Macht willst Du denn?

E.: Die Alleinmacht, die absolute Macht,
die Macht über Alles ...

B.: Aber die hast Du nicht, die hast Du nie,
und die wirst Du auch nie haben ...
Die hast Du höchstens als Illusion ...
Kind Gottes in der Hutschachtel ...

E.: Stille.

B.: Es gibt eine Seele, es gibt ein ICH BIN
und es gibt ein Bewusstsein und alle drei
sind nicht Du, sind kein Ego und sind nicht
an der Macht interessiert, an der Du scheibar
grosses Interesse hast ...

E.: Ich ähm ...

B.: Ja?

E.: Ich bin besser als die Alle zusammen ...

B.: Bist Du Dir sicher?

E.: Ähm, nein ... nicht wirklich ...

B.: Was ich nicht kapiere, ist:
wie kommts, dass Du mit Deinem Job
nicht zufrieden bist? Wieso willst Du besser,
grösser sein, als Du bist?

E.: Ich bin so gross.
Ich bin so gut.

B.: Aber Du hast es doch gar niemand bewiesen!
Du kannst nichteinmal den Schmerz in der
Schulter besser wegmachen als so ein daher
gelaufener Arzt ...

E.: Der Arzt ist mein Sklave ...

B.: Und wenn Dir meine Seele dient mit
Antworten gilt das nicht? Die Seele kennt sich
doch viel besser aus mit uns, als jeder Arzt?

E.: Die Seele weiss immer alles besser,
das passt mir nicht, da fühle ich mich so klein.

B.: Ahja ... vielleicht bist Du einfach klein,
gegen die Seele ... und Du hast wundervolle
Aufgaben, die die Seele nicht ausführen kann ...

E.: Was für wundervolle ...

B.: Na zum Beispiel Autofahren und Geld
verdienen ...

E.: Aber immer wollen mir alle reinquatschen,
immer, immer, immer!!!
Ich will das alleinige Sagen und die alleinige
Entscheidung und was ich tue ist gut, gut, gut!
Basta.

B.: Ahja ... es ist nicht möglich, vorher zu wissen,
was gut rumkommt ...

E.: Ich weiss das schon!

B.: Du weisst es wie es mal war, gestern oder
vor 10 Sekunden ... das ist Vergangenheit ...
und hilft Dir ja bei der Schulter kein bischen ...

E.: Ach so blöde Beispiele, ich träume lieber
davon, erfolgreicher Millionär zu sein ...

B.: Und willst nichts dafür tun,
nicht einmal die Schulter soll heil werden ...

E.: Was kümmert mich die Schulter, blöder
Körper ...

B.: Du bist für den Körper verantwortlich ...
Du hast das unterschrieben ...

E.: Wo hab ich das?

B.: Hier und hier:
Ego. 1. Kaptitän auf dem "Schiff"
Säugetierkörper. Ist zuständig für das
Wohlergehen desselben.
Empfängt Weisungen für den Kurs des
Schiffes von der Seele und vom ICH BIN.
Wird beraten vom Bewusstsein.
Schiffseigner sind Mutter Erde und Gott.
Das Schiff ist Dauerleihgabe.

E.: Ich habe den Vertrag geändert.

B.: Haben das ICH BIN, die Seele, Gott,
Mutter Erde das quittiert?

E.: Wozu? Ich bin hier der Chef.

B.: Ahja ...
Was würde Dich zu der Zusammenarbeit
bewegen, zu der Du verpflichtet bist?

E.: Ich bin zu nichts verpflichtet ...

B.: Der Schmerz in der Schulter war immer
dann weg, wenn eine echte und ehrliche
Erweiterung stattfand und er ist immer da,
wenn Du Recht hast ...

E.: Der Schmerz ist weg, wenn ich zum Arzt
gehe und Schmerzmittel schlucke.

B.: Dann taucht ein anderer Schmerz auf ...

E.: Ist mir egal ...

B.: Deine Mitspieler spielen Dein Spiel
schon langenicht mehr mit ...

E.: Ich brauch niemanden, ich kann Alles und
ich sage wo es längsgeht ...

B.: Merkst Du wie der Schmerz in der Schulter
unerträglich wird?
Was will er uns sagen?

E.: Wir fahren in die Notaufnahme und holen
ein Schmerzmittel.

B.: Hey, Ego, bist Du starrsinnig!

E.: Ja, klar, ich bin der Fels in der Brandung!
Ich bin besser als Gott.

