Gespräch über das Ziel des Lebens (CC 2.8)

6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe

6.1. Uttam Bhakti - Höchste Hingabe

Nachdem Ramananda Ray das Befolgen von Jnana Shunya Bhakti- Bhakti ohne Transzendentales Wissen als das Ziel des Lebens vorschlug, und Sri Krishna Caitanya es ablehnte,
empfahl er ein sechstes Ziel des Lebens - Prema Bhakti - Hingabe zu dem Transzendentales Herrn welche in Liebe gründet.

raya kahe, prema-bhakti sarva-sadhya-sara

Rāmānanda Rāya entgegnete: Bhakti entsprungen aus Liebe (für den Transzendentalen Herrn) - raya kahe bhakti prema
ist die Essenz aller Ziele - sarva-sadhya-sara.

Tika:
Hier Ramananda Raya spricht über prema-bhakti, das bedeutet, er spricht über hingebungsvollen Dienst, welcher aus Liebe entstanden ist, und nicht aus einem anderen Grund, wie Pflicht, materielle Wünsche oder Furcht.
Also, ohne ein spirituelles Praktikum, welche einer zu der Offenbarung eigener Liebesbeziehung zu dem Herrn führt, hat man keine Chance Prema-Bhakti auszuführen.

Am Anfang als der Geweihter fährt über die Spiele des Herrn fort zu hören, wird er in einer spezifischen Art und Weise von Ihm angezogen, teilweise abhängig auch von den Spielen, die man hört,
und als diese Anziehung wächst, wird sie zu einer Anhaftung,
wie die Anhaftung eigener Gefährten des Herrn aus der spirituellen Welt, welche auf natürlicher Weiseeise geneigt sind, alles was dem Herrn einen Gefallen tut zu unternehmen.

Für die Gaudiya Vaishnavas, die Definition von Prema Bhakti ist in Bhakti Rasamrita Sindhu, von Rupa Gosvami, welcher Bhakti auf Sri Krishna bezieht, dargestellt.

anyabhilaşita şunyam / jnana karmady anavritam
anukulyena krişnanu / şilanam bhaktir uttama


Kultivierung der Tätigkeiten - şilanam
- die für das Gefallen Sri Krishnas ausgeführt werden - anukulyena krişnanu
- die leer von jeglichen materiellen Wünschen ist und - şunyam anyabhilaşita
- unbedeckt von Jnana (transzendentales Wissen) oder Karma (Tätigkeiten gemäß Dharma - Sozialen Pflichten) ist - anavrita jnana karmady
ist Höchste Bhakti genannt - uttam-bhakti.

Diese Tätigkeiten sind äußerlich, wie auch innerlich, im Geist, ausführt, wo man am Anfang Krishna treffen kann,
wenn man einen Meditationsvorgang, wie von Gaudiya Vaishnavas vorgeschrieben wird und Raganuga sadhana bhakti genannt ist, nachgeht.
 
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6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe
6.2 Haupt-Symptom von Prem-Bhakti – Gier darin zu tauchen​

Das Haupt-Symptom von Prem-Bhakti ist starke Hunger und Durst dafür, sowie der Durst und Hunger jemandes,
welcher lange Zeit weder gegessen noch getrunken hat. Im nächsten Vers erklärt Ramananda Ray dieses Symptom von Prema-bhakti:

nanopacara-krita-pujanam arta-bandhoh
premnaiva bhakta-hridayam sukha-vidrutam syat
yavat kshud asti jathare jaratha pipasa
tavat sukhaya bhavato nanu bhakshya-peye 69

Durch die Durchführung verschiedensten Opferdarbringungen und Verehrung aus (tiefer, reiner) Liebe - krita nana-upacara pujanam premna
des Freundes aller Unglücklichen (die Transzendentalen Persönlichkeit), - arta-bandhoh
ist das Herz eines Geweihten wirklich in transzendentaler Ekstase zum Fliegen gebracht - hridayam bhakta eva sukha vidrutam
genauso wie einer glücklich wird - tavat bhavato nanu sukhaya
wenn Nahrung und Getränke im Magen (reinkommen) - bhakshya peye jathare
als man große Hunger und Durst hatte - yavat asti jaratha kshut pipasa

