Gespräch über das Ziel des Lebens (CC 2.8)

Ode an die Liebe

O Mukunda, Spender der Befreiung (aus dieser Welt der falschen Rollen)!
Wer in der Welt ist da mit dem Mut um das Geschenk der spirituellen Liebe zu beten, von der die geringste Manifestation
wenn sie den Geist der großen Weisen berühren,
lässt sie das Glück der Befreiung vergessen?

Mein Gebet an Sie ist daher dieses:
dass ich mir eine solche Prema (spirituelle Liebe) einfach wünschen sollte,
und dass dieser Wunsch für immer zunehmen sollte,
in dieser Welt, Geburt um Geburt.
(Rūpa Gosvāmī, Añṭādaśa-cchanda, Vastra-haraṇa, 2)

Sogar den selbstzufriedenen Weisen, die das Glück der Befreiung direkt erfahren, wird dieses Vergnügen sofort gleichgültig, wenn sie nur mit dem kleinst gekeimten Samen der Prema in Berührung kommen; welcher Mensch auf dieser Welt ist so kühn, dass er für solchen Reichtum beten würde?

Deshalb bete ich immer nur, dass ich, wo auch immer ich geboren werden sollte, ständig den Durst und die Begeisterung für die Erlangung dieses großen Preises entwickeln möge - dass ich allen anderen vergessen werde und danach dürste,
so wie ein Fisch aus seinem Teich sich nach der Rückkehr ins Wasser sehnt,
wie ein cātaka Vogel nach dem Erscheinen einer Wolke dürstet oder
wie die sagenhafte Kakora die Strahlen des Mondes sucht.

Brahmānanda ist der Name für die Freude, die der Transzendentalist bei der Verwirklichung einer universellen spirituellen Identität empfindet. Diese Freude wird von ihren Befürwortern so hoch gepriesen, dass sie angeblich alle weltlichen Freuden, selbst die, ein Kaiser oder universeller Schöpfer wie Brahmā zu sein, völlig unbedeutend erscheinen lässt.

Dennoch wird diese brahmānanda selbst zu einem Objekt des Hohnes für jemanden, der das Glück erlangt hat, auch nur den geringsten Duft von Kṛṣṇa-Prema oder Liebe für Kṛṣṇa zu bekommen.

Prema ist also das letztendliche Ziel des Lebens, oder prayojana-tattva.
 
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Die reine spirituelle Liebe ist die eingeborene Anziehung der Seele zum Transzendentalen Herrn.

Krishna Das Kavi-raj Gosvami schreibt in Caitanya-caritamrita (Madhya lila 22.107):

nitya-siddha krishna-prema sadhya kabhu naya
shravan-adi shuddha-citte karaye udaya

Die göttliche Liebe für den All Anziehender - Krishna-prema ist die ewig bestehende Wirklichkeit der Seele;
Sie ist nicht durch sadhana (das praktische Prozess) erzeugt.
Sie manifestiert sich automatisch in der gereinigten Seele, gereinigt durch das sadhana bhakti, angefangen mit Hören (shravan adi) über die Spiele des Herrn.

Die Bedeutung ist dass, wenn die Seele, von der Bedeckung der materiellen Anziehungen gereinigt wird, erreicht sie den Zustand der reinen Tugend shuddha sattva, und in diesem Zustand, beim Praktizieren von saddhana bhakti, angefangen mit Hören (shravan adi) über die Spiele des Herrn, erscheinen die Strahlen der Liebe am Horizont des Herzens, wie auch Rupa Gosvami im Bhakti Rasa-amrita Sindhu (1.3.1) es beschreibt:

Wenn die Seele atmā ihre ursprüngliche reine Tugend śuddha-sattva erreicht und eine spezifische viśeṣa liebevolle Beziehung zwischen der Seele und dem Herrn sich zu etablieren anfängt, dann manifestieren sich sāmyabhāk die Strahlen der göttlichen Anziehung prema-suryāmṣu als ihr ursprüngliches Bewusstsein citta welches durch eine Mischung der Geschmäcker rucibhiś, schmelzt māsrīnīya und man erreicht den Zustand des Knospen der Göttlichen Liebe bhāva genannt ucyate

Diese Bhava ist nicht das Erzeugnis des sadhana bhakti.
Bei dem kontinuierlichen Ausführen von shravan (hören über die Spiele des Herrn) kirtan (das Loben der Namen, Formen, Eigenschaften, und Spiele des Herrn) und andere Glieder von saddhna-bhakti man kultiviert den Wunsch sich von der Welt loszulösen und sich zu der Gottheit des Herzens zu nähern.