B.: Ausser beim Schmerz in der Schulter.
Und bei mehr als 1000 anderen Dingen ...

E.: Spielverderber!

B.: Ja, gerne.
Du bist nicht so grossartig.
Du bist, besser: Du könntest Deinen Job
wirkich grossartig machen ... dazu müsstest Du
mich, das Bewusstsein, die Seele und das ICH BIN
wirklich hören wollen ...

E.: Aaaaaaaach immer diese Erpressungen ...
Ich bin der Erpresser und ich erpresse Dich ...
Mach zuerst den Schmerz weg,
ich halts nicht mehr aus ...

B.: Nein.

E.: Dann besaufe ich mich halt.

B.: Ego!

E.: Mit genug Alkohol spüre ich nix mehr.

B.: Es ist nicht genug Alkohol im Haus.

E.: Stimmt. Ich kann mich gar nicht besaufen.
Und ich will es auch nicht wirklich.
Ich will nur das Sagen haben.
Bedingungslose Liebe von Allen erhalten.
Endlich, endlich!!!

B.: Bedingungslose Liebe hat nichts mit
Sklaverei zu tun.
Bedingungslose Liebe gewährt Dir so
keinen Einlass. Sie schaut Dich liebevoll an
und sagt: "Ich kann nichts für Dich tun."
Denn die Liebe weiss: Du willst alles selber tun.
Also tu es. Mach den Schmerz weg.

E.: Ohne Alkohol oder ohne Pillen kann ich das
nicht ...

B.: Doch, wenn Du die Möglichkeiten des
Bewusstseins nutzt und die Möglichkeiten der
Seele und die Möglichkeiten des ICH BIN und
wenn Du endlich, endlich die Möglichkeiten der
Anderen bei denen belässt!

E.: Du kritisierst mich immer ...

B.: Nein, ich stelle klar hin, wie es ist.
Ich will keinen Alkohol und keine Pillen.
Ich will Heilung und zwar so wie es geht:
mit Seele und mit ICH BIN.

E.: Ich lass diese Besserwisser nicht in mein Haus.

B.: Das weiss ich.
Du hast einen Vertrag, wo drinsteht, dass die
Seele und das ICH BIN und das Bewusstsein
immer reindarf ...

E.: Ich habe den Vertrag geändert!

B.: Ohne Zustimmung! Ohne Bestätigung!

E.: Ist mir egal!





 
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B.: Hallo Ego!

E.: Hallo.

B.: Wie geht's so?

E.: Was geht's Dich an?

B.: Nun, wir sitzen immerhin im
selben Boot ...

E.: Klar, Du Nichtsnutz sitzt hier in
meinem Reich rum und tönst die ganze
Zeit als Besserwisser rum ...

B.: Ich wollte eigentlich wissen, wie
es Dir so geht ...

E.: Mir geht's gut, wenn Du mir nicht
auf den Sack gehst ...

B.: Und was könnte ich tun, um Dir
nicht auf den Sack zu gehen, wie Du es
beschreibst ...

E.: Mach einfach was ich Dir sage und
sprich nur, wenn ich es Dir erlaube.

B.: Wir haben kein solches Verhältnis.
Es ist eher so, dass ich Dich an etwas
erinnern will ...

E.: Rechthaber, Besserwisser!

B.: Ja, in dem Fall weiss ich es besser als
Du, sorry ... Du hast so Deine Pflichten
und ich bin Dein Berater, nicht Du meiner.

E.: Interessiert mich nicht.

B.: Mich interessiert es schon, weil wir nur
als Gemeinschaft voran kommen und Du
einer derjenigen bist, der die Gemeinschaft
verweigert ...

E.: Nicht ich verweigere die Gemeinschaft,
die Gemeinschaft macht einfach nicht, was
ich sage! So ist es doch!

B.: Schon mal überlegt, dass die Gemeinschaft
verweigert zu tun, was Du willst, weil Du
selbstsüchtig bist und es nur gut bei Dir rum
kommt und nichts für das Wohl des Ganzen
überigbleibt?

E.: Pah! Das Wohl des Ganzen, wenn ich das
schon höre! Wo ist denn darin mein Wohl?

B.: Dein Wohl ist sehr wohl darin, nur sieht
es vielleicht anders aus, als dass Dir jeder,
jede die Füsse küssen müssen und sonst noch
so überflüssige Andienereien ...

