Geld für menschliche Hilfe?

Summer07

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27. Januar 2007
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Hallo,

eigentlich wollte ich in einem anderen Thread darüber schreiben, allerdings scheint der mir leider etwas ausgeufert und am Thema vorbei. Deshalb hier ein neues Thema:

Ich habe ein Problem damit, Geld zu verlangen für "meine Leistung", sprich, in Gesprächen den Menschen zuzuhören und ihnen bei der Lösungsfindung zu helfen.
Meiner Meinung nach sollte man dafür kein Geld verlangen, auch wenn ich in meiner Ausbildung selbst eine menge Geld bezahlt habe, es weiterhin mache und es so, wie es dort läuft auch ok finde.

Eigentlich finde ich, sollte bei einer solchen Arbeit kein Geld fließen.

Das Problem ist einfach, dass wir uns in unserer Zivilisation "Großzügigkeit" einfach nicht leisten können.
Also muß ich Geld nehmen, um meine Miete und meine Brötchen zu bezahlen und schon hat das Ganze einen negativen Beigeschmack für mich.

Versteht Ihr was ich meine?

Jeder Mensch trägt das Potenzial in sich, ist vielleicht nur etwas verirrt und wenn ich ihm helfe, sich wieder zu finden, sein Potenzial zu erkennen und zu nutzen oder ihm andere Tipps gebe, wie er im Leben wieder auf die Beine kommt, dann verkaufe ich ihm ja nichts, was er nicht sowieso schon mitbringt.

Die Menschen werden sich einerseits immer bewußter, sie brauchen aber oft etwas Starthilfe und das scheint einen Markt anzubieten, den viele Scharlatane nutzen und Unmengen an Geldern verlangen.
Irgendwie paßt das doch alles nicht zusammen. Ich hoffe, dass es sich bald ändert und die Menschen sich einfach nur gegenseitig gerne helfen, ohne hauptsächlich das Geld dabei zu sehen.

Ich sehe es jetzt so, dass ich die Zeit berechne, aber eigentlich nicht das, was ich in dieser Zeit mache. Denn das KANN ich einfach nicht "verkaufen".

Wie seht Ihr das? Hier arbeiten doch auch viele in der Richtung, oder? Hattet Ihr anfangs auch diese Gedanken? Oder habt sie vielleicht immer noch?
 
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Ich habe ein Problem damit, Geld zu verlangen für "meine Leistung", sprich, in Gesprächen den Menschen zuzuhören und ihnen bei der Lösungsfindung zu helfen.
Meiner Meinung nach sollte man dafür kein Geld verlangen, auch wenn ich in meiner Ausbildung selbst eine menge Geld bezahlt habe, es weiterhin mache und es so, wie es dort läuft auch ok finde.

Hallo,

verlang nicht für deine Arbeit Geld sondern für deine Zeit. Von irgendwas musst du deine Miete, deinen Strom und dein Essen bezahlen. Wenn du einen Lotto-Sechser gemacht hast, kannst du ja wieder damit aufhören. :liebe1:

Du kannst es ja immer noch den finanziellen Verhältnissen deiner Klienten anpassen. Die G´stopften zahlen voll (mach schön hohe Preise!), die anderen weniger.
 
hi,

ich habe auch in mir ein unwohlsein bei dem gedanken, einen preis zu verlangen. ich empfinde es auch als ungerecht, weil dann immer jemand ausgegrenzt wird von etwas, auf das ich keinen anspruch alleine habe.
teilen und mitteilen ist ja ein wesentlicher aspekt. ich nehme an, was mir gegeben wird und schaue, was passiert. es ist zumindest eine interessante erfahrung für mich. wie ist die wertschätzung meines gegenübers? die konfrontation mit der selbstentscheidung: was ist mir etwas wert. wir sind ja so daran gewöhnt, dass etwas einen festen preis hat. oft wird dies nicht hinterfragt. die preislosigkeit eröffnet auch eine neue form der freiheit.
keine einzige lösung vielleicht, doch viele möglichkeiten.

lg : krabat.
 
Das "Honorar" anzupassen ist sicher auch ein guter Weg für mich.
Gehst Du selbst auch so vor?
Zu schauen, was gegeben wird, ist sehr unsicher, wenn man seine Kosten decken muß. So wäre es natürlich perfekt.