Wenn saddhana-bhakti die Reife erreicht hat, hat sie alle unerwünschten Eigenschaften und Anziehungen vom Herzen des Sadhakas (Praktikant) entfernt.
Zu der Zeit, durch die Barmherzigkeit des Herrn oder Seines Geweihten, manifestiert sich, in dem durchsichtigen Herz des Sadhakas, Bhava

Wenn diese Bhava - Knospen der Göttlichen Liebe noch mehr das Herz schmelzt, viel mehr als in dem ursprünglichen Stadium der Liebe, und
außerordentlich die Gefühle der transzendentalen Ekstase steigert,
und ein tiefes Gefühl der mamata (Eigentum) in Beziehung zu Krishna gibt,
dann wird sie von den Gelehrten prema reine göttliche Liebe genannt.

So ist es prema bei Srila Rupa Gosvami in Bhakti Rasamrita Sindhu (1.4.1) beschrieben:
 
Anziehung und Zuneigung

Liebe ist,
am Anfang Anziehung.
Das ist die schwächste Art der Liebe.

Die Anziehung wird durch die Füllen, welche das Objekt der Liebe vorweist, ausgelöst.
Diese anziehenden Hauptfüllen sind:
Schönheit (șri)
Reichtum
Macht
Wissen,
Ruhm und
Entsagung - die Eigenschaft auf seinem eigenen Genuss zu verzichten um den Liebenden glücklich zu machen.

All diese Füllen befinden sich in vollkommener Weise im Transzendentalen Herrn Șri Krișna vorhanden,
aber weil Krishna durch die materiellen Sinne nicht wahrgenommen werden kann,
wird diese Anziehung nur durch das Praktizieren der Spirituellen Hingabe,
bekannt als Sadhana-Bhakti oder Bhakti-Yoga ausgelöst.
Sie wir und wird zu Zuneigung und letztendlich in Liebe umgeweandelt.

In diesem Zusammenhang sagte Sri Caitanya, eine Form Krishnas:

sādhana-bhakti haite haya 'rati'ra udaya
rati gāḍha haile tāra 'prema' nāma kaya


Durch die hingebungsvolle Praxis entwickelt man Zuneigung (für Krișna) -haite sādhana-bhakti haya ratira
und (wenn) diese Zuneigung sich verdichtet, wird sie spirituelle Liebe genannt - gāḍha haile tāra rati kaya nāma prema.

mehr unter:
Anziehung und Zuneigung
 
Das Ziel des Lebens ist Liebe für den Transzendentalen Herrn.

Somit als Śri Caitanya sich mit Ramananda Raya traf und über das Ziel des Lebens sprachen,
stellte Ramananda Raya Dharma als Ziel des Lebens aber Śri Caitanya, hatte es abgelehnt.

Der Herr sagte: Rezitiere einen Vers über das Ziel des Lebens - prabhu kahe paḍa śloka nirṇaya sādhyera
Rāmānanda Rāya sagte: die Ausführung seiner eigenen vorgeschriebenen Pflichten - rāya kahe ācaraṇe sva-dharma
bedeutet Hingebungsvoller Dienst für Sri Vişnu - haya viṣṇu-bhakti

varṇāśramācāra-vatā puruṣeṇa paraḥ pumān
viṣṇur ārādhyate panthā nānyat tat-toṣa-kāraṇam
Viṣṇu Purāṇa (3.8.9)

Durch das angemessene Benehmen gemäß dem sozialen und spirituellen System - ācāra-vatā varṇa-āśrama
verehrt der Mensch dem Höchsten Genießer Vişnu - ārādhyate pumān paraḥ puruṣeṇa viṣṇuḥ
Es gibt keinen anderen Weg und Grund für Seine Zufriedenheit - na anyat panthā kāraṇam toṣa tat

Der Herr entgegnete: das ist äußerlich - prabhu kahe eho bāhya
Gehe weiter und sage mehr - āge kaha āra

Tika:
Äußerlich bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Befolgen von Dharma
nichts mit der wahren innerlichen Natur der Seele - die spirituelle Liebe - zu tun hat.
 
Das Ziel des Lebens ist Liebe für den Transzendentalen Herrn.

1. Somit als Śri Caitanya sich mit Ramananda Raya traf und über das Ziel des Lebens sprachen,
stellte Ramananda Raya Dharma - die Vorgeschriebene Pflichten gem. der sozialen und sakaralen Klassen
als Ziel des Lebens aber Śri Caitanya, hatte es abgelehnt.