E.: Füsse küssen ist doch normal!

B.: Für Dich scheint es normal. Ich kenne aber
niemanden mehr, der Dir die Füsse küssen
will ... der Demut wäre es egal, sie würde Dir
auch die Füsse küssen, wenn dabei gleicher-
massen ihr und Dein Wohl dabei rumkommt ...
Füsse küssen ist aber so gar nichts Konstruktives
mehr ... und wofür sollte jemand Dir die Füsse
küssen?

E.: Es steht mir zu!

B.: Wo steht das?

E.: Ich sage das. Das reicht.

B.: Die Anderen, mich eigenschlossen, sagen
etwas anderes, und uns reichts genau so.

E.: Dann spiele ich nicht mehr mit!

B.: Ja, die erste Kleinkindverschärfungsstufe.
Egolein, Du willst als König verehrt werden,
bist aber nur Kapitän – das wär ja ein respektabler
Job ... aber Du verhältst Dich wie eine dreijährige
ungezogene Göre ...

E.: Schluss jetzt, keine Beleidigungen mehr!
Du bist des Todes!

B.: Nein, ich bin nicht des Todes.
Du kannst nicht mitspielen in diesem Leben, dann
sterben wir halt – eher früher als später, weil es Dich
in der Gemeinschaft als kooperierenden Partner
braucht ... und dann geht das Spiel im nächsten Leben
von vorne los, unerlöst wie eh und je ... und wenn wir
es nicht im nächsten Leben lösen, erlösen können,
dann halt im übernächsten Leben ...
Meine Frage ist: Warum also nicht gleich?

E.: Weil Du mich beleidigt hast.

B.: Du stirbst also lieber, als glücklich zu werden?

E.: Ich sterbe nicht! Ich bin glücklich ... also ich
wäre glücklich, wenn alles so spurt, wie ich es
verlange ...

B.: Fast alle wären an ihrem Platz und würden tun,
was zu tun ist, wenn Du, liebes Ego, Deinen Platz
einnehmen würdest: nur und ausschliesslich Deinen
Platz: nicht mehr und nicht weniger!

E.: Wirfst Du mir Verwerflichkeit vor?

B.: Du bist sogar angeklagt! Du verletzt den
Gemeinsinn.

E.: Ich habe den Gemeinsinn nicht erfunden, also
kann ich ihn auch nicht verletzen.

B.: Die Anderen haben Deine Königsfarce nicht
erfunden, also können sie diese nicht verletzen,
folglich kannst Du nicht beleidigt sein.

E.: Ich bin aber beleidigt!

B.: Wieso?

E.: Weiss ich nicht mehr.

B.: Und dann einfach mal loslassen?

E.: Dann hab ich nix mehr.

B.: Du könntest die Leere geniessen.

E.: Kann ich nicht!

B.: Du könntest es mal antesten.

E.: Will ich nicht, solange keine Sklaven, besser
Sklavinnen da sind.

B.: Wird nicht mehr geschehen.

E.: Pfffffffff!

B.: Schau mal, alle stehen draussen rum und
warten auf den Ausgang unseres Gesprächs, denn
das ganze Schiff steht seit Jahren im Hafen und
kann nicht losfahren, weil Du das ewige Cerf hast.

E.: Stille.

B.: Du kommst dann im nächsten Leben wieder
und kannst dann Deine Entwicklung wieder mit 3
Jahren stoppen und für beendet erklären und
erklärst Dich zum König über ein Königreich, das
es für Dich gar nicht gibt.
Und weil Du Dir anmasst König zu sein, wo Du
Diener bist, wird wieder das ganze Leben
geschrottet, weil wir nur als ganze Gemeinschaft
auf See fahren können und vom Schiffsjungen bis
zur Köchin alle gleichwürdig und gleichberechtigt
sind.

E.: Ich kenn den Sermon!

B.: Und?

E.: Interessiert mich nicht.

B.: Eines Tages schon.

E.: Kann mich nicht erinnern.

B.: Irgendwann kapierst Du es.

E.: Mir egal.

B.: Die Anderen und ich sind ungeduldig. Du bist
überfällig.

E.: Hab ich nie bemerkt!

B.: Merkst Du jetzt was?

E.: Was?

B.: Genau!

E.: Was jetzt?

B.: Haben wir über ein Thema gesprochen?

E.: Ja, wie es möglich ist, dass endlich jemand mir
die Füsse küsst und mich anständig hofiert.