Liebe Grüße, Summer
 
Ich persönlich nehme für Behandlungen nichts, da ich mein Geld durch herkömmliche Arbeit verdiene.
"Was nix kost´, is nix wert".
Es sind schon einige an "Gib was es dir wert ist" gescheitert.
Nicht unsonst hat es sich durchgesetzt, dass jeder feste Tarife hat. Die Miete wird ja auch nicht an dem gemessen, was du einnimmst.
 
Das "Honorar" anzupassen ist sicher auch ein guter Weg für mich.
Gehst Du selbst auch so vor?
Zu schauen, was gegeben wird, ist sehr unsicher, wenn man seine Kosten decken muß. So wäre es natürlich perfekt.

Liebe Grüße, Summer

hi. ich will mich jetzt auch nicht auf alle zeiten festlegen. dies ist ja ein prozess, der auch den eigenen umgang mit geld und die eigene einstellung dazu miteinbezieht. zumindest ist es eine erfahrung, die ich gerade mache. was geschieht, wenn ich gebe und danach annehme, nicht fordere. eine übung im gehen lassen von erwartung. nun habe ich auch einen festen arbeitsplatz, der mir dies ermöglicht. ich will es sich einfach entwickeln lassen. würde ich zb einen festen preis haben: die erwartung an mich wäre höher, und erwartung ist ein seltsames ding, es fordert zu viel:clown:
unsicher ist es wohl, verständlich, dass jemand seine kosten decken muss.
einen weg finden, wie man sich selbst damit zufrieden fühlt und frei bleibt als lösung? wenn man dann geld nimmt ist das in ordnung, denke ich.
doch ist sicherheit in bezug auf geld nicht nur illusion ?
alles teurer und die ware ihr geld nicht mehr wert, würde sie hinterfragt?
wert des geldes halbiert in kurzer zeit.
ich denke die idee der entsklavung davon dürfte ruhig ein wenig geschmeckt werden.

lg : krabat.
 
Das Honorar dem Einzelnen anpassen finde ich recht schwierig, da man doch auch durch Empfehlungen immer wieder mal "Freunde" von Klienten bei sich hat, die vielleicht untereinander über das Honorar gesprochen haben. Hier können Konflikte entstehen, die recht unangenehm werden können.

Ich selbst hatte früher auch Schwierigkeiten, für meine Legungen etwas zu verlangen, auch mich hat das schlechte Gewissen geplagt.

Doch heute haben wir keine Zeit des Tauschhandels mehr und alle sind auf ein paar Euros angewiesen, um über die Runden zu kommen.

Überhöhte Honorare sind leider an der Tagesordnung. Ich selbst halte es so, dass ich versuche, meine Dienste recht preiswert anzubieten, sei es in einer Hauslegung oder aber auch auf einer Line. Hier kann eine persönliche Legung schon mal länger als 2 Stunden gehen, da schaue ich nicht auf die Uhr, und die Menschen, die zufrieden sind geben meist von sich aus schon ein wenig mehr.

In finanziell schwierigen Fällen - man erkennt es ja bereits in den Karten - in denen der Anrufer tatsächlich in großen finanziellen Probleme steckt, lege ich auch kostenlos, zeitunbegrenzt und so oft wie er es braucht. Ich habe festgestellt, dass ich hierfür auf irgendeine andere Weise bisher immer belohnt wurde.

Allerdings habe ich auch hier schon meine schlechten Erfahrungen gemacht, wurde täglich angerufen: schau bitte noch mal hier- oder dort hin.... - und höre dann: Ich hatte ja diesen Kartenleger.. oder jenen Astrologen angerufen, der mir dies oder das erzählte.... In solchen Fällen kann man dann auch sehr schnell ausgenutzt werden.

Fernreiki oder Reiki-Depots mache ich grundsätzlich kostenlos.
 
Hallo Krabat,

dieses "gib was es Dir wert ist"-Prinzip hab ich auch versucht. Aber es verwirrt Kunden nur und hinterläßt in den meisten Köpfen ein unprofessionelles Image. Daher bin ich zu dem Konzept von Festpreisen zurück gekehrt, wobei aber die Behandlungsdauer flexibel ist. Also Festpreis pro Session mit einer Dauer von min. X bis max. Y Minuten.
 
Hallöchen ihr lieben,

ich finde auch man solle geld für seine Zeit, Arbeit wie auch immer verlangen. Man hat ja seine Kosten. Und von licht und liebe kann man sich nicht ernähren, wenn doch, zeig mir wie. Wobei Kleidung und Wohnung sich auch nicht so materialisieren und so.

Klaro wenn man Hauptberuflich etwas macht und das nebenbei macht ist es was anderes, wobei man trotzdem geld nehmen darf.