2. Dann stellte Ramananda Raya Karma-Yoga - Die Darbringung der Ergebnisse eigener vorgeschriebenen Tätigkeiten -karma- zu Krişna
aber Śri Caitanya, hatte es auch abgelehnt.
 
Das Ziel des Lebens ist Liebe für den Transzendentalen Herrn.

1. Somit als Śri Caitanya sich mit Ramananda Raya traf und über das Ziel des Lebens sprachen,
stellte Ramananda Raya Dharma - die Vorgeschriebene Pflichten gem. der sozialen und sakaralen Klassen
als Ziel des Lebens aber Śri Caitanya, hatte es abgelehnt.

2. Dann stellte Ramananda Raya Karma-Yoga - Die Darbringung der Ergebnisse eigener vorgeschriebenen Tätigkeiten -karma- zu Krişna
aber Śri Caitanya, hatte es auch abgelehnt.
Details darüber unter
1. Dharma
1.1 Dharma und Karma
2. Karma-Yoga
 
Kennst du Sri Aurobindo? - Er hatte auch eine spirituelle Nähe zu ihm....
aber er sagte:

Krishna vollbrachte große Dinge und war sehr deutlich
eine Manifestation des Göttlichen.
Die Traditionen der Vergangenheit sind sehr bedeutend
an ihrem Ort, in der Vergangenheit,
aber ich sehe nicht ein, warum wir sie bloß wiederholen
und nicht weiter vorangehen sollten.
In der spirituellen Entwicklung des Bewusstseins auf Erden
sollte sich an die große Vergangenheit eine
größere Zukunft anschließen.
<>
Mir geht es um die Erde,
nicht um jenseitige Welten um ihrer selbst willen;
eine irdische Verwirklichung suche ich und nicht
ein Entfliehen auf ferne Gipfel.
Alle anderen Yogas betrachten dieses Leben als eine Illusion
oder als vorübergehende Phase;
der supramentale Yoga allein betrachtet es als etwas,
das vom Göttlichen für eine fortschreitende Offenbarung geschaffen ist,
und setzt sich die Erfüllung von Leben und Körper als Ziel.
<>
Das Supramental ist schlicht das Wahrheitsbewusstsein,
und was es in seiner Herabkunft bringt,
ist die volle Wahrheit des Lebens,
die volle Wahrheit von Bewusstsein in Materie.
<>
Ohne Zweifel müssen Leben und Körper nicht die unwissenden,
unvollkommenen, unfähigen Dinge bleiben, die sie jetzt sind;
aber warum sollte ein Wandel zu vollerer Lebenskraft,
vollerer Körperkraft als etwas Abgehobenes, Kühles und
Nicht-Wünschenswertes betrachtet werden?
<>
Der äußerste Ananda, dessen der Körper und das Leben
jetzt fähig ist, ist eine kurze Erregung des vitalen Mentals
oder der Nerven der Zellen, die begrenzt, unvollkommen ist,
und bald schwindet:
Mit dem supramentalen Wandel können alle Zellen, Nerven, vitalen Kräfte,
verkörperten mentalen Kräfte
mit einem tausendfältigen Ananda erfüllt werden,
fähig zu einer Intensität der Wonne,
die jenseits aller Beschreibung ist und die nicht verblassen muss.
<>
Die supramentale Liebe bedeutet eine intensive Einheit
von Seele mit Seele, Mental mit Mental, Leben mit Leben
und ein vollständiges Überfluten des Körperbewusstseins mit der
physischen Erfahrung der Einheit, der Gegenwart des
Angebeteten in jedem Teil, in jeder Zelle des Körpers.
Sri Aurobindo: Traditionelle Pfade und supramentale Transformation.
(aus dem Buch: Sri Aurobindo. Über sich selbst. Verlag: Hinder + Deelmann)

(siehe mal meinen Blog für weiter Ausführungen zu seiner Mission)
 
Kennst du Sri Aurobindo? - Er hatte auch eine spirituelle Nähe zu ihm....
aber er sagte:

In der spirituellen Entwicklung des Bewusstseins auf Erden
sollte sich an die große Vergangenheit eine
größere Zukunft anschließen.
<>
Mir geht es um die Erde,
nicht um jenseitige Welten um ihrer selbst willen;
eine irdische Verwirklichung suche ich und nicht
ein Entfliehen auf ferne Gipfel.
Servus fhedor,

Unsere wahre Natur ist spirituell, wir sind die Seele, nicht der materielle Körper.
Somit ist unsere Heimat in der Spirituellen Welt, nicht auf der Erde.