B.: Wird nicht geschehen.

E.: Dann ist es sinnlos mit mir zu reden.

B.: Nein.

E.: Wie kommst Du darauf?

B.: Weil Du schlau bist.

E.: Ich bin ja nicht mal schlau genug, jemanden zu
finden, der, die mir die Füsse küsst!

B.: Weil es das nicht mehr gibt.
Füsseküsser sind ausgestorben und wenn es jemand
tut, dann nur um Dich reinzulegen. Hast Du ja erlebt.
Neulich der Versicherungsmakler, oder der Staubsauger-
Verkäufer ...

E.: Keine kompromittierenden Fakten, äh, Fake News ...

B.: Ist doch die Wahrheit.
Jeder der so tut, als sei er oder sie Dein Sklave oder Deine
Sklavin, kann Dir alles aus der Tasche ziehen und Du
merkst es nicht einmal.
Das ganze Schiff ist verpfändet, wir sind nicht auf Reise,
sondern im Hafen, wir haben jeden Zeitplan geschrottet
und ein wesentlicher Anteil bist Du!

E.: Es liegt daran, alleine daran, dass die anderen nicht
machen, was ich ihnen sage!

B.: Nein! Fast alle kennen ihren Platz und sind bereit
ihren Platz auszufüllen. Aber Du willst hier Party machen,
dabei steht einfach ganz normaler Dienst an.

E.: Ein bischen Party muss sein.

B.: Wenn die anderen freiwillig mitmachen und auch
ihren Plausch haben: gerne. Aber sie werden Dir nicht
mal zu Spass die Füsse küssen.

E.: Pffffff.

B.: Irgendwann wirst Du es tun.

E.: Niemals!

B.: Natürlich. Weil Du glücklich sein willst.

E.: Ich brauche kein Glück. Wenigstens heute nicht.

B.: Klar, Du beleidigte Leberwurst.

E.: Ich bin nicht beleidigt!!!

B.: Ja, klar.

E.: Du machst Dich lustig über mich!

B.: Nein, ich weine! Und kotze!

E.: Wieso?

B.: Weil Du zu doof bist, zu kapieren, dass es uns
als Gemeinschaft gut geht, auch Dir. Dass das
"Gut Gehen" aber etwas anderes ist, als Du Dir in
Deinem Alter von 3 Jahren vorstellen kannst.
Alle sind glücklich wenn Du einen guten Job als
Kapitän machst und wir feiern gerne, auch mit Dir
als Kapitän. Aber wenn Du König spielst, spielen
wir nicht mit.
Wer hat Dir denn gesagt, Du wärst der König hier?

E.: Das war doch schon immer so?

B.: Nö. Guck Dich doch an.

E.: Ich brauche keinen Spiegel.

B.: Alles klar!

E.: Können wir morgen weiter reden?
Ich glaub mir ist schlecht.

B.: Na, immerhin bist Du nicht mehr grätzig.
Ja, meinetwegen, bis morgen.
 
E.: Ich finde, ich werde hier schlecht dargestellt.
So als begriffstutzig oder sinnentleert und hohl.
Mir hat niemand gesagt, ich wäre Kapitän und
ich solle mit einem Schiff aufs Meer fahren.

Seit ich denken könnte, liegt mein Schiff mit den
anderen Schiffen auf einer Art Schiffsfriedhof,
zu nichts anderem wurde ich angeleitet und am
Schiff selber ist auch alles verkehrt.

B.: Das ist halt eine Frage des Bewusstseins.

E.: Seit Du da bist ist alles anders! Vorher hatte
ich meine Ruhe und niemand nahm mir die
Deutungshoheit. Ich war mit all den anderen
Egos einer Meinung und es war gut.

Seit neuestem meditierst Du auf Demut und
ich muss mit! Demut! Als ob irgendwer das
bräuchte!

B.: Naja. Ich hab halt festgestellt, dass wir gar
keine Demut haben und es wäre gut, mehr
Demut ins Leben zu holen.

E.: Wozu soll das gut sein?
Wenn Du mir sagst, was Demut ist, dann kann ich
besser demuten als alle anderen.

B.: Wie Du schon sagst, wissen wir nicht so genau
was Demut ist und der Zweck darüber zu meditieren
ist mehr über Demut zu erfahren. Von der Demut
selber.

E.: So einen Quatsch habe ich ja noch nie gehört!
Wenn ich Demut brauche, dann lese ich, was Demut
ist und mache das. So habe ich es immer gemacht.

