Gemeinschaftsgrab

Didl

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23. August 2009
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Was haltet ihr davon?

Wie wollt ihr einmal bestattet werden?
Mit allem drumherum...Priester..eine schöne Rede..viele Blumen...teurer Sarg...Musik?
Bilder?
Zeichnungen und Briefe?

2009 bin ich damit konfrontiert worden.
Ist jetzt schwierig zum erklären weil ich bei diesem Gedanken wieder einen Kloß im Hals habe.

Nur soviel...ein lieber Mensch ist damals verstorben und hat sich nicht absichern lassen.

Noch dazu aus der katholischen Kirche ausgetreten.
Niemand, wirklich kein Mensch hat es interessiert was aus diesem Mensch wird.
Mein Mann damals in der Klinik wegen MS.

Wohnungsumbau.....dauernd fremde Leute die ein und aus gingen!
Da ich nicht blutsverwand war durfte ich auch nichts machen.....ausser den Wunsch dass der Mensch der soeben verstorben ist unbedingt verbrannt werden wollte,,,,,War immer ein Thema.
Angst vor den Würmer die sie fressen.

Ich hab das dann alles irgendwie geregelt.....
Vor allem weil ihr wichig war dass sie verbrennt wird!

Ist dann in ein Gemeinschaftstgrab gekommen.
Bis heute mache ich mir Vorwürfe.
Ich hätte mein ganzes Erspartes darin investieren müssen....ehrlich gesagt ich hab nicht mal das Geld für mein Begräbnis beisammen...
Bin ich jetzt ein schlechter Mensch?
weil ich nie mehr von ihr träume?
Das Begräbnis an sich war sehr schön...im engsten Familienkreis..
aber ich hadere immer noch ob es richtig war ......sie einfach so in ein Rohr mit anderen .....
es ist ein Bild am Grab und ich bringe je nach saison eine schöne Blumenschale...

ich vermisse sie sooo....
 
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Mein Beileid, wenn auch schon länger her.:blume:

Meine Oma liegt auch in einer Urne im Gemeinschaftsgrab. Sie wollte das immer so und auch wenn der Rest der Verwandtschaft die Nase rümpft wir hätten auch gar nicht das Geld für mehr gehabt.
Ich finde das vollkommen in Ordnung so. Es ist nur die körperliche Hülle. Alles andere tragen wir im Herzen.
 
offenkundig warst nicht du die für das Begräbnis zuständige Person.
wie solltest du dann im Nachhinein dafür verantwortlich sein können,
wie es abgelaufen ist? es war doch gar nicht deine Angelegenheit.
 
Wie wollt ihr einmal bestattet werden?
Mit allem drumherum...Priester..eine schöne Rede..viele Blumen...teurer Sarg...Musik?
Am liebsten irgend wo im tiefen Wald abgelegt und vergessen... Geht aber nicht.
Ergo realistischer und zeitgemäß: Billigster Sarg, wo gibt (ich verabscheue den Gedanken, daß herrliche Eichen gefällt = getötet werden, nur um Leichen zu vergraben), schamanische Zeremonie und das war's. Statt der üblichen, sauteuren Kränze, Gestecke, Blumen u.ä. lieber eine Spende für den Artenschutz! Wenn's sich machen läßt, der Gesang eines Wolfsrudels dazu, von CD oder idealiter (wäre ein Riesenzufall... oder auch Fügung?) aus der umgebenden Natur: Wäre ein schöner Abschiedsgruß zum Aufbruch auf die Große Wanderung; Zeit, loszuziehen...
Sollte sich ein Pfaffe auch nur blicken lassen, komme ich als Wiedergänger und mache richtig Ärger... :cautious: Auch ein Kreuz auf dem Grab wäre ein absolutes No Go.
Keine Kremierung! Kostet viel Energie und außerdem möchte ich meinen Körper der Natur wieder zurückgeben...

Bis heute mache ich mir Vorwürfe.
Ich hätte mein ganzes Erspartes darin investieren müssen....ehrlich gesagt ich hab nicht mal das Geld für mein Begräbnis beisammen...
Bin ich jetzt ein schlechter Mensch?
weil ich nie mehr von ihr träume?
Nein, hättest Du nicht. Erspartes ist für schlechte Zeiten da, nicht um Luxusbegräbnisse mit Sonderwünschen zu finanzieren, zumal Du dem Text nach eigentlich gar nicht zuständig warst...
Du bist deswegen auch kein schlechter Mensch. Und warum solltest Du von ihr träumen? Du warst doch offensichtlich nicht einmal blutsverwandt... *kopfschüttel*

Will sagen: Mach Dir keinen Kopp. Du warst mehr als großzügig und mehr kann keiner von Dir verlangen!
LG
Grauer Wolf
 
Für mich eine Seebestattung! Das Drumherum (Trauerfeier, Pfarrer etc.) interessiert mich nicht, das bekomme ich eh nicht mit. Wenn meine Hinterbliebenen das Bedürfnis haben "für die Leut'" sowas zu veranstalten sollen sie es tun. Wegen mir ist das nicht nötig.