Tika:
Wer tatsächlich Prem-Bhakti ausführt, hat große Hunger und Durst nach Krishna
Um diesen wichtigen Aspekt der Hingabe zu unterstreichen, spricht Ramanada Ray weiter über Gier.

krishna-bhakti-rasa-bhavita matih kriyatam yadi kuto 'pi labhyate
tatra laulyam api mulyam ekalam janma-koti-sukritair na labhyate 70

Man sollte den Geist in dem Geschmack des Bhakti für Krishna eintauchen- matih rasa bhakti krishna bhavita
aber nur wenn man es bekommt, aber wie? - kriyatam yadi labhyate kutah api
der einzige Preis, um es zu bekommen, ist die Gier - tatra api ekalam mulyam labhyate laulyam
Nicht die fromme Taten von Millionen von Leben- na sukritaih koti janma.

Tika:
Manche behaupten, das wäre die Voraussetzung um Raganuga Bhakti zu starten, aber Raganuga Sadhana Bhakti
beginnt mit Shravan Dasha –Das Hören über die Spiele Krishnas in Vrindavan (mitsamt Seine Spiele mit den Gopis) wie auch Bhaktivinoda Thakur in
Harinama-cintamani schreibt, und liefert die Details wie der Ablauf des Prozesses ist:

ei ekadas bhava sampura sadhane
pancha dasa lakhya hoy sadhakjive
sravan, baran ara smaran, apana
sampatti
ei pancha vidha dasay ganan

Die Praxis (Sadhana) bezüglich der elf Artikel (ekadas-bhava) des Siddha-pranali (Kette der vollkommenen Seele –
die zu einem Gefährten Sri Caitanyas führt, welcher in Krishna lila im meisten Fällen eine sakhi Radhas ist) ist in 5 fortschreitende Stufen ausgeführt:

1) Shravan – dasha (die Stufe des Hörens über die Spiele Krishnas)
2) Baran- dasha (die Stufe des Akzeptieren der Einweihung – Ekadas-Bhava - Siddha Pranali)
3) Smaran-dasha (die Stufe der Meditation über die Spiele Krishnas in Vrindavan)
4) Apana –dasha (die Stufe der Reife der Meditation)
5) Sampatti dasha (die Stufe der Vollkommenheit)

Wie kann man gierig für etwas sein, was man nicht kennt.
Zuerst sollte man die Spiele Krishnas in Vrindavan kennen, in dem man von Büchern wie
Govinda Lilamrita, Krishna Bhavanamrita und Krishnanika Kaumudi
darüber hört/ liest, und dann kann man seine Zuneigung für eine bestimmte Liebesbeziehung mit Krishna entdecken.
Das ist der Anfang von Ragananuga Sadhana Bhakti.

prabhu kahe eho haya age kaha ara 71

Der Herr sagte: das ist in Ordnung; komm, sprich weiter - prabhu kahe eho haya age kaha ara
 
Ich will mir das alles hier nicht durchlesen.

Ich will jetzt hier nur sehr böse sein! hähä!

Wenn es nichts zum verbrennen gibt, wie eisig wäre es dann im Winter????

Wenn es knistert dann ist doch die Freude groß!

Die, die dafür da sind, geistig verbrannt zu werden, wissen es von alleine...

Gott sei dank, existiert keine Arbitragemöglichkeit in Anbetracht des Karmas...
 
6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe
6.3 Zwei Arten von Prema-Bhakti (Dienste aus Liebe) -
Vaidhi und Raganuga

Die zwei Arten von Prema-Bhakti führen dementsprechend in zwei verschiedene Bereiche der Transzendentalen Welt:
1. Vaikuntha – die Transzendentale Welt der Opulenz und Majestät des Transzendentalen Herrn
2. Goloka - Vrindavan - die Transzendentale Welt der vertraulichen Beziehungen und Süße des Transzendentalen Herrn in seiner ursprünglichen Form als Krișna.

Diese zwei verschieden Arten von Prema-Bhakti werden als Folge von zwei unterschiedlichen spirituellen Praktiken (sadhana) manifestiert.

vaidhi rāgānugā ceti sā dvidhā sādhanābhidhā || (Bhakti Rasa-amrita Sindhu 1.2.5)

“Es gibt zwei Arten von Praktikum , nämlich Vaidhi und Raganuga.”