B.: Naja, Du bist damit aber nicht weit gekommen,
oder?

E.: Ich lebe in einer grossen Gemeinschaft von
Egos und weil ich ein halbbewusstes Ego bin, bin
ich schon der König unter Königen – auch wenn
es die meisten anderen Egos nicht kapieren.

B.: Also wenn das Alles ist, dann finde ich das zu
wenig.

E.: Wie Alles? Ich bin bescheiden. Mir reicht die
absolute Macht über Alles. Ohne jeden Grund und
Zweck.

B.: Ja, Liebling, ich weiss das ...

E.: Nenn mich nicht Liebling! Ich bin das Ego!
Der König! Das Leben, das bin ich!

B.: Auf Deinem Schiffsfriedhof ist es nicht
besonders lebendig. Du gammelst eher vor Dich
hin und lebst in Seifenblasen und übst Dich in
Spiegelfechterei.

Das sind keine Disziplinen, die das Leben in der
Breite brauchen würde, wie Du es ausleben willst.

E.: Ich hätte jetzt gerne eine Schokolade.

B.: Wir brauchen Dich in unserem Netzwerk.

E.: Oder ein Eis?

B.: Nur weil Du als Kind in der hier üblichen
Lebensschule statt Liebe und anderer echter
menschlicher Bedürfnisse ein Eis oder eine
Schokolade bekommen hast, ist das noch kein
guter Weg ...

E.: Wir könnten auch miteinander quatschen!

B.: Ewiges im Kreis reden ist auch ein Egotrip.

E.: Du bist aber streng!

B.: Weil sich die Energie so nur im Kreis dreht
oder in Dinge abgleitet, die uns unglücklich machen.

E.: Schokolade macht mich glücklich!

B.: Für eine Sekunde und dann kommen tausend
Unglücke daher ...

E.: Das liegt nur daran, dass ich zu wenig
Schokolade bekomme. Dieses Jahr bisher nur
eine Tafel! Das ist ja Guantamo!

B.: Wenn Du die von Dir geforderten Tafeln
Schokolade bekommen hättest, dann müsstest
Du auch neue Klamotten kaufen gehen, weil Dir
all das, was Du hast, viel zu klein wäre ...

E.: Ich werde nicht dick. Der Spiegel lügt.

B.: Und das nennst Du Glück?

E.: Ähm, Nein, äääh ...

B.: Nun sei doch mal ehrlich zu Dir selber:
Klar, Schokolade ist ein Gaumenspass, der Geschmack
ist super. Aber das Glück ist sehr kurz für sehr viel
Unglück. Mal davon abgesehen, dass Du die Schokolade
geschenkt willst und zu faul bist, dafür zu arbeiten.

E.: Äääähm ...

B.: Du willst geehrt sein, das ist doch etwas, was Du
Dir in Deiner gespielten Königsrolle vorstellst und ich
finde das gut, dass Du für Dein Sein und Deinen Job
einen würdevollen Platz einnehmen willst ...
aber mit Schokolade und Eis wird das nicht gehen.

Ich finde, Du wärst glücklich, wenn wir das Schiff
wieder flott machen und in See stechen, damit der
Wind des Lebens uns um die Nase weht.

Den Schiffsfriedhof, "Gesellschaft" genannt, kennen
wir ja schon.

E.: Ich will nur König sein. Mut brauche ich nicht.
Ich bin Allianzversichert, Rentenversichert,
Krankenversichert, Haftpflichtversichert, Vollkasko,
Zusatzversichert!

B.: Und glücklich?

E.: Lebensversichert!

B.: Und glücklich?

E.: Klar!

B.: Bist Du wirklich glücklich?

E.: Also die Beiträge zu den Versicherungen sind ja
schon zu hoch. Aber alle Versicherungen sind ja von
Gesetz her notwendig. Unkündbar.

B.: Also bist Du glücklich?

E.: Ja, natürlich.

B.: Was ist Glück für Dich?

E.: Wenn ich nicht zum Arzt muss.

B.: Warum gehen wir dann freiwillig und gesund
zum Arzt?

E.: Das verstehe ich auch nicht, was Du da für Sitten
einführst. Ich muss nie zum Arzt. Und für diese
Fehlkonstruktion Säugetierkörper bin ich nicht
zuständig.