R.
 
Es gibt zwar eine Familiengruft, aber: Verbrennen, vergraben, Bestattungsritual, oder auch nicht bis hin zu dem Gedanken, meinen Körper nach Ableben Medizinstudenten zur Verfügung zu stellen - ist es mir völlig gleich, was mit meiner sterblichen Hülle nach Ableben passiert. Es mag höchstens sein, daß es Hinterbliebenen nicht gleich sein mag und von daher soll jenen auch ein Mitbestimmungsrecht eingeräumt werden. Ich plane lediglich dafür zu sorgen, daß bei meiner Überrestentsorgung niemandem Kosten entstehen. Das wars.

2009 bin ich damit konfrontiert worden.
Ist jetzt schwierig zum erklären weil ich bei diesem Gedanken wieder einen Kloß im Hals habe.

Jener Mensch ist immernoch in deinem Herzen, unsterblich - hier tut sich lediglich ein gesellschaftliches Problem auf, welches dich nicht weiter belasten soll. Der geliebte Mensch, der so gerne verbrannt worden wäre, hätte sich bei Lebzeiten selbst um diese Angelegenheit kümmern müssen. Das Verabsäumnis zieht dich nicht in die Verantwortung hinein. Was du hier geleistet hast, ist würdig und ehrt dich.

Dont worry, ihre Todesangst über den Zerfall ist nun längst von ihr abgefallen.
Lass sie los, in den Gedanken, in den Träumen und gedenke ihr - mit Feuer...zünde beizeiten eine Kerze an und lass sie ruhen/gehen, wo auch immer sie hingehen mag. Sie wird dennoch immer bei dir bleiben, aber sorge dafür, daß eure Verbindung frei von Schuldgefühl ist, denn jenes verbindet nicht, sondern bindet/hält fest - das und nur das - liegt in deiner Verantwortung.^^

Du schaffst das :)
 
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Was haltet ihr davon?

Wie wollt ihr einmal bestattet werden?
Mit allem drumherum...Priester..eine schöne Rede..viele Blumen...teurer Sarg...Musik?
Bilder?
Zeichnungen und Briefe?


Mir ist es egal, was mit meinem Körper geschieht, wenn ich ihn mal verlassen haben werde,
Ich hab meinen voraussichtlichen Hinterbleibenden gesagt, dass sie es so machen können, wie es ihnen selbst am angenehmsten ist.


2009 bin ich damit konfrontiert worden.
Ist jetzt schwierig zum erklären weil ich bei diesem Gedanken wieder einen Kloß im Hals habe.

Nur soviel...ein lieber Mensch ist damals verstorben und hat sich nicht absichern lassen.

Noch dazu aus der katholischen Kirche ausgetreten.
Niemand, wirklich kein Mensch hat es interessiert was aus diesem Mensch wird.


Wieso keinem?
Bist du kein Mensch?


Mein Mann damals in der Klinik wegen MS.

Wohnungsumbau.....dauernd fremde Leute die ein und aus gingen!
Da ich nicht blutsverwand war durfte ich auch nichts machen.....ausser den Wunsch dass der Mensch der soeben verstorben ist unbedingt verbrannt werden wollte,,,,,War immer ein Thema.
Angst vor den Würmer die sie fressen.

Ich hab das dann alles irgendwie geregelt.....
Vor allem weil ihr wichig war dass sie verbrennt wird!

Ist dann in ein Gemeinschaftstgrab gekommen.
Bis heute mache ich mir Vorwürfe.
Ich hätte mein ganzes Erspartes darin investieren müssen....ehrlich gesagt ich hab nicht mal das Geld für mein Begräbnis beisammen...
Bin ich jetzt ein schlechter Mensch?
weil ich nie mehr von ihr träume?
Das Begräbnis an sich war sehr schön...im engsten Familienkreis..
aber ich hadere immer noch ob es richtig war ......sie einfach so in ein Rohr mit anderen .....
es ist ein Bild am Grab und ich bringe je nach saison eine schöne Blumenschale...


Wieso solltest du ein schlechter Mensch sein, wenn nicht alles realisierbar war, was du gern für sie getan hättest?
Wichtig ist die Absicht und die bekommen die Verstorbenen viel besser mit, als wir noch Lebenden.
Und von ihr träumen, was sollte ihr das nützen?


ich vermisse sie sooo....


Sie war dir wohl sehr wichtig!
Vielleicht spürst du sie ja mal, wenn es erstmal in dir stiller geworden ist.
 
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