1. Vaidhi

vaidhi -rāgānugā-mārga-bhedena parikirtitaḥ |
dvividhaḥ khalu bhāvo’tra sādhanābhiniveśajaḥ || (Bhakti Rasa-amrita Sindhu 1.3.7)

“Die Vaidhi und Raganuga sind zwei separate Wege. Beschäftigung in diesen zwei Arten von Sadhana erwecken zwei verschieden Arten von Liebe (bhava).”

vidhi-bhaktye pārṣada-dehe vaikuṇṭhete yāya || (Caitanya Caritamrita 2.24.87) ṭ

“Durch die Vaidhi-Praxis, kann man die spirituelle Form eines Gefährten im (spirituellen Bereich) Vaikuntha erreichen.”

aiśvarya-jńāne vidhi-bhajana kariyā | -
vaikuṇṭhake yāya catur-vidha mukti pāńā
|| (Caitanya Caritamrita 1.3.17)

“Wer die Verehrung gemäß der offenbarten Schriften (bis Sri Caitanya) durchführt, indem man von den übernatürlichen Kräften des Herrn angezogen wird, erreicht einer der vier Arten von Befreiung in Vaikuntha.”
Siehe Jnana - Wissen über die Opulenz des Transzendentalen Herrn

2. Raganuga

virājantim abhivyaktaḿ vrajavāsi-janādiṣu |
rāgātmikām anusṛtā yā sā rāgānugocyate
|| (Bhakti rasamrita Sindhu 1.2.270)

“Die Hingabe, welche in den Gefährten Krishnas in Vraja vorhanden ist, ist voll von Liebes-Anhaftung (ragatmika-bhakti),
und die Hingabe welche die ragatmika-bhakti (die Gemütsstimmung der Gefährten Krishnas in Vraja) folgt, ist als raganuga-bhakti bekannt.”

rāga-bhaktye vraje svayaḿ- bhagavāne pāya || (Caitanya caritamrita 2.24.85)

“Durch raga-bhakti, erreeicht man den ursprünglichen Transzendentalen Herrn (svayaḿ- bhagavāne) (Krishna) in Vraja.”
 
6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe

6.4 Prema Bhakti in Vaikuntha – nur Dienerschaft-Beziehung


Als Sri Krishna-Caitanya über die Gier als Hauptsymptom von Prema-Bhakti hörte sagte er, „Das ist in Ordnung,
komm, sprich weiter und Rāmānanda Rāya entgegnete

raya kahe dasya-prema sarva-sadhya-sara 71

Spirituelle Liebe in Dienerschaft ist die Essenz aller Ziele - dasya-prema sara sarva-sadhya.

Tika:
In diesem Vers benutzen die Nachfolger von Gaudiya Math (eingeschlossen Gesellschaften wie Iskcon – Gründer "Prabhupada" oder Bhakti-Trust – Gründer Narayana Maharaja) die Übersetzung des Wortes prema als „spontane Liebe”, wobei nirgends über Spontanität als Merkmal von Liebe gesprochen wird.

Diese Übersetzung wurde gemacht um eine Andeutung an Ragaatmika Bhakti zu machen, siehe Zwei Arten von Prema Bhakti.
was angeblich spontan wäre, aber dieser Vers bezieht sich nicht an Raga-atmika Bhakti (angebliche spontane bhakti - der Bewohner von Goloka Vrindavan)
und das wird deutlicher im nächsten Vers, wo die dasya-prema von Maharaja Ambarisha als Beispiel benutzt wird, welche, wie in Srimad Bhagavatam angegeben nicht Raganuga Bhakti praktizierte.

Man müsste auch wissen, dass Raganuga Bhakti eine Art Sadhana ist, welche als Ziel die Erlangung von Raga-atmika bhakti hat (Bhakti der Liebe der Bewohner von Goloka Vrindavan, nicht Vaikuntha).