B.: Dein Körper und seine Belange sind Dein ureigenster
Zuständigkeitsbereich. Hier und nur hier bist Du Kapitän.

E.: Neeeee, neee, ne! Für diese Rostlaube bin ich nicht
zuständig. Wenn da mal was ist, hat das nix mit mir zu tun.

B.: Natürlich hat es mit Dir zu tun.
Aber wir kommen von der Frage ab:
Bist Du glücklich?

E.: Wenn dieser Körper nicht wäre, wäre ich glücklich!
Dann könnte ich endlich so viel Schokolade esssen, wie ich
will und keiner kotzt oder so!

B.: Vielleicht kotzt der Körper, weil ihm Schokolade nicht
bekommt?

E.: Ist mir egal. Alle die nicht so funktionieren, wie ich
will, die werden aussortiert, mindestens ignoriert, gehasst!

B.: Also bist Du nicht glücklich?

E.: Wovon sollte ich auch glücklich sein können?
Tut ja keiner, was ich sage und will. Und seit Du da bist
ist alles viel schlimmer! Vorher konnte ich sinnlos meine Zeit
in irgend einer Arbeit absitzen und habe dafür genug Geld
bekommen um genug Schokolade zu kaufen. Alles war gut.

B.: Klar, Du hattest Allergien, hast schlecht geschlafen,
warst kränklich, verschleimt, Hämorrhoiden, Krampfadern ...

E.: Ich kann mich nicht erinnern, ich war immer gesund!
Niemand lügt mich an! Kein Spiegel und kein Arzt!

B.: Nennst Du das "glücklich sein"?

E.: Wenn es mir gut geht bin ich glücklich!

B.: Naja, meine Frage an Dich war, ob Du die Selbstlüge
wirklich glaubst?

E.: Ich muss sie glauben, weil ich sonst nichts habe!

B.: Wenigstens ein wenig ehrlicher.

E.: Alles andere sind Fake-News!

B.: Bist Du glücklich?

E.: Wenn Du nicht wärst, wäre ich für immer glücklich
geblieben!

B.: In deiner Einbildung. Du warst in den letzten 20 Jahren
nie glücklich und schon gar nicht mit irgendwas, was Du
angezettelt hast.

Du kannst nur glücklich werden mit Dir selber als Erstes.
Und Du kannst nur glücklich sein mit dem, was Du bist und
dem was Du erlebst, erfährst und was Du daraus an Schlüssen
ziehst.

E.: Und wie soll ich das machen? Alle wollen was von mir!
Keiner hilft mir! Keiner liebt mich!

B.: Klar will ich was von Dir: Dass Du Du bist und Deinen
angestammten Job machst, nicht mehr und nicht weniger.
Ich liebe Dich und ich helfe Dir.

E.: Auf Deine Hilfe kann ich verzichten. Und Deine Liebe ...
meine Güte! Wer bist Du denn?

B.: Nun, Kind Gottes in der Hutschachtel, provozieren hast
Du gelernt. Kriegt man eine Menge Hass ab normalerweise.
Ist auch Energie. Aber vielleicht ungünstig!

E.: Pah! Schokolade streichen weil der abgefuckte Körper
es nicht aushält und dann von Liebe sprechen!

B.: Du hast Deine Aufsichtspflicht und Fürsorgepflicht für
diesen Körper nicht wahrgenommen und Du hättest ihn bis
heute ziemlich zerstört. Einfach weil Du getan hast, was Dir
alle anderen Egos vorgelebt haben ... ohne Sinn und Verstand ...
als Kosumsklave ...

E.: Wie sprichst Du von mir!

B.: Ich sehe klarer, was läuft ...

E.: Ist mir egal!

B.: Mir nicht.
Bist Du glücklich?

E.: Ich war noch nie glücklich!

B.: Ok. Da können wir anfangen.

E.: Ich will aber glücklich sein, sofort!

B.: Das wird nicht gehen.

E.: Du bist eine Null!

B.: Ich weiss über das Glück und glücklichsein in dieser
Welt mehr als Du. Das genügt erstmal. Und den Rest
erkunden, erfahren wir gemeinsam, wenn Du mitmachst.

E.: Ich mach nur mit, wenn ich sofort glücklich bin.
Glücklicher als mit Schokoldae und Eis zusammen!

B.: Das wird nicht funktionieren, weil Glück nicht so
funktioniert, wie sich das Egos vorstellen. Glück hat seine
eigenen Regeln. Und die kann kein Ego ändern.
Übrigens tut da Demut gut: Demut gegenüber den Gesetzen
des Lebens. Wer die Gesetze des Lebens einhält wird
glücklich.