Die Seele ist das wahre Ich oder das Selbst, und seine Natur ist spirituell
wie aus der Belehrung des berühmten Yogi Yajna-valkya an seine Frau Maitreyi hervor geht,
Belehrung die in Bṛhad-āraṇyaka Upanişad am Anfang von Kali-Yuga,
der Zeitalter der "spirituellen Verfall" der vor circa 5300 Jahren angefangen hat, vorgetragen wurde.

Diese Lehren wurden zuerst von den Schüller Vyasas, zusammen mit allen anderen wichtigsten spirituellen Lehren niedergeschrieben , weil es wie vorausgesagt wurde, die Erinnerungsvermögen,
wie auch alle gute Eigenschaften der Menschen in dem Zeitalter des Kali immer mehr abnehmen werden.

Yajna-valkya sagte:

tad ātmānam evāvet aham brahma-asmi-iti (Bṛhad-āraṇyaka Upanişad 1.4.10)

somit, bin ich sicherlich diese spirituelle Seele - iti asmi aham evāvet tad brahma ātmānam

Das ist die berühmte Aussage der Unpersönlichkeitsanhänger,
welche nicht im ganzen Kontext präsentiert wird, aber übersetzt mit
"ich bin brahman" – wo eigentlich der Vers sagt: Ich bin brahma (spirituelle, absolute Energie).

Siehe auch Falsches Ego
 
Karma Yoga als Ziel des Lebens

Nachdem Śri Caitanya über Karma Yoga als Ziel des Lebens gehört hatte,
hatte er als äußerlich (nicht mit der wahre Natur der Selle zu tun haben) abgelehnt:

Śrī Rāmānand Rāy sagte: die Darbringung der Ergebnisse eigenen vorgeschriebenen Pflichten Krişna - rāya kahe arpaṇa karma kṛṣṇe
ist die Essenz aller Ziele - -sāra sarva sādhya

Somit zitiert Rāmānand Rāy aus Bhagavad-gita:

"Was auch immer du tust, was auch immer du isst, was auch immer du opferst oder abgibst - yat karoṣi yad aśnāsi yaj juhoṣi dadāsi yat
egal welche Entsagung auf dich nimmst, o Sohn Kuntis (Arjuna), tue es, wie einen Opfer für Mich - yat tapasyasi kaunteya tat kuruṣva mad-arpaṇam "

Tika:
Sri Krishna sagte vorher zu Arjuna, dass man seine Pflicht ungebunden an die Ergebnisse tun sollte, nur aus Pflichtgefühl:

Sicherlich sollte eine Person immer - hi pūruṣaḥ satatam
ungebunden an der Ergebnissen ihrer vorgeschriebene Arbeit handeln - asaktaḥ karma kāryam samācara
Auf diese Weise, seine vorgeschriebene Arbeit nachgehend, erreicht man das Höchste - tasmāt āpnoti karma ācaran param"

prabhu kahe "eho bāhya, āge kaha āra" CC 2.8.59

Der Herr (Caitanya) entgegnete: das ist äußerlich - prabhu kahe eho bāhya
gehe weiter und sage mehr - āge kaha āra

Tika:

Äußerlich in diesem Zusammenhang, bedeutet, dass es nichts mit der wahren, innerlichen Natur der Seele - die spirituelle Liebe - zu tun hat.

mehr unter Karma-Yoga
 
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Dharma-Tyaga und Sharanagati als Ziel des Lebens

Nachdem Ramananda Ray das Befolgen von Karma-Yoga als das Ziel des Lebens vorschlug,
und Sri Krishna Caitanya es ablehnte, empfiehl er ein drittes Ziel des Lebens
- Karma-Tyaga - Der Verzicht an befolgen von Dharma (das Befolgen der vorgeschriebenen Pflichten)
und dem Transzendentalen Herrn sich hingeben.

Somit stellet er Bhagavad-gita als Beweis vor:

sarva-dharman parityajya mam ekam saranam vraja
aham tvam sarva-papebhyo mokshayishyami ma sucah
63 (Bg. 18.66)

Entsage jegliche Vorgeschriebene Arbeit - parityajya sarva-dharman
Nimm Mich als deine einzige Zuflucht - vraja mam ekam saranam
Ich werde dich von allen Sünden befreien - aham tvam sarva-papebhyah mokshayishyami
Sorge dich nicht - ma sucah.

Dies ist der Weg der Zurückgezogenen.

mehr unter Dharma-Tyaga und Șaranagati (bhagavan așraya)
 
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