Zu unterstreichen, dass die Spirituelle Liebe in Dienerschaft - dasya-prema
die Essenz aller Ziele des Lebens ist - sara sarva-sadhya,
zitiert Ramananda Raya den Verse 9.5.16 aus Şrimad Bhagavatam, wo Durvāsā Muni die Spirituelle Liebe in Dienerschaft Mahārājas Ambarīş preist,

yan-nāma-śruti-mātreṇa pumān bhavati nirmalaḥ
tasya tīrtha-padaḥ kiḿ vā dāsānām avaśiṣyate
72

Allein beim Hören jenen Namen (des Transzendentalen Herrn) - mātreṇa śruti yat nāma
wird ein Mensch rein - pumān bhavati nirmalaḥ
Was sonst bleibt noch (zu erreichen) für einen, der den wie die Pilgerstätte Füße (des Herrn) dient - kiḿ vā tasya tīrtha-padaḥ dāsānām

Tika:
Dieser Vers preist auch die Macht des Namens des Transzendentalen Herrn.
In dieser Hinsicht sollte man gut überlegen, ob das Chanten des heiligen Namens nicht als tägliches Praktikum (Sadhana) annehmen sollte. In dem Brihad Näradiya Purana wird gesagt:

harer nama harer nama harer namaiva kevalam
kalau nasty eva nasty eva nasty eva gatir anyatha


Um in Kali-yuga spirituellen Fortschritt zu erreichen, gibt es keinen anderen Weg, gibt es keinen anderen Weg, gibt es keinen anderen Weg,
Als das Chanten des Heiligen Namen, als das Chanten des Heiligen Namen, als das Chanten des Heiligen Namen.”

Die Wichtigkeit des Chanten des Heiligen Namens in Kali-yuga (unser Zeitalter)

kṛte yad dhyāyato viṣṇuḿ tretāyāḿ yajato makhaiḥ
dvāpare paricaryāyāḿ kalau tad dhari-kīrtanāt
(Srimad Bhagavatam 12.3.52)

Das selbe Ergebnis (erreicht) durch Meditation über Viṣṇu in Satya-yuga - tat (dhyāyataḥ viṣṇum kṛte
(erreicht) in Tretā-yuga durch das Ausführen von Opfern (in Opferarena) - tretāyām yajataḥ makhaiḥ
(erreicht) in Dvāpara bei der Verehrung (der Bildgestalten im Tempel) - dvāpare paricaryāyām
(ist erreicht) im Zeitalter des Kali durch das Chanten (des Heiligen Namens) Haris - kalau hari-kīrtanāt

Siehe Die universelle Zyklen

Ein ähnlicher Vers ist im Viṣṇu Purāṇa (6.2.17), und auch in Padma Purāṇa (Uttara-khaṇḍa 72.25) und Bṛhan-nāradīya Purāṇa (38.97) zu finden:

dhyāyan kṛte yajan yajñais tretāyāḿ dvāpare 'rcayan
yad āpnoti tad āpnoti kalau sańkīrtya keśavam


"Was auch immer durch Meditation in Satya-yuga erreicht werden kann, durch die Ausführen von Opfern in Tretā-yuga,
und durch die Verehrung der Lotosfüssen des Herrn in Dvāpara-yuga,
ist in Kali-yuga durch das Preisen des Namens des Herrn Keśava zu erreichen."

Śrīla Jīva Gosvāmī zitiert Brahma-vaivarta Purāṇa bezüglich der degenerierten Zustand der Menschen in Kali-yuga:

ataḥ kalau tapo-yoga- vidyā-yajñādikāḥ kriyāḥ
sāńgā bhavanti na kṛtāḥ kuśalair api dehibhiḥ


"So, in dem Zeitalter von Kali sind die Praktiken der Entsagung, Yoga Meditation, Verehrung der Bildgestalten Gottes, Opfern und so weiter,
zusammen mit ihren verschiedenen untergeordneten Funktionen, sogar durch die meist sachkundigen Seelen, nicht sinngemäß ausgeführt.

Śrīla Jīva Gosvāmī zitierte auch Cāturmāsya-māhātmya aus Skanda Purāṇa bezüglich die Notwendigkeit des Chantens des Spirituellen Namens des Herrn in diesem Zeitalter:

tathā caivottamaḿ loke tapaḥ śrī-hari-kīrtanam
kalau yuge viśeṣeṇa viṣṇu-prītyai samācaret


"Auf diese Art und Weise die meist perfekten Buße, die man in dieser Welt ausführen kann, ist das Chanten des Heiligen Namens des Herrn Śrī Hari.
Besonders in diesem Zeitalter des Kali, kann man den Transzendentalen Herrn Viṣṇu durch das Ausführen von sańkīrtana (zusammen chanten des Spirituellen Namen) zufrieden stellen.''