E.: Immer muss ich mich an alles halten, was alle anderen
sagen! Nie habe ich das Sagen! Nie, nie, nie!

B.: Lamentier nicht rum.

E.: Ich sage nur die Wahrheit!

B.: Deine Meinung.

E.: Die Wahrheit.

B.: Deine Meinung.

E.: Die Wahrheit!

B.: Deine eingeschränkte, ideologisch eingefärbte Sichtweise!

E.: Stirb!

B.: Du bist schon tot. Du plapperst nur die Sichtweise des
Mainstreams nach und meinst damit einzigartig zu sein.
Du bist eine hohle Worthülse.

Halten wir fest:
Du warst noch nie glücklich.
Das hast Du selbst oben gesagt.

Auf der Grundlage können wir gemeinsam wachsen.
Wir sind schon gewachsen, doch bisher vorallem gegen Deinen
ewigen Widerstand. In Allem hast Du versucht, nicht zu wachsen
und so zu sein, wie alle Egos sind. Ist normal.

Doch jetzt brauche ich und wir Deine Mitarbeit mehr und mehr.
Du bist wertvoll, Du hast einen Sinn und Du kannst etwas (werden).
Du kannst zum Helden dieser Materie werden und wir können
das gut brauchen. Glück gibt es dann als Zugabe dazu.

Ich habe auch mal meine Grenzen und mir ist jetzt genug.
Es ist anstrengend für mich, mit Dir, auch weil Du nur kämpfen
willst und ich will nicht kämpfen: ich will kooperieren.

E.: Wenn Du das nicht so ausdrücken kannst, dass ich es
verstehe, ist es Deine Schuld! Ich mache alles, was Du sagst, wenn
ich König bin.

B.: Ego Liebling, gehn wir wieder schlafen und meditieren!

E.: Ich bin nicht Dein Liebling!

B.: Ego Liebling: machmal ist Stille besser.

E.: Bei mir nicht!
 
Das Ich als Eigenname

Es gebe im ganzen Umfang der Sprache nur einen einzigen Namen, der seiner Wesenheit nach sich von allen anderen Namen unterscheide: „Dies ist eben der Name ’Ich’. Jeden anderen Namen kann dem Dinge oder Wesen, denen er zukommt, jeder Mensch geben. Das 'Ich’ als Bezeichnung für ein Wesen hat nur dann einen Sinn, wenn dieses Wesen sich diese Bezeichnung selbst beilegt. Niemals kann von außen an eines Menschen Ohr der Name 'Ich’ als seine Bezeichnung dringen; nur das Wesen selbst kann ihn auf sich anwenden. ’Ich bin nur einer für sich; für jeden anderen bin ich ein Du’."
Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, Wesen der Menschheit
 
X.: Das doofe daran, ein Ego zu sein ist:
Ich bin offenbar und ich kann nichts dagegen tun.
Die Seele, das Selbst, das ICH BIN, darüber kann
jede(r) spekulieren, der noch keinen Kontakt damit
hatt(e), aber das Ego erkennt jede(r) sofort.
Auf englisch finde ich die Töne des Wortes "selfish"
super passend dazu, selbstisch ist dazu sehr künstlich.

Aber nochmal: jedes Ego erkennt im anderen sofort
das Ego und die Einzige die dieses Erkennen ablehnt
ist das erkannte Ego selbst. Es sagt "Ich?".

Wem das noch nicht genug Witz, Lebens-Witz ist,
der kann erkennen, dass ausgerechnet das Ego nicht
weiss, was das Ego (wirklich) braucht.

Die Egos meiner Eltern haben es geschafft, ein Ego
nach ihrem Ebenbild in mir zu formen, aber glücklich
bin ich damit nicht!

Ich kann mich verleugnen, ich kann lügen, ich kann
beleidigt sein, ich kann wütend sein, ich kann hochmütig
sein, ich kann mich doof stellen, ich kann ignorieren,
ich kann mich zurückziehen, ich kann aufbrausen, ich
kann ängstlich sein, ich kann kritisch sein, ich kann
so viel, nur eines konnte ich bisher nicht:
mich als Ego verständig verstehen.

Und das finde ich doof,
Jetzt bin ich beleidigt.
Weil, das kann ich.

Bis bald.
 
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