Aber Geld oder andere Gegenleistung ist schon wichtig.

Die Leute kommen immer wieder, weil sie von dir etwas kostenlos bekommen. Obwohl sie womöglich das geld hätten zum zahlen. Aber das kostet nichts und wird immer und immer wieder gerne angenommen.

Ist ja schon schön das leute kommen und den man helfen kann. Aber man wird selbst irgendwann merken, das es irgendwie einseitig ist.

Manchen/vielen ist es egal wie du deine brötchen verdienst, hauptsache sie bekommen etwas günstiges. Die Person hinter den kullisssen sehen sie nicht, bzw. wollen sie nicht sehen. Warum wenn alles so günstig ist.

Klaro es gibt auch viele menshcen, die hilfe gerne annehmen würden, aber es an geld mangelt, diesbezüglich kann man immer sondervereinbarungen treffen, das sie halt nur so viel zahlen, oder das zahlen was sie können, oder eine andere gegenleistung dir geben.

Ich habe, wie manche in meinem threat ging gelesen, das ich als ich arbeitslos war es gegen spendenbasis gemacht habe, bzw. kostenlos, da kamen auch viele und kamen gerne, aber da habe ich nie was gesehen, ich bin auch zu ihnen gefahren, habe geld für die fahrt gezahlt und man hat nicht mal ein glas wasser erhalten.

Man greift tief in die tasche für kostenlose oder spendenbasige arbeit.

Die Menschen haben momentan noch nicht alle ein gewisses Bewusstsein, das man auch auf kohle oder so verzichten kann, die stromanbieter schenken dir nichts, der vermieter auch nicht, aldi auch nicht. Muss alles bezahlt werden und wenn man noch alles als selbstständiger das auf kostenlos, spendenbasis macht, erlebste den nächsten morgen nimmer.

Sie kommen zu dir weils günstig ist oder nichts kostet, und sobald du aber irgendwann was verlangst, gehen sie zu jemanden anderen der es schön dumpingmäßig macht, um ihn auszunutzen.

Ich glaube schon sagen zu können, wenn menschen 3000 euro im monat netto verdienen, oder so viel das sie einen guten standartleben führen können, die entscheidung fällen zu jemanden zu gehen, der weniger kostet, als zu jemanden der den normalen preis verlangt.

Wir leben nun mal in einer welt die geiz ist geil ist. Wenn ich in den laden gehe, kaufe ich mir auch nutoka, statt nutella, weils günstiger ist, obwohl nutella ja so qualitativ gut ist, aber womöglich nutoka ein produkt von nutella ist. Nur wegen der absatzmenge, nen anderen namen hat.

Ok blöder vergleich, aber ich habs auch nicht dicke, ich würde auch zu der masse gehören zu jemanden zu gehen der weniger verlangt, als jemand der mehr verlangt aber wenn mir die die weniger verlangt unsympatisch ist, würde ich nicht hingehen und sparen für die die mehr verlangt, weil sie womöglich sympatisch ist.

So das zum Sonntag

Liebe Grüße

Artemis
 
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Ich und andere mir Bekannte haben zudem auch noch oft die Erfahrung gemacht, dass das "Was nichts kostet- ist nix-Prinzip" wirklich einfach in den Köpfen herrscht.
Sie nehmen die "Sache" ernster und strengen sich mehr an, wenn sie einen angemessenen Betrag bezahlen. Ansonsten scheinen sie es oft als Wischiwaschi aufzunehmen, haben sich mal Luft gemacht (fühlen sich so für den Moment besser) und vergessen dann schneller wieder. Denn, wenn man bezahlt, bleibt es oft länger im Gedächtnis und soll ja auch was bringen.

So sollte es nicht sein, so ist es aber!

Dann fragt man sich natürlich neben der Überlegung von oben, ob man einfach Briefkastentante und offenes Ohr sein will oder ob man wirklich etwas bei den Menschen erreichen will...
Es gibt die Menschen, die wirklich Hilfe suchen und was verändern wollen und es gibt die Menschen, die eigentlich nichts verändern wollen, aber das Jammern brauchen und festhalten wollen.
Diese Menschen kommen eher dann, wenn es nichts kostet, denn es muß auch nicht unbedingt eine Veränderung bringen, außer dem guten Gefühl, wenn man seine Last losgeworden ist.
Entscheiden muß das natürlich jeder selbst, ich möchte so etwas aber nicht unterstützen.
 
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