Danach zitiert Ramananda Raya, Yāmunācārya aus seinem Stotra-ratna (43).

bhavantam evānucaran nirantaraḥ
praśānta-niḥśeṣa-mano-rathāntaraḥ
kadāham aikāntika-nitya-kińkaraḥ
praharṣayiṣyāmi sa-nātha-jīvitam
73

In dem man Dir (dem Transzendentalen Herrn) ohne Unterbrechung dient - bhavantam nirantaraḥ anucaran
wird das Rad des Geistes mit Sicherheit still - ratha manaḥ eva niḥśeṣa praśānta
Wenn ich ausschließlich den ewigen Diener - kadā aham aikāntika antaraḥ nitya kińkaraḥ
einem solchen Meister werde, werde ich wirklich glücklich - sa-nātha jīvitam praharṣayiṣyāmi

prabhu kahe eho haya, kichu āge āra 74

Der Herr sagte: Das ist in Ordnung komm, sprich weiter - prabhu kahe eho haya age kichu ara
 
6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe

6.5 Freundschaftliche Liebesbeziehung - Prema Bhakti in Vrindavan

Diese Art von spiritueller Liebesbeziehung ist kaum in Vaikuntha zu finden. Deswegen gibt Ramanada Ray als Beispiel in dieser Hinsicht, die Freunde Krishnas in Vrindavan.

rāya kahe sakhya-prema sarva-sādhya-sāra

Ramananda Raya entgegnete: die göttliche Liebe in Freundschaft ist die Essenz aller Ziele - rāya kahe sakhya-prema sara sarva-sadhya.

Tika:
Obwohl sogar Liebe in Dienerschaft (dasya-prema) in dem ewigen Goloka–Vrindavan verfügbar ist, beginnt Ramananda Ray die Vorstellung der Welt des raga-atmika Bhaktis (Dienst aus der Seelen-Anhaftung) angefangen mit der Liebe in Freundschaft (sakhya-prema) Ebene durch sein Zitieren von Śukadeva Gosvāmī (Bhāgvatam. 10.12.11):

itthaḿ satāḿ brahma-sukhānubhūtyā
dāsyaḿ gatānāḿ para-daivatena
māyāśritānāḿ nara-dārakeṇa
sārdhaḿ vijahruḥ kṛta-puṇya-puñjāḥ
75

Auf diese Weise, von den Transzendentalisten, welche die Glückseligkeit des unpersönlichen brahman (erreicht haben)- ittham satām anubhūtyā sukha brahma
von jenen, die (die Liebe in) Dienerschaft für den Höchsten Herrn (erreicht haben) - gatānām dāsyam para-daivatena
(und von denen, die) unter dem Schutz der illusionierende Energie stehen - māyā-āśritānām
Diejeniege, welche unzählige fromme Taten angehäuft haben - kṛta-puṇya-puñjāḥ
spielen wie menschliche Kinder (mit dem Transzendentalen Herr) - vijahruḥ sārdham nara-dārakeṇa

Tika:
Diese arglose Freunde des Herrn, lieben Ihn nicht wegen seiner Göttlichkeit, sondern wegen seiner Süße. Das ist eine vertrauliche Liebe, wenn man, allein wegen der süßen Art und Weise Krishnas, eine innige Liebesbeziehung mit Ihm angeht. Aus dieser Art der Liebe, entsteht raga-atmika bhakti.

Und Sri Caitanya ist sehr zufrieden mit der Antwort und sagt, dass es Superlativ ist:

prabhu kahe eho uttama age kaha ara 76

Der Herr sagte: das ist Superlativ, gehe weiter und sage mehr - prabhu kahe eho uttama age kaha ara
 
6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe

6.6 Prema Bhakti in Vrindavan – Elterliche Liebesbeziehung

Die spirituellen Welten sind nach der Art der Liebe in zwei geteilt.
1. Vaikuntha - Welten wo die Liebe der Geweihten von der Majestät, Allmacht und Opulenz des Transzendentalen Herrn beeinflusst und somit von Unterwerfen und sich Untertan fühlen gedrückt wird.

2. Goloka-Vrindavan – Welten wo die Liebe der Geweihten mit der ursprünglichen Form des Transzendentalen Herrn – Krishna, innig, vertraulich und von der Süße Krishnas durchdrungen ist. Somit sind die Majestät, Allmacht und Opulenz des Transzendentalen Herrn in Hintergrund geraten und von Seiner Süße bedeckt.

Die Tatsache, dass Ramanada Ray mit seiner Erzählung über das Ziel des Lebens rein in Vrindavan kam, indem er die Liebe in Freundschaft erwähnt hatte, brachte Sri Caitanya dazu, sich im lobeswertesten Ton zu äußern, und sagte, das wäre letztendlich in der höchsten Kategorie.
Und trotzdem war Sri Caitanya nicht durchaus befriedigt, und forderte Ramananda Raya an weiter zu sprechen.
Und so ging Ramananda Raya zu einer höheren Ebene und verkündete die Spirituelle Elterliche Liebesbeziehung:
raya kahe, vatsalya prema sarva sadhya sara
Ramananda Raya sagte: die spirituelle elterliche Liebe ist die Essenz aller Ziele - rāya kahe vatsalya-prema sara sarva-sadhya

Um die Herrlichkeit der spirituellen elterlichen Liebe zu begründen, zitierte Ramanada Ray aus Bhagavat Puran 10.8.46 als Maharaja Parikşit zu Şukadev Gosvami sagte:

śrī-rājovāca
nandaḥ kim akarod brahman śreya evaḿ mahodayam
yaśodā ca mahā-bhāgā papau yasyāḥ stanaḿ hariḥ
77

Der König sagte: Oh brahman - śrī-rājovāca brahman
was für glückverheißende Tätigkeiten hat Nanda (Krişnas Vater in Vrindavan) vollbracht - kim śreya akarod nandaḥ
So dass er diese große Vollkommenheit (erreicht hat) - evaḿ mahodayam
und Yaşoda (Krişnas Mutter in Vrindavan) die große Glückseligkeit (erreichte) - ca yaśodā mahā-bhāgā
wodurch der Höchste Herr (die Milch) ihrer Brüste saugte - hariḥ papau stanaḿ yasyāḥ

Um noch einmal die Herrlichkeit der spirituellen elterlichen Liebe Yashodas zu beweisen, zitiert er aus Śrīmad-Bhāgavatam (10.9.20).

nemaḿ viriñco na bhavo na śrīr apy ańga-saḿśrayā
prasādaḿ lebhire gopī yat tat prāpa vimuktidāt
78

Weder Brahma (das erste Lebewesen in einem materiellen Universum), noch Şiva und nicht einmal Şri (die Glücksgöttin), welche sehr nah (am Höchsten Herrn ist) - nemaḿ viriñco na bhavo na śrīr apy ańga-saḿśrayā
erreichte die Gunst, welche dieser Kuhhirtenmädchen (Yaşoda) - prāpa imam prasādaḿ lebhire tat gopī
von Demjenigen, welcher die Befreiung gewährt (Krishna) gezeigt wurde - vimukti-dāt




 
7. Prema Kanta - Erotische Liebe

Nachdem Ramanada Ray die Elterliche Spirituelle Liebe als die Essenz aller Ziele des Lebens vorgestellt hat, siehe Prema Bhakti in Vrindavan - Elterliche Beziehung, obwohl von Sri Caitanya als höchst gelobt wurde, war Er nicht ganz zufrieden. Er sagte

prabhu kahe eho uttama age kaha ara
raya kahe kanta-prema sarva-sadhya-sara
79

Der Herr sagte: das ist höchst, komm, sage mehr - prabhu kahe eho uttama age kaha ara
Ramananda Raya entgegnete: die Spirituelle Erotische Liebe - rāya kahe prema kanta
ist die Essenz aller Ziele (des Lebens) - sara sarva-sadhya.

Tika: Um seine Aussage zu beweisen, zitiert Ramananda, Şrimad Bhagavatam 10.47.60:

nāyaḿ śriyo 'ńga u nitānta-rateḥ prasādaḥ
svar-yoṣitāḿ nalina-gandha-rucāḿ kuto 'nyāḥ
rāsotsave 'sya bhuja-daṇḍa-gṛhīta-kaṇṭha
labdhāśiṣāḿ ya udagād vraja-sundarīṇām
80

Oh , nicht einmal die Glücksgöttin (die Gemahlin des Höchsten Herrn Narayan in der spirituellen Welt bekannt als Vaikuntha, siehe Tika ) - u na ayam śriyah
welche Unmenge göttliche Liebe (für Ihn) hat - nitānta-rateh
und auch nicht die Frauen von Paradis (die himmlische Planete der materiellen Welt - svar-loka)
welche die Aroma der Lotusblumen versprühen - svar-yoşitām nalina-gandha
und glänzen - rucām
haben die Barmherzigkeit bekommen- prasādam
Welche von Diesem (Krişna) in dem Tanz-Festival manifestiert wurde -udagād asya rāsa-utsave
(als Er) mit Seiner Hände den Hals der Geliebten von Vrindavan (die Gopis) umarmte - bhuja-danda-grihīta-kantha vraja-vallabhīnām
was ist von anderen (Frauen) zu sagen? - kuto 'nyām

Tika: Die spirituellen Welten sind nach der Art der Liebe in zwei geteilt.
1. Vaikuntha - Welten wo die Liebe der Geweihten von der Majestät, Allmacht und Opulenz des Transzendentalen Herrn beeinflusst und somit von Unterwerfen und sich Untertan fühlen gedrückt wird.

2. Goloka-Vrindavan – Welten wo die Liebe der Geweihten mit der ursprünglichen Form des Transzendentalen Herrn – Krishna, innig, vertraulich und von der Süße Krishnas durchdrungen ist. Somit sind die Majestät, Allmacht und Opulenz des Transzendentalen Herrn in Hintergrund geraten und von Seiner Süße bedeckt.

tāsām āvirabhūc chauriḥ smayamāna-mukhāmbujaḥ
pītāmbara-dharaḥ sragvī sākṣān manmatha-manmathaḥ
81 (Şrimada Bhagavatam 10.32.2)

Der Held (Krişna) erschien vor Ihnen (die Gopis - Kuhhirten-Mädchen) - śauriḥ āvirabhūt tāsām
mit einem Lächeln auf Seinem Lotusgesicht - smayamāna ambujaḥ mukha
Er, welcher ein gelbes Dhoti und eine Blumengirlande trug- dharaḥ ambara pīta srak-vī
erregt direkt den Geist - matha sākṣāt mana
(des Liebesgottes) - der Erreger der Geister (aller Lebewesen) - manmathaḥ.

Ziel des Lebens
Șri Caitanyas Treffen mit Ray Ramanada
1. Dharma
2. Karma-Yoga
3. Dharma-Tyaga und Șaranagati (bhagavan așraya)
4. Jnana Mișra Bhakti
5. Jnana Șunya Bhakti

6. Prema Bhakti - Hingabe aus Liebe

7. Prema Kanta - Erotische spirituelle Liebe
 
Zuletzt bearbeitet:
7.1. Prema Kanta die Höchste Liebe

Ramananda Ray erklärt, dass aus einem neutralen StandpunktPrema-Kanta die Höchste Art der spirituellen Liebe ist

tāsām āvirabhūc chauriḥ smayamāna-mukhāmbujaḥ
pītāmbara-dharaḥ sragvī sākṣān manmatha-manmatha
ḥ 81(Şrimada Bhagavatam 10.32.2)

Der Held (Krişna) erschien vor Ihnen (die Gopis - Kuhhirten-Mädchen) - śauriḥ āvirabhūt tāsām
mit einem Lächeln auf Seinem Lotusgesicht - smayamāna ambujaḥ mukha
Er, welcher ein gelbes Dhoti und eine Blumengirlande trug- dharaḥ ambara pīta srak-vī
erregt direkt den Geist - matha sākṣāt mana
(des Liebesgottes) – der Erreger der Geister (aller Lebewesen) - manmathaḥ.

kṛṣṇa-prāptira upāya bahu-vidha haya
kṛṣṇa-prāpti-tāratamya bahuta āchaya
82

Es gibt unzählige Mitteln um Krishna zu erreichen - haya bahu-vidha upāya prāptira kṛṣṇa
Es gibt unzählige höhere und niedrigere Stufungen der Erreichung Krishnas -āchaya bahuta tāra tamya prāpti kṛṣṇa

Tika: Diese höhere und niedrigere Stufungen hängen von der Art der ewigen Beziehung , welche der Geweihte mit Krishna, in einer Seiner ewigen Formen, aufgestellt hat, (zum Beispiel seine ewige kindliche oder jugendliche Form in Vrndavan).

kintu yāńra yei rasa, sei sarvottama
taṭa-stha hañā vicārile, āche tara-tama
83

Obwohl für einen, einen bestimmten Geschmack (der spirituellen Liebe), der beste von allen ist - kintu yāńra yei rasa sei uttama sarva
Aus einem neutralen Gesichtspunkt - taṭa-stha vicārile
gibt es niedrigere und höhere (Geschmäcker der spirituellen Liebe) - hañā āche tara-tama

yathottaram asau svāda- viśeṣollāsa-mayy api
ratir vāsanayā svādvī bhāsate kāpi kasyacit
84

Also von allen spezifischen Geschmäcker (der spirituellen Liebe) –yatha kasyacit viśeṣa svāda
obwohl (alle) aus Licht (entstanden) - api mayy ullāsa
der höchste (Geschmack) ist derjenige, welcher - uttaram kāpi
aus dem Wunsch für die süße erotische spirituelle Liebe entstanden ist -vāsanayā svādvī ratir bhāsate
 
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7.2 Prema Kanta Enthält alle Eigenschaften anderer Arten von Liebe

pūrva-pūrva-rasera guṇa pare pare haya
dui-tina gaṇane pañca paryanta bāḍaya
85

Die Eigenschaften (jedes) vorherigen Geschmack der Liebe - guṇa pūrva-pūrva rasera
ist im nachfolgenden (Geschmack) (beinhaltet) - haya pare pare
angefangen mit dem Zweiten, zu dem Dritten -gaṇane dui-tina
(und) bis zu dem Fünften (Geschmack der spirituellen Liebe)- bāḍaya paryanta
pañca

Tika:
Der zweite Geschmack der göttlichen Liebe ist Dasya Rasa (spirituelle Liebe in Dienerschaft),
welcher alle Eigenschaften des ersten Rasa – Şanta Rasa – die Stimmung der Friedlichkeit beinhaltet,
(worin das Objekt der Liebe als eine Manifestation der Ewigkeit, Wissen und Ekstase,
der Höchste Seele atma-rama (in sich selbst zufrieden) akzeptiert wird).

Der dritte Geschmack der spirituellen Liebe ist Sakya Rasa (Freundschaftliche spirituelle Liebe), welcher alle Eigenschaften der vorherigen zwei Rasas beinhaltet.
Der vierte Geschmack der spirituellen Liebe ist Vatsalya Rasa (Elterliche spirituelle Liebe des Geweihten für den Herrn), welcher alle Eigenschaften der vorherigen zwei Rasas beinhaltet.
Der fünfte Geschmack der göttlichen Liebe ist Madhurya Rasa (Erotische spirituelle Liebe), welcher alle Eigenschaften der vorherigen zwei Rasas beinhaltet.

Das ist in dem nächsten Vers geklärt.

guṇādhikye svādādhikya bāḍe prati-rase
śānta-dāsya-sakhya-vātsalyera guṇa madhurete vaise
86

Als die Eigenschaften vermehren sich, wächst der Geschmack auch - guṇa-ādhikye svāda-ādhikya
Das Wachstum der Eigenschaften findet in jedem (nachfolgenden) Rasa statt - bāḍe guṇa vaise prati-rase
angefangen mit der unpersönlichen spirituellen Liebe, zu der spirituellen Liebe in Dienerschaft, in Freundschaft, als Elter des Herrn, (bis zu der) spirituellen erotischen Liebe - śānta dāsya sakhya vātsalyera madhurete

ākāśādira guṇa yena para-para bhūte
dui-tina krame bāḍe pañca pṛthivīte
87

Genauso vermehren sich die Eigenschaften der materiellen Elementen - yena bāḍe guṇa bhūte
ein nach dem anderen - para para krame
(angefangen mit denen des) Raumes, und so weiter- ākāśa-ādira
in dem zweiten (Luft), in dem dritten (Feuer) , (in dem Vierten - Wasser) dui-tina
(bis zu) dem fünften – die Erde - pañca pṛthivīte

Tika:
In dem ersten Element, Raum, es gibt Klang (Vibration).
In dem Zweiten, Luft, es gibt dazu noch Prana – vitaler Atem.
In dem dritten, Feuer, es gibt dazu noch die Form.
In dem Vierten, Wasser, es gibt dazu noch der Geschmack.
In dem Fünften, Erde, es gibt noch dazu der Geruch,
siehe auch Bausteine der Materiellen Natur